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Lifestyle

Eröffnungskonzert mit Mikhail Pletnev & Martha Argerich im 2. Akt, KKL Luzern, 16.1.24 besucht von Léonard Wüst

Mikhail Pletnev und Martha Argerich

Pianistin Martha Argerich und Pianist Mikhail Pletnev spielen anlaesslich dem Klavierfestival Le Piano Symphonique am Dienstag, 16. Januar 2024 im Konzertsaal des KKL Luzern. (Luzerner Sinfonieorchester/Philipp Schmidli)

 

Besetzung und Programm:
Klavier Mikhail Pletnev
Komponisten & Werke

Franz Schubert (1797 – 1828) Sonate a-moll D 537 op. 164 Sonate A-Dur, D 664 op. 120
Frédéric Chopin (1810 – 1849) 24 Préludes op. 28
2. Akt
Mikhail Pletnev
Komponisten & Werke 
Wolfgang Amadeus Mozart Andante mit fünf Variationen g-Dur KV 501
Franz Schubert Fantasie f-Moll D 940

 

Intendant Numa Bischof Ullmann begrüsst das Publikum
Intendant Numa Bischof Ullmann begrüsst das Publikum

Ein sichtlich gutgelaunter Numa Bischof Ullmann, Intendant des Sinfonieorchesters sowie Gründer und Künstlerischer Leiter des Klavierfestivals «Le piano symphonique, begrüßte das Publikum im vollbesetzten Konzertsaal., Die die eine Ausnahmepianistin, Maria Joao Pires, aus gesundheitlichen Gründen forfait geben musste, kam es, dass der. Ausnahmepianist Mkhail Pletnev als „Vorgruppe“ für eine andere Ausnahmepianistin, Martha Argerich, die KKL-Konzertbühne enterte. Dazu gab es auch ein paar kleinere Programmänderungen.

Ein beeindruckendes Erlebnis: Mikhail Pletnevs Interpretation der Sonate a-moll D 537 op. 164 | 24′

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Das Rezital von Mikhail Pletnev, in dem er Franz Schuberts Sonate a-moll D 537 op. 164 zum Besten gab, war zweifellos ein musikalisches Highlight. Pletnev, ein renommierter Pianist, zeigte seine meisterhafte Interpretation und sein tiefes Verständnis für die Komposition.

Virtuosität und Ausdruckskraft

Schon bei den ersten Takten der Sonate beeindruckte Pletnev durch seine Virtuosität. Seine Finger glitten mühelos über die Tasten, während er die dynamischen Kontraste meisterhaft herausarbeitete. Die Ausdruckskraft seiner Interpretation ließ die Zuhörer sofort in den Bann der Musik ziehen. Jeder Ton schien mit Emotionen geladen zu sein, und die subtile Nuancierung verlieh der Aufführung eine bemerkenswerte Tiefe.

Klangliche Raffinesse und Sensibilität

Intendant Numa Bischof Ullmann begrüsst das Publikum
Intendant Numa Bischof Ullmann begrüsst das Publikum

Die klangliche Raffinesse, die der russische Tastenvirtuose in seine Darbietung einbrachte, war fesselnd. Die sensiblen Phrasierungen und die präzise Kontrolle über das Tempo trugen dazu bei, die musikalische Struktur der Sonate klar herauszuarbeiten. Pletnev vermied jegliche Überdramatisierung und setzte stattdessen auf eine subtile, aber dennoch kraftvolle Herangehensweise, die die Tiefe der Komposition unterstrich.

Intensive Kommunikation mit dem Publikum

Das Publikum spürte die intensive Kommunikation zwischen Pletnev und dem Werk. Jeder Moment schien mit Bedeutung geladen zu sein, und die Stille zwischen den Noten wurde ebenso bewusst genutzt wie die musikalischen Höhepunkte. Pletnev schuf eine Atmosphäre, die es dem Publikum ermöglichte, sich vollständig auf die musikalische Reise einzulassen.

Einzigartige Interpretation und persönlicher Stil

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Mikhail Pletnevs einzigartige Interpretation der Sonate a-moll D 537 op. 164 zeugte von seinem tiefen Verständnis für Schuberts Werk. Sein persönlicher Stil vereinte die klassische Struktur mit einer modernen Sensibilität, wodurch die Musik zeitlos und gleichzeitig frisch wirkte. Pletnev schaffte es, das Publikum mit seiner künstlerischen Persönlichkeit zu berühren.

Fazit: Eine unvergessliche musikalische Erfahrung

Insgesamt war Mikhail Pletnevs Rezital der Sonate a-moll D 537 op. 164 eine unvergessliche musikalische Erfahrung. Seine herausragende Technik, kombiniert mit einer tiefen emotionalen Interpretation, machte die Interpretation zu einem Ereignis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Pletnev bewies erneut, warum er zu den herausragenden Pianisten unserer Zeit zählt.

