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Großprojekt in Schwarzenbach/Saale: Forscherteam arbeitet an innovativem Energiesystem für Winterling-Areal

Südfassade des sich in Sanierung befindlichen Gebäudekomplexes des Winterling-Areals in Schwarzenbach an der Saale  ZAE Bayern
Südfassade des sich in Sanierung befindlichen Gebäudekomplexes des Winterling-Areals in Schwarzenbach an der Saale ZAE Bayern
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Südfassade des sich in Sanierung befindlichen Gebäudekomplexes des Winterling-Areals in Schwarzenbach an der Saale  ZAE Bayern
Südfassade des sich in Sanierung befindlichen Gebäudekomplexes des Winterling-Areals in Schwarzenbach an der Saale ZAE Bayern

Am 1.8.2021 startete das Forschungsprojekt InEs, in dem es um die Planung
eines innovativen Energieversorgungssystems für das Winterling-Areal in
Schwarzenbach a.d. Saale geht. Bei dem Areal handelt es sich um eine
ehemalige Porzellanfabrik, die seit einiger Zeit saniert und von
Gewerbemietern genutzt wird. Das geförderte Projekt klinkt sich bei der
Sanierung ein und betrachtet die klimaschonende Versorgung des Areals. Das
reicht von Solar- und Windstrom über die Erzeugung von grünem Strom
mittels Biogas-BHKWs und ORC-Prozess bis hin zur Abwärmenutzung.
Unterstützt werden soll das System durch die Einbindung eines großen
thermischen Speichers sowie eines elektrischen Quartiersspeichers.

Schwarzenbach an der Saale, 17.08.2021 – Das 40.000 Quadratmeter große
Winterling-Areal in Schwarzenbach/Saale soll ein innovatives
Energieversorgungssystem und damit einen weiteren Anreiz für potentielle
Mieter erhalten. Das Institut für Wasser- und Energiemanagement der
Hochschule Hof (iwe) beplant dazu derzeit im Verbund mit dem Fraunhofer
Institut für Solare Energiesysteme, dem Bayerischen Zentrum für Angewandte
Energieforschung (ZAE), dem Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht in
der kommunalen Wirtschaft (EWeRK), dem Eigentümer gKU Winterling
Immobilien und weiteren Kooperationspartnern den gesamten Fabrikkomplex
des früheren Porzellanherstellers. Beim Projekt „InEs“ sollen
unterschiedliche Energieformen und Abwärme genutzt werden. Auch die Stadt
Schwarzenbach/Saale selbst ist am Projekt beteiligt.
„Das nun laufende Projekt wird mittel- und langfristig helfen, das
gesamte, traditionsreiche Firmenareal noch stärker wiederzubeleben – davon
bin ich überzeugt“, so Cäcilia Scheffler, Vorständin des gKU Winterling
und damit Vertreterin des Eigentümers der Gebäude. „Elementar für eine
langfristige Vermietung sind die Energiekosten und die Frage, wie eine
moderne Energieversorgung für ein solches, gigantisches Gebiet aussehen
kann, um nachhaltig für Investoren attraktiv zu sein“, so Cäcilia
Scheffler weiter.

2 Millionen Euro Förderung

Die Hochschule Hof ist dabei Teil eines Konsortiums unter Federführung des
Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme und des Bayerischen
Zentrums für Angewandte Energieforschung (ZAE), das nun auf der bereits
bestehenden städtebaulichen Masterplanung des Architekturbüros Fickenscher
aus Hof für das Winterling-Areal aufsetzen kann und ein innovatives
Energieversorgungssystem für das Gesamtareal planen und umsetzen will. Ein
entsprechender Antrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) zur Förderung der Planung und Konzeption des Vorhabens wurde nun
genehmigt. Die im Zuwendungsbescheid bewilligte Gesamtsumme allein für die
Planungsphase bis August 2023 beträgt dabei stolze 2 Mio. EUR. Der
offizielle Projekttitel lautet: „InEs – Innovatives
Energieversorgungssystem für ein gewerbliches Quartier im Wandel (Teil 1:
Planung)“.

