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Ein Quantensprung in der Herzdiagnostik

Schnellere, präzisere, sichere und schonende Diagnose: Prof. Dr. Wolfgang Burchert und Oberarzt Mohammad Rafi Mozafari mit dem modernsten Volumen-Computertomographen Deutschlands  (Armin Kühn).
Schnellere, präzisere, sichere und schonende Diagnose: Prof. Dr. Wolfgang Burchert und Oberarzt Mohammad Rafi Mozafari mit dem modernsten Volumen-Computertomographen Deutschlands (Armin Kühn).

Schneller als ein Lidschlag, dabei mit hervorragender Bildqualität, sicher
in der Bedienung und noch dazu besonders strahlungsarm. Der 320-Zeilen-
Volumen-Computertomograph (CT) im Institut für Radiologie, Nuklearmedizin
und Molekulare Bildgebung am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad
Oeynhausen, vertritt eine neue Ära in der bildgebenden Diagnostik. Von der
herausragenden Technik profitieren Patienten mit unklaren Brustschmerzen,
Herzrhythmusstörungen, angeborenem Herzfehler und Erkrankungen der
Herzkranzgefäße ebenso wie Patienten vor einer herzchirurgischen Operation
oder mit Diabeteserkrankung.

Die vierdimensionale Darstellung des Herzens gilt als Königsdisziplin der
Computertomographie. Nur 138 Millisekunden benötigt das Gerät für so
genaue Aufnahmen eines schlagenden Herzens, dass diese vor allem bei
Patienten mit unklaren Brustschmerzen die Diagnose mit dem Herzkatheter
ergänzen oder teilweise ersetzen können. „Die Qualität der Aufnahmen ist
so hervorragend, dass klinische Fragen mit bis zu 98 Prozent
Treffsicherheit beantwortet werden können“, betont Professor Dr. Wolfgang
Burchert, dessen Institut im HDZ NRW einen deutlichen Trend zur schonenden
bildgebenden Diagnostik verzeichnet: Seit Einführung des neuen PET-
Computertomographen im Jahr 2010 hat sich die Zahl der auf Herz und Thorax
spezialisierten CT-Untersuchungen auf fast 5.000 jährlich verzehnfacht.
Diesem hohen Bedarf kommt man im HDZ NRW mit einer Gesamtinvestition in
Höhe von rund 2 Mio. Euro in die allerneueste Technik und neu gestaltete
Aufenthalts-, Untersuchungs- und Befundungsbereiche nach.

Das neue Hochleistungs-CT-Gerät mit 320 Zeilen und einer Aufnahmebreite
von 16 Zentimetern wurde in Deutschland erstmals am HDZ NRW installiert.
Durch die große Breite des Untersuchungsfeldes kann das gesamte Herz ohne
Untersuchungstisch-Bewegung auf einmal erfasst werden. Beim neuen
Gerätetyp sind besonders die verbesserte Filterung des Röntgenstrahls
sowie eine neue beschleunigte und verbesserte modellbasierte
Rekonstruktion der Bilder die Grundlage der Verminderung der
Strahlenexposition und der substantiellen Einsparung der
Kontrastmittelmenge.

Patienten und Ärzte profitieren von der neuen Technik gleichermaßen: Die
Strahlen-exposition für den Patienten liegt bei dem neuen Gerät um 1
Millisievert und damit nicht höher als bei einem Herzkatheterverfahren.
Darüber hinaus kann die Kontrastmittelmenge auf 50 – 70 Prozent reduziert
werden, was bei vorliegenden Nierenfunktionseinschränkun-gen von
besonderer Wichtigkeit ist. Nachdem der neue Computertomograph vor wenigen
Wochen installiert worden ist und die ersten klinischen Erfahrungen
vorliegen, überzeugt die Experten im HDZ NRW jedoch vor allem die
herausragende Bildqualität, die bei klinischen Fragestellungen erreicht
werden kann.

