Landkreis Regensburg: Studierende der THD unterstützen Digitalisierungsstrategie


Wie schaffe ich es als Landkreis Regensburg, durch Digitalisierung
spürbare Erleichterungen für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen – und
wer kann mich dabei unterstützen? Mit dieser Frage beschäftigten sich acht
Teams von Studierenden der Fakultät Elektrotechnik und Medientechnik der
Technischen Hochschule Deggendorf (THD) im Rahmen einer Semesterarbeit.
Dabei arbeiteten sie gemeinsam mit Mentoren des Landratsamtes Regensburg
an dessen Digitalisierungsstrategie mit.
Mit sichtbarem Erfolg, denn auch andere Landkreise haben bereits Interesse
an vergleichbaren Kooperationen mit der Deggendorfer Hochschule
signalisiert. Der Kontakt zu diesem Projekt war ursprünglich über den
ostbayerischen Hochschulverbund TRIO entstanden.
Prof. Dr. Helena Liebelt von der Fakultät Angewandte Informatik und
Leiterin der Vorlesung »Projektmanagement« ist begeistert: „Für unsere
Studierenden war die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Regensburg eine
sehr spannende Challenge. Denn echten Kundenkontakt und die Gelegenheit,
reale Projekte nachhaltig mitzugestalten, hat man im Studium eher selten.“
Die Ergebnisse der Kooperation seien ganz ausgezeichnet gewesen, was sich
auch in den Nachfragen anderer Landkreise spiegele.
Die Digitalisierungsstrategie des Landkreises Regensburg hat viele
Herausforderungen und ist vielschichtig. Die digitale
Wirtschaftsförderung, die Einführung eines digitalen Energie- und
Liegenschaftsmanagements, die Themen Chatbot und Landkreis-App, aber auch
Mobilfunkausbau und natürlich IT-Sicherheit gehören laut Harald Hillebrand
dazu. Der Referent von Landrätin Tanja Schweiger und
Digitalierungskoordinator erklärt, „dass es natürlich ein Ziel ist, den
Menschen im Landkreis das Leben leichter zu machen. Wir können
Behördengänge reduzieren, analoge Strukturen aufösen und durch effektivere
digitale Prozesse verbessern.“ Zweck der Kooperation mit der Deggendorfer
Hochschule sei es dabei, die Digitalisierungsstrategie des Landkreises
einer tiefergehenden wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen. Viele
Ideen sollten auf den Prüfstand und aus verschiedenen Perspektiven
betrachtet werden. „Am Ende werden wir nur jene weiterverfolgen, die
tatsächlich sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar sind“, versichert
Hillebrand. So gab es zum Beispiel die Idee einer eigenen Landkreis-App.
Aber nach der gemeinsamen Analyse von Mentoren und Studierenden blieb
zuletzt die Frage: Wer bitte braucht noch eine weitere App? Die Idee sei
deshalb sehr stark in Frage gestellt worden. „Das Budget dafür“, sagt der
Digitalisierungkoordinator, „könnte wohl anderweitig sinnvoller eingesetzt
werden, zum Beispiel beim Thema Cyber Security, das in der heutigen Zeit
immer größeren Raum einnimmt.“ So konnten zusammen mit den THD-
Studierenden bei vielen anderen der genannten Themen neue Impulse gesetzt
werden.
Landrätin Tanja Schweiger sieht sich außerdem durch das Feedback der THD
bestätigt, dass der Landkreis bei vielen digitalen Themen eine
Vorreiterrolle einnehme. Wo notwendig, werde man Kurskorrekturen
vornehmen. Erfolgversprechende Wege würden konsequent weiterverfolgt und
weitere Umsetzungen ins Visier genommen. Neue Impulse und positive Effekte
gab es am Ende der Semesterarbeit aber nicht nur für den Landkreis
Regensburg. „Auch die Studierenden haben mächtig profitiert“, weiß die IT-
Professorin Liebelt. Neben der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns und den
Kundenerfahrungen steht auch die Option, gegebenenfalls gemeinsam
begonnene Projekte fortzuführen. Zum Beispiel als Werksstudierende am
Landratsamt in Regensburg. Oder in einem der anderen Landkreise, „die alle
vor den gleichen großen Aufgaben stehen und ihre Performance mit Hilfe
wissenschaftlichen Supports sicherlich optimieren können.“ Da ist sich
Liebelt sicher und ergänzt: „Wir stehen jedenfalls bereit. Und unsere
Studierenden auch.“