Innovations- und Technologiezentrum ITZ Plus - Vorreiter für zukunftsfähige Ideen und Wachstum


Auf knapp 3.800 Quadratmetern bringt das Innovations- und
Technologietransferzentrum ITZ Plus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen,
um dort drängende Fragen der Zukunft zu lösen und die Region Biberach zu
einer zukunftsweisenden Modellregion zu entwickeln. Zentraler
wissenschaftlicher Partner ist die Hochschule Biberach (HBC).
Miguel Avila Albez, Vertreter der EU Kommission GD-REGIO und Knut Tropf,
der für Ländlicher Raum, Landentwicklung, Bioökonomie und EFRE zuständige
Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg, haben am
heutigen Freitag (den 22. September 2023) zusammen mit dem
Oberbürgermeister der Stadt Biberach, Norbert Zeidler, das neue Gebäude
eingeweiht. Zudem waren der Landkreis Biberach und die IHK Ulm als
Gesellschafter des ITZ Plus vertreten sowie Professor Dr. Matthias Bahr,
Rektor der Hochschule Biberach.
Rund 150 Gäste kamen, um diesen Anlass zu feiern und die außergewöhnliche
Architektur und hochmoderne Ausstattung des Zentrums zu bestaunen. Das ITZ
Plus ist ein Leuchtturmprojekt, dessen Bedeutung über die Grenzen der
Region Biberach hinausreicht. Hier werden Unternehmen gemeinsam mit
wissenschaftlichen Partnern innovative Projekte rund um die Zukunftsthemen
Biotechnologie, Energie sowie angrenzende Technologiefelder bearbeiten und
so in einer Zeit von Umbrüchen und Veränderungen zukunftsweisende
Erkenntnisse gewinnen und in die Anwendung überführen. OB Zeidler sagte:
„Wir dürfen uns auf unserem Erfolg auch hier in der Region nicht ausruhen:
Der Wirtschaftsstandort Biberach braucht Pflege, braucht Weiterentwicklung
und Innovation: Die Unternehmen hier in der Region wissen das längst: Das
ITZ Ist ein Baustein, der dazu beitragen kann, soll und wird!“ Im
Mittelpunkt steht die gezielte Förderung von Innovationskultur und Start-
Ups, insbesondere in den Themenfeldern Medizin, Umwelt und Nachhaltigkeit.
Damit wird das ITZ Plus zum kraftvollen Motor für mutige Entwicklungen in
der Region – und zu einem Magnet für junge Menschen, ihre Ideen und
Initiativen.
Eine besondere Ehre erwies Herr Avila Albez dem ITZ Plus, der eigens aus
Brüssel nach Biberach angereist war. „Das Projekt ITZ Plus der
Förderperiode 2014-2020 und das Projekt von strategischer Bedeutung TIB,
der Förderperiode 2021-2027, tragen zur Zielerreichung des EFRE-Programms
Baden-Württemberg der Europäischen Union bei“, meinte er und gratulierte
allen Beteiligten zu einem Gebäude mit „besonderer Strahlkraft“. Mit dem
im RegioWIN 2030 prämierten Leuchtturmprojekt Transferzentrum für
Industrielle Bioökonomie (TIB) wird das Erfolgskonzept des ITZ Plus
erweitert und fortgeführt. Als Folgeprojekt unterstützt das TIB die
Transformation von einer erdölbasierten Wirtschaft hin zu einer
nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Der Fortschritt durch Forschung und
Entwicklung in den Bereichen Biotechnologie und Bioökonomie wird durch das
ITZ Plus und das Folgeprojekt TIB gestärkt und die Position Baden-
Württembergs als Innovationsraum erweitert und gefestigt.
Das ITZ Plus erhält Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 5 Millionen Euro. Das Land Baden-
Württemberg steuert eine weitere Summe von rund 2 Millionen Euro zum Bau
und 400.000 Euro als Anschub des Betriebs bei. Zusätzliche finanzielle
Unterstützung leisten der Landkreis Biberach sowie die Industrie- und
Handelskammer Ulm. Die Stadt Biberach ist mit rund 17 Mio. Euro der größte
Investor und gleichzeitig Bauherr.