Schubert Sonate A-Dur, D 664 op. 120

Mikhail Pletnev, ein Virtuose am Klavier, entführte das Publikum mit seiner Interpretation von Franz Schuberts Sonate A-Dur, D 664 op. 120, in eine Welt voller musikalischer Brillanz und emotionalem Reichtum.

Einführung in die Sonate

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Schon zu Beginn des Rezitals fesselte der Vortragende die Zuhörer mit einer einfühlsamen Interpretation der Eröffnungssätze. Sein feines Gespür für Phrasierung und Dynamik ermöglichte es, die lyrische Schönheit von Schuberts Komposition in vollem Umfang zu erfassen. Die A-Dur-Sonate, bekannt für ihre melodische Raffinesse, erwachte unter Pletnevs Händen zu neuem Leben.

Virtuosität und Technische Brillanz

Pletnevs Virtuosität und technische Brillanz kamen in den schnelleren Passagen der Sonate besonders zur Geltung. Seine Finger glitten mühelos über die Tasten, während er gleichzeitig die Transparenz der harmonischen Struktur bewahrte. Die herausfordernden Läufe und Arpeggien wirkten unter seinen Händen nicht nur technisch makellos, sondern auch als integraler Bestandteil der erzählten Geschichte.

Emotionale Tiefe und Ausdruckskraft

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Die emotionale Tiefe, die der Pianist in die langsamen Sätze einbrachte, berührte die Herzen des Publikums. Jeder Ton schien von einer tiefsitzenden Emotion durchdrungen zu sein, und Pletnevs subtile Nuancierung verlieh der Musik eine außergewöhnliche Ausdruckskraft. Die feinen Schattierungen der Dynamik und die sorgfältige Betonung der harmonischen Wendungen trugen dazu bei, eine atmosphärische Intensität zu schaffen.

Klangliche Pracht und Sensibilität

Die klangliche Pracht, die Pletnev in seiner Interpretation erzeugte, zeugte von seiner Sensibilität für den Charakter der Sonate. Die breiten Bögen und die wohlüberlegte Pedaltechnik verliehen der Musik eine faszinierende Tiefe. Pletnev nutzte den gesamten dynamischen Bereich des Klaviers, von zarten Pianissimo-Passagen bis zu kraftvollen Fortissimo-Ausbrüchen, um eine facettenreiche Darbietung zu schaffen.

Schlussbetrachtung: Ein unvergessliches Konzerterlebnis

Insgesamt war Mikhail Pletnevs Rezital der beiden Sonaten, ein unvergessliches Konzerterlebnis. Seine herausragende Technik, gepaart mit einer tiefen emotionalen Verbundenheit zur Musik, machte diesen Konzertteil zu einem Höhepunkt der Klavierinterpretation. Pletnev bewies erneut seine Meisterschaft und sein einfühlsames Verständnis für die Werke großer Komponisten.

  1. A. Mozart Andante mit fünf Variationen G-Dur KV 501

Eine Pianistische Fusion: Argerich und Pletnev in Mozarts Meisterwerk

Die klangliche Symbiose zweier herausragender Pianisten*innen, Martha Argerich und Mikhail Pletnev, erreichte bei ihrem gemeinsamen Spiel des Andante mit fünf Variationen in G-Dur KV 501 von Mozart eine faszinierende Dimension.

Virtuosität und Präzision

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Argerich und Pletnev demonstrierten von Anfang an ihre Virtuosität und präzise Fingerfertigkeit. Die Komplexität der fünf Variationen schien für sie eine willkommene Herausforderung zu sein, die sie mit technischer Meisterschaft und überragendem Zusammenspiel bewältigten. Die fließenden Übergänge und akkurate Ausführung der Passagen zeugten von ihrer außergewöhnlichen Beherrschung des pianistischen Handwerks, dies alles in perfekter Synchronität.

Emotionale Tiefe und Interpretative Raffinesse

Die emotionale Tiefe, die Argerich und Pletnev in jede Variation einbrachten, war bemerkenswert. Jeder Ton schien mit Leidenschaft und Feingefühl durchtränkt zu sein. Die interpretative Raffinesse, mit der sie die melodischen Linien gestalteten und die harmonischen Nuancen hervorhoben, verlieh Mozarts Werk eine zeitlose Schönheit. Die beiden Tastenvirtuosen schufen gemeinsam eine Atmosphäre, die den Zuhörer in den Bann zog.

Klangliche Vielfalt und Dialog

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Die Verwendung von zwei Flügeln intensivierte die klangliche Vielfalt des Stücks. Argerich und Pletnev schufen einen faszinierenden Dialog zwischen den Instrumenten, der die musikalische Kommunikation auf eine neue Ebene hob. Die sorgfältig abgestimmten Klangfarben und die wechselseitige Beeinflussung der Interpretationen ergaben eine fesselnde Dynamik, die das Publikum mitriss.

Ein Meisterwerk in Harmonie

In der Gesamtheit war das gemeinsame Spiel von Martha Argerich und Mikhail Pletnev eine wahrhaftige Meisterleistung. Ihre musikalische Partnerschaft offenbarte nicht nur technische Brillanz, sondern auch eine tiefe künstlerische Synergie. Das Andante mit fünf Variationen in G-Dur KV 501 von Mozart erstrahlte durch ihre Hände in einer strahlenden, harmonischen Brillanz.

Fazit: Ein Höhepunkt der Pianistischen Kollaboration

Die Darbietung von Argerich und Pletnev dieses Mozart-Meisterwerks war zweifellos ein Höhepunkt der pianistischen Kollaboration. Ihr gemeinsames Spiel verschmolz Virtuosität, emotionale Intensität und klangliche Schönheit zu einem unvergesslichen musikalischen Erlebnis, das die Zuhörer in Staunen versetzte.

Franz Schubert Fantasie f-Moll D 940

Magisches Klavierduo: Pletnev und Argerich in Schuberts Fantasie f-Moll D 940

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Das gemeinsame Rezital von Mikhail Pletnev und Martha Argerich, in dem sie Franz Schuberts Fantasie f-Moll D 940 auf zwei Flügeln interpretierten, war ein klangliches Fest, das die Zuhörer in eine Welt voller emotionaler Tiefe und musikalischer Brillanz entführte.

Die Künstlerische Synergie

Schon beim Betreten der Bühne war die künstlerische Synergie zwischen Pletnev und Argerich spürbar. Ihre gemeinsame Präsenz verhieß ein außergewöhnliches Klangerlebnis, und sie enttäuschten nicht. Die Fantasie f-Moll entfaltete sich unter ihren Händen zu einem fesselnden Dialog zwischen den beiden Pianisten, der die Grenzen des Möglichen sprengte.

Technische Brillanz und Präzision

Die technische Brillanz beider Pianisten*innen war überwältigend. Pletnev und Argerich meisterten die anspruchsvollen Passagen der Fantasie mit scheinbarer Leichtigkeit. Ihre präzisen Anschläge und die perfekte Synchronizität ließen die Musik in einer Klarheit erklingen, die den Raum erfüllte und das Publikum gefangen nahm.

Ausdruckskraft in den langsamen Sätzen

Besonders beeindruckend war die Ausdruckskraft in den langsamen Sätzen. Die zarten, schwebenden Melodien wurden von Pletnev und Argerich mit einer tiefen Emotionalität interpretiert. Jeder Ton schien durchdacht und mit einer individuellen Nuance versehen, was die musikalische Erzählung lebendig und berührend machte.

Klangliche Vielfalt und Dynamik

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli
Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Die Verwendung von zwei Flügeln eröffnete eine faszinierende klangliche Vielfalt. Pletnev und Argerich nutzten die unterschiedlichen Klangfarben der Instrumente geschickt, um den Charakter der Fantasie zu betonen. Die dynamischen Kontraste zwischen den beiden Meistern ihres Fachs erzeugten eine pulsierende Energie, die die Musik vorwärtstrieb.

Gemeinsamer Atem in den Scherzi

In den lebhaften Scherzi zeigte sich der gemeinsame Atem der beiden. Die raschen Läufe und verspielten Figuren wurden mit spielerischer Freude vorgetragen, wobei Pletnev und Argerich mühelos miteinander verschmolzen. Der Spaß am Musizieren war förmlich zu spüren und übertrug sich auf das Publikum.

Fazit: Ein Meisterwerk der Klavierkunst

Zusammenfassend war das Klavierduo von Mikhail Pletnev und Martha Argerich in Schuberts Fantasie f-Moll D 940 ein wahres Meisterwerk der Klavierkunst. Ihre herausragende technische Fertigkeit, gepaart mit einer tiefen musikalischen Verbundenheit, schuf eine Aufführung von atemberaubender Schönheit. Die Fantasie wurde zu einem epischen Erlebnis, das die Magie der Musik in ihrer reinsten Form zelebrierte.

Der langanhaltende Schlussapplaus, der in eine nahtlose «Standing Ovation» überging animierte die zwei Ausführenden, eine kleine Zugabe in Form von Johann Sebastian Bachs Toccata and Fugue in D Minor zu gewähren

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Philipp Schmidli  www.sinfonieorchester.ch

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Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Pianistin Martha Argerich und Pianist Mikhail Pletnev spielen anlaesslich dem Klavierfestival Le Piano Symphonique am Dienstag, 16. Januar 2024 im Konzertsaal des KKL Luzern. (Luzerner Sinfonieorchester/Philipp Schmidli)

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

Klavierfestival KKL 16.1.24Konzertfotos von Philipp Schmidli

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Luzerner Theater Tanz, Uraufführung Goldberg-Variationen, besucht von Gabriela Bucher – Liechti

Goldberg-Variationen

TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn

Produktion und Besetzung:
Choreografie  – Alba Castillo
Musikalische Leitung – Jesse Wong
Bühne – Valentin Köhler
Kostüme – Sarah Hofer
Licht – Lukas Marian
Dramaturgie –  Wanda Puvogel
TanzLuzern
Luzerner Sinfonieorchester

Die «Goldberg-Variationen» als Ballett am Luzerner Theater

Am Samstag, 14. Januar fand die Premiere der «Goldberg-Variationen» mit dem Ensemble Tanz Luzern am Theater Luzern statt.

Das Tanzensemble direkt und von oben nach oben projiziert Foto Ingo Hoehn
Das Tanzensemble direkt und von oben nach oben projiziert Foto Ingo Hoehn

Goldberg-Variationen getanzt, Variationen über Variationen also, dies im wahrsten und gespiegelten Sinn des Wortes. Variationen im Bühnenbild einerseits, ein Teil des Bühnenbildes stammte aus der Produktion «Das Bildnis des Dorian Gray», ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Eine Herausforderung für Choreografin und Tänzer*innen, aber auch eine Chance sei es gewesen, meinte Bühnenbildner Valentin Köhler. Denn das Bühnenbild wurde nicht wie üblich erst im Laufe der Proben entwickelt, es war von Beginn an vorhanden und konnte mit einbezogen werden. Hätte er übrigens ein neues Bühnenbild erschaffen für diese Produktion, hätte es wohl ganz anders ausgesehen, erklärt Köhler.

Variationen auf der ganzen Linie

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Variationen aber auch in den Kostümen (Sarah Hofer), die teilweise aus früheren Produktionen übernommen wurden. Auch dies eine Herausforderung, sind doch die Anforderungen an ein Kostüm für Tänzer*innen speziell. Fliessend und erdfarben im ersten Teil, sind sie schwarz und teilweise recht voluminös anfangs des zweiten Teils. Im dritten Teil finden sich wieder leichte Shirts und Hosen in hellen Tönen, aus nachhaltigem Stoff, eingefärbt mit einer umweltschonenden Technik. Auch hier setzt man auf Nachhaltigkeit. Und nicht zuletzt Variationen in der Choreografie, gewisse Bewegungen wiederholen sich im Stück, mal tanzt sich eine Figur von einer Variation in die nächste, mal steht das ganze Ensemble auf der Bühne, mal begeistert ein Tänzer mit Breakdance ähnlichen Bewegungen, überzeugt ein Trio, verzaubert ein poetischer Pas-de-Deux.

Hanna Hughes_TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn
Hanna Hughes_TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn

Eine interessante Ausgangssituation in jeder Hinsicht. Der Abend beginnt mit einem Bild, das an ein barockes Gemälde erinnert: Ein riesiger Reifrock aus Tüll mitten auf der Bühne im gleissenden Gegenlicht, eine Tänzerin schält sich heraus. Die ersten paar Minuten dann auch gleich die Bestätigung, dass hier etwas ganz Neues entstanden ist. Denn irgendwo im Kopf sitzen immer noch Bilder aus «Exploration of Energy», diese rasend schnellen Figurfolgen, die in der letzten Produktion so begeisterten. Die langsamen, fliessenden, fast bedächtigen Bewegungen haben nichts mehr zu tun damit, hier wird ja aber auch Bach gespielt, mit Bach gespielt, und dies sehr virtuos.

Spiegelbilder

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TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn2

Das Bühnenbild mit den verschiebbaren Spiegelwänden, der runden Spiegelscheibe, welche ab und an von der Decke schwebt, verspricht interessante An- und Einsichten, die aber für Zuschauer auf den äussersten Sitzen nicht immer gleich gut wirken. Grossartig aber die Szene, wo Hände, Unterschenkel, Arme wie abgeschnitten wirken und sich gleichzeitig verdoppeln. Etliches bleibt aber auf der Strecke, lenkt teilweise fast etwas ab. Wenn sich für einen Sekundenbruchteil eine verzerrte Figur ins Blickfeld schiebt, ist man fast etwas irritiert, fragt sich, ob dies gewollt so kurz ist oder eben dem Sitzplatz geschuldet. Trotzdem, es entstehen starke Bilder, unabhängig von den Spiegeleffekten, vor allem auch in den Nachtszenen nach der Pause, wenn die drei riesigen Figuren, die über die Bühne schreiten, die Tänzer*innen plötzlich ganz klein und unbedeutend erscheinen lassen. Oder wenn sich die Gestalten mit den riesigen Masken unter die Tänzer*innen mischen. Mit ihren grossen, dunklen, traurigen Augen scheinen sie leicht verängstigt und trostsuchend, haben aber durchaus auch etwas Witziges und Berührendes an sich.

