leibniz: Meere In seiner neuen Ausgabe widmet sich das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft den Meeren.
Es heißt, die Rückseite des Mondes sei umfassender vermessen – und in der
Tat, mehr als 90 Prozent der Ozeane warten noch auf ihre Erforschung.
Millionen Arten sind bedroht, noch bevor wir sie kennen. Erst langsam
verstehen wir dieses eigene Ökosystem, das Kontinente verbindet und das
Klima regelt. Es ist Speisekammer, Handelsweg und Quelle heilender Stoffe.
Das Meer trägt uns.
Seit bald 150 Jahren erkunden Meeresforscher die Ozeane. Die Tiefsee war
lange unerreichbar, doch heute offenbaren neue Technologien lang gehütete
Geheimnisse: riesige Kaltwasserkorallenriffe und fleischfressende Schwämme
zum Beispiel, denen sich die Leibniz-Forscher der Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung widmen. leibniz-Autor Jakob Vicari ist in eine
Lebensgemeinschaft voller Spleens und Eigenheiten abgetaucht.
Am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung untersucht Georg Feulner
unter anderem die Veränderung von Ozeanzirkulationen. Immer wieder
zweifeln „Klimaskeptiker“ die Ergebnisse seiner Forschung an. Mit dem
Soziologen Heinz Bude, der an der Universität Kassel zu gesellschaftlichen
Stimmungen forscht, hat er über seine Erfahrungen gesprochen: Wie kann
Wissenschaft die Bedeutung von Fakten stärken und Erkenntnisse
unzweifelhaft vermitteln?
Außerdem lesen Sie in leibniz:
• Am Wasser gebaut: Wer nach Mekka und Medina pilgert, kommt an der
saudischen Hafenstadt Dschidda nicht vorbei. Das hinterlässt Spuren.
• Die Ökonomie der Meere: 90 Prozent der Waren werden über die Ozeane
verschifft. Was bedeutet das für den Welthandel und die Natur?
• Der Ostseeforscher: Seit seiner ersten Forschungsfahrt ist Ulrich
Bathmann vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung dem Meer treu geblieben.
Ein Portrait.
• Zwischenstand: „Die Eisschilde verlieren jährlich ein Mehrfaches der
Masse des Mount Everest“, schreibt Klimaforscher Stefan Rahmstorf in
leibniz. Der steigende Meeresspiegel bedroht vor allem Küstenbewohner.
Aber nicht nur sie.
• Ein Kind seiner Zeit: Jens Jacob Eschels geht als Elfjähriger das erste
Mal auf Walfang. Er erlebt den Anfang vom Ende der traditionellen
Grönlandfahrt.
• Die Welle: Riffe schützen Inseln vor Monsterwellen. In einer der
gefährlichsten Wasserwalzen der Welt haben zwei Forscher das Zusammenspiel
untersucht.
• Die Räuber: Sie werden gefürchtet, doch selbst erbarmungslos gejagt. Der
Biologe Tom Vierus ist den Haien mit der Kamera gefolgt.
• Leere Meere: Sansibars Fischer ahnen, dass auch sie für die
schrumpfenden Bestände verantwortlich sind. Wie können sie handeln?
• Gasaustausch: Welchen Einfluss hat es auf das Klima, was zwischen Himmel
und Meeresgrund geschieht? Drei Forscher erklären.
• Fischzucht: Kann die Aquakultur die Überfischung beenden – oder ist sie
Teil des Problems? Zwei Standpunkte.
• Was sitzt auf dem Trockenen? In der Sahara ist Wolfgang Böhme auf ein
Wüstenkrokodil gestoßen.
Diese Ausgabe ist auch ein Beitrag der Leibniz-Gemeinschaft zum
Wissenschaftsjahr 2016*17 „Meere und Ozeane“ des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung und der Initiative Wissenschaft im Dialog. Alle
Termine und Informationen unter: <www.wissenschaftsjahr.de>.