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Artenschutz als Daseinsvorsorge: Christian Wirth spricht über das menschliche Verhältnis zur biologischen Vielfalt

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Was leistet Biodiversität und wie hat sich der Blick auf die Artenvielfalt
im Laufe der vergangenen 30 Jahre gewandelt? Diese und weitere Fragen
beantwortet der Biologe Prof. Dr. Christian Wirth in seinem Abendvortrag
"Biologische Vielfalt ‒ Wirkung und Wandel", den er im Rahmen der
diesjährigen Leopoldina-Jahresversammlung, am Freitag, 24. September, in
Halle (Saale) hält und der im Livestream übertragen wird.

Abendvortrag von Prof. Dr. Christian Wirth, Leipzig
"Biologische Vielfalt ‒ Wirkung und Wandel"
Freitag, 24. September 2021, 20:15 bis 21:15 Uhr
Online via Zoom

Wirth berichtet, wie und warum sich das Bild der biologischen Vielfalt
seit den 1990er Jahren verändert hat. Zunächst standen Fragen nach den
Ursachen des Artenrückgangs und seinen Folgen für Ökosysteme im
Vordergrund. Heute ist bekannt, dass biologische Vielfalt nicht nur auf
die Umwelt reagiert, sondern sie aktiv mitgestaltet. Auch für die Menschen
erbringt Biodiversität wichtige Leistungen, deshalb ist Artenschutz
zugleich Daseinsvorsorge. Mittels neuer Techniken der Molekularbiologie
und der Digitalisierung kann die Artenvielfalt umfassend erforscht werden.
Allerdings spielt der Faktor Zeit eine Rolle, denn heutige Erkenntnisse
besitzen kaum Gültigkeit für eine um zwei Grad wärmere Erde. Wirths Blick
in die Zukunft fällt trotzdem optimistisch aus, weil das notwendige Wissen
zur Förderung der Artenvielfalt vorhanden ist und sich die Anstrengungen
lohnen.

Christian Wirth ist einer der Sprecher des Deutschen Zentrums für
integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Seit 2009
hat er eine Professur für Spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität
an der Universität Leipzig inne und ist Direktor des Botanischen Gartens.
Zudem ist Wirth seit 2012 in der Beratung von Verbänden, Kommunen,
Verwaltungen und Gremien aktiv, um konkrete Lösungen für den Schutz der
Artenvielfalt voranzubringen ‒ wie beispielsweise die Renaturierung von
Auen oder die Pflanzenmerkmalsdatenbank TRY.

Das vollständige Programm der diesjährigen Jahresversammlung
"Biodiversität und die Zukunft der Vielfalt" inklusive Kurzfassungen der
wissenschaftlichen Vorträge ist auf der Website der Leopoldina zu finden.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Abendvortrag
wird auf Englisch gehalten und simultan ins Deutsche übersetzt.
Medienvertreterinnen und Medienvertreter werden gebeten, sich für die
Teilnahme mit einer E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. verbindlich
anzumelden. Nach erfolgter Registrierung erhalten Sie eine
Bestätigungs-E-Mail, den Einwahl-Link und ein Passwort. Bei der Nutzung
des Videokonferenzsystems Zoom gelten die Datenschutzrichtlinien dieses
Anbieters: https://zoom.us/de-de/privacy.

Der Abendvortrag wird per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Leopoldina
übertragen:
http://www.youtube.com/NationaleAkademiederWissenschaftenLeopoldina. Der
Vortrag ist im Nachgang als Video abrufbar.

Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina
unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich
relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre
Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In
diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu
entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die
Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten
ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche
Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der
wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7-und G20-Gipfel. Sie hat
1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus
nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur
Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die
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verpflichtet.