Begeisterung pur

TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn
TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn

Der Spiegeleffekt hat aber fraglos seinen Reiz und der Abend ist ein voller Erfolg. Die stärksten Momente erlebt man im zweiten Teil, diese wunderbaren Pas-de-Deux, poetisch, verspielt, sinnlich, wie sich die Tänzer*innen in- und miteinander bewegen, wie die Flöten-, Oboen- und Fagottklänge vom Orchestergraben Richtung Bühne schweben und dort in den Körpern der Tänzer*innen ihre Spiegelung finden, das ist grosses Kino. Ein Lob an dieser Stelle den Musikern des LSO unter Jesse Wong, die diese Variationen nuanciert und unterstützend begleiten und untermalen. Und selbstverständlich ein riesiges Lob dem Ensemble TanzLuzern. Die Leichtigkeit, die Perfektion in den teilweise sehr langsam ausgeführten und teilweise auch akrobatischen Figuren, die Elastizität in den Breakdance ähnlichen Einlagen, das begeistert einmal mehr total. Und einmal mehr gabs einen tosenden Schlussapplaus. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie das Ensemble von seinen Fans gefeiert und getragen wird!

Text: www.gabrielabucher.ch

Fotos: Fotos von Ingo Hoehn und Martin Volken  www.luzernertheater.ch

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Hanna Hughes_TanzLuzern_Goldberg-Variationen_Luzerner Theater_Foto Ingo Hoehn

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Stadttheater Sursee, Die Herzogin von Chicago, Premiere 6. Januar 2024, besucht von Léonard Wüst

Herzogin von Chicago

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Produktion und Besetzung:
Katrin Gurtner Künstlerische Leitung Eigenproduktionen
Giuseppe Spina Regisseur
Harald Siegel Musikalische Leitung
Peter Meyer Chorleitung
Solisten, Chor, Kinderchor & Ballett  über folgende Links:
https://www.stadttheater-sursee.ch/dynasite.cfm?dsmid=525848
http://www.stadttheater-sursee.ch/dynasite.cfm?dsmid=525849
https://www.stadttheater-sursee.ch/dynasite.cfm?dsmid=525850
https://www.stadttheater-sursee.ch/dynasite.cfm?dsmid=525851

Wie alle Jahre wieder durfte der Präsident der Musik- und Theatergesellschaft Sursee, Daniel Gloor, im vollbesetzten Theatersaal, nebst dem «gewöhnlichen» Fussvolk, viel lokale und regionale Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft begrüssen und zeigte sich erfreut, dass man dieses Jahr mit dem Kulturpreis der Stadt Sursee ausgezeichnet worden sei, man habe immerhin, wie er verschmitzt meinte, ganze 223 Jahre darauf geplanget. Anmerkung des Autors: Am 14. Dezember 1800 wurde sie als Verein mit dem anfänglichen Namen „Theater- und Freundschaftsgesellschaft” gegründet und besteht seither ununterbrochen.

Da passte es doch gut, dass auch der ebenfalls anwesende Kulturminister des Kantons Luzern, Regierungsrat Armin Hartmann, ein paar launige Worte an das Auditorium richtete, bevor die Bühne dann für die einzig wirklich wichtige Sache des Tages freigegeben wurde.

Und schon erscholl aus dem Orchestergraben die furiose Ouvertüre und das Duell Csárdás gegen Charleston nahm seinen Lauf. Später wechseln sich Walzer im Dreivierteltakt, Csárdás, Jazz, Foxtrott, Charleston und selbst exotische Westernklänge in lockerer Folge ab, je nachdem, wer der beiden gegensätzlichen Parteien Europa, traditionell, oder die USA, fortschrittlich, auf der Bühne grad dominiert.

Das Bühnenbild von David Leuthold wird offen, d.h. ohne Spielunterbruch,  umgestaltet,. Das erste Bild als Belle Époque Café in Budapest , während das zweite und dritte an einen Thronsaal in irgendeinem Schloss in Südeuropa nachempfunden sind, zuerst nach alter Väter Sitte, dann von Mary Lloyd  «amerikanisiert» ausgestaltet

Ein festlicher Abend voller Charme: Die Gräfin von Chicago begeistert das Publikum

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Operette “Die Gräfin von Chicago” entführte das Publikum in eine Welt des Glanzes und der Romantik. Unter der musikalischen Leitung von Harald Siegel, souveräner Regie von Giuseppe Spina und einer beeindruckenden Besetzung wurde die Aufführung zu einem festlichen Ereignis. Die mitwirkenden Künstler, angeführt von Tereza Kotlanova als Mary Lloyd, Emanuel Heitz als Erbprinz von Sylvarien und Raphaela Felder als Prinzessin Rosemary, lieferten eine mitreißende Darbietung ab.

Tereza Kotlanova als bezaubernde Mary Lloyd: Charme und stimmliche Brillanz

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Tereza Kotlanova verkörperte die Hauptrolle der Mary Lloyd mit unwiderstehlichem Charme und stimmlicher Brillanz. Ihr nuancenreiches Spiel und ihre klare, ausdrucksstarke Stimme verliehen der Figur eine unvergleichliche Lebendigkeit. Kotlanova beherrschte die Bühne mit einer Mischung aus Eleganz und Humor, was die Zuschauer in den Bann zog. Ihre überzeugende Performance trug maßgeblich zum Erfolg der Aufführung bei.

