9. Umwelttag des Dresdner Uniklinikums - Ein Herz für Insekten, Vögel, Fahrräder und E-Autos
Am heutigen Mittwoch (8. September) findet auf dem Campus des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden der 9. Umwelttag statt.
Die für die Belegschaft von Uniklinikum und Medizinischer Fakultät
ausgerichtete Veranstaltung wird gemeinsam vom Medizinischen Vorstand
Prof. Michael Albrecht und Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand, um 11 Uhr
eröffnet. Sie nehmen dafür auch Spaten in die Hände, um einige der im
Rahmen der gemeinsamen Pflanzaktion „Mein Baum – Mein Dresden“
finanzierten Büsche und Sträucher gemeinsam mit Mitarbeitenden zu
pflanzen, die dafür gespendet hatten.
Insgesamt sind für die Pflanzaktion zum 9. Umwelttag des Dresdner
Uniklinikums im Rahmen einer Sammlung unter den Mitarbeitenden rund 2.000
Euro zusammengekommen, die durch die klinikumsinterne Umweltinitiative
„Carus Green“ auf 3.500 Euro aufgestockt wurden. Weitere Programmpunkte
des Umwelttages sind die Präsentation der vom Uniklinikum betriebenen
E-Autos, ein Angebot von Speisen mit nachhaltig produzierten regionalen
Produkten im Mitarbeiterrestaurant „Caruso“ sowie eine Aktion zur
Codierung privater Fahrräder der Mitarbeitenden.
„Eine der großen Stärken der Hochschulmedizin Dresden ist das
vorausschauende Denken und Handeln. Kommende Entwicklungen zu
antizipieren, ist dabei nicht nur auf den Feldern Krankenversorgung,
Forschung und Lehre wichtig, sondern auch in übergeordneten Fragen wie dem
Klimawandel“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand. „Das
ist auch unsere Mitarbeitenden sehr bewusst. Deshalb hilft uns dieser
Spirit, das Anliegen eines umweltfreundlichen Universitätsklinikums immer
wieder mit neuen Impulsen zu füllen. „Gemessen an der Zahl der
Beschäftigten gehört das Universitätsklinikum zu den größten Dresdner
Unternehmen. Aufgrund der Aufgabe als Krankenhaus der Maximalversorgung
schlägt sich unsere Verantwortung auch beim Verbrauch von Energie und
Wasser sowie von Materialien nieder“, sagt der Kaufmännische Vorstand
Frank Ohi. „Dieser Verbrauch an umweltrelevanten Ressourcen hat neben dem
Gedanken eines ökologisch verantwortlichen Handelns für das Uniklinikum
auch eine betriebswirtschaftliche Dimension. Wir treffen hier bei vielen
Mitarbeitenden auf offene Ohren. Im Alltag ist zu spüren, dass der
Umweltschutzgedanke außerordentlich ernst genommen und täglich gelebt
wird. Es gibt den Ansporn, immer neue Potenziale zur Einsparung von
Ressourcen aufzudecken und damit aktiv zum Umweltschutz beizutragen.“ Der
von der klinikumsinternen Umweltinitiative „Carus Green“ nunmehr zum
neunten Mal organisierte Umwelttag soll dabei Anregungen liefern und
Erreichtes vorstellen.
Jedes 6. Fahrzeug im Klinikums-Fuhrpark ist elektrisch unterwegs
Ein Schwerpunkt, dem sich „Carus Green“ seit seiner Gründung 2012
besonders intensiv widmet, ist umweltfreundliche Mobilität. 2016 hat das
Uniklinikum mit einem VW e-Up das erste vollelektrische Fahrzeug in seinen
Fuhrpark aufgenommen. Finanziert wurde das Auto hauptsächlich durch das
Preisgeld des Sächsischen Umweltpreises 2015, den die klinikumsinterne
Umweltinitiative gewonnen hat. Seither dient das Fahrzeug dem Team der
Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) des Universitäts
PalliativCentrums für Hausbesuche in und um Dresden. Der Fuhrpark des
Klinikums ist inzwischen auf insgesamt zwölf vollelektrische Fahrzeuge
angewachsen. Das entspricht gut einem Sechstel aller Fahrzeuge. Die
Palette reicht vom Kleinwagen bis zum Transporter mit einer Nutzlast von
700 Kilo. Die meisten Elektrofahrzeuge aus dem Fuhrpark werden zur
Auftaktveranstaltung des Umwelttags am 8. September auf der Parkfläche
neben dem Mitarbeitenden-Restaurant „CARUSO“ zu sehen sein. Das Fuhrpark-
Team berichtet Interessierten gern über die Erfahrungen mit den
Elektrofahrzeugen. Und der Fuhrpark wird weiter elektrifiziert: Zwei
zusätzliche E-Fahrzeuge kommen im Herbst 2021; drei weitere sollen 2022
folgen.
Büsche und Sträucher als Nahrungsquellen sowie Nist- und Rückzugsorte
Zweites Thema des Umwelttags ist die lang geplante gemeinsame Pflanzaktion
mit „Mein Baum – Mein Dresden. Fast 2.000 Euro haben die Kolleginnen und
Kollegen aus der Dresdner Hochschulmedizin für die Aktion gespendet. Die
Umweltinitiative „Carus Green hat die Summe aus eigenen Mitteln noch
einmal um 1.500 Euro aufgestockt. Im Park zwischen Haus 13 – dem Institut
für Rechtsmedizin – und der Klinikmagistrale werden in zwei neu angelegten
Pflanzinseln insgesamt rund 140 neue Sträucher gepflanzt, die aus der
Spendenaktion finanziert wurden. Die Sträucher – unter anderem Wildrose,
Wolliger Schneeball, Felsenbirne, Kornelkirsche, Roter Hartriegel,
Liguster und Heckenkirsche – tragen nicht nur dazu bei, die CO2-Bilanz zu
verbessern, sondern bieten vor allem Insekten und Vögeln eine wichtige
Nahrungsquelle. Zusätzlich werden damit Nist- und Rückzugsorte für die
Tiere geschaffen. Diese vom Dresdner Landschaftsarchitekten Andreas Blume
geplanten Pflanzinseln erhöhen zudem die Biodiversität auf dem vor über
100 Jahren als Park angelegten Klinikumsareal. Bisher dominierten hier vor
allem stattliche Bäume und immergrüne Büsche wie Rhododendron.
Perspektivisch sollen weitere solcher Pflanzinseln geschaffen werden. Hier
ein Überblick über die einzelnen Pflanzen:
- Die Beeren des Ligusters wurden früher zum Einfärben von Textilien
und Wein verwendet. Für Vögel und kleine Nagetiere sind die Früchte im
Spätwinter aber eine wichtige Nahrungsquelle.
- Die Hechtrose war im Mittelalter für ihre Heilwirkung bekannt. Sie
wurde sogar als Apotheker-Rose bezeichnet. Beispielsweise wurde aus den
Blütenblättern eine Flüssigkeit zum Gurgeln hergestellt oder man bereitete
daraus Bäder für schlecht heilende Wunden zu.
- Die Blüten der Roten Heckenkirsche bilden große Mengen an Nektar
und sind daher für Insekten und Schmetterlinge eine beliebte Futterquelle.
Vor allem Hummeln bestäuben sie und stellen sicher, dass sich die roten
Beeren bilden. Diese sind später im Jahr eine Nahrungsquelle von Tieren.
- Der Rote Hartriegel zieht mit seinen farbigen Ästen vor allem im
Herbst alle Blicke auf sich.
- Insekten wie Bienen oder Fliegen werden vom Geruch des Wolligen
Schneeballs in Scharen angelockt und laben sich an seinen Blüten. Außerdem
ist die Pflanze ein wertvolles Vogelnährgehölz. Die Früchte dienen vielen
Vögeln als Winterfutter und bietet den Tieren einen sicheren Nistplatz.