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Privatsphäre Gehirn: Können Maschinen unsere Gedanken lesen?

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Am 22. September laden die Cyberagentur des Bundes und das Leibniz-
Institut für Neurobiologie (LIN) Magdeburg interessierte Bürgerinnen und
Bürger zu einer Veranstaltung ein, um das spannende Thema Gehirn-Computer-
Schnittstellen mit Gästen aus Forschung und Wissenschaft aus verschiedenen
Perspektiven zu beleuchten. Die Veranstaltung findet ab 18:00 Uhr (Einlass
ab 17:00 Uhr) in der Johanniskirche in Magdeburg statt. Um Anmeldung wird
im Vorfeld gebeten. Der Eintritt ist frei.

Wie wäre es, einen Satz nur zu denken – und schon erscheint er wie von
Zauberhand auf dem Bildschirm? Oder ein Auto nur mit Gedanken zu steuern?
Was wie Science Fiction klingt, könnte dank innovativer technischer
Möglichkeiten bald Realität werden. Gleichzeitig bietet die direkte
Kommunikation zwischen Gehirn und Computer nicht nur neue Chancen, sondern
wirft auch Fragen nach der Privatsphäre und Integrität eines Menschen auf.

Prof. Dr. Stefan Remy, Direktor des LIN, spricht in seinem Vortrag über
den Nutzen von Künstlicher Intelligenz für die Hirnforschung und für die
direkte Kommunikation zwischen Gehirn und Maschine: „Intelligente
Algorithmen können lernen, welche Zellmuster im Gehirn aktiv sind – zum
Beispiel bei der Erinnerung an einen für uns bedeutsamen Ort. Künstliche
neuronale Netze können darin wiederkehrende Muster erlernen und so den
neuronalen Kommunikationscode knacken. Und es gibt Methoden, mit denen
Gedächtnisspuren verändert oder gelöscht werden können.“

Führende deutsche Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen wie
der Neurobiologie und Informatik diskutieren anschließend mit
Sicherheitsexperten gemeinsam die technischen Forschungstrends und deren
Anwendung im Alltag, in der Medizin, aber auch in der modernen
Sicherheitstechnik – und welche Regeln es braucht, damit die
Schaltzentrale Gehirn mit all unserem Wissen, unseren Emotionen und
Gedanken dennoch privat bleibt.

„Anwendungen, bei denen das Gehirn direkt mit einem Computer verbunden
ist, könnten in näherer Zukunft eine breite Anwendung finden – bis hin zum
Konsumprodukt für Jedermann im Alltag“, sagt Dr. Simon Vogt, der bei der
Cyberagentur das Thema Mensch-Maschine-Interaktion verantwortet. „Wir
wollen die Entwicklung dieser Technologie fördern und gleichzeitig
sicherstellen, dass das Gehirn und das Bewusstsein jedes einzelnen
Menschen die höchste Instanz für Vertraulichkeit bleiben und gegen
Manipulation, Datenmissbrauch und Cyberangriffe geschützt sind.“

Programmablauf:

•       Grußwort aus dem Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt
(angefragt)
•       Impulsvortrag „Über das Auslesen und Einpflanzen von Gedanken“,
Prof. Dr. Stefan Remy, Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie
(LIN) Magdeburg
•       Diskussionsrunde mit:
- Flottillenarzt Dr. Christian Haggenmiller, German Institute for Defense
and Strategic Studies, Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
- Prof. Dr. Andrea Kübler, Professorin für Psychologie an der Universität
Würzburg
- Prof. Dr. Stefan Remy, Direktor des LIN Magdeburg
- Prof. Dr. Thorsten Zander, Professor für Neuroadaptive Mensch-Technik-
Interaktion, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

Die Veranstalter sind die Cyberagentur des Bundes, das Leibniz-Institut
für Neurobiologie (LIN) Magdeburg und die Landeshauptstadt Magdeburg.

Die Moderation übernehmen Dr. Simon Vogt von der Cyberagentur und Prof.
Dr. Constanze Seidenbecher vom LIN.