Emanuel Heitz als Erbprinz von Sylvarien: Ein galanter Liebhaber

In der Rolle des Erbprinzen von Sylvarien brillierte Emanuel Heitz mit seiner charmanten Darstellung eines galanten Liebhabers. Seine Bühnenpräsenz und sein geschicktes Spiel schufen eine glaubwürdige Chemie zwischen den Hauptfiguren. Heitz verstand es, die romantischen und humorvollen Elemente seiner Rolle gekonnt zu vereinen und trug somit entscheidend zur Dynamik der Aufführung bei.

Raphaela Felder als bezaubernde Prinzessin Rosemary: Eleganz und Anmut

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Raphaela Felder beeindruckte als Prinzessin Rosemary mit ihrer Eleganz und Anmut. Ihr stimmliches Können verlieh der Figur eine emotionale Tiefe, die die romantische Handlung intensivierte. Felder überzeugte nicht nur durch ihre gesangliche Leistung, sondern auch durch ihre schauspielerische Ausdrucksstärke. Die Interaktion zwischen ihr, Kotlanova, Banz und Heitz bildete das Herzstück der Inszenierung.

Die Nebenrollen überzeugen: Ruben Banzer, Jurij Leopold, Stefan Wieland, Timothy Löw, Andreas Fitze

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Nebenrollen wurden von einer talentierten Gruppe von Künstlern verkörpert, die die Vielfalt der Charaktere zum Leben erweckten. Ruben Banzer als Mr. Bondy, Jurij Leopold als Drole Primas, Stefan Wieland in den Doppelrollen als König Pankraz und Mr. Lloyd, Timothy Löw als Marquis Perolin und Andreas Fitze als Graf Bojazowitsch trugen mit ihren individuellen Interpretationen zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Ihre schauspielerische Vielfalt und stimmliche Ausdrucksstärke trugen zur Dynamik und Unterhaltsamkeit der Inszenierung bei.

Harald Siegel als Dirigent: Meisterhaftes Zusammenspiel

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die musikalische Leitung von Harald Siegel führte das Orchester und den Chor mit Präzision und Einfühlungsvermögen. Das Zusammenspiel zwischen den Orchesterklängen und den gesanglichen Darbietungen der Solisten war meisterhaft. Siegels Dirigat verlieh der Aufführung die nötige Tiefe und emotionale Resonanz, sodass die Musik als eigenständiger Erzählstrang wirkte und die Handlung unterstützte. Wie der musikalische Leiter beim vorangegangenen Mediengespräch erläuterte, bedinge dieses Werk eine sehr grosse Orchesterbesetzung, der man so, umständehalber, nicht ganz nachkommen könne, aber der «Graben» sei rappelvoll. Dazu sei das auf der Bühne agierende Quartett nicht bloss Dekoration, sondern spiele auf ihren jeweiligen Instrumenten, die da waren. Der Primas, logisch, mit der Violine, dazu Bass, Piano und, der neuen Musik geschuldet, das Saxophon.

Dieser Primas übrigens, schlicht genial gegeben von Jurij Drole, war nicht nur instrumental auf der Höhe, nein, er trug auch sängerisch und darstellerisch viel zur Inszenierung auf den Brettern, die die Welt bedeuten bei.

Chor und Kinderchor: Stimmungsvolle Kulisse und bezaubernder Akzent

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Der Chor, geschult von Peter Meyer, geführt von  den jeweiligen Stimmführer*innen in den diversen Stimmlagen, schuf eine stimmungsvolle Kulisse, die die Handlung unterstützte und verstärkte. Besonders bemerkenswert war der Kinderchor, der mit entzückender Unbeschwertheit und beeindruckender Präzision agierte. Die Einbindung der Kinder verlieh der Aufführung einen bezaubernden Akzent und trug zur festlichen Atmosphäre bei.

Gute Einbindung der diversen Balletteinlagen

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori
Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die fünf jungen Damen und die zwei Herren erhielten dieses Jahr erheblich mehr «Auslauf», waren nicht nur erforderliches Beigemüse und Lückenfüller. Die Choreografien, jederzeit makellos ausgeführt, waren fliessend und wo nötig, perfekt synchron, nicht wie manchmal in früheren Jahren etwas gezwungen angespannt und hölzern.