„Im Vergleich zur früheren Spiral-CT-Diagnostik sind die hochaufgelösten
Scans mit dem neuen Volumen-CT besonders präzise“, bestätigt
Institutsdirektor Professor Dr. Wolfgang Burchert. „Das gilt auch bei sehr
hohen und unstabilen Herzfrequenzen.“ Das ist möglich aufgrund einer
beeindruckenden Rechenleistung: Innerhalb von nur drei Minuten stellt das
High-Tech-Gerät seine Bildergebnisse zur Verfügung. Darauf mussten die
Herzspezialisten früher bis zu 45 Minuten warten.

Beispiel Vordiagnostik: Vor einem kathetergestützten Herzklappenersatz
kann nicht nur die gesamte Anatomie des Herzens, der Hauptschlagader,
sondern auch die Situation der Arterien, über die der Katheter geführt
wird, in einer Untersuchung überprüft werden. Entscheidende Hinweise geben
die hochauflösenden Bilder auch vor elektrophysiologischen Eingriffen an
den Herzgefäßen oder bei der Überprüfung der Durchgängigkeit von Stents
und Bypässen. Bei einem drohenden Herzinfarkt ermöglicht der neue
Computertomograph jetzt eine besonders schnelle Abklärung der Symptome.
Auch Kinder mit angeborenem Herzfehler und herztransplantierte Patienten
profitieren von der besonders strahlungsarmen, nichtinvasiven und
schnellen Diagnostik. Und auch zur Planung von allgemeinchirurgischen
Eingriffen bei Diabetespatienten, die an Deformitäten des Fußes leiden,
könnte die dreidimensionale Abbildung zukünftig wichtige Informationen
liefern.

Für die Patienten im HDZ NRW ist die diagnostische CT-Untersuchung mit dem
neuen Volumen-Computertomographen letztlich nicht nur schneller,
schonender und besser, sondern auch für den Patienten komfortabler
geworden. Dank eines großzügigen Ringtunnels, der sog. „Gantry“, und eines
breiten Untersuchungstisches muss sich niemand mehr eingeengt fühlen. Der
neue Computertomograph im Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und
molekulare Bildgebung steht den Herzkliniken und dem Diabeteszentrum am
HDZ NRW rund um die Uhr zur Verfügung. Ambulante Untersuchungen sind nach
Absprache möglich.

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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad
Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von
Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr,
davon 14.400 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes
Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier
Universitätskliniken und Institute seit mehr als 30 Jahren
interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-
Universität Bochum.

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Die modernste Zahnklinik Deutschlands – Ministerpräsident nimmt Einweihung in Halle vor Die modernste Uni-Zahnklinik Deutschlands steht in Halle (Saale): Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt nahm am 12. September 2017 die Einweihung vor.

Blick in den studentischen Behandlungssaal  UKH/Zentrale Fotostelle
Blick in den studentischen Behandlungssaal UKH/Zentrale Fotostelle

Das Thema Zähne und Mundgesundheit spielt in jedem Lebensalter eine Rolle.
Die Zahngesundheit in Deutschland ist auf einem guten Niveau. Nicht
zuletzt trägt die ausgebaute Krankenversorgung und in Deutschland dazu
bei, dass die Zähne in einem guten Zustand sind. Dass das auch in Sachsen-
Anhalt so bleibt, dafür sorgt die Zahnklinik der halleschen
Universitätsmedizin. Über die modernsten Behandlungs- und
Arbeitsbedingungen in einer Zahnklinik in Deutschland können sich die
Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
halleschen Zahnklinik freuen. Am Dienstag, 12. September 2017, eröffnet
der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, um
16.30 Uhr die neuen Räumlichkeiten im Gebäude der Magdeburger Straße 16.
In die Sanierung und Ausstattung des Gebäudes flossen etwa zehn Millionen
Euro aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und etwa drei Millionen Euro
aus dem Budget der Medizinischen Fakultät.

