Internationale Kooperation: „Crossborder Journalism Campus“ veröffentlicht Recherchen zur EU-Klimapolitik


Das innovative Ausbildungsprojekt „Crossborder Journalism Campus“ (CJC),
das der Masterstudiengang Journalismus der Universität Leipzig zusammen
mit Partner-Studiengängen in Göteborg und Paris durchführt, hat zu ersten
Veröffentlichungen in mehreren Ländern geführt. In Deutschland publiziert
der Mitteldeutsche Rundfunk heute eine Reihe von Recherchen. Weitere
Medienpartner sind Le Monde (Paris), Svenska Dagbladet (Stockholm) und
EUobserver (Brüssel).
Angelehnt an internationale Recherchekooperationen wie „Panama Papers“,
arbeiten Studierende und Dozierende des M.Sc. Journalismus der Universität
Leipzig gemeinsam mit dem französischen Centre de Formation des
Journalistes und dem M.A. Investigative Journalism der Universität
Göteborg an Recherchen und Publikationen. Das dreijährige Projekt, in das
auch die niederländische NGO Arena for Journalism in Europe und die
norwegische Universität OsloMet involviert sind, wird durch Mittel aus dem
EU-Förderprogramm Erasmus+ finanziert.
„Anlässlich des fünften Geburtstags unseres Masterstudiengangs
Journalismus veröffentlichen wir nun die ersten Ergebnisse unseres bisher
anspruchsvollsten Projekts“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus
Beiler. „Als Teil eines europäischen Recherchenetzwerks trainieren wir
bereits in der Ausbildung grenzüberschreitende Zusammenarbeit anhand eines
der wichtigsten Themen unserer Zeit.“ Die CJC-Projektkoordinatorin
Brigitte Alfter von der Universität Göteborg ergänzt: „Die praktische
Erfahrung der internationalen Zusammenarbeit gibt den Studierenden ein
solides Netzwerk in anderen Ländern. Darüber hinaus erfahren sie hier
nicht nur, dass Zusammenarbeit mit gutem Erfolg möglich ist, sondern vor
allem wie – was sie in ihrer beruflichen Laufbahn bereichern wird.“
Im ersten Durchgang 2022/23 konnten über 70 Studierende der drei
Hochschulen internationale Projekterfahrung sammeln, investigativ- und
datenjournalistische Fähigkeiten vertiefen und inhaltliche Kompetenzen zum
Thema „European Green Deal“ aufbauen, einem Gesetzespaket, mit dem die EU
bis 2050 Klimaneutralität erreichen will. In einer Präsenzphase in Brüssel
lernten die Studierenden EU-Institutionen, Datenquellen und Expertinnen
und Experten kennen und bildeten kleine multinationale Teams; anschließend
arbeiteten sie remote an einzelnen Aspekten des EU Green Deal weiter.
Unter der URL https://www.mdr.de/greendeal hat der MDR nun eine Reihe von
Beiträgen aus dem Projekt veröffentlicht. So geht es etwa um die EU-
Taxonomie („Europas Geldquelle im Kampf gegen die Klimakatastrophe“), die
AfD und das Klima („Zwischen Leugnung und Heimatschutz“), um den
Emissionshandel („Der Fehler im System“), ETS-Zertifikate („Warum die
Industrie jedes Jahr Milliarden von der EU geschenkt bekommt“) und das
kritische Metall Lithium („Zwischen Hoffnungen und Realitäten des
Recyclings“). Gerald Perschke, Online-Chef vom Dienst von MDR WISSEN,
meint dazu: „Mit dem European Green Deal haben die Studierenden eines der
wirklich großen Themen ausgewählt und sie liefern spannende Antworten: Was
bedeutet er für den Landwirt in Sachsen-Anhalt, die Mieterin in Sachsen
oder den sächsischen Bergarbeiter?“
Weitere Beiträge der Studierenden erschienen jüngst in der führenden
französischen Qualitätszeitung Le Monde, der schwedischen Qualitätszeitung
Svenska Dagbladet und in der Online-Zeitung EUobserver (Brüssel). Eine
weitere Publikation ist in der schwedischen Qualitätszeitung Göteborgs-
Posten geplant.
Zur Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten CJC-Durchgangs veranstaltet
die Universität Leipzig gemeinsam mit dem MDR die Tagung „Journalismus-
Ausbildung für morgen: Daten, Klima, Kollaborationen. Erfahrungen aus dem
Projekt ‚Crossborder Journalism Campus‘ und 5 Jahren M.Sc. Journalismus“.
Diese findet am 14. und 15. Juni im Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft der Universität Leipzig und in der MDR-Zentrale statt.
Gemeinsam mit Praxispartnern, Journalist:innen, Lehrenden, Forschenden,
Studierenden und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft werden aktuelle
Trends und Anforderungen an eine moderne Journalismus-Ausbildung
reflektiert.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: