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Thema im HAW Newsletter: Das erweiterte Pflegelabor der HAW Hamburg

Das erweiterte Skills Lab verbessert Lehre und Forschung in den
Studiengängen der Gesundheitsfachberufe. Damit nimmt die HAW Hamburg
deutschlandweit einer Vorreiterrolle ein: Sie bietet Studierenden in
Gesundheitsfachberufen eine optimale Lernumgebung.

Was international zum Standard gehört – sich aber in Deutschland erst nach
und nach durchsetzt – ist an der HAW Hamburg längst Realität: Das
sogenannte "Skills Lab" im Department Pflege und Management. Nun wurde das
Labor neu aufgebaut und erweitert.

Handeln in Pflegesituationen kann gelernt, geübt und reflektiert werden

In der Theorie erlernte Pflegetechniken wie Blutdruckmessen, eine
Magensonde legen, endotracheales Absaugen oder in Notfallsituationen
reagieren, können Studierende im Skills Lab der HAW Hamburg an
lebensgroßen, realitätsnahen und sprechenden Simulationspuppen
ausprobieren.

Solche Situationen zu simulieren und schwierige professionelle
Gesprächsführung zu üben, bereitet gut auf reale Situationen in der
Gesundheitsversorgung vor. Die Simulationspuppen können sprechen.
Ausgestattet mit Mikrophonen übernehmen Lehrende des Departments vom
Technikraum aus  – Houston genannt – die Stimmen der Patientinnen und
Patienten. Durch die Videobeobachtung wird der Lernprozess der im
jeweiligen Setting agierenden Studierenden beobachtet und gemeinsam
reflektiert. Als „Dritter Lernort“ wird hier das Lernen und Lehren
bezeichnet, das nicht ausschließlich in der Praxis oder in der Theorie
stattfindet, sondern im Übergang dazwischen angesiedelt ist.

Studierende im Masterstudiengang Pflege lernen ebenfalls im Skills Lab.
Sie erweitern ihre Kompetenzen beispielsweise durch das Üben körperlicher
Untersuchungen an den Simulationspuppen, trainieren den Umgang mit
Heimbeatmungsmaschinen oder optimieren ihre Beratungskompetenz in ethisch
schwierigen Situationen. Auch die Studierenden des Studiengangs
Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung und Management sollen die Vorteile
des Dritten Lernortes erfahren und ihre Handlungskompetenzen zum Beispiel
im Personalmanagement, in Anleitungssituationen oder im
interprofessionellen Dialog unter Realbedingungen erweitern.

Was das Skills Labs modern macht

Aus dem normalen Krankenzimmer wurde ein klinisches Setting, in dem unter
anderem eine kleine Intensivstation simuliert werden kann und in der High-
Tech-Geräte zum Alltag gehören.

Zu den bestehenden Simulationspuppen wurden weitere Puppen zum Beispiel
von Kindern und Neugeborenen angeschafft, an denen vor dem direkten
Kontakt mit realen Menschen in der klinischen Versorgung geübt werden
kann.

Die Einrichtung einer Notaufnahme kann das Geschehen in einer
Akutsituation widerspiegeln. Der Empfangs- und Wartebereich sowie der
Behandlungsabschnitt laden zum Üben von Notfallsituationen ein, in denen
Patientinnen und Patienten und ihre Angehörige versorgt werden.

Im Setting des Pflegeheims und in der ambulanten Situation zeigten sich
schon von Anfang an die unterschiedlichen Bereiche der Pflegepraxis auf.
Hier erfahren die Studierenden hautnah den Unterschied von einem technisch
und materiell gut ausgerüsteten Krankenhaus zum häuslichen Setting, in dem
professionelles Pflegewissen auf die jeweilig gegebene Situation
übertragen und eventuell sogar improvisiert werden muss. Zum Beispiel
erkennen die Studierenden die Sturzgefahr von hochflorigen Teppichen oder
die Beengtheit des Badezimmers im persönlichen Bereich.