Zur Einweihung erwartet die hallesche Universitätsmedizin etwa 120
geladene Gäste, darunter sind der Finanzminister Sachsen-Anhalts, André
Schröder, und der Bildungsminister Marco Tullner. Zugesagt haben zudem
mehrere Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, der Oberbürgermeister der
Stadt Halle, Dr. Bernd Wiegand, und der Rektor der Martin-Luther-
Universität Halle-Wittenberg, Dr. Udo Sträter sowie Vertreterinnen und
Vertreter von Standesorganisationen, Verbänden, Vereinen und
Kooperationspartnern.

Die Bevölkerung kann am Freitag, 15. September 2017, einen Blick in die
neuen Räumlichkeiten werfen. Die Zahnklinik veranstaltet in ihrem neuen
Gebäude in der Magdeburger Straße 16 zwischen 15 und 18 Uhr einen „Tag der
offenen Tür“. Dabei kann unter anderem der studentische Behandlungssaal
sowie die dentale Simulationseinheit besichtigt werden.

Die Hallenser Zahnklinik ist im Bereich der Krankenversorgung gut
aufgestellt und verfügt über ein breites Behandlungsspektrum auf hohem
Niveau. In den neuen Räumlichkeiten sind etwa 110 Mitarbeiter tätig und
erhalten etwa 240 Zahnmedizin-Studierende ihre Ausbildung. Im bisherigen
Hauptstandort der Zahnklinik in der Großen Steinstraße kam es 2012 zu
einem Wasserschaden, so dass das Gebäude nicht für heute notwendige Zwecke
saniert werden konnte. In der Magdeburger Straße fand sich mit der
ehemaligen Chirurgischen Klinik ein Gebäude, das ideal dafür geeignet war,
die Standorte der Zahnklinik unter einem Dach zu vereinen.

„Ein Vorteil am neuen Standort ist, dass nach vielen Jahren nun wieder
alle Disziplinen der Zahnheilkunde unter einem Dach untergebracht sind“,
sagt Professor Dr. Hans-Günter Schaller, Direktor des Departments für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. „Dies wird sich sicherlich positiv auf
die Versorgung der Patienten, auf die Qualität der Ausbildung und
zukünftige Forschungsprojekte auswirken“, erklärt der Dekan der
Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Michael Gekle. Er dankt in diesem
Zusammenhang auch den Spenderinnen und Spendern, die bei der Aktion „Zahn
um Zahn“ im Jahr 2013 dazu beigetragen haben, die Sanierung
voranzutreiben.

Die Studierenden erhalten ihre Ausbildung dann an den modernsten Dentalen
Simulationseinheiten, die derzeit verfügbar sind. Durch eine
Großgeräteförderung des Landes Sachsen-Anhalts nach einer Begutachtung
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft konnten wir 680.000 Euro in
diese Einheiten investieren. Prof. Schaller: „Die Studierenden werden dann
unter anderen an Phantomköpfen an Originalkomponenten arbeiten und
Arbeitsabläufe trainieren.“ Zudem erleichtern an den Einheiten angebrachte
Bildschirme den Unterricht durch die ausbildenden Zahnärzte.

Die Behandlungseinheiten werden auf dem neuesten Stand der Technik sein
und den Patienten sowie den Studierenden beste Behandlungsbedingungen mit
einem modernen Instrumentarium bieten. Außerdem werden alle Einheiten mit
einem Bildschirm ausgestattet, so dass beispielsweise Röntgenbilder direkt
am Platz aufgerufen werden können. Der Zahnmediziner sagt außerdem:
„Wichtig ist, dass alle – von Studierenden bis zu den Professoren – die
gleichen Behandlungsmöglichkeiten nutzen.“

Er hofft, dass den Studierenden ermöglicht werden kann, ihre Ausbildung an
realen Patientinnen und Patienten vervollkommnen zu können. Diesen Vorteil
können nur wenige universitäre Zahnkliniken in Deutschland bieten. „Wir
sind der Bevölkerung in Halle und der Region sehr dankbar dafür, dass sie
so viel Vertrauen in das Können unserer Studierenden und Mitarbeiter
setzen. Jede Patientin, jeder Patient kann zu uns kommen und wird auf
einem hohen Niveau behandelt“, sagt PD Dr. Thomas Klöss, Ärztlicher
Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale).

