Große Trauer um Windkraft-Pionier Aloys Wobben Enercon-Gründer im Alter von 69 Jahren verstorben


Die Windkraftindustrie hat einen ihrer Pioniere verloren: Aloys
Wobben, der Gründer des Windkraftanlagenbauers Enercon mit Stammsitz im
niedersächsischen Aurich, ist im Alter von 69 Jahren nach langer schwerer
Krankheit verstorben. Vor 21 Jahren hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) Wobbens herausragenden technologischen Entwicklungen mit dem
Deutschen Umweltpreis 2000 gewürdigt.
Genialer Ingenieur mit Weitsicht und unvergleichlichem unternehmerischem
Wagemut
Mit großer Trauer ist die Nachricht vom Tod Wobbens in der DBU aufgenommen
worden. Der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, würdigte Wobben
als „genialen innovativen Ingenieur mit bemerkenswerter Weitsicht und
unvergleichlichem unternehmerischem Wagemut“. Bonde: „Wobben hat den Weg
geebnet für eine Welt der erneuerbaren Energien. Die Entwicklung der
ersten getriebelosen Windenergieanlage wird immer mit seinem Namen und der
Firma Enercon verbunden bleiben.“ Diese Erfindung war nach den Worten des
DBU-Generalsekretärs „ein Meilenstein für Windkraft und Umweltschutz“.
Wobben sei im besten Sinn ein Pionier gewesen. „Er war ein Entrepreneur
für Umweltschutz, hat Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region
geschaffen – und sich zu einer Zeit für erneuerbare Energien eingesetzt,
als die Zeichen noch auf Atomkraft standen“, so Bonde.
Erste getriebelose Windenergieanlage bedeutete technologischen Durchbruch
Wobben stammt von einem Bauernhof im emsländischen Rastdorf, wo er 1952
geboren wurde. Nach einer Ausbildung zum Elektromaschinenbauer und
anschließendem Studium der Elektrotechnik gründete er noch ganz jung im
Alter von 32 Jahren die Firma Enercon. Sie sollte nach bescheidenen
Anfängen 1984 im Laufe der Zeit zu einem der größten deutschen Unternehmen
der Windkraftindustrie werden. Schon acht Jahre nach Firmengründung sei
Wobben mit Enercon „ein wahrer Coup an Ingenieurskunst“ gelungen, so
Bonde. Die erste getriebelose Windenergieanlage E-40/500 bedeutete
tatsächlich den technologischen Durchbruch. Enercon ist mittlerweile der
größte deutsche Onshore-Anbieter für Windenergie und hat nach eigenen
Angaben bislang weltweit mehr als 30.000 Windkraftanlagen gebaut. Bereits
vor fast zehn Jahren hatte sich Wobben wegen seiner Krankheit aus dem
Unternehmen zurückgezogen und seine Firmenanteile einer nach ihm benannten
Stiftung übertragen. Wie sehr Wobben vom Engagement für eine lebenswerte,
zukunftsfähige Erde beseelt war, zeigt ein Zitat, das ihm zugeschrieben
wird: „Zum Erhalt der Schöpfung beizutragen mit meinen Fähigkeiten, ist
mein Auftrag, damit unser Planet bewohnbar bleibt.“