Fazit: Ein opulentes Spektakel mit bezaubernden Darbietungen

Laien und Profis stehen in «Die Herzogin von Chicago» Seite an Seite auf der Bühne Foto Roberto Conciatori
Laien und Profis stehen in «Die Herzogin von Chicago» Seite an Seite auf der Bühne Foto Roberto Conciatori

“Die Gräfin von Chicago” erwies sich als opulentes Spektakel, das durch bezaubernde Darbietungen, stimmungsvolle Musik und eine gelungene Inszenierung bestach. Die mitwirkenden Künstler, angeführt von der gebürtigen Pragerin Tereza Kotlanova, Emanuel Heitz und Raphaela Felder, lieferten eine mitreißende Performance ab. Harald Siegels meisterhafte musikalische Leitung und das engagierte Spiel des Chors und Kinderchors trugen maßgeblich zum Erfolg des Abends bei. Eine gelungene Aufführung, die das Publikum in eine Welt des Glanzes und der Romantik entführte und es dazu animierte, dem langanhaltenden Schlussapplaus die verdiente stehende Ovation folgen zu lassen.

Natürlich bedient das Werk, trotz Aufbruch in modernere Zeiten, die Operetten üblichen Stereotype, wie: das Paar kriegt sich, dann doch nicht, dann bekommt der falsche die falsche, bevor sich nach turbulenten Wirren, doch noch alles zum vielbesungenen Happy End fügt. Ob das an und für sich sehr treue Sorser Operettenpublikum diesen Ausflug in modernere Zeiten goutieren wird, lässt sich noch nicht schlüssig abschätzen, die Vorverkauszahlen stimmten aber durchaus zuversichtlich, so Daniel Gloor im Vorabgespräch.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Roberto Conciatori www.stadttheater-sursee.ch

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www.maxthuerig.ch   www.marinedllapolli.ch

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Herzogin von Chicago Szenenfoto von Roberto Conciatori

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LSO, Neujahrskonzert – Le Grand Tour d’Europe, KKL Luzern, 1.1.2024, besucht von Léonard Wüst

Luzerner Sinfonieorchester

Anu Tali die Taktgeberin

Harfenist Xavier de Maistre und Dirigentin Anu Tali mit spanisch aufrechter Haltung Foto Philipp Schmidli

Ausführende und Programm
Luzerner Sinfonieorchester
Anu Tali Leitung
Xavier de Maistre Harfe
Franz von Suppé (1819 ‒ 1895) Ouvertüre zur Operette «Leichte Kavallerie»
Joaquín Rodrigo (1901 ‒ 1999) Concierto de Aranjuez für Harfe und Orchester
Antonin Dvořák (1841 ‒ 1904) «Das goldene Spinnrad» Op. 109
Maurice Ravel (1875 ‒ 1937) «La Valse», Poème choréographique
Johann Strauss Jr. (1825 – 1899) Kaiser-Walzer» Op. 437

 

Vorab Informationen ab Homepage des Luzerner Sinfonieorchesters, des Residenzorchesters des  KKL Luzern

Ausgangspunkt ist Spalato, das heutige Split, wo Franz von Suppé geboren wurde. Allerdings mit wesentlich ambitionierteren, nämlich italienisch aristokratischen Taufnamen: Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe..In seinem «Concierto di Aranjuez» entführt Joaquin Rodrigo sein Publikum in die Frühlingsresidenz der spanischen Könige auf den Höhen von Neukastilien, und die Musik evoziert dabei die spezifische Hofatmosphäre um die Wende zum 19. Jahrhundert.In die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg führt dann Ravels «La Valse» ‒ eine Apotheose und gleichzeitig ein letzter Abgesang auf den traditionellen Wiener Walzer aus einer nun definitiv untergegangenen Zeit.

Anstelle des kurzfristig verhinderten französischen Taktstockschwingers Bertrand de Billy übernahm die Estin Anu Tali, dies mit leicht abgeändertem Programm.

Festlicher Auftakt mit Franz von Suppé

Dirigentin Anu Tali
Dirigentin Anu Tali

Das Neujahrskonzert im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) des Luzerner Sinfonieorchesters unter der leitenden Hand von Anu Tali begann mit der festlichen Ouvertüre zur Operette “Leichte Kavallerie” von Franz von Suppé. Schon die ersten Töne versetzten das Publikum in eine feierliche Stimmung, die den Auftakt für einen Abend voller musikalischer Höhepunkte bildete.

Spanische Klänge mit Joaquín Rodrigo

Harfenist Xavier de Maistre und Dirigentin Anu Tali mit spanisch aufrechter Haltung Foto Philipp Schmidli
Harfenist Xavier de Maistre und Dirigentin Anu Tali mit spanisch aufrechter Haltung Foto Philipp Schmidli

Der Übergang zu Joaquín Rodrigos “Concierto de Aranjuez” für Harfe und Orchester faszinierte mit einem bemerkenswerten Wechsel der Stimmung. Der Harfensolist Xavier de Maistre entführte das Publikum in die sonnengetränkten Landschaften Spaniens. Rodrigo’s meisterhafte Komposition und de Maistres virtuoses Spiel verschmolzen zu einem eindrucksvollen Erlebnis, das die Zuhörer in eine Welt voller Emotionen entführte und diese zu einem langanhaltenden Applaus motivierten. Dafür belohnte uns der Solist mit einer kurzen Zugabe auf seiner Harfe.