Die hallesche Zahnklinik ist die einzige zahnmedizinische
Ausbildungsstätte in Sachsen-Anhalt. Prof. Gekle: „Damit sorgen wir dafür,
dass die zahnmedizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt gewährleistet
wird.“ Dass die Ausbildung sehr gut ist, beweisen die hervorragenden
Bewertungen der Studierenden im CHE-Ranking.

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Herzklappenersatz bei Kindern und Jugendlichen: Die individuell am besten passende Lösung finden

Die aktuelle Ausgabe von Herzblatt
Die aktuelle Ausgabe von Herzblatt

„herzblatt“, die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftungfür ein Leben mit
angeborenem Herzfehler, widmet sich in der aktuellen Ausgabe dem
Schwerpunktthema „Herzklappenersatz“

Das Herz entwickelt sich zwischen der dritten und neunten Woche der
Schwangerschaft zum zentralen Organ unseres Blutkreislaufs. Bei etwa jedem
hundertsten ungeborenen Kind bildet sich das Herz nur unvollständig aus.
Davon können auch die Herzklappen betroffen sein. Das erste Ziel der Ärzte
ist es, eine defekte Klappe zu reparieren. Ist das nicht möglich, muss
eine neue Klappe eingesetzt werden. Dafür gibt es heute verschiedene
Lösungen. In der jüngsten Ausgabe von „herzblatt“ erläutern Professor Dr.
Joachim Photiadis, Direktor der Klinik für Kinderherzchirurgie im
Deutschen Herzzentrum Berlin, und seine Kollegin Dr. Antonia Schulz
ausführlich die verschiedenen Möglichkeiten des Herzklappenersatzes bei
Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen mit ihren jeweiligen Vor- und
Nachteilen. Letztlich geht es darum, die individuell auf den Patienten
zugeschnittene optimale Lösung zu finden, die sowohl den anatomischen
Gegebenheiten gerecht wird als auch klinische und soziale Aspekte
berücksichtigt.
Der Ersatz defekter Herzklappen gehört zu den häufigsten herzchirurgischen
Operationen. Inzwischen erobern Kardiologen mit der Transkatheter-
Aortenklappenimplantation, kurz TAVI, das Feld. Ist diese neue Technik für
alle Patienten besser als die alte? Dieser Frage geht der Arzt und
Journalist Harro Albrecht in der aktuellen Ausgabe von „herzblatt“ aus
Sicht der Betroffenen nach. Harro Albrecht ist ein sogenannter EMAH: Von
Geburt an war bei ihm eine Aortenklappe falsch angelegt und verengt. Drei
Operationen am offenen Herzen musste der 55-Jährige schon hinter sich
bringen – womöglich steht bald eine weitere OP bevor.

Kräfte tanken
Ein Jubiläum konnte Kai Rüenbrink, der Projektleiter der
Kinderherzstiftung, begehen: Bereits zum 15. Mal hat er die alljährliche
Familienfreizeit ausgerichtet. Diesmal stand sie unter dem Motto
„Indianer!“. Neun Familien haben im Mai daran teilgenommen; insgesamt
waren es 21 Erwachsene und 20 Herzkinder und deren Geschwister im Alter
von eineinhalb bis 17 Jahren, die in das Indianercamp nahe der hessischen
Stadt Herbstein gekommen sind. „Die Familien sollen an einem langen
Wochenende Spaß haben, Kräfte tanken und den oft stressigen Alltag
vergessen“, nennt Rüenbrink das Ziel der beliebten Veranstaltung. Sie
bietet den Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler darüber hinaus
Gelegenheit, sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen und Kontakte
zu anderen Herzkind-Familien zu knüpfen. Die Familienfreizeit ist nur
eines der Freizeitangebote der Deutschen Herzstiftung speziell für Kinder
und Jugendliche mit angeborenem Herzfehler: Im Winter jeden Jahres findet
die „Skifreizeit“ und im Sommer ein einwöchiger Segeltörn statt.

Wenn weniger mehr ist
Die Rubrik „Aus der Forschung“ stellt ein wissenschaftliches Projekt der
Ludwigs-Maximilians-Universität in München vor. Dort arbeiten
Grundlagenforscher und Ärzte an einem Verfahren, das exakt die Aktivität
des Immunsystems bestimmen will. Dies soll es künftig ermöglichen, die
Gabe von immunhemmenden Medikamenten an die individuellen Bedürfnisse der
Patienten anzupassen – in einigen Fällen könnte womöglich ganz auf
immunhemmende Medikamente, sogenannte Immunsuppressiva, verzichtet werden.
Bislang müssen Patienten nach einer Transplantation, beispielsweise einer
Herztransplantation, in der Regel lebenslang Immunsuppressiva einnehmen,
um die Reaktionen des Immunsystems auf das fremde Organ zu unterdrücken.
Der dadurch erreichte Schutz vor der Abstoßung des Transplantats kann
allerdings mit schweren Nebenwirkungen und ernsten Spätfolgen einhergehen.
Die Deutsche Herzstiftung unterstützt die Forschungsarbeiten mit der „Gerd
Killian-Projektförderung“ des Jahres 2017.

Eine Herberge mit Herz
Abgerundet wird die aktuelle „herzblatt“-Ausgabe von der „Sprechstunde“,
in der Experten individuell auf die Fragen Betroffener eingehen. In der
Rubrik „Rat & Hilfe“ geben die Fachleute der Sozialrechtlichen
Beratungsstelle – einem gemeinsamen Angebot von Kinderherzstiftung und
Herzkind e.V. – Tipps im Umgang mit sozialrechtlichen Alltagsfragen. Als
Beispiel für eine besonders gelungene Elterninitiative wird die Villa
Regenbogen in Homburg an der Saar vorgestellt: Die „Herberge mit Herz“
bietet den Eltern herzkranker Kinder bereits seit nahezu zwei Jahrzehnten
einen Rückzugsort, einen Raum für Gespräche und einen Haltepunkt in
schwerer Zeit.


Magazin „herzblatt“ abonnieren:
Das Magazin „herzblatt“ erscheint viermal im Jahr. Es wendet sich an
Eltern, deren Kind mit einem Herzfehler zur Welt kam, an die
heranwachsenden Kinder und an junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern
(EMAH). Mitglieder erhalten das Magazin der Kinderherzstiftung regelmäßig
und kostenfrei. Sie können das Heft abonnieren bei:

Deutsche Herzstiftung e. V.,
Bockenheimer Landstraße 94-96
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 069 955128-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Alt werden, jung bleiben: „Wir wollen Sie ermuntern, aktiv zu werden“

Prof. Gunter Eckert

1,2 Millionen Alzheimer-Patienten und kein Heilmittel: Zum Welt-Alzheimer-
Tag am 21. September hat die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative
e.V. (AFI) aus Düsseldorf mit der Veranstaltung „Alzheimer vorbeugen –
Experten klären auf“ auf das Thema Alzheimer-Prävention aufmerksam
gemacht. Der Informationsabend  auf dem Campus Westend fand in Kooperation
mit dem Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA)
der Goethe-Universität Frankfurt und dem Lions-Club Usingen-Saalburg
statt. TV-Moderatorin und AFI-Botschafterin Okka Gundel führte durch die
Veranstaltung.

