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Sozial-ökologischer Sprachspiegel - Neu an der UDE: Dr. Maida Kosatica

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Sprache spiegelt die Welt. Wie sich Ungleichheit, Macht und Ideologien auf
die menschliche Kommunikation und Praktiken in der Politik auswirken,
untersucht die neue Linguistik-Juniorprofessorin Dr. Maida Kosatica an der
Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Die Professur für Urban Semiotics and Semantics am Institut für Anglistik
ist Teil des WISNA-Programms der Bundesregierung.

Wie in städtischen Gebieten gesprochen wird, ist ein Forschungsthema von
Dr. Kosatica. „Vielleicht verweisen die Worte, Zeichen oder Bilder, die
die Bewohnerinnen und Bewohner wählen, indirekt auch auf verschiedene
ökologische Ungleichheiten im Ort“, so die 33-Jährige.

In ihren Untersuchungen möchte sie zudem herausfinden, wie Empathie in
Massenmedien visuell dar- und hergestellt wird. Dazu konzentriert sich die
Juniorprofessorin auf das Leiden armer Kinder im Globalen Süden und
während der aktuellen Flüchtlingskrise.

Geboren in Bosnien-Herzegowina, zog Maida Kosatica nach dem Krieg dort
nach Kroatien. „Mit Deutschland bin ich damit an drei Orten Zuhause. Ich
sehe mich als Weltbürgerin und feiere die soziokulturelle Unterschiede“,
sagt sie lachend. Nach ihrem Linguistik-Studium (2011-2013) an der
kroatischen Universität Zadar forschte Kosatica in der Schweiz an der
Universität Bern, wo sie 2018 in Soziolinguistik promoviert wurde. Bevor
sie an die UDE kam, war sie an der Schweizer Uni Assistentin für englische
Sprache und Kommunikation.

Kosaticas Professur gehört zu dem vom Bund aufgelegten Programm zur
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen
Wissenschaftler:innen einen transparenten und planbaren Weg in die
Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher werden deutschlandweit 1.000
dieser „Tenure-Track-Professuren“ gefördert, davon 23 an der UDE.