Physik-Nationalteam steht fest
Nach Auswahl-Workshop steht nun die Mannschaft für die Physik-
Weltmeisterschaft IYPT in Singapur fest. Eine Schülerin aus Langenau sowie
Schüler aus München, Kassel, Bayreuth und Schwelm wettstreiten für
Deutschland.
Bad Honnef, 4. April 2017 – Die elf Jugendlichen, die beim German Young
Physicists´ Tournament (GYPT), der deutschen Physikmeisterschaft für
Schülerinnen und Schüler, im März in Bad Honnef für die diesjährige
Nationalauswahl nominiert worden waren, haben sich vergangenes Wochenende
an der Universität Ulm zu einem dreitägigen Workshop getroffen. Als
Ergebnis des Wochenendes steht nun das Team fest, das Deutschland vom 5.
bis 12. Juli 2017 auf der Physik-Weltmeisterschaft, dem International
Young Physicists´ Tournament (IYPT) in Singapur vertreten wird. Dem Team
gehören an: Waleed El-Kishawi vom Märkischen Gymnasium, Schwelm, Sebastian
Friedl vom Markgräfin-Wilhelmine-
Wilhelmsgymnasium, Kassel, Raymond Mason von der Europäischen Schule,
München sowie Auguste Medert vom Robert-Bosch Gymnasium, Langenau (Baden-
Württemberg).
Theorietest und Präsentationsgeschick entscheiden mit über WM-Teilnahme
Auf dem Programm standen experimentelle Arbeiten sowie die Präsentation
eines Physik-Projekts, das einen Monat lang an verschiedenen regionalen
GYPT-Zentren bearbeitet wurde. Zusätzlich wurde ein Test geschrieben, der
sich unter anderem mit dem Phänomen „Zirpen von El Castillo“ befasste,
wobei das Geräusch eines Quetzal-Vogels durch das Klatschen vor einer
Pyramide imitiert werden kann.
Die fünf aussichtsreichsten Schülerinnen und Schüler bilden nun das
Nationalteam, das Deutschland beim Physik-Weltcup (IYPT) im Sommer
vertreten wird. „So dicht wie dieses Jahr war das Leistungsfeld im
Auswahl-Workshop zur Nationalmannschaft noch nie“, zeigt sich GYPT-
Wettbewerbsleiter Florian Ostermaier beeindruckt. Auch der Organisator des
Workshops, Felix Wechsler, freut sich über das hohe Niveau der
Schülerinnen und Schüler.
Damit tritt auch in diesem Jahr wieder eine vielversprechende Mannschaft
für Deutschland an. Beim vergangenen IYPT in Jekaterinburg, Russland,
musste sich die deutsche Mannschaft nur dem Team aus Singapur geschlagen
geben.
IYPT-Team in komplett neuer Besetzung
Mit 16 respektive 17 Jahren sind alle noch sehr jung und nehmen zum ersten
Mal am IYPT teil. Lediglich Auguste Medert (17) aus Langenau und Waleed
El-Kishawi (17) aus Schwelm haben bereits Erfahrungen bei internationalen
Physik-Turnieren sammeln können – hatten sie sich doch bereits 2016 bzw.
2015 für die Teilnahme am österreichischen Pendant des Turniers (AYPT)
qualifiziert und sind von dort mit ihrem jeweiligen „Team Deutschland“ mit
je einer Goldmedaille nach Hause gekommen.
Sebastian Friedl (16) aus Bayreuth, Birk Magnussen (16) aus Kassel und
Team-Kapitän Raymond Mason (16) aus München schnuppern dieses Jahr das
erste Mal Wettkampf-Luft auf internationalem Parkett.
Den vier Nachwuchs-Physikern und der Nachwuchs-Physikerin stehen nun
anstrengende Turniervorbereitungen bevor. In den nächsten Wochen werden
sie sich mehrfach ins Trainingslager nach Ulm begeben, um sich bestmöglich
für den physikalischen Wettkampf in Singapur zu wappnen.
Zum IYPT
Beim International Young Physicists´ Tournament (IYPT) tragen die
einzelnen Teams die zu Hause erarbeiteten Lösungsvorschläge zu 17
physikalischen Aufgaben in sogenannten „Fights“ vor, wobei eine
gegnerische Mannschaft bestimmt, welches Problem vorgetragen wird. Während
die Gegner in einer anschließenden wissenschaftlichen Diskussion
versuchen, Schwachstellen in der Argumentation der vortragenden Mannschaft
aufzudecken, beurteilt ein drittes Team sowohl den Vortragenden als auch
den Opponenten. Eine Jury aus Lehrerkräften sowie Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern bewertet schließlich alle drei Teams. Dabei kommt es
nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Fairness
und die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis
in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund
62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt.
Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen.
Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den
Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte
allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte
sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der
Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein.
Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: http://www
.dpg-physik.de