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THE SOUND OF SCIENCE: Das Ischtar-Tor von Babylon

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Der Wissenschaftspodcast "Hinter den Dingen" veranstaltet am 16. Oktober –
wenige Tage vor Schließung des Vorderasiatischen Museums – ein abendliches
Hörevent am Ischtar-Tor

Kurz bevor am 23. Oktober 2023 das Vorderasiatische Museum im
Pergamonmuseum wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten für vierzehn lange
Jahre seine Pforten schließt, lädt der an der Freien Universität Berlin
angesiedelte Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ im Rahmen
seiner Reihe THE SOUND OF SCIENCE dazu ein, am 16. Oktober einen Abend am
weltberühmten Ischtar-Tor zu verbringen. Anlässlich der zehnten Folge des
Wissenschaftspodcast Hinter den Dingen können Besucher*innen der Folge
lauschend durch die abendliche Prozessionsstraße flanieren, vor dem
beeindruckenden Ishtar-Tor Platz nehmen und das Bauwerk auf sich wirken
lassen.

Die Hörveranstaltung wird vom Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in
Bewegung“ in Kooperation mit dem Vorderasiatischen Museum anlässlich der
Premiere der Podcast-Folge „Das Ischtar-Tor zu Babylon“ aus der Reihe
Hinter den Dingen.5000 Jahre Wissensgeschichte zum Mitnehmen und Nachhören
durchgeführt. Dieser Wissenschaftspodcast im Hörspielformat nimmt in
seinen mittlerweile zehn Episoden museale Objekte zum Ausgangspunkt, um in
die Wissensgeschichte der Vormoderne einzutauchen und deren Faszination
einem größeren Publikum zu vermitteln. In jeder Podcast-Folge werden – in
ganz eigener Weise – die Geschichten, die einem speziellen Objekt
anhaften, von den Wissenschaftler*innen des Forschungsverbundes gemeinsam
mit Expert*innen aus den Berliner Museen erzählt.

In der neuen Podcast-Folge gewährt die Direktorin des Vorderasiatischen
Museums Barbara Helwing einen Blick hinter die Kulissen und lenkt mit der
Altorientalistin Eva Cancik-Kirschbaum die Aufmerksamkeit auf Löwe, Stier
und Schlangendrachen, die sich als Teile einer Liste entpuppen, hinter der
sich ungeahnte Wissenswelten öffnen. Der Altorientalist Ingo Schrakamp
erklärt, wie aus Zählsteinen die erste dokumentierte Schrift der
Menschheit entstand und warum das Anordnen von Wissen in Listen einen
Jahrtausende überspannenden Siegeszug antrat.

Die im Wissenschaftspodcast betrachteten Objekte befinden sich
mehrheitlich in den Häusern der Staatlichen Museen. Sie werden von
Wissenschaftler*innen wechselnder Disziplinen gemeinsam mit den
zuständigen Museumsdirektor*innen und Kurator*innen entfaltet: darunter
ein mittelalterliches Trinkgefäß genannt „Greifenklaue“, die antike Büste
des „Grünen Caesar“, eine tyrrhenische Amphora, auf der die „Kopfgeburt
der Athene“ abgebildet ist, der Codex Berolinensis mit dem
Marienevangelium, eine rote Teekanne des Alchemisten Johann Kunckel aus
Goldrubinglas, das barocke Gemälde „Landschaft mit dem Traum Jakobs“ von
Michael Willmann, ein verschwundenes Pyramidenfragment und nun auch das
berühmte babylonische Ischtar-Tor.

Der Wissenschaftspodcast wird seit 2016 produziert und umfasst bislang
zehn Folgen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) gefördert. Der Wissenschaftspodcast entsteht in Kooperation mit den
Staatlichen Museen zu Berlin. Deutschlandfunk Kultur ist Medienpartner.

Der Sonderforschungsbereich „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der
Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ wird von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler des Forschungsverbunds machen es sich zur Aufgabe,
Prozesse des Wissenswandels in europäischen und nicht-europäischen
Kulturen in der Vormoderne zu untersuchen. An dem Forschungsverbund, der
mit rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sommer 2012 seine Arbeit
aufgenommen hat, sind neben der Freien Universität Berlin die Humboldt-
Universität zu Berlin und das Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte beteiligt. Seit der zweiten Förderphase kooperiert
der SFB 980 im Rahmen seines Informationsinfrastrukturprojektes im Bereich
der Digital Humanities mit der Computerlinguistik der Technischen
Universität Darmstadt sowie dem Institut für Technologie in Karlsruhe
(KIT).