Magische Klänge von Antonin Dvořák

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Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Das Luzerner Sinfonieorchester setzte seine klangliche Reise nach der Pause fort mit Antonin Dvořáks “Das goldene Spinnrad” Op. 109. Die Musik entfaltete sich wie ein märchenhaftes Gewebe, gewoben aus lyrischen Melodien und dramatischen Höhepunkten. Unter Anu Talis Leitung fand das Orchester eine harmonische Balance zwischen den verschiedenen instrumentalen Texturen, was dem Stück eine magische Qualität verlieh.

Maurice Ravels “La Valse” – ein tanzendes Poem

Der Abend ging weiter mit Maurice Ravels “La Valse”, einem poetischen und zugleich tanzenden Poem. Anu Tali führte das Orchester durch die raffinierten rhythmischen Verschiebungen und dynamischen Kontraste dieses Meisterwerks. Die musikalische Erzählung entfaltete sich wie ein Wirbelwind, der das Publikum mit sich riss und in eine Welt voller Wagnisse und Eleganz entführte.

Walzerträume mit Johann Strauss Jr.

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch
Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Der Höhepunkt des Abends erreichte seinen Gipfel mit Johann Strauss Jr.’s “Kaiser-Walzer” Op. 437. Die Leichtigkeit, mit der Anu Tali das Orchester durch die lebhaften Wirbel des Walzers führte, beeindruckte. Die musikalische Dynamik fesselte das Publikum, das sich in den mitreißenden Melodien verlor. Die künstlerische Interpretation brachte die zeitlose Schönheit von Strauss’ Komposition eindrucksvoll zur Geltung.

Fazit: Ein unvergessliches Neujahrserlebnis

Anu Tali die Taktgeberin
Anu Tali die Taktgeberin

Das Neujahrskonzert im KKL Luzern mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter der inspirierenden Leitung von Anu Tali war zweifellos ein unvergessliches Erlebnis. Die sorgfältig ausgewählten Werke spiegelten nicht nur die Vielfalt der musikalischen Epochen wider, sondern zeigten auch die beeindruckende Bandbreite und Virtuosität des Orchesters.

Klangliche Brillanz und künstlerische Sensibilität

Die klangliche Brillanz des Orchesters unterstrich die meisterhafte Interpretation der Werke. Anu Tali zeigte nicht nur technisches Geschick in der Führung des Orchesters sowie gestenreiches Dirigat sondern auch eine tiefe künstlerische Sensibilität. Die Nuancen in den Interpretationen der unterschiedlichen Komponisten wurden feinfühlig herausgearbeitet, was dem Konzert eine bemerkenswerte Tiefe verlieh.

Harfensolist Xavier de Maistre begeistert

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch
Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Besonders hervorzuheben ist die herausragende Leistung des Harfensolisten Xavier de Maistre im “Concierto de Aranjuez”. Sein Spiel war von einer beeindruckenden Virtuosität und gleichzeitig von einer emotionalen Tiefe geprägt, die das Publikum tief berührte. Die Zusammenarbeit zwischen de Maistre und dem Orchester schuf eine harmonische Symbiose, die das Konzert zu einem wahrhaftigen Höhepunkt machte.

Ich, wie auch viele andere Besucher,  kennen, bzw. kannten das Werk des spanischen Komponisten eher in der Adaption bekannter Jazzmusiker.

Dirigentin Anu Tali – eine inspirierende Kraft

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch
Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Anu Tali erwies sich als inspirierende Dirigentin, die nicht nur technische Präzision, sondern auch eine tiefgreifende emotionale Verbindung zu den Werken demonstrierte. Ihre energiegeladene Präsenz auf der Bühne wirkte ansteckend und trug zur dynamischen Atmosphäre des Konzerts bei.

Das Publikum im KKL Luzern honorierte die herausragende Darbietung mit enthusiastischem Applaus zu einer stehenden Ovationen reichte es nicht ganz.. Die Magie des Neujahrskonzerts wurde durch die perfekte Symbiose zwischen Dirigentin, Orchester und dem Solisten geschaffen, und die Zuhörer wurden auf eine unvergessliche musikalische Reise, eben dem Konzert vorangestellten Titel entsprechend, auf eine «Grand Tour d’Europe» mitgenommen.

Ein gelungener Start ins neue Jahr

Insgesamt bot das Neujahrskonzert des Luzerner Sinfonieorchesters im KKL Luzern ein beeindruckendes Programm, das die künstlerische Exzellenz des Orchesters und die Leitung von Anu Tali unterstrich. Dieser festliche Abend war zweifellos ein gelungener Start ins neue Jahr für alle Liebhaber klassischer Musik.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Vanessa Böscch und www.sinfonieorchester.ch

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Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Anu Tali Leitung Foto Kaupo-Kikkas

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Xavier de Maistre Solist Harfe

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