Die Beratungsstelle zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren
Infektionen (STI) des Gesundheitsamtes der Stadt Duisburg informiert
anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli über Angebote.
Die Ferien- und damit die Reisezeit zu den unterschiedlichsten Zielen
weltweit neigt sich dem Ende zu. Bei den Urlaubsvorbereitungen sollte man
auch über das Thema Hepatitis nachdenken.
Ganz unterschiedliche Viren können zu einer Entzündung der Leber führen,
genannt Hepatitis. Dazu gehört auch das Hepatitis-B-Virus (HBV). Dieses
Virus kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden, beispielsweise im
Rahmen einer Reise, durch Tätigkeiten im medizinischen Bereich oder nicht
sterile und unhygienische Tätowierungen, Piercings oder Fußpflege, auch
durch Drogenkonsum. Einer der häufigsten Übertragungswege ist
ungeschützter Geschlechtsverkehr. Bei Schwangeren ist daher der Test auf
HBV im Mutterpass vorgesehen.
Das Ziel der WHO, Hepatitis B und C global bis zum Jahr 2030
einzudämmen, wurde in vielen Ländern durch die Corona-Pandemie zurück-
geworfen. Auch in Duisburg sind die Infektionszahlen in den letzten Jahren
angestiegen. „Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen die 2017
erfolgte Anpassung des Infektionsschutzgesetzes, die zu einer Veränderung
der Zählweise der Hepatitisinfektionen und damit zu höheren Zahlen geführt
hat. Aber auch ein verändertes Sexual- und Test-Verhalten spielt eine Rolle“,
erläutert Martina Jungeblodt von der Beratungsstelle des Gesundheitsamtes.
„Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus können jedoch gut, wenn auch oft
langwierig behandelt werden, so dass sich gefährliche gesundheitliche
Folgen meistens verhindern lassen. Schwierig wird es, wenn zum Beispiel
eine Infektion chronisch wird, also über viele Jahre im Körper fortbesteht.
Dann können die Viren die Leber massiv schädigen und zu schweren
Leberschäden wie beispielsweise Leberkrebs führen“, so Jungeblodt weiter.
„Gemäß dem diesjährigen Motto ‚Ich warte nicht. Ich handele!‘ des Welt-
Hepatitis-Tag möchten wir daher alle, die Fragen zu Hepatitis und anderen
sexuell übertragbaren Infektionen haben, ermuntern, die kostenlose,
anonyme und vertrauliche Beratung in der Aidsberatung des
Gesundheitsamtes in Anspruch zu nehmen", ergänzt Ivonne Kronauer,
ebenfalls in der Beratungsstelle tätig.
Eine weitere Möglichkeit ist die, mit der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens
zu sprechen. In der ärztlichen Praxis wird geklärt, ob ein Hepatitis-Test
sinnvoll ist, ggf. Blut abgenommen und im Labor untersucht wird.
Wenn Personen als Kinder geimpft worden sind, haben sie als junge
Erwachsene oft kaum noch Antikörper, der Schutz hält dann nicht so lange
wie bei einer Grundimmunisierung im Erwachsenenalter. Grundsätzlich ist
eine sogenannte Titerkontrolle sinnvoll, also eine Überprüfung, ob der Schutz
durch eine frühere Impfung noch ausreicht.Die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes steht allen Ratsuchenden für
Fragen zur Verfügung und nimmt in den Gesprächen auch immer die
individuelle Lebenssituation vorurteilsfrei in den Blick: „Wie schütze ich michvor Viren wie Hepatitis und HIV? Habe ich vielleicht eine Syphilisinfektion?
Welche anderen, sexuell übertragbaren Infektionen gibt es noch?“
Nach Terminabsprache werden Beratungsgespräche unter Schweigepflicht
sowie HIV-Tests angeboten. Termine können unter (0203) 283-7574 oder
online über https://qtermin.de/stadt-duisburg-aidsberatung vereinbart
werden.
Eine Hepatitis-B-Impfung kann eine Ansteckung fast immer verhindern. Sie
regt das Immunsystem an, schützende Antikörper zu entwickeln. Wenn
Geimpfte später in Kontakt mit einem Hepatitis-B-Virus kommen, wird das
Virus schnell neutralisiert und die Infektion unterbunden.
Alle in Deutschland Krankenversicherten ab 35 Jahren können sich alle drei
Jahre kostenfrei auf Hepatitis testen lassen. Dieser Test wird in
Hausarztpraxen als Teil der sogenannten „Gesundheitsuntersuchung“
angeboten, früher als „Check-up 35“ bekannt.
Weitere Informationen zur Beratungsstelle auch auf www.duisburg.de
(Stichwort: „Beratungsstelle zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren
Infektionen“).