Stadt Bochum Infos:Jahresempfang von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch im Justizzentrum

„Wir werden hierher lieber eingeladen als vorgeladen.“ Launig begrüßte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion und Sport, die der Einladung zum Jahresempfang des Oberbürgermeisters am Mittwoch, 5. September, ins Justizzentrum – einem „Meilenstein in der Bochumer Stadtentwicklung“ wie OB Eiskirch anerkennend sagte – gefolgt waren. Das Atrium bot die Kulisse für viele Gespräche, neues Kennenlernen und einen Rück- und Ausblick des Oberbürgermeisters. Der Einladung ebenso gefolgt waren Ordnungspartner, „Kümmerer“ aus allen Stadtteilen und zahlreiche engagierte Bochumerinnen und Bochumer, die sich in vorbildlicher Weise für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit einsetzen.
Denn dies war das Schwerpunktthema des Abends. „Diese Stadt ist mir wichtig“, so Eiskirch. „Deshalb nervt mich, dass sie an vielen Stellen so vernachlässigt wirkt. Fakt ist, unsere Stadt ist zu dreckig. Graffiti, Müll auf Gehwegen oder in der U-Bahn, ungepflegte Grünanlagen, Vandalismus am Stadtmobiliar, Hundekot und Kaugummi auf Bürgersteigen, wilde Müllkippen am Straßenrand. Hier besteht dringender Handlungsbedarf! Das darf so nicht bleiben!“ Der OB erläuterte die Kernaktivität „Stadtraumpflege“ der Bochum-Strategie und lud alle Gäste bereits für den 6. April 2019 ein: An diesem Tag räumt die Stadt auf und alle sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen.
Und: „Wir werden dort, wo sich Menschen nicht an die Spielregeln halten, dies auch sanktionieren – und zwar mit deutlich höheren Bußgeldern als bisher.“ Zur Beweissicherung für eine konsequente Verursacherverfolgung werden „Abfalldetektive“ auf den Weg geschickt. Sie werden potenzielle Standorte wilder Müllkippen überwachen. Der OB stellte klar: „Wer Altreifen ins Gebüsch wirft oder Farben und Lacke am Glascontainer abstellt, schädigt das Gemeinwesen. Und das werden wir sanktionieren!“
Themen wie die Neupflanzung von Bäumen („Ab November können bis Jahresende die ersten 600 neuen Bäume gepflanzt werden“), Shisha-Bars („Mit konzertierten Kontrollen bleiben wir am Ball und ahnden Verstöße gegen Gesetz und Ordnung rigoros.“) und Sicherheitsempfinden („Bochum gehört zu den zehn sichersten Städten ab 200.000 Einwohnern. Aber wir dürfen uns auf dieser Platzierung in den Top Ten nicht ausruhen.“) griff der OB auf.
Am Beispiel Buddenbergplatz machte er deutlich, dass bereits viel getan wurde, um die Situation zu verbessern. „Wir müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Und genau darauf haben wir uns jetzt verständigt. Wir, das sind die Stadt und ihre Töchter, die Deutsche Bahn, die Bundes- und Landespolizei sowie verschiedene soziale Einrichtungen wie Krisenhilfe und Diakonie. Unser gemeinsames Ziel ist es, dem Platz wieder ein gepflegtes Äußeres zu geben. Es geht nicht darum, Menschen von hier zu verdrängen. Die Gesellschaft muss aushalten können, dass sich hier auch Nichtsesshafte aufhalten und Menschen, die Alkohol konsumieren. Etwaige Kriminalität braucht sie jedoch nicht zu tolerieren. Wir alle sind gefordert, sozial verträgliche Lösungen für die vielschichtigen Probleme zu finden.“
Auch auf die Entwicklung der Innenstadt ging der OB ein: „Ich wünsche mir eine bespielbare Innenstadt, die für junge Familien mit Kindern erlebbar ist. Der Weg dahin ist lang, aber wir sind unterwegs. Und es ist gut, wenn viele gemeinsam unterwegs sind!“ Bei dieser Gelegenheit ging er aber auch auf Initiativen ein, die vorab bereits von Entscheidungen sprechen, die aber noch gar nicht getroffen sind: „Da wird so getan, als ob beispielsweise eine Verkleinerung des Appolonia-Pfaus-Parks beschlossene Sache sei. Dabei haben wir mit der konkreten Planung noch gar nicht angefangen. Das ist eine willentliche Verunsicherung der Bevölkerung! Ich sage in aller Deutlichkeit: Bei uns wird nicht am Bürger vorbei geplant! Das Gegenteil ist der Fall. Wir freuen uns über jede Initiative, die ihre Ideen einbringt.“
Zur Neukonzeption des Baustellenmanagements sagte er. „Ziel ist ein konzernweites Baustellenmanagement, das alle Maßnahmen sinnvoll aufeinander abstimmt und steuert. Das wird eine der neuen Kernaktivitäten im Rahmen der Bochum Strategie.“
Gute Musik von Torsten Kindermann und Band sowie vom Eberhard Dodt-Trio sorgten für die musikalische Untermalung, der Kantinenwirt des Justizzentrums, Dieter Kobus, hatte einen kleinen, aber leckeren Imbiss vorbereitet. Und natürlich nutzte der OB die Gelegenheit, Werbung für das 1000-Bänke-Programm zu machen – und so mancher Gast spendete noch am Abend eine Bank.
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