Kommunikationstraining mit kranken Menschen durch Schauspielerinnen und
Schauspieler

Mit Patientinnen und Patienten zu reden, die gerade eine lebensbedrohliche
Erkrankung diagnostiziert bekommen haben, erfordert Fingerspitzengefühl
und Geschick. Im Skills Lab werden solche schwierigen
Kommunikationssituationen mit Schauspielerinnen und Schauspielern geübt.
Im letzten Jahr wurde deshalb der Pool an Schauspielpatientinnen und
-patienten erweitert. Derzeit stehen rund 25 professionelle wie auch
Laiendarstellerinnen und -darsteller bereit, um die Lehrsituationen durch
das Spielen von Menschen mit Demenz, von aufgeregten Eltern,
pubertierenden Jugendlichen oder schwierigen Vorgesetzten zu unterstützen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler bereichern mit ihrer Kompetenz die
Lehre um ein Vielfaches und lassen Unterricht zu einem
„Experimentierspielfeld“ für die lernenden Pflegenden werden.

Vor allem Patientinnen und Patienten profitieren

Die Chance des Skills Labs und der darin stattfindenden Simulationen ist
das Üben unter realitätsnahen Bedingungen. Hier ist es im Gegensatz zur
Praxis möglich, in der Situation die Handlung zu stoppen, zu reflektieren
und gegebenenfalls neu zu beginnen. Die Studierenden erlangen in der
geschützten, fehlerfreundlichen Umgebung des Skills Labs in den
verschiedenen Pflegehandlungen Sicherheit.

Von solchen Übungsmöglichkeiten profitieren vor allem die Patientinnen und
Patienten. Ihnen wird auf diese Weise nicht mehr zugemutet, dass
unerfahrene Pflegende an ihnen üben. Das erworbene praktische
Handlungswissen kommt ebenfalls den kooperierenden Einrichtungen der
gesundheitlichen Versorgung zugute und den durch Personalmangel unter
Zeitdruck stehenden Kolleginnen und Kollegen in der Praxis.

Das Lernen in den unterschiedlichen Settings kann im Technikraum des
Skills Labs in Bild und Ton aufgezeichnet werden, sodass auch ein späteres
Reflektieren durch Wiedergabe von Sequenzen im Rahmen der weiteren Lehre
möglich ist. Auf diese Weise können die Studierenden im Skills Lab der HAW
Hamburg ihre Handlungskompetenzen erweitern und sich auf den Weg zum
professionell reflektierenden Pflegenden, dem „reflective practitioner“
(Schön 1983), begeben.

Das Skills Lab als Forschungsfeld

Das Lernen der Studierenden unter realtitätsnahen Bedingungen im Skills
Lab sowie die andere Vorgehensweise in solchen praktischen Lehr-
Lernarrangements im Verhältnis zur herkömmlichen Lehre an einer Hochschule
braucht veränderte Handlungskompetenz von Lehrenden und Studierenden. Hier
ist im Vergleich zur internationalen Situation noch ein weites
Forschungsfeld zu sehen. Durch den innovativen Ansatz des praktischen
Lernens im Skills Lab wird dahingehend ein großer Schritt getan.

Informationen zum dualen BA Studiengang Pflege

Der Duale BA Studiengang Pflege wird in Kooperation mit dem
Universitätskrankenhaus Eppendorf, dem Albertinen Krankenhaus, dem
Altonaer Kinderkrankenhaus, dem Amalie-Sieveking Krankenhaus, dem Klinikum
Itzehoe und der Helios Endo-Klinik auf St. Pauli durchgeführt. Er ist in
seiner Ausrichtung einzigartig. Die Studierenden arbeiten in einer Trias:
An der HAW Hamburg erhalten sie die akademisch-wissenschaftliche
Pflegeausbildung, im Krankenhaus arbeiten sie als reguläre Pflegerinnen
und Pfleger – und an den Berufsfachschulen sind sie Azubis, also
Auszubildende.

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Nach der Bundestagswahl - Reformdruck bleibt hoch

Gesundheitswesen  Reformdruck bleibt hoch  Deutschland droht eine politische Hängepartie. Mit Blick auf die erheblich divergenten Vorstellungen von CDU/CSU, FDP und Grünen drohe die Anbahnung einer „Jamaikakoalition“ zu ganz erheblichen Verzögerungen notwendiger Reformschritte im Gesundheitswesen zu führen, warnt die Vorsitzende vom BDH Bundesverband Rehabilitation e.V., Ilse Müller. Gesundheit und Pflege zählen aus Sicht des Klinikträgers BDH zu den Fundamentalthemen der vor uns liegenden Legislaturperiode. Dazu erklärt Ilse Müller: 

 

