Hybrid Encounters: Kunst trifft Wissenschaft – Stimmungen/Schwingungen
Zum Semesterstart trifft bei den Hybrid Encounters der
Literaturwissenschaftler und Komparatist Hans Ulrich Gumbrecht auf DJ
Westbam
Die Zusammenkunft eines Literaturwissenschaftlers und eines DJs mag als
gewagtes Experiment erscheinen. Der renommierte Literaturwissen-schaftler
und Komparatist Prof. em. Hans Ulrich Gumbrecht, Stanford University, ist
bekannt für seine kritisch-philosophischen Beiträge zur politischen und
sozialen Realität, der DJ und Musiker Westbam gilt als Gründungsinstanz
der Technoszene in Deutschland. Doch beide haben eines gemeinsam: Sie
reagieren auf Stimmungen und Atmosphären. Was aber bedeutet „Stimmung“ für
die jeweilige Disziplin, und wie lässt sie sich steuern und musikalisch
oder intellektuell reflektieren? Wie wichtig sind das richtige Gespür und
eine „Antenne“ in die Gesellschaft? Wie schaffen es Underground-Phänomene
ein Massenpublikum zu erreichen? Diese und weitere Fragen werden im
Gespräch diskutiert. Während der Veranstaltung wird Westbam ein Set
spielen und die Musikauswahl in Form einer Performance Lecture
kommentieren.
Die Hybrid Plattform (eine Initiative der TU Berlin und der UdK Berlin)
lädt herzlich zur Performance Lecture mit anschließender Diskussion ein:
Zeit: Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19–21 Uhr
Ort: Universität der Künste Berlin, Einsteinufer 43–53, 10587 Berlin,
Georg-Neumann Saal
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache
statt.
Es ist schon die dritte Veranstaltung, die im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „Hybrid Encounters“ veranstaltet wird. Von der Hybrid
Plattform gemeinsam mit der Schering Stiftung ins Leben gerufen, bringt
sie Kunst und Wissenschaft in den Dialog. Hochkarätige, internationale
Gäste aus Kunst und Wissenschaft treffen dabei auf Persönlichkeiten, die
komplementär zum eigenen Hintergrund forschen oder künstlerisch tätig
sind.
Hans Ulrich Gumbrecht ist ein deutsch-amerikanischer Literaturwissen-
schaftler, Essayist und Kritiker. Neben seiner Forschung zur romanischen
Literatur verfasst er Beiträge zur Geschichte der Geisteswissenschaften,
Philosophie und Ästhetik. Sein Themenspektrum ist weit gefasst: Er
beschäftigt sich sowohl mit politischen oder geisteswissenschaftlichen
Themen als auch mit Figuren aus der Populärkultur, darunter Janis Joplin.
Er war lange Zeit Autor eines Blogs für die Webseite der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung, in dem er gesellschaftliche Themen kommentierte.
Seine Publikationen wurden in über 20 Sprachen übersetzt, er erhielt
Ehrendoktorwürden von zahlreichen Universitäten und ist Gastprofessor an
Hochschulen in Deutschland, Frankreich und Kanada. Er hatte bis zu seiner
Emeritierung den Lehrstuhl für Komparatistik an der Stanford University
inne.
Westbam ist einer der Wegbereiter der elektronischen Musik in Deutschland.
Er war Mitte der achtziger Jahre Mitbegründer des deutschen Techno-Labels
Low Spirit in Berlin und einer der Initiator*innen des Indoor-Rave Mayday
sowie der Loveparade in Berlin. Maximilian Lenz, wie Westbam mit
bürgerlichem Namen heißt, trug maßgeblich dazu bei, dass Techno zum
Massenphänomen avancierte. Heute, 30 Jahre später, füllt er immer noch
Konzerthallen auf der ganzen Welt. 2015 veröffentlichte er seine
Autobiographie über das Leben als DJ.
Konzipiert und durchgeführt werden die „Hybrid Encounters“ durch die
Hybrid Plattform – eine gemeinsame Einrichtung der Universität der Künste
Berlin und der Technischen Universität Berlin – und die Schering Stiftung.
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