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Regional

Bochum, Dr. Manfred Keller erhält das Verdienstkreuz am Bande

"Dr. Manfred Keller erhält das Verdienstkreuz am Bande"

Für sein jahrzehntelanges Engagement – vor allem für das jüdisch-christliche Verständnis – hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Dr. Manfred Keller das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch überreichte die Auszeichnung am Montag, 24. Juli, feierlich im Bochumer Rathaus.

 

Vor über 60 Jahren weckte die Ausstellung „Synagoga“ Kellers Faszination und Begeisterung für die jüdische Kunst. Nach seiner Tätigkeit als Gemeindepfarrer in Württemberg von 1972 bis 1979 wurde Dr. Manfred Keller Leiter der Evangelischen Stadtakademie und Synodalbeauftragter für den christlich-jüdischen Dialog im Kirchenkreis Bochum. Während seines 25-jährigen Wirkens brachte er viele Projekte auf den Weg, darunter zahlreiche Publikationen zur historischen Entwicklung des Zusammenlebens jüdischer und christlicher Menschen in Bochum und im Ruhrgebiet.

 

Dr. Manfred Keller widmete sich vor allem der Aufbereitung und Weitergabe des Wissens um Erich Mendel, der lange Jahre in Bochum jüdischer Kantor war. Hinzu kamen Veranstaltungen zur synagogalen Musik mit denen er das jüdisch-christliche Verständnis maßgeblich förderte.

 

Eine Aufgabe, die sich durch die gesamte Schaffenszeit von Dr. Manfred Keller zieht, ist es, die jüdische Geschichte Bochums einem breiten Publikum verfügbar und erlebbar zu machen. Begonnen 1985 mit der umfassenden Inventarisierung des jüdischen Friedhofs in Bochum, die 1997 in dem Buch „Spuren im Stein“ mündete. Im gleichen Jahr wurde die dazugehörige Ausstellung „Spurensuche. Jüdisches Leben in Bochum.“ eröffnet, die vor allem jungen Menschen die jüdische Geschichte näherbringen sollte. Die pädagogische Arbeitsmappe „Juden in Bochum“ vollendete das Projekt.

 

Dr. Manfred Keller machte sich leidenschaftlich für den Bau der neuen Synagoge in Bochum stark – nicht das einzige Engagement Kellers, das das Bochumer Stadtbild bis heute prägt. Durch das aufwendige Projekt „Stelenweg“ erinnern bereits elf Stelen an bedeutsamen Orten des Stadtgebiets an das reiche jüdische Leben in Bochum. Dr. Manfred Keller leitet das Projekt mit Hingabe, weit in seinen Ruhestand hinein, bis heute. Das 2019 erschienene Buch „Im jüdischen Bochum: Spurensuche auf dem Stelenweg“ ist Teil dieser herausragenden Arbeit.

 

Ein weiteres Projekt Kellers, das Menschen zusammenbringt, ist die 2008 entstandene Biennale „Musik und Kultur der Synagogen“. Bis heute teilt Dr. Manfred Keller seine Erkenntnisse und sein Wissen über die jüdische Geschichte. Beispielsweise bei dem Festival „Musik und Kultur in westfälischen Landsynagogen“ oder durch sein Mitwirken bei der „Initiative Nordbahnhof Bochum“. Als Vorstandsmitglied der „Initiative Nordbahnhof Bochum“ trägt er aktiv dazu bei, an die Deportationen in die Vernichtungslager erinnern und damit einen Erinnerungsort zu schaffen.

 

Im Jahr 2015 erhielt er für sein Engagement für die Bochumer Stadtgesellschaft und die jüdische Gemeinschaft die Dr. Ruer-Medaille.

 

Dr. Manfred Keller macht mit großer Hingabe für das christlich-jüdische Zusammenleben in ganz Deutschland stark und leistet dies seit fast 20 Jahren ausschließlich ehrenamtlich. Bei all diesen Tätigkeiten war es ihm immer wichtig Brücken zu bauen und Netzwerke zu knüpfen. Es ist ihm ein bedeutendes Anliegen, sein Wissen mit jungen Menschen zu teilen.

