Zum Hauptinhalt springen

Koalitionsverhandlungen: Gabriel eine Geisel der SPD Basis

Sigmar GabrielDer SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel ist ein gewiefter Taktiker. Mit der Ankündigung, die Parteimitglieder über den Koalitionsvertrag verbindlich abstimmen zu lassen, trieb er den Preis für das schwarz-rote Bündnis geschickt nach oben. Doch jetzt bekommt er mehr und mehr die Kehrseite seiner riskanten Taktik zu spüren. Denn trotz seiner raffinierten Rhetorik konnte Gabriel bislang die missvergnügte SPD-Basis nicht von den Vorzügen einer großen Koalition überzeugen, unabhängig von den vielen linken Projekten wie Frauenquote, Solidarrente oder Mindestlohn, die die Sozialdemokraten anscheinend durchsetzen konnten. Um den Widerwillen breiter Teile der Partei zu überwinden, muss der SPD-Chef jetzt noch weiter nach links rücken, als er selbst will. Doppelpass, Homo-Ehe, Asylrecht, höhere Sozialbeiträge, hier wäre Gabriel durchaus kompromissbereit gewesen. Er darf es aber nicht sein, um das Ja der Basis nicht zu gefährden.

Weiterlesen

  • Aufrufe: 351

Linksfraktion in Hessen schließt Tolerierung von SPD-Minderheitsregierung nicht aus

Janine WisslerJanine Wissler: "Wir sind bereit, darüber zu reden" Die Vorsitzende der Linksfraktion im hessischen Landtag, Janine Wissler, hält die Unterstützung einer SPD-Minderheitsregierung für denkbar. "Wir schließen das nicht aus, und wir sind bereit, auch darüber zu reden", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Ich fand es immer gut, dass wir uns nie auf eine Form festgelegt haben, wie wir Bouffier ablösen." Der Antrag, eine Minderheitsregierung auszuschließen, sei auf dem letzten Parteitag vielmehr klar abgelehnt worden. Wissler reagierte damit auf einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung", der zufolge der hessische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel die Bildung einer Minderheitsregierung erwägt, betonte aber, dass in den Sondierungsgesprächen über diese Variante nicht gesprochen worden sei.

Weiterlesen

  • Aufrufe: 392

Koalitionsverhandlungen: Wahlverlierer SPD spielt mit der Union

Große KoalitionDer Triumph vom 22. September gerät für die Union mehr und mehr zum Fluch. Der Wahlsieger wird vom Wahlverlierer mit jedem Tag mehr auf die Verliererstraße geschoben. Und ebenso stetig steigt der Preis für eine große Koalition. Spätestens mit Ende des Parteitages der SPD in Leipzig muss sich die Union fragen, ob sie wirklich bereit ist, diesen Preis zu bezahlen. Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint diese Frage zumindest für sich bereits mit Ja beantwortet zu haben. Ihre Kompromissbereitschaft in der Debatte um den Mindestlohn ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie einen der wichtigsten Standpunkte des Wahlkampfes ihrer Partei geräumt hat. Merkels Kollege von der SPD, Sigmar Gabriel, hat das erkannt und in Leipzig für einen Wahlverlierer sehr selbstbewusst gefordert, die "lieben Leute von der Union" müssten nun liefern.

Weiterlesen

  • Aufrufe: 403

Mindestlohn soll frühestens 2016 kommen

MindestlohnDer von der SPD geforderte gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro soll nach dem Willen der Union frühestens im Jahr 2016 in Kraft treten. Den Betrieben müsste ausreichend Zeit für die Anpassungen gegeben werden, sagte ein Verhandlungsführer der Union der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Bedingung der Union sei außerdem, dass eine Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern Ausnahmen für bestimmte Branchen und Regionen erarbeiten könne. Die Unterhändler von Union und SPD in der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales haben sich nach Informationen der Zeitung aus Teilnehmerkreisen auf die Grundzüge der Kommission verständigt. Demnach soll die Mindestlohn-Kommission nach dem Vorbild der britischen "Low pay"-Kommission paritätisch aus je drei Arbeitnehmervertretern und Arbeitgebervertretern besetzt werden. Zusätzlich könne jede Seite einen Wissenschaftler benennen, hieß es.

Weiterlesen

  • Aufrufe: 376