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Fußball-EM 2024: Deutsche Fans glauben an Titelgewinn der Nationalelf

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Repräsentative Umfrage der Uni Hohenheim zu EM-Erwartungen, Vermarktung,
Medienverhalten & sozialen Aspekten | Teil 1 von 4: Mission
Wiedergutmachung

Video zur Pressemitteilung: https://www.instagram.com/p/C7yMwbDM1ch/

Knapp ein Drittel der Deutschen sehen ihr Heimatland als Favoriten für den
EM-Titel 2024 – keiner anderen Nationalmannschaft trauen so viele den
Erfolg zu. Allerdings geht auch fast die Hälfte der Deutschen davon aus,
dass ihre Nationalelf noch vor dem Halbfinale ausscheidet. Zu diesem
Ergebnis kommt die Fußball-EM-Studie unter der Leitung von Marketing-
Experte Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen
in Deutschland zu den Themen sportliche Erwartungen, Sponsoring und Sport-
Vermarktung, Medienwirksamkeit sowie sozialen und gesellschaftlichen
Auswirkungen. Die Universität Hohenheim veröffentlicht die Ergebnisse in
vier Teilen.

„Das Vertrauen in die deutsche Nationalmannschaft ist ungebrochen“, so
Studienleiter Prof. Dr. Voeth vom Fachgebiet Marketing & Business
Development. „Wie auch bei den vorangegangenen Studien ist für die
deutsche Bevölkerung die DFB-Elf ein heißer Anwärter für den Titel.“

Rund 30 Prozent der Deutschen sehen ihre Nationalelf als Favoriten, dicht
gefolgt von Frankreich mit rund 27 Prozent. Dahinter Spanien mit rund 11
Prozent und England mit 9 Prozent. Geringe Chancen auf den EM-Titel 2024
geben die Deutschen hingegen Titelverteidiger Italien.

„Trotz der zuletzt guten Ergebnisse glaubt aber auch rund die Hälfte der
Befragten an ein Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft noch vor dem
Halbfinale“, ergänzt wissenschaftlicher Mitarbeiter und Co-Studienleiter
Stjepan Jurisic. „So glauben 10 Prozent weniger daran, dass die DFB-Elf
das Finale der EM 2024 erreicht, als noch bei der WM 2022 in Katar.“

Deutlich höheres Interesse als bei der WM in Katar

Insgesamt ist das Interesse der Deutschen an der Fußball-
Europameisterschaft deutlich höher als bei der Weltmeisterschaft 2022:
„Nach der umstrittenen Fußball-WM in Katar sehen die Deutschen der
Fußball-EM im eigenen Land wieder deutlich positiver entgegen“, bringt es
Tom Huhnke auf den Punkt. Er ist ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Fachgebiet und an der Leitung der Studie beteiligt. „Ein Großteil der
Befragten, nämlich 35 Prozent, möchten – unabhängig von der Mannschaft –
so viele Spiele wie möglich verfolgen. In Katar wollten dies nur 20
Prozent.“

Entsprechend planen deutlich weniger Deutsche gar keine Spiele zu
verfolgen. Nach der aktuellen Umfrage trifft dies nur auf 14 Prozent zu –
im Vergleich: Bei der WM 2022 in Katar waren es 27 Prozent. Mit 26 Prozent
wollen auch deutlich weniger Deutsche sich lediglich auf die Spiele der
deutschen Nationalmannschaft konzentrieren als vor zwei Jahren. Da galt
dies für 34 Prozent.

Toni Kroos gilt als sympathisch und leistungsstark

Weltmeister Toni Kroos kehrt bei dieser EM in die Nationalmannschaft
zurück und erfreut sich großer Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung:
„Bei unserer Befragung hat er nicht nur die meisten Sympathiepunkte
erhalten, zugleich gilt er auch als leistungsstärkster Spieler“, so
Stjepan Jurisic. Als schwächste Spieler wurden die EM-Neulinge Maximilian
Beier und Robin Koch eingestuft.

Auch der Rückhalt für Bundestrainer Julian Nagelsmann in der Bevölkerung
ist groß: Auf die Frage, ob sie es richtig finden, dass sein Vertrag noch
vor der EM verlängert wurde, antworteten fast 60 Prozent der Befragten mit
„Ja“. „Überraschend ist vielleicht, dass seine Arbeit besser eingeschätzt
wird als die von  Joachim Löw – trotz dessen langer Amtszeit und des
Weltmeistertitels von 2014“, sagt Tom Huhnke.

Positive Auswirkungen auf die Sportinfrastruktur und wirtschaftliche Lage
erwartet

Nach den generellen Erwartungen an die Fußball-Europameisterschaft im
eigenen Land gefragt, gaben die Befragten an, dass dieses Großereignis
positive Auswirkungen insbesondere auf die Sportinfrastruktur sowie auf
die wirtschaftliche Lage in Deutschland haben wird. Auch an eine
Verbesserung des Ansehens von Deutschland im Ausland glauben viele.
„Insgesamt zeigt die Studie, dass die Deutschen der EM positiv
entgegenblicken. Nicht euphorisch, aber eben auch nicht skeptisch wie bei
der WM 2022,“ fasst Studienleiter Prof. Voeth die Ergebnisse zur „Mission
Wiedergutmachung“ zusammen. Damit erinnerte die Situation ein wenig an die
Heim-WM 2006, bei der die Stimmung im Vorfeld ganz ähnlich gewesen sei,
ergänzt Voeth.

HINTERGRUND: EM-Studie 2024

„Football’s coming home! – Die Heim-EM 2024: Was denkt die deutsche
Bevölkerung?“ lautet der Titel der EM-Studie 2024. Die Online-Umfrage
unter 1.000 Teilnehmer:innen ist in Bezug auf Alter, Geschlecht und
Bundeslandzugehörigkeit bevölkerungsrepräsentativ. Durchgeführt wurde sie
zwischen dem 1. Mai und 17. Mai 2024 vom Lehrstuhl für Marketing und
Business Development der Universität Hohenheim sowie vom Lehrstuhl für
Marketing der Universität Potsdam und dem Marktforschungsinstitut Dynata.

Das Fachgebiet von Prof. Dr. Markus Voeth begleitet die FIFA-
Fußballweltmeisterschaften und UEFA-Fußballeuropameisterschaften der
Männer seit 2001 mit regelmäßigen repräsentativen Bevölkerungsbefragungen.
Schwerpunkte sind Themen wie Begeisterung, Pläne und Fanverhalten der
Bevölkerung, ergänzt durch wechselnde Sonderschwerpunkte wie
beispielsweise politische oder soziale Themen rund um die sportlichen
Großereignisse. Einzel- und Langzeitstudien sollen einerseits
Stimmungsindikatoren, andererseits auch konstruktiver Beitrag für eine
erfolgreiche Organisation sein.

Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim
http://www.uni-hohenheim.de/presse

Text: Stuhlemmer