„Das vorzeitige Ausscheiden der SPD vor den Sondierungsgesprächen erschwert eine Regierungsbildung ungemein. Der Reformdruck im Gesundheitswesen und der Pflege bleibt ungeachtet komplizierter Sondierungsgespräche zwischen den „Jamaikaparteien“ dennoch hoch. Dass qualitativ hochwertige medizinische Versorgung und eine generelle Aufwertung des Pflegeberufs in Zeiten alternder Bevölkerung und eines grassierenden Fachkräftemangels fiskalisch anspruchsvolle Baustellen sein werden, ist offensichtlich und muss von der Politik ehrlich kommuniziert werden. Patientengerechte Pflegeschlüssel, wohnortnahe ambulante Versorgungsstrukturen und rentenrechtliche Anerkennung privat geleisteter Pflegezeiten sind nur umsetzbar, wenn die Bürger thematisch sensibilisiert werden und ein transparenter Reformpfad beschrieben wird.“

 

Eine der zahlreichen unerledigten Baustellen der medizinischen Daseinsvorsorge sei die Telemedizin. Grundsätzlich erwecke die Politik den Eindruck, bei der praktischen Umsetzung der Digitalisierung zu mauern. So verhungerten Projekte wie die digitale Gesundheitskarte oder der elektronische Medikationsplan auf halber Strecke, obwohl sie Patienten und Personal wichtige Hilfestellungen lieferten, so Müller. Jedem ist klar, dass angesichts des steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen und der Pflege jeder noch so kleine Schatz, der kostendämpfend wirke, gehoben werden müsse. Die Parteien stehen in der Pflicht, eine stabile Koalition zu bilden, um einen Gesundheitspakt zu schmieden, der das deutsche Gesundheitssystem innovativ und wirtschaftlich, zum Wohle der Patienten, in die Zukunft führt, so Müller weiter.

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Gut vorbereitet auf den Klinikalltag: Interprofessionelles Praxistraining auf Station

Begeistert von HIPSTA (v.l.n.r.): Pflegeschüler Benjamin Götz, Stationsleiterin Birgit Trierweiler-Hauke, Lehrbeauftragter PD Dr. André Mihaljevic und PJ-lerin Anna Badenhop.  Universitätsklinikum Heidelberg
Begeistert von HIPSTA (v.l.n.r.): Pflegeschüler Benjamin Götz, Stationsleiterin Birgit Trierweiler-Hauke, Lehrbeauftragter PD Dr. André Mihaljevic und PJ-lerin Anna Badenhop. Universitätsklinikum Heidelberg

Deutschlandweit erste Lehrstation an Chirurgischer Universitätsklinik
Heidelberg: In der „Heidelberger Interprofessionellen Ausbildungsstation“
HIPSTA versorgen Medizinstudenten im praktischen Jahr und Pflegeschüler
gemeinsam Patienten / Engmaschige Betreuung durch Praxisanleiter und
Lehrbeauftragte / Interprofessionelles Lernen schafft Verständnis für
jeweils andere Berufsgruppe / Patienten begeistert über persönliche und
intensive Betreuung

Operationswunden versorgen, Werte überprüfen, Untersuchungen anordnen,
Medikamente einstellen, Angehörige informieren – auf der neuen
„Heidelberger Interprofessionellen Ausbildungsstation (HIPSTA)“ an der
Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg geht es zu wie auf anderen
chirurgischen Stationen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Die
Versorgung der frisch operierten Patienten liegt in der Hand von
Medizinstudierenden im praktischen Jahr (PJ-ler) und Schülerinnen und
Schülern der Gesundheits- und Krankenpflege im dritten Ausbildungsjahr.
Betreut werden sie von Lehrbeauftragen der Chirurgie und Praxisanleitern
der Pflege. Das Ziel dieses innovativen Lehrkonzeptes, das in dieser Art
bislang deutschlandweit einmalig ist: Gemeinsam lernen die angehenden
Ärzte und Gesundheits- und Krankenpfleger die Herausforderungen des
Klinikalltags kennen und entwickeln dabei auch ein besseres Verständnis
für die jeweils andere Berufsgruppe – Was leistet diese alles, wie
arbeitet man optimal zusammen? „Wir sind alle begeistert, wie gut HIPSTA
funktioniert, was unsere Studierenden, Pflegeschülerinnen und -schüler
alles können, mit wie viel Eigeninitiative und Engagement sie sich dieser
Aufgabe stellen und wie gut sie zusammenarbeiten“, freut sich Privatdozent
Dr. André Mihaljevic, Lehrbeauftragter an der Chirurgischen
Universitätsklinik. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung im
Rahmen des Programms „Operation Team – Interprofessionelle Fortbildungen
in den Gesundheitsberufen“ zwei Jahre lang mit über 80.000 Euro gefördert.

