Elektromobilität gehört die Zukunft. Praxisnah und in kleinen Gruppen Elektromobilität studieren Beuth Hochschule/Detlef Heinemann
Elektrofahrzeuge sind weltweit auf dem Vormarsch. Daher startet zum Wintersemester 2018/19, erstmals in der Hauptstadt, an der Beuth Hochschule für Technik Berlin der Bachelorstudiengang Elektromobilität (B.Eng.). In sieben Semestern verknüpft das Studium die Themen Elektromobilität, Regenerative Energien und IT-Kompetenz.
Autos mit Benzin- und Dieselmotoren werden in Zukunft in immer größeren Zahlen von Elektrofahrzeugen von unseren Straßen verdrängt. Der Marktanteil von Elektroautos verdoppelte sich laut Center of Automotive Management (CAM) in Deutschland innerhalb eines Jahres (2016/2017) von 0,8 auf 1,5 Prozent. In Norwegen liegt der Anteil bereits bei knapp 40 Prozent. Die Nachfrage nach intelligenten elektrotechnischen und informationstechnischen Lösungen ist daher groß. Expertinnen und Experten für diese hochkomplexen Systeme werden ab Oktober im neuen Studiengang Elektromobilität an der Beuth Hochschule ausgebildet.
Die Grundlagen reichen von der Elektrotechnik über Mathematik und Programmierung bis zur Digitaltechnik. In den höheren Semestern stehen Energiespeichersysteme und Antriebstechnik sowie die Entwicklung von Steuergeräten auf dem Studienplan. Bei Laborübungen arbeiten die Studierenden projektorientiert und erlangen in einer 12-wöchigen Praxisphase Einblicke in innovative Unternehmen aus dem Umfeld der Elektromobilität. Optional können Abschlussarbeiten in Unternehmen erarbeitet werden. Das Studium ist interdisziplinär angelegt. Von einem Studienjahrgang wird die Teilnahme am internationalen Formula Student- Konstruktionswettbewerb 2021 mit einem selbst entwickelten Rennwagen realisiert.
Eine Bewerbung für den zulassungsbeschränkten Studiengang mit Start im Oktober ist vom 15. April bis 15. Juli möglich.
So wenig Getötete wie noch nie – die Unfallstatistik für 2017 des Statistischen Bundesamts klingt zunächst erfreulich. Für den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) ist das dennoch kein Grund durchzuatmen. „Auch wenn es 2017 etwas weniger Verletzte und Verkehrstote auf deutschen Straßen gab, hat die Zahl der Unfälle insgesamt einen neuen Höchststand erreicht“, sagt DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf. „Das kann uns nicht zufrieden stellen.“ Alarmierend seien insbesondere die gestiegenen Zahlen bei den Getöteten auf Motorrädern und Motorrollern (+46 Getötete oder +8,6 Prozent) sowie der massive Anstieg von +24,2 Prozent getöteter Lkw-Insassen. „Diese Zahlen zeigen uns ganz klar, dass wir gerade für diese Zielgruppen verstärkt Maßnahmen umsetzen und entwickeln müssen, um ihre Verkehrssicherheit zu erhöhen“, so Eichendorf weiter. Hilfreich sei beispielsweise der dauerhafte Betrieb des Notbremsassistenten ohne manuelles Ausschalten. Als eine Maßnahme, um den Schutz für Biker zu erhöhen, empfiehlt der DVR, in Kurven verstärkt einen Unterfahrschutz zu montieren.
Bewegung an der frischen Luft in der Pause bringt den Kreislauf wieder in Schwung (Foto: DVR).
Fast jeder kennt es, hin und wieder nicht abschalten zu können und entsprechend schlecht zu schlafen. Dies kann jedoch gefährliche Auswirkungen auf die Teilnahme am Straßenverkehr haben. „Wer nicht ausreichend schläft, riskiert einen Sekundenschlaf und einen Verkehrsunfall in der Folge", so Dr. Wilfried Böhning, Chefarzt des Schlafmedizinisches Zentrums der Karl-Hansen-Klinik. Jede Stunde ohne Schlaf erhöht laut der AAA Foundation for Traffic Safety (2016) das Risiko für einen Verkehrsunfall: Im Vergleich zu einer Schlafdauer von sieben Stunden oder mehr ist nach nur vier bis fünf Stunden Schlaf, die Wahrscheinlichkeit für einen Verkehrsunfall 4,3-mal höher. Nach weniger als vier Stunden Schlaf ist das Risiko hierfür sogar 11,5-mal höher.
Immer mehr Menschen leiden an behandlungsbedürftigen Ein- und Durchschlafstörungen, andere wiederum an behandlungsbedürftigen Schlafkrankheiten wie etwa der Schlafapnoe, dem nächtlichen Schnarchen mit zusätzlichen Atemstillständen. Schlafmangel wie etwa bei Ein- und Durchschlafstörungen kann das Risiko für Stoffwechselerkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem und psychische Störungen erhöhen. „Schlafstörungen wie etwa bei der Schlafapnoe können das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und eine verkürzte Lebenserwartung erhöhen", ergänzt Dr. Böhning.
Zusätzlich kann sich die latente Müdigkeit negativ auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und damit auf das sichere Führen eines Fahrzeuges auswirken. Die aktuelle Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecken und künftige Entfernungen können falsch eingeschätzt werden. „Schon drei Sekunden Schlaf kommen bei einem Tempo von 100 km/h einem Blindflug ohne Kontrolle über das Fahrzeug von 83 Metern gleich – das kann tödlich enden", warnt Ute Hammer, DVR-Geschäftsführerin. Schlafmangel und Schlafstörungen gelten laut der European Sleep Research Society (2015) als Hauptgründe für einen müdigkeitsbedingten Verkehrsunfall: Zu wenig Schlaf in der Vornacht (42,5%) und grundsätzliche Probleme mit dem Schlaf (34,1%) wurden von den Befragten als Hauptgründe für einen müdig-keitsbedingten Verkehrsunfall wahrgenommen.