Intelligente Verknüpfung von Energiequellen

„Unser Ziel ist es, Energieformen gewinnbringend zu verbinden und alle
vorhandenen Quellen nutzbar zu machen. Dafür müssen wir viele Partner
miteinbeziehen und kreativ denken“, so Gloria Streib, Projektleiterin des
ZAE, das sich im Projekt unter anderem um die Datenerhebung und die
Entwicklung notwendiger Technologien kümmert. Das Team der Hochschule Hof
plant das neue Energieversorgungssystem mit und erstellt eine
CO2-Ökobilanz, die Aufschluss über die Zukunftsfähigkeit unterschiedlicher
Gebäudeteile geben soll.

Abwärmenutzung und Wärmespeicher

Um eine smarte Energieversorgung des Komplexes – jenseits der bestehenden
Versorgung über Biogas der Hefefabrik Lallemand-DHW – zu erreichen, müssen
unterschiedliche Systeme technisch angepasst werden, damit sie optimal
laufen können. „Das Potenzial der Abwärmenutzung ist aber enorm hoch. Wir
möchten dies vor Ort nutzen und zeitgleich im Keller einen Wärmespeicher
installieren, der es erlaubt, die Energie dann dem Komplex zuzuführen,
wann sie gebraucht wird“, so Projektmitarbeiter Oliver Stark. Ein weiterer
Ansatzpunkt, um das System der Energieversorgung zu stärken, ist die
Zusammenarbeit mit dem Unternehmen STELLA, das im südlichen Teil des
Winterling-Areals eine Photovoltaikanlage unterhält. Denkbar ist hier
beispielsweise ein gemeinsamer elektrischer Quartiersspeicher. Doch zuerst
wird mit der Installation und Auslesung modernster Messtechnik die
Grundlage für die Planungen gelegt.

Bauliche Fragen schließen sich an

In der Zukunft müssen zur Verknüpfung der Energiequellen und für eine
Installation von gebäudeintegrierten, thermischen Speichern noch diverse,
speziell auch bauliche Fragen gelöst werden: „Es wird in der
Durchführungsphase vor allem um die Themen Statik, Dämmung und Abdichtung
gehen. Die Kellerräume sind aufgrund ihrer Geometrie für die zylindrischen
Wärmetanks eher ungeeignet, so dass es auch hier Anpassungen geben muss,
um das nun in der Simulation entstehende Gesamtsystem umzusetzen“, so
Prof. Dr. Tobias Plessing. Doch das bleibt vorerst noch Zukunftsmusik: Die
Umsetzung der nun erstellten Energieversorgung in die Realität möchte man
über einen Folgeantrag ab Ende 2023 angehen.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Die Stadt Schwarzenbach selbst freut sich über die Perspektiven, die sich
aus der Zusammenarbeit ergeben: „Die Reaktivierung des Winterling-Areals
ist eine der großen städtebaulichen Herausforderungen unserer Stadt. Über
das laufende Projekt entstehen die energetischen Grundlagen, um hier in
Zukunft wieder Flächen beleben zu können. Darüber sind wir als Kommune
ausgesprochen glücklich“, so Bürgermeister Hans-Peter Baumann.

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Am Projekt beteiligt sind (Verbundpartner):
- gKU Winterling Immobilien (Eigentümer)
- Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V.
- Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof
- Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht in der kommunalen Wirtschaft
e. V. an
der Humboldt Universität zu Berlin
- Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg
Assoziierte Partner:
- Stadt Schwarzenbach a.d. Saale
- Stadtwerke Schwarzenbach a.d. Saale
- UTS Umwelttechnik Schwarzenbach GmbH
- Lallemand-DHW GmbH, Zweiniederlassung Schwarzenbach a.d. Saale
- STELLA Keramik GmbH
- DELSANA GmbH & Co. KG
- CERVOTEC GmbH & Co. KG

- Eurowind Energy GmbH