Zum Hauptinhalt springen

Wie leben und studieren junge Menschen in Europa?

Pin It

Heute erscheint der neue EUROSTUDENT-Bericht des DZHW, in dem Daten über
die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen von Studierenden in Europa
vorgestellt werden. Wie alt sind Studierende durchschnittlich, leben sie
noch bei ihren Eltern, wie finanzieren sie ihr Studium? Die Ergebnisse
zeigen, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den europäischen Staaten
gibt. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass junge Menschen aus
sozioökonomisch schlechter gestellten Familien an Hochschulen eher
unterrepräsentiert sind und teilweise deutlich andere Lebens- und
Studienumstände erleben.

Hannover, 25.08.2021. EUROSTUDENT ist ein langjähriges internationales
Befragungsprojekt des Deutschen Zentrums für Hochschul- und
Wissenschaftsforschung (DZHW), das alle wichtigen Themenbereiche rund um
das Studium untersucht, darunter die Art des Hochschulzugangs,
demographische Merkmale von Studierenden, Charakteristika des Studiums,
Zeitbudget und Erwerbstätigkeit, Einnahmen und Ausgaben, Wohnformen sowie
Auslandsmobilität. Mit der neuen Studie Social and Economic Conditions of
Student Life in Europe – EUROSTUDENT VII 2018-2021 werden erneut aktuelle
Informationen vorgelegt. Sie beruhen auf Daten zu sozialen und
wirtschaftlichen Bedingungen von Studierenden im Europäischen
Hochschulraum (EHR), die bei über 370.000 Studierenden in 25 Ländern
anhand von Indikatoren erhoben wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Studium und der Studierendenalltag in
den verschiedenen Ländern des Europäischen Hochschulraums unterscheiden,
etwa mit Blick auf das Alter der Studierenden und den Hochschulzugang als
auch die Lebens- und Studienbedingungen. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch,
dass Studierende aus bildungsfernerem oder finanziell schlechter
gestelltem Elternhaus in den meisten Ländern unterrepräsentiert sind.

Deutliche Unterschiede im studentischen Alltag verschiedener Länder
betreffen die Themenfelder Wohnsituation und Finanzierung des Studiums:
Studierende in Österreich, Finnland, Island, Malta, Norwegen und Schweden
etwa starten (im Durchschnitt) relativ spät in ein Studium, bringen oft
schon Berufserfahrung mit, leben – mit Ausnahme von Malta – selten bei
ihren Eltern und arbeiten, um ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten.
Studierende in Kroatien, der Tschechischen Republik, Frankreich, Georgien,
Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal,
Rumänien, Slowenien und der Türkei sind dagegen meist unter 25 Jahre alt,
haben wenig Berufserfahrung und leben in der Regel noch bei ihren Eltern,
von denen sie auch finanziell erheblich unterstützt werden.

Die Studie Social and Economic Conditions of Student Life in Europe –
EUROSTUDENT VII 2018-2021 liefert wertvolle Einblicke in die soziale
Dimension des Studiums, die im Communiqué der Ministerkonferenz 2020 in
Rom besonders hervorgehoben wurde. Die Ergebnisse sollen
bildungspolitische Debatten anregen und eine Basis für künftige
Forschungsarbeiten liefern.

Der Bericht, der in englischer Sprache erscheint, ist die wichtigste
Publikation des Projekts EUROSTUDENT, das von einem internationalen
Konsortium aus sieben Organisationen durchgeführt wird – neben dem DZHW
sind das Institut für Höhere Studien (Wien), ResearchNed (Niederlande),
Government Strategic Analysis Center Strata (Litauen), Praxis Center for
Policy Studies (Estland), Malta Further and Higher Education Authority und
das Bundesamt für Statistik der Schweiz beteiligt. Dabei wird auf ein
Netzwerk aus Forscher*innen und Vertreter*innen nationaler Ministerien
sowie weiterer Stakeholder aus ganz Europa zurückgegriffen. Die siebte
Forschungsrunde des Projekts wurde von allen beteiligten Ländern
finanziert und vom Erasmus+ -Programm der Europäischen Union (EU), dem
deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem
niederländischen Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft (MinOCW)
gefördert.

Der Bericht ist zu finden unter:

https://www.eurostudent.eu/download_files/documents/EUROSTUDENT_VII_Synopsis_of_Indicators.pdf