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Virtual Reality in der Unternehmensführung

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Der Einsatz von virtueller Realität, kurz VR, ermöglicht auf vielen Ebenen
und in vielen Bereichen ein ganz neues und komplexes Erleben. Die
Wirklichkeit und ihre physikalischen Eigenschaften werden in einer in
Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung dargestellt
und gleichzeitig wahrgenommen. Prof. Dr. Christoph Burmann,
wissenschaftlicher Direktor des markstones Institute of Marketing,
Branding & Technology der Universität Bremen, sieht für VR in Unternehmen
große Potenziale und neue Einsatzfelder.

Große Erfolgspotenziale von Virtual Reality in der Marktbearbeitung
VR eröffnet neue Chancen zur Schaffung sehr viel intensiverer Marken- und
Produkterlebnisse. Vor allem die wachsende Integration von Gaming-
Elementen in VR-Anwendungen führt schnell zu Flow-Erlebnissen, einem
tiefen Eintauchen in eine zweite Realität (Immersion), verknüpft mit dem
Gefühl, sich auch physisch an einem anderen Ort zu befinden. Diese
Erlebnisse erzeugen oft Glücksgefühle und prägen das spätere Kauf- und
Kommunikationsverhalten der VR-Nutzer gegenüber den involvierten Marken
sehr positiv.

Neue Einsatzfelder von VR im Internal Branding
VR-Anwendungen werden aktuell auch für das Internal Branding entdeckt, vor
allem beim Onboarding, der Schulung jüngerer Mitarbeiter*innen und solcher
mit kurzer Unternehmenszugehörigkeit. Große Unternehmen mit zahlreichen
geografisch weit verteilten Standorten können durch VR sehr schnell viele
Mitarbeiter*innen ansprechen und für ihre Marke begeistern. Vorausgesetzt,
die Marke verkörpert mit ihrer Identität ebenso attraktive wie zeitgemäße
Inhalte. Oft führt jedoch fehlendes Anwendungs-Know-how zu großer
Zurückhaltung beim Einsatz von VR im Internal Branding. Meist ist unklar,
in welchem Ausmaß VR tatsächlich langfristig positive Wirkungen entfaltet
und inwieweit es eine auch ökonomisch attraktive Alternative zu
klassischen Instrumenten der internen Markenführung ist. Hier wäre es
wünschenswert, Werkzeuge für eine bessere Messbarkeit zu implementieren.

VR-Kosten werden in Unternehmen oft deutlich unterschätzt
Der erfolgreiche Einsatz von VR erfordert hohe Anfangsinvestitionen, denn
das so wichtige Flow-Erlebnis stellt sich nur ein, wenn eine extrem
realitätsnahe virtuelle Welt erschaffen wird. Hier setzen Computerspiele
Maßstäbe mit eingebauter Anspruchsinflation. Dies gilt sowohl hinsichtlich
der Erlebnisqualität als auch hinsichtlich notwendiger Investitionen, die
schnell in den Multi-Millionenbereich wandern. Dafür können VR-Anwendungen
danach schnell und kostengünstig im ganzen Unternehmen ausgerollt werden.

Professor Burmann ist einer von über 170 VHB experts des Verbands der
Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB). Mit rund 2.800
Mitgliedern ist der Verband eine wachsende, lebendige Plattform für
wissenschaftlichen Austausch, Vernetzung und Nachwuchsförderung in allen
Bereichen der BWL und darüber hinaus.