 

Dank der Initiative von Dr. Manfred Keller gibt es in Bochum ein lebendiges, generationenübergreifendes Miteinander mit der jüdischen Kultur. Damit setzt er ungebrochen ein klares Zeichen gegen den Antisemitismus. 

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Bochum, Auf der Heide: Asphaltfläche wird Platz für Spiel, Sport und Fitness

Sportfläche
Sportfläche

Neues Leben für den ehemaligen Sportplatz in der Grünanlage „Auf der Heide“: Nachdem die Fläche zuletzt asphaltiert und als Standort für Flüchtlingsunterkünfte genutzt worden war, wird sie nun ein Ort für Sport, Spiel und Fitness. Unter anderem bietet sie nun einen Skatepark, einen Pumptrack und ein Beachvolleyballfeld. Zwei Tischtennisplatten laden zum Spielen, aber auch zum Chillen ein. Gerahmt wird die Fläche von einer 200-Meter-Laufbahn.

 

Am Montag, 24. Juli, gab Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Fläche offiziell frei. „Ein tolles Beispiel dafür, wie man brachliegenden Flächen Leben einhauchen kann“, so Eiskirch. „Jetzt kann man sich hier richtig austoben, aber auch entspannt ausruhen – und ökologisch aufgewertet ist der Platz auch noch. Ein echter Gewinn für den ganzen Stadtteil. Wichtig ist auch, dass uns die Fläche im Krisenfall weiterhin zur Verfügung steht – alle Geräte sind mobil und können binnen 72 Stunden abgebaut werden.“

 

Die rund 5.300 Quadratmeter große Fläche dient als Vorratsfläche für Krisen- und Katastrophenfälle. Doch statt sie ungenutzt liegen zu lassen, hat die Stadt entschieden, sie mit Sport- und Spielangeboten zu beleben. Alle Ausstattungsgegenstände wurden so gewählt, dass sie schnell demontierbar und einfach zu transportieren sind, damit die Fläche im Fall der Fälle schnell genutzt werden kann.

 

Um den Platz auch optisch stärker mit der umgebenden Grünanlage „Auf der Heide“ zu verbinden, wurde der teilweise vier Meter hohe Ballfangzaun im nördlichen Bereich komplett entfernt und im südlichen Bereich auf eine Höhe von zwei Meter reduziert. An vier Stellen wurde der Zaun geöffnet. Stufen und kleine Wege bilden direkte Verbindungen in die Grünanlage und zum angrenzenden Bolz- und Streetballplatz.

 

Im Herbst werden noch acht Bäume gepflanzt. Die tiefer liegende Rasenfläche ist nun an das Niveau der Grünanlage angepasst, hier werden im Herbst sechs Obstbäume gepflanzt. Außerdem soll eine Wildblumenwiese entstehen.

 

Zudem hat die Stadt zwölf neue Sitzbänke, drei Liegebänke, zehn Fahrradanlehnbügel und zehn Abfallbehälter aufgestellt. Die Bankstandorte sind barrierefrei mit Bewegungsflächen für zum Beispiel Rollstühle und Kinderwagen ausgebildet. Neun Absperrpoller in den Zugangsbereichen sichern die Grünanlage zukünftig vor unbefugtem Befahren.

 

Die Kosten für die Umgestaltung lagen alles in allem bei rund 245.000 Euro. Die Bauzeit betrug sechs Wochen.

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Bürgersprechstunde im Bochumer Süden

Am Dienstag, 1. August, hält der Bezirksbürgermeister Bochum-Süd, Helmut Breitkopf, eine Sprechstunde in den Räumen der Bezirksmusikschule Süd an der Kemnader Straße 309 in Bochum-Stiepel. Von 16 bis 17 Uhr steht er dort Bürgerinnen und Bürgern für Fragen, Anregungen und Kritik zur Verfügung.

