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Abwasser – die ungenutzte Ressource

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Zum heutigen Welttag des Wassers legt die UNESCO den jüngsten
Weltwasserbericht vor. Aus diesem Anlass findet am Abend im
Universitätsforum in Bonn eine Podiumsdiskussion zum Thema „Abwasser – die
ungenutzte Ressource“ statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr.
Marianela Fader vom Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und
globalen Wandel an der Bundesanstalt für Gewässerkunde.

Im Jahr 2003 veröffentlichte die UN den ersten Weltwasserbericht, seit
2014 erscheint dieser  jährlich. Das Thema des nun vorliegenden achten
Berichts lautet „Abwasser, die ungenutzte Ressource“, die deutsche
Übersetzung der Zusammenfassung des Berichts stammt von der Deutschen
UNESCO-Kommission.

Hierzu stellt die Deutsche UNESCO-Kommission fest: „Abwasser gewinnt
angesichts der immer weiter steigenden Wassernachfrage zunehmend an
Bedeutung als eine verlässliche alternative Quelle der Wasserversorgung.
Statt „Behandlung und Entsorgung“ geht es heute um Abwasserbewirtschaftung
mit Fokus auf „Wiederverwendung, Wiederaufbereitung und Rückgewinnung“.
Dieser Paradigmenwechsel sieht Abwasser nicht länger als ein zu lösendes
Einzelproblem, sondern als Teil von Gesamtlösungen für die heutigen
gesellschaftlichen Herausforderungen“.

Am Abend des heutigen Weltwassertages veranstalten die Deutsche UNESCO-
Kommission gemeinsam mit dem Universitätsforum, der Stadt Bonn und dem
Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und globalen Wandel eine
Podiumsdiskussion zum Thema „Abwasser – die ungenutzte Ressource“. Die
Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Universitätsforum, Heussallee 18-24.
Hier wird auch der neue Weltwasserbericht vorgestellt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung unter:
https://www.unesco.de/wissenschaft/2017/vorstellung-
weltwasserbericht-2017.html

http://www.waterandchange.org/#events

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist mit dem Thema Abwasser nicht
nur über das Internationale Zentrum für Wasserressourcen und globalen
Wandel verbunden. In unterschiedlichen Forschungsprojekten, teils EU-
gefördert, teils im Forschungsverbund mit israelischen Partnern, befasst
sich die BfG mit unterschiedlichen Fragestellungen. Eine davon ist, ob
gereinigtes Abwasser als zusätzliche Ressource zur Trinkwassergewinnung
geeignet ist, ohne dass die neuartigen Schadstoffe und Krankheitserreger
die Wasserqualität negativ beeinflussen. Das wäre insbesondere in Gebieten
mit Wasserknappheit von Interesse. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf
natürlichen Reinigungsverfahren wie Bodenpassagen in Kombination mit den
weitergehenden Verfahren wie Ozonung und Aktivkohle. In dem ERC-Projekt
ATHENE wurde zusätzlich untersucht, inwieweit sich die biologische
Reinigung des Abwassers verbessern lässt, um neuartige Schadstoffe soweit
zu entfernen, dass weitergehende Reinigungsverfahren sehr viel effizienter
eingesetzt werden können.  Auf der Pilotanlage an der Kläranlage Koblenz
konnte gezeigt werden, dass mit einem Wirbelbettverfahren, in denen
Aufwuchskörper in der biologischen Stufe verwendet werden, sich einige
relevante Stoffe wie das Schmerzmittel Diclofenac rein mikrobiologisch
entfernen lassen. Eine Überschreitung des für die Umweltqualitätsnorm
(UQN) vorgeschlagenen Grenzwertes von 0,10 µg/L für Diclofenac
(Kandidatenstoff der Wasserrahmenrichtlinie) kann dadurch beispielweise
vermieden werden.

Weitere fachliche Informationen: Prof. Dr. Thomas Ternes, Bundesanstalt
für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon: 0261/1306 5560,
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Pressekontakt: Dr. Sebastian Kofalk, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am
Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon: 0261/1306 5330, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes
für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in
den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit,
Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster
Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer
(Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und
Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als
Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen
Wissenschaftslandschaft.