Schlafmangel und Schlafstörungen sollten daher ernst genommen und ggf. medizinisch untersucht werden. Wer sich morgens nicht ausgeschlafen, konzentriert und leistungsfähig fühlt, sollte die Fahrt lieber verschieben, nach einem Mittagschlaf starten und ggf. eine Zwischenübernachtung einplanen. Denn ausreichend Schlaf ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen und gleichzeitig wichtig für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Gesunder Schlaf dient der körperlichen Erholung, stärkt das Immunsystem, fördert die Gedächtnisleistung und sorgt für ein emotionales Gleichgewicht. Wer unterwegs dennoch erste Anzeichen von Müdigkeit wie häufiges Gähnen verspürt, sollte eine Pause auf einem Rastplatz machen. Diese kann bestenfalls mit etwas Bewegung zur Kreislaufaktivierung oder mit einem Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten kombiniert werden. „Autofahrer sollten von dem Versuch absehen, ihre Leistungsfähigkeit während der Fahrt durch koffeinhaltige Getränke oder andere Tricks wie ein offenes Fenster oder laute Musik zu verlängern, da diese nicht helfen", warnt Hammer ergänzend.
Hintergrund zur Kampagne:
Müdigkeit am Steuer ist ein unterschätztes Unfallrisiko im Straßenverkehr. In der Unfallstatistik wird Übermüdung für nur 0,5 Prozent aller schweren Unfälle als Ursache deklariert. Die Dunkelziffer liegt laut Experten jedoch weitaus höher. Jeder übermüdete Autofahrer und jede übermüdete Autofahrerin ist somit potenziell der Gefahr des Sekundenschlafs ausgesetzt. Der DVR hat deshalb gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Dezember 2016 eine Aufklärungskampagne mit dem Titel „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit am Steuer" gestartet. Ziel der Kampagne ist es, alle Autofahrerinnen und Autofahrer für die Gefahren von Müdigkeit am Steuer zu sensibilisieren und präventive sowie akute Maßnahmen dagegen aufzuzeigen.
Vor dem Hintergrund der öffentlichen Debatte um Forschungsarbeiten zu Schadstoff-Emissionen am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr bietet die DGAUM im Rahmen der 58. Wissenschaftlichen Jahrestagung vom 07.-09. März 2018 in München eine öffentliche Veranstaltung des Forums der AG Umweltmedizin an, um einige wichtige Aspekte eingehender zu reflektieren und zu diskutieren.
Forum der AG Umweltmedizin
Mittwoch, 7. März 2018 9:00 – 11:00 Uhr
Klinikum der LMU München Hörsaalgebäude Großhadern, Hörsaal 3 Marchioninistr. 15 81337 München
Themen 1. Fragen an die Zukunft der Mobilität aus umweltmedizinischer Sicht 2. Forschungsethik und Forschungsdesigns: Was können wir aus der Debatte um Forschungsvorhaben zu Schadstoff-Emissionen am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr lernen? 3. Die Aachener NO2-Studie: Anlass, Durchführung und Forschungsergebnisse 4. Perspektiven der weiteren Reduktion gesundheitsrelevanter Dieselabgase 5. Gesundheitliche Risiken von Stickstoffdioxid im Vergleich zu Feinstaub und anderen verkehrsabhängigen Luftschadstoffen
Das detaillierte Tagungsprogramm und weiterführende Informationen finden Sie online unter <https://www.dgaum.de/dgaum-jahrestagung/>. Die Eröffnungs-Pressekonferenz findet am 7. März von 10:30-11:15 Uhr im Seminarraum 17 (ZeUS) am Kongressgelände statt. Falls Sie als Pressevertreter kostenlos an der Jahrestagung teilnehmen möchten, melden Sie sich am Anmeldecounter des Kongresses an.
Pressekontakt DGAUM während der Jahrestagung:
Dr. Thomas Nesseler Mobil 0170 / 9119750 Email <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>
Berit Kramer Mobil 0176 / 24254927 Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. Schwanthaler Straße 73b • 80336 München Tel. 089 / 330 396-0 • Fax 089 / 330 396-13 Email <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> • Web <www.dgaum.de>
Über DGAUM: Die DGAUM wurde 1962 gegründet und ist eine gemeinnützige, wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Arbeitsmedizin und der klinisch orientierten Umweltmedizin. Ihr gehören heute über 1000 Mitglieder an, die auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin arbeiten, vor allem Ärztinnen und Ärzte, aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen wie etwa Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Mitglieder der Fachgesellschaft engagieren sich nicht nur in Wissenschaft und Forschung, um so bereits bestehende Konzepte für die Prävention, die Diagnostik und Therapie kontinuierlich zu verbessern, sondern sie übernehmen die ärztliche und medizinische Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an der Schnittstelle von Individuum und Unternehmen. Darüber hinaus beraten die Mitglieder der DGAUM alle Akteure, die ihren Beitrag zu der medizinischen Versorgung leisten und auf Fachwissen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention, der arbeits- und umweltbezogenen Diagnostik und Therapie, der Beschäftigungsfähigkeit fördernden Rehabilitation sowie aus dem versicherungsmedizinischen Kontext angewiesen sind. Weitere Informationen unter <www.dgaum.de>.