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Weniger Herbizide und mehr Umweltschutz durch Blattgrün-Sensor DBU fördert neues Verfahren mit rund 398.000 Euro

Premosys hat einen Sensor entwickelt, mit dem sich unerwünschte Wildkräuter von Kulturpflanzen unterscheiden lassen. So können chemische Pflanzenschutzmittel deutlich sparsamer eingesetzt werden. Das Projekt wurde mit rund 398.000 € von der DBU gefördert.  Premosys
Premosys hat einen Sensor entwickelt, mit dem sich unerwünschte Wildkräuter von Kulturpflanzen unterscheiden lassen. So können chemische Pflanzenschutzmittel deutlich sparsamer eingesetzt werden. Das Projekt wurde mit rund 398.000 € von der DBU gefördert. Premosys
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Premosys hat einen Sensor entwickelt, mit dem sich unerwünschte Wildkräuter von Kulturpflanzen unterscheiden lassen. So können chemische Pflanzenschutzmittel deutlich sparsamer eingesetzt werden. Das Projekt wurde mit rund 398.000 € von der DBU gefördert.  Premosys
Premosys hat einen Sensor entwickelt, mit dem sich unerwünschte Wildkräuter von Kulturpflanzen unterscheiden lassen. So können chemische Pflanzenschutzmittel deutlich sparsamer eingesetzt werden. Das Projekt wurde mit rund 398.000 € von der DBU gefördert. Premosys

Landwirtschaft spielt eine immer wichtigere Rolle für
mehr Umwelt- und Klimaschutz; entsprechende Vorgaben der Europäischen
Union geben die Richtung vor. Ein Aspekt: die Minimierung von
Pflanzenschutzmitteln, darunter Herbiziden, also
Unkrautbekämpfungsmitteln. Denn sie schaden nicht nur der Umwelt, sondern
sind zugleich eine Gefahr für Insekten wie etwa die Bienen. Die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat mit fachlicher und finanzieller Förderung
in Höhe von rund 398.000 Euro eine Sensortechnik vorangebracht, die für
mehr Umwelt- und Naturschutz auf dem Acker sorgen soll.

Entwickelt worden ist das Verfahren von der Firma Premosys mit Sitz im
rheinland-pfälzischen Kalenborn-Scheuern: das sogenannte multispektrale
True-Color-Sensorarray erkennt Pflanzen und kann so gezielt zwischen
Kulturpflanzen und Unkräutern unterscheiden. Beide konkurrieren um
Nährstoffe, Wasser und Licht. Bäuerinnen und Bauern müssen daher den
Unkrautbewuchs in Schach halten, um keine Einbußen bei der Ernte oder gar
deren Verlust zu riskieren. Der neue Sensor kann auf der Feldspritze eines
Ackerfahrzeuges befestigt werden und ist auf unterschiedlich beschaffenen
Flächen einsetzbar.

Unkraut gezielt erkennen

Der Vorteil des neu entwickelten Sensors: Dessen hohe Erkennungspräzision
bietet eine neue Qualität bei der selektiven Regulierung der nicht
gewünschten Unkräuter. Die Folge: Der Einsatz der Pflanzenschutzmittel
kann massiv reduziert oder sogar vermieden werden. Das ist auch deswegen
umso wichtiger, weil Herbizide und andere Mittel laut Umweltbundesamt die
Bodenfruchtbarkeit negativ beeinträchtigen, sich in Gewässern ablagern und
verantwortlich für einen Rückgang der Artenvielfalt sind.

Sensor erkennt Farben und Reflexionseigenschaften

„Andere Verfahren zur Unkrautvernichtung sind bislang zu ungenau oder zu
teuer“, sagt Projektleiter Matthias Kuhl. Eine Möglichkeit, weniger
Pflanzenschutzmittel zu nutzen, setze deswegen einen Schritt vorher an.
Kuhl: „Wenn man Unkraut gezielter als bisher bekämpfen will, muss man es
zunächst auf dem Acker erkennen.“ Genau dabei helfe der neuartige Sensor,
so Kuhl. Mit der neuen Technik können Pflanzen nach seinen Worten anhand
ihrer Farb- und Reflexionseigenschaften erkannt werden.

Vielfältig einsetzbar

„Das neue Sensor-Verfahren ermöglicht auch deshalb, Pflanzenschutzmittel
in beträchtlichem Maß zu reduzieren, weil es nur bei Bedarf an der Stelle
zur Unkrautbekämpfung kommt, wo eine Konkurrenzpflanze steht“, erläutert
Kuhl. Welch großes Potenzial weiter entwickelte Sensortechnik bei der
Unkrautbekämpfung bietet, zeigt diese Erkenntnis: So könnten bei der
Beseitigung von Ampfer im Zuckerrübenanbau mehr als 90 Prozent des
bisherigen Herbizideinsatzes vermieden werden. Damit nicht genug: Der
Sensor ist anpassbar, kann somit nicht nur auf dem Acker sondern noch in
anderen Konstellationen zum Einsatz kommen: für Brachland, abgeerntete
oder befestigte Flächen, an Bahndämmen sowie bei Getreideflächen, Grünland
oder Untersaaten im Ökolandbau.