Ein weiterer besonders wichtiger Kooperationspartner ist die Hochschule
Biberach. Professor Dr.-Ing. Matthias Bahr, Rektor der HBC, nahm den mit
dem ITZ Plus verbundenen Auftrag an die Hochschule an, „mit Forschung und
Transfer Zukunft zu gestalten“. Dabei zog er eine Parallele zum Silicon
Valley in Kalifornien, das er im Rahmen einer Summer School gerade erst
wieder besucht hat. Beeindruckt von dessen enormer Innovationskraft
erinnerte er an die Anfänge des berühmten Standorts: „Was die Standfort
University dort initiiert hat, ähnlich wie hier, würde man heute als
Start-Up Hub“ bezeichnen, so Bahr. Entscheidend für den Erfolg sei die
Beteiligung einer Hochschule und deren wissensbegierigen und
unternehmerisch denkenden Studierenden, der angewandten Forschung und
damit die erfolgreiche Überführung von Erkenntnissen in die Praxis sowie
die dauerhafte Unterstützung von Forschung und Gründungen durch
Investitionskapital, so der Apell von Rektor Matthias Bahr an die
Anwesenden aus Region und Politik.
Und Landrat Mario Glaser, Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied,
betonte: „Das ITZ Plus ist ein Gemeinschaftswerk von Stadt, Kreis, IHK,
Hochschule und regionalen Firmen. Der Neubau hier steht für die Innovation
in unserer Region und unserem Landkreis. Vor allem das Zusammenspiel der
verschiedenen Partner bei diesem Projekt zeigt beispielhaft auf, was alles
gemeinsam erreicht werden kann und was uns hier in Biberach so stark
macht“.
In seinem Grußwort stellte Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der Industrie-
und Handelskammer Ulm, die Bedeutung des neuen Technologie- und
Wissenstransferangebotes für die regionale Wirtschaft heraus: „Die
zunehmende Komplexität von Produkten und Dienstleistungen sowie knappe
personelle und finanzielle Ressourcen lassen Forschung und Entwicklung
insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen zu einer immer größeren
Herausforderung werden. Vielfach sind sie deshalb auf Kooperationspartner
aus der Wissenschaft angewiesen. Mit dem ITZ Plus entsteht nun ein
solches, exzellentes Angebot direkt vor unserer Haustür. Das ist ein
großer Gewinn für die regionale Wirtschaft. Deshalb hat die IHK Ulm das
ITZ Plus auch von Beginn an unterstützt.“
Nikolaus Hertle, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft und zugleich
Gastgeber, bedankte sich bei den Verantwortlichen für den Mut, in das
Projekt zu investieren und zeigte sich rundum zufrieden: Nach dem ein oder
anderen Stolperstein in der Bauphase - die Corona-Pandemie, Material- und
Lieferengpässe hatten zu Verzögerungen geführt - sei das ITZ Plus ein
gelungenes Prestigeobjekt geworden. Schon jetzt gäbe es mehr Interessenten
als Platz zur Verfügung stünde, meinte er, und verwies gleichzeitig auf
das Transferzentrum Industrielle Bioökonomie (TIB), welches in den
Startlöchern steht. Am 28. September kommt der Landwirtschaftsminister
Peter Hauk extra nach Biberach, um den Förderbescheid für das neue Zentrum
persönlich zu überreichen. „Die Möglichkeiten für zukünftige Projekte
gehen also weiter“.
Die strategische Bedeutung des Gesamtprojekts zeigt sich auch in der
bestehenden Mitgliedschaft des ITZ Plus im Biopharma Cluster South
Germany, eines der weltweit führenden Zentren für die Entwicklung und
Produktion von Biopharmazeutika. Mit seinen Akteuren aus Grundlagen- und
angewandter Wissenschaft, Industrie und kommunalen Partnern bündelt der
Cluster alle Kompetenzen, um neue Therapien von der Forschung bis zum
Patienten zu bringen. Als Teil des Clusters stärkt und ergänzt das ITZ
Plus die dort vorhandenen Kompetenzen.
Auch architektonisch ist mit dem ITZ Plus ein Leuchtturm entstanden,
dessen äußeres Merkmal die besondere Dachform darstellt, eine auf der
ganzen Länge nach Süden ausgerichtete markante Kurve sowie eine Fassade
aus regionalen Ziegeln. Das Münchner Architekturbüro Deubzer + Rimmel
Architekten schuf mit seinem Entwurf „einen veredelten Rohbau mit
ausgeprägtem Werkstattcharakter, der den wechselnden Anforderungen und
Zielsetzungen des ITZ Plus standhalten wird“, erläuterte Professor
Maximilian Rimmel, der an der HBC im Studiengang Architektur Entwerfen und
Raumgestalten lehrt, bei der symbolischen Schlüsselübergabe.