Zum Hauptinhalt springen

Ein Fisch macht Schule: Mit dem Stör werden Kinder und Jugendliche zu Gewässerexperten

Pin It

Ein großes Erlebnis für Kinder und Forschende gleichermaßen: Kleine Jungstöre werden im Rahmen des Projekts in Flüsse wie Oder und Elbe besetzt.  Foto: Philipp FreudenbergKleine Störe auf die Reise schicken, mit Kescher und
Forschungsinstrumenten Gewässer entdecken und eigene Experimente und
Exkursionen durchführen – all dies ermöglicht das Projekt „Wanderfisch“.
Unter dem Motto „Einmal zum Meer und zurück: Auf Wanderschaft mit Stör,
Lachs & Co.“ richtet sich das Projekt an Schulen und macht Kinder und
Jugendliche zu Gewässerexpertinnen und -experten. Ab sofort können sich
Einrichtungen für die kostenlose Teilnahme bewerben. „Wanderfisch“ wird
vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und
BildungsCent e.V. durchgeführt und im Rahmen des Wissenschaftsjahres
2016*17 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

BildungsCent und das IGB laden Schulklassen im Wissenschaftsjahr Meere und
Ozeane ein, den Stör auf seiner Reise zwischen Fluss und Meer zu
begleiten. Störe sind die größten Wanderfische unserer Breiten. Die bis zu
fünf Meter langen Tiere lebten schon zu Zeiten der Dinosaurier. Heute sind
sie fast ausgestorben. Nur in Frankreich existiert noch ein kleiner
Bestand. Ein umfangreiches Wiederansiedlungsprogramm sowie die
Verbesserung der Lebensräume sollen die Wanderfische eines Tages wieder in
unsere Flüsse zurückbringen.

Ihre beschwerliche Reise zwischen dem Meer, wo sie ausreichend Nahrung
finden, und unseren Flüssen, in denen sie ihre Eier ablegen, treten Störe
gleich mehrfach in ihrem langen Leben an. „Aufgrund dieser Lebensweise
sind Störe und andere Wanderfische auf frei fließende und saubere Gewässer
angewiesen“, erklärt IGB-Experte Dr. Jörn Geßner, der sich seit über 20
Jahren für die Wiederansiedlung dieser stark bedrohten Tiere einsetzt. An
der Lebensweise der Störe lassen sich deshalb Themen wie Artenschutz,
Gewässerverbauung und -verschmutzung, Konflikte zwischen Wirtschaft und
Naturschutz sowie die Verbindung von Fluss und Meer besonders anschaulich
und praxisnah vermitteln.

Es ist Zeit, rauszugehen: Vielseitige Materialien unterstützen
Gewässerprojekte

Das Projektteam hat ein umfangreiches Angebot an Materialien
zusammengestellt: „Mit Becherlupen, Keschern, Fernglas und
Bestimmungsbüchern befüllt, lädt unser GewässerRucksack ein, die
heimischen Gewässer zu entdecken“, sagt Bianca Neumann von BildungsCent.
„Zudem erhalten teilnehmende Schulen ein GewässerPäckchen, das mit vielen
Projekt- und Exkursionsideen, Bauanleitungen für Forschungsinstrumente und
Gewässerexperimenten Schülerinnen und Schüler ins nachhaltige Handeln
bringt.“ So werden Schülerinnen und Schüler aktiv an Fragestellungen und
Lösungsansätzen des Arten- und Gewässerschutzes beteiligt.

Das Projekt Wanderfisch bietet Schulen auch die Möglichkeit, sich aktiv an
einer Stör-Besatzaktion an der Oder und anderen deutschen Flüssen zu
beteiligen. Einrichtungen können sich außerdem eine kostenlose Ausstellung
rund um die Themen Stör, Fluss und Meer ausleihen.

Wanderfisch richtet sich primär an die 1. bis 7. Klassenstufe. Schulen und
Bildungseinrichtungen können sich ab sofort mit ihren geplanten
Gewässerprojekten für die kostenlose Teilnahme bewerben:
<www.wanderfisch.info/bewerbungsformular>

Die ersten 50 Schulen erhalten einen GewässerRucksack. Zusätzlich gehen
200 GewässerPäckchen an Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihren Schülerinnen
und Schülern eigene Gewässerprojekte umsetzten möchten.

Weitere Informationen sowie Materialien bündelt die Wanderfisch-Website
unter: <www.wanderfisch.info>