Die Idee zur Lehrstation kam von Studierenden, die das
interprofessionelles Praxistraining während eines Auslandsemesters im
Rahmen des Erasmus-Förderprogramms der Europäischen Union in Kopenhagen
kennen gelernt hatten. Als sich Mihaljevic nach eingehender Recherche
damit an Fakultät, Gesundheits- und Krankenpflegeschule an der Akademie
für Gesundheitsberufe und Pflegedienstleitung der Chirurgischen Klinik
wandte, rannte er, wie er sagt, nur offene Türen ein. „Alle haben sofort
Interesse signalisiert.“ Die Konzeption und Vorbereitung lief denn auch
viel schneller als gedacht: Statt wie ursprünglich angedacht nach 18
Monaten Ausarbeitungszeit, konnte die erste Teilnehmerrunde bereits nach
acht Monaten, im April 2017, loslegen. „Wir erfahren sehr viel
Unterstützung in allen Bereichen, etwa von den Stationsteams, die für die
Teilnehmer jederzeit ansprechbar sind, oder dem DV-Team der Klinik Das ist
der `Heidelberger Spirit´“, ist der Chirurg überzeugt.

Das Ergebnis ist ein gemeinsames Lehrangebot von Medizinischer Fakultät,
Akademie für Gesundheitsberufe und Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Transplantationschirurgie, das überzeugt: „Als Supervisor bei Visiten und
Teambesprechungen bin ich meistens nur Zuschauer. Bisher wurde alles, was
an Problemen aufgetaucht ist, von den Teilnehmern selbstständig gemanagt“,
lobt Mihaljevic. Von Seiten der Studierenden und Pflegeschüler gibt es
inzwischen einen regelrechten Run auf HIPSTA, für die kommenden Kohorten
ist voraussichtlich ein Auswahlverfahren nötig. Nicht zuletzt ernten die
engagierten Jungmediziner und Nachwuchspflegekräfte sehr viel Lob und
Zuspruch von den Patienten. „Die Patienten werden nicht speziell
vorbereitet oder ausgewählt. Trotzdem haben wir bisher nur sehr positive
Rückmeldungen erhalten, Klagen gab es überhaupt nicht“, freut sich Birgit
Trierweiler-Hauke, Stationsleitung in der Chirurgischen Klinik.

HIPSTA umfasst zwei Dreibett-Zimmer der allgemein- und
viszeralchirurgischen Station. Jeweils zwei PJ-ler/PflegeschülerInnen-
Paare betreuen ein Zimmer in zwei Schichten. Das gesamte Spektrum
allgemeinchirurgischer Behandlungen ist vertreten, lediglich Patienten mit
Multiresistenten Keimen sind ausgenommen und Patienten nach
Transplantation werden nur in Ausnahmefällen auf die Lehrstation verlegt.
Dass die Teilnehmer es hier fast ausschließlich – wie an einem
Universitätsklinikum üblich – mit schwerkranken Patienten zu tun haben,
macht HIPSTA weltweit einzigartig. „Die Betreuung der
viszeralchirurgischen Patienten ist sehr komplex. Da gibt es kaum
Standard-Tätigkeiten, die Teilnehmer müssen sehr gut mitdenken – aber das
hat bisher wunderbar geklappt“, betont Birgit Trierweiler-Hauke. Die vier
Teams versorgen „ihre“ Patienten unter der Supervision ihrer Betreuer
selbstständig, bereiten Visiten, Teamgespräche und Übergaben vor,
organisieren Untersuchungen und nötige Folgebehandlungen ebenso wie die
weitere Versorgung nach Entlassung. In täglichen „Spiegelgesprächen“
resümieren und bewerten sie gemeinsam mit Lehrbegleitern und
Praxisanleitern die Vorkommnisse ihrer Schicht. Außerdem ist eine kurze,
selbstständig recherchierte Fortbildung eingeplant: Die Themen ergeben
sich aus den Fragen, die beispielsweise während der Visite oder der
Patientenversorgung aufkommen, und sind sowohl für angehende Ärzte als
auch Pflegekräfte relevant. Nicht zuletzt können PJ-ler und Pflegeschüler
auch sehr viel voneinander lernen – HIPSTA hat bei den Teilnehmern
diesbezüglich bereits für einige Aha-Effekte gesorgt.