„Jede zweite Frau und jeder dritte Mann über 65 entwickelt im weiteren
Altersverlauf eine Demenz“, erklärte Prof. Dr. Johannes Pantel von der
Goethe-Universität Frankfurt den 600 Besuchern im vollbesetzten Festsaal
des Casino-Gebäudes. „Wir wollen Ihnen aber keine Angst machen, sondern
Sie ermuntern, aktiv zu werden“, stellte Pantel das Motto für den Abend
vor. Pantel leitet den Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für
Allgemeinmedizin. Eine Möglichkeit, sein Alzheimer-Risiko zu senken, sei
eine regelmäßige sportliche Betätigung, so Pantel. Er empfahl den
Zuhörern, rund 150 Minuten pro Woche Sport im moderaten Bereich, „so dass
man sich beim Sport noch unterhalten kann“.

„Personen, die sich mediterran ernähren, haben ein geringeres Alzheimer-
Risiko“, fasste Prof. Dr. Gunter Eckert von der Justus-Liebig-Universität
Gießen den aktuellen Wissensstand im Bereich Ernährung zusammen. „Die
mediterrane Ernährung ist gekennzeichnet durch einen Verzehr von viel Obst
und Gemüse, Olivenöl und Nüssen, dafür wenig rotes Fleisch und viel Fisch.
Beim Fisch sollte man eher zu fettem Seefisch wie Lachs, Kabeljau oder
Makrele greifen, da diese Fische viele langkettige Omega-3-Fettsäuren
enthalten“, sagte der Professor für Ernährung in Prävention und Therapie,
der selber mit seiner Arbeitsgruppe die positiven Auswirkungen der
Ernährung erforscht. Von der AFI wurde er seit 2002 bereits drei Mal mit
einer jeweils zweijährigen Forschungsförderung unterstützt.

Gleich mit zwei Vorurteilen räumte Dr. Valentina Tesky auf: Das Lösen von
Kreuzworträtseln hat kaum vorbeugende Effekte. Stattdessen werde gelerntes
Wissen abgefragt, sagte die Psychologin vom Arbeitsbereich Altersmedizin
der Goethe-Universität Frankfurt. Auch Gehirnjogging werde oftmals
überschätzt, da der Transfer auf die Alltagsfähigkeit ausbliebe und sich
eine nachhaltige Wirkung nicht erzielen ließe. „Geistige Fitness sind
Aktivitäten, die das Gehirn fördern“, sagte Dr. Tesky. „Lernen Sie Neues“,
empfahl sie den Zuhörern, „zum Beispiel eine Fremdsprache oder ein
Musikinstrument.“ Dies sei in der Gruppe besonders empfehlenswert, da
soziale Kontakte gerade auch im Alter wichtig seien um einer Depression
vorzubeugen.

Abschließend machte Prof. Dr. Ralf Ihl, Chefarzt der Klinik für
Gerontopsychiatrie und Psychotherapie am Alexianer Krankenhaus Krefeld,
auf die Wichtigkeit der medizinischen Vorsorge aufmerksam. So können
Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Cholesterin erkannt und
behandelt werden.

Möglichst gesund alt werden: Alle Referenten machten den Zuhörern
deutlich, dass es kein Patentrezept gibt, um sich vor der Alzheimer-
Krankheit zu schützen. Mit den vorgestellten Aktivitäten kann aber das
Alzheimer-Risiko verringert werden. Und die sollten vor allen Dingen Spaß
machen, damit sie nachhaltig im Alltag umgesetzt werden.

Die AFI hat alle Empfehlungen in der Broschüre „Alzheimer vorbeugen:
Gesund leben – gesund altern“ kompakt und leicht verständlich
zusammengefasst. „Alzheimer vorbeugen“ kann kostenfrei bestellt werden
unter der Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0 oder über die AFI-Webseite www
.alzheimer-forschung.de, Rubrik „Aufklärung & Ratgeber“.

Kostenfreies Fotomaterial:
http://www.alzheimer-forschung.de/5181

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener
gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern
Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses
Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die
AFI 201 Forschungsaktivitäten mit über 8,4 Millionen Euro unterstützen und
750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene
können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-
Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden
sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen
Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und
Sportmoderatorin Okka Gundel.

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