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Kleiner, leichter, günstiger – das Low-Field-MRT FH Dortmund will Kosten für Magnetresonanztomografie deutlich senken

Forscher des Fachbereichs Informationstechnik an der Fachhochschule Dortmund arbeiten an einem mobilen Magnetresonanztomografie-Gerät (MRT) für medizinische Diagnosen. Das Low-Field-MRT ist nicht nur kleiner, leichter und damit beweglicher, es kostet auch nur einen Bruchteil der großen MRT-Röhren.

 

„Wir knüpfen mit unserer Arbeit an die Ursprünge des MRT an“, erklärt Prof. Dr. Benjamin Meküc vom Fachbereich Informationstechnik der FH Dortmund. Anfang der 80er-Jahre hat die Magnetresonanztomografie mit Magnetfeldern niedriger Stärke gearbeitet, diese dann aber stetig gesteigert, um genauere Bilder von Organen und Gewebe zu bekommen. Inzwischen werden supraleitende Magnete eingesetzt, die zwar ein starkes Feld erzeugen, aber auch aufwendig mit flüssigem Helium gekühlt werden müssen.

 

Im Projekt „A4IM“ nutzen sie nun wieder weniger starke Magnetfelder. „Das ist möglich, weil die Signalverarbeitung inzwischen viel besser ist“, sagt Prof. Menküc. „Das Magnetfeld muss nicht mehr 100 Prozent homogen sein. Kleinere Inhomogenitäten können wir technisch ausgleichen.“ Das schafft neue Möglichkeiten für kostengünstigere MRT-Geräte. Darum fördert die Europäische Union das Projekt mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro. Einen Teil davon bekommt die FH Dortmund, die bei „A4IM“ im Konsortium mit vielen weiteren europäischen Hochschulen und Forschungsinstituten agiert.

 

„Alle Partner arbeiten an einem eigenen Prototyp, aber jede Einrichtung hat ihren Schwerpunkt. Die FH Dortmund ist federführend bei der Entwicklung der Steuerungselemente und der dafür nötigen Programmierung“, sagt Prof. Menküc. Daten würden mit den Partnern ausgetauscht.

 

An der FH Dortmund hat Nils Allek für seine Abschlussarbeit im Studiengang Digitale Technologien am Prototyp des Low-Field-MRT mitgearbeitet. Er ist jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter im „A4IM“-Projekt. „Die Prototypen sind deutlich kleiner als gängige MRT-Geräte“, sagt Nils Allek. „Es lassen sich etwa Kopf, Arm oder Beine separat im bildgebenden Verfahren untersuchen.“ Der Vorteil: Die kleineren Geräte wiegen nur 200 Kilogramm statt mehrerer Tonnen. Sie können leichter transportiert und dank der niedrigeren Kosten auch dort eingesetzt werden, wo sich ein großes MRT nicht rechnet. Prof. Menküc spricht von circa 50.000 Euro für ein Low-Field-MRT. Ein Bruchteil der Anschaffungskosten für die mehrere Millionen teuren Großgeräte.

 

Bis 2026 läuft das „A4IM“-Forschungsprojekt an der FH Dortmund und bei den Partner-Einrichtungen. Erweisen sich die Prototypen als so zuverlässig, wie die ersten Daten erahnen lassen, ist die medizinische Zulassung der nächste Schritt. 

 

 

Hintergrund:

Jährlich werden in der Europäischen Union (EU) etwa 40 Millionen MRT-Untersuchungen durchgeführt. Die Zahlen schwanken je nach EU-Land stark. In vielen Nicht-EU-Ländern sind MRT-Untersuchungen sogar gar nicht verfügbar. Das Low-Field-MRT bietet das Potenzial für einen besseren Zugang zu dieser Diagnosetechnik. Die kompakteren Geräte können es künftig sogar ermöglichen, Scans bei Patienten zu Hause oder direkt auf einer Intensivstation durchzuführen. Mit Open-Source-Hardware-Designs und Open-Source-Software folgt das Projekt „A4IM“ (Affordable low-field MRI reference system) dem EU-Ziel, die Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit von Medizinprodukten zu verbessern.

 

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