Nun hofft das HIPSTA-Team, dass es in dem verbleibenden Förderzeitraum bis
September 2018 eine tragfähige Infrastruktur aufbauen kann, damit HIPSTA
spätestens dann zum Selbstläufer wird. Denn darin sind sich alle einig:
HIPSTA hat sich schon jetzt mehr als bewährt und soll daher auf jeden Fall
auch im Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik fortgesetzt werden.
„Nur mit einer stärkeren Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit
sind Krankenhäuser zukünftigen Herausforderungen gewachsen“, sind sich
Mihaljevic und Trierweiler-Hauke sicher.

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Immunologie in Deutschland – Geschichte einer Wissenschaft und ihrer Fachgesellschaft

Anzeige zur DGfI-Festschrift „Immunologie in Deutschland - Geschichte einer Wissenschaft und ihrer Fachgesellschaft“
Anzeige zur DGfI-Festschrift „Immunologie in Deutschland - Geschichte einer Wissenschaft und ihrer Fachgesellschaft“

Das 50-jährige Jubiläum der Deutschen Gesellschaft für Immunologie bietet
die einmalige Chance sowohl die wissenschaftlichen Triumphe, als auch die
Entwicklung des Fachs Immunologie in der deutschen Forschungslandschaft
von der Vergangenheit bis in die Gegenwart näher zu beleuchten. Die
Festschrift unter dem Titel „Immunologie in Deutschland - Geschichte einer
Wissenschaft und ihrer Fachgesellschaft“ ist jetzt im be.bra wissenschaft
verlag erschienen. Herausgeber ist die Deutsche Gesellschaft für
Immunologie.

Am 7. Juli 1967 fand in der Höchster Jahrhunderthalle in Frankfurt eine
denkwürdige Veranstaltung statt. Auf Initiative von Hans G. Schwick trafen
sich 18 Wissenschaftler und gründeten die Gesellschaft für Immunologie,
die 2007 in Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) umbenannt wurde.
2017 feiert die DGfI ihren 50. Geburtstag. In diesen 50 Jahren hat sich
die DGfI zur weltweit viertgrößten immunologischen Fachgesellschaft mit
hoher internationaler Anerkennung entwickelt.

Die Geschichte der Immunologie in Deutschland beginnt aber schon vor über
hundert Jahren in Berlin mit der Entdeckung der Antikörper und der mit dem
ersten Nobelpreis gewürdigten ersten Immuntherapie zur Behandlung von an
Diphtherie erkrankten Kindern. Das 50-jährige Jubiläum ist ein geeigneter
Zeitpunkt, sowohl den Fortschritt der Immunologie in Forschung und Klinik
in Deutschland, als auch die Entwicklung der beiden deutschen
immunologischen Fachgesellschaften in Ost und West in einer Festschrift zu
würdigen. Zur Realisierung dieses ambitionierten Projektes traf sich am 6.
Juni 2016 eine kleine Gruppe von Immunologen inklusive Kollegen aus der
ehemaligen DDR mit Historikern des Instituts für Geschichte der Medizin
und Ethik in der Medizin der Charité Berlin und dem Verlag Neumann & Kamp
– Historische Projekte am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin. Am
Ende des Tages war das Projekt »Festschrift – Immunologie in Deutschland«
geboren.

Im Festschriftband wird die Entwicklung der immunologischen
Fachgesellschaften in der ehemaligen BRD und DDR nach 1945 und deren
Zusammenführung nach der Wiedervereinigung beleuchtet. Ausführlich
dargestellt wird aber auch der Zeitraum von der Entdeckung und der ersten
klinischen Anwendung der Antikörper durch Emil von Behring, Shibasaburo
Kitasato und Paul Ehrlich über den unglaublichen Niedergang der
Immunologie mit dem Exodus hervorragender klinischer Immunologen nach 1930
bis hin zur Entwicklung der Hybridomtechnik durch Georges Köhler und César
Milstein im Jahre 1975.
Zudem wird ein Überblick über die Deutsche Gesellschaft für Immunologie
mit all ihren gegenwärtigen Aktivitäten gegeben und die Bedeutung der
Immunologie für die heutige Medizin und Volksgesundheit zusammengefasst.

Eine Leseprobe der Festschrift finden Sie online unter folgendem Link:
http://www.bebra-wissenschaft.de/verzeichnis/titel/786-immunologie-in-deutschland.html

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