Fast zehn Monate dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine mittlerweile. Die Malteser unterstützen die Menschen dort vom ersten Tag an. Doch die tägliche Not ist groß. Und viele Menschen werden über Jahre hinweg noch traumatisiert sein, berichtet der Leiter der Malteser in der Ukraine, Pavlo Titko, bei einem Treffen mit Maltesern aus Ukraine-Anrainerstaaten und Deutschland.
Köln. „Viele Menschen außerhalb der Ukraine können sich unseren Alltag im Moment nur schwer vorstellen“, erzählt Pavlo Titko, Leiter der Malteser in der Ukraine. Die psychische Belastung der Menschen ist hoch. Angehörige leben in den umkämpften Gebieten oder mussten fliehen und ihre Heimat verlassen. Niemand weiß, wann dieser Krieg zu Ende sein wird. In rund 30 Prozent der Landesfläche liegen Minen: An Gasleitungen, in Kleiderschränken, sogar in Kinderspielzeug sind die lebensgefährlichen Sprengkörper installiert. Die gesamte Lage stresst die Menschen.
Pavlo Titko berichtet, dass viele Ukrainer psychosoziale Unterstützung benötigen. „Schon jetzt sind viele Menschen traumatisiert. Wir rechnen damit, dass nach dem Krieg Millionen von Menschen therapeutische Gespräche benötigen.“ Seit Februar haben die Malteser fast 20.000 Menschen in der Ukraine mit psychosozialen Angeboten wie Gruppen- oder Einzelgesprächen mit Psychologen oder speziellen Angeboten für die Kinder unterstützt. Vor allem Kinder leiden unter der aktuellen Situation. Aktuelle Zahlen der UN sprechen von 1,5 Millionen betroffenen Kindern.
In einem Podcast der Malteser spricht Titko auch über die Abhängigkeit vom Strom: „Wir schauen in Tabellen nach, wann wir Strom haben. Viele Menschen schlafen nachts eh schon schlecht und nutzen die Zeit, wenn dann mal Strom da ist, um ein paar Sachen zu machen.“ Wenn der Strom weg ist, funktioniert auch die Heizung nicht mehr und dies bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ist der Strom da, werden die Heizungen schnell aufgedreht, um etwas Wärme in die Häuser zu bekommen. Titko war in dieser Woche zu Gast in Köln und hat sich mit Maltesern aus Deutschland und der Ukraine-Anrainerstaaten getroffen, um über die aktuelle Situation und weitere Hilfslieferungen zu sprechen.
In den letzten Wochen haben die Malteser weitere Hilfstransporte aus Deutschland auf den Weg gebracht. Dabei wurden Medikamente, Generatoren, Nahrungsmittel, Decken und vieles mehr gepackt. Ein Großteil der Lieferungen geht in den östlichen Teil der Ukraine. Denn dort sind die Not und die Zerstörung noch größer als im Westen. „Wir sind weiterhin auf jede Spende angewiesen, um den Menschen so gut es geht zu helfen.
Das komplette Interview mit Pavlo Titko finden Sie im Podcast der Malteser: Retten. Helfen. Reden auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in über 100 Projekten in mehr als 30 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org
Besetzung ud Programm: DANIEL HARDING Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine
PROGRAMM JOHANNES BRAHMS Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 (ca. 40′) Allegro non troppo Adagio Allegro giocoso, ma non troppo vivace
LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» (ca. 40′) Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande. Allegro ma non troppo Szene am Bach. Andante molto mosso Lustiges Zusammensein der Landleute. Allegro Gewitter – Sturm. Allegro Hirtengesang – frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm. Allegretto
Grundsätzliches zum Werk
Johannes Brahms
Obwohl Johannes Brahms sich mit der Komposition seines Violinkonzerts op. 77 recht schwer tat, zählt das Konzert unbestritten zu den Meisterwerken der Geigenliteratur. Ein Grund für die “Geburtswehen” dieser Komposition mag gewesen sein, dass Brahms von Hause aus Pianist war und nicht immer einzuschätzen vermochte, was er der Geige zumuten konnte. Im Sommer 1878 gab er dann dem Drängen seines Freundes, des Geigers Joseph Joachim, nach und skizzierte während eines längeren Aufenthalts in der Sommerfrische Pörtschach am Wörther See eine erste Fassung des Violinkonzerts.
Des Komponisten Unsicherheit
Die skeptische Distanz, die Brahms seiner Arbeit gegenüber an den Tag legte, schlägt sich auch in seinen schriftlichen Äußerungen nieder. Als er Joachim im August die Violinstimme des ersten Satzes übersandte, redet er abfällig davon, dass “die ganze Geschichte am Ende auf vier Sätze hinauslaufen wird”, und äußert dann die Bitte:
“Nun bin ich erst zufrieden, wenn du ein Wort sagst und vielleicht einige Bemerkungen hineinschreibst: schwer, unbequem, unmöglich usw.”
Joachim ist dem Wunsch nachgekommen. Er hat zahlreiche Änderungsvorschläge gemacht, wobei er vor allem solche Passagen entschärfte, die Brahms offensichtlich am Klavier entworfen hatte, die jedoch auf der Geige unmöglich auszuführen waren. In Joachims Antwortbrief heißt es denn auch:
“Heraus zufrieden ist das meiste, aber ob man’s mit Behagen alles im heißen Saal spielen wird, möchte ich nicht bejahen, bevor ich’s im Fluss mir vorgeführt.”
Brahms bedankte sich bei dem Freund für die Mühe – und beließ dann (bis auf wenige Änderungen) alles beim Alten.
Unspielbar, weil gegen die Geige komponiert?
Deshalb galt Brahms’ Violinkonzert wegen seiner enormen technischen Anforderungen lange als unspielbar, es kursierte das Bonmot vom “Konzert gegen die Geige”. Doch nach der erfolgreichen Uraufführung am Neujahrstag 1879 etablierte sich das Werk bald.
Brahms komponierte kein Virtuosen Konzert, wie Beethoven oder Mendelssohn, sondern ein Werk, wo Solist und Orchester zu gleichen Teilen die musikalische Substanz tragen und eng miteinander verflochten sind. Der Geiger steht nicht im Vordergrund, im Gegenteil, er muss sich des Öfteren gegen das Orchester behaupten.
Rezension
Dirigent Daniel Harding Foto Julian Hargreaves
Nach einem ca. 20Sekunden dauernden Streicherintro übernimmt die Oboe für ein Intermezzo in ungefähr derselben Dauer. Eine doch eher ungewöhnlicher Beginn für ein Violinkonzert, bei dem sich der Solist nach etwas über zwei Minuten in das Geschehen „einmischt“, respektive dazu spielt.
Brahms lange Einleitung spannt die Hörer auf die Folter
Solist Leonidas Kavakos Violine
Vor allem im ersten Satz mit seiner ungewöhnlich langen Einleitung, der berührenden Melodik seines ersten und sehnsuchtsvollen Kantabilität des zweiten Themas wird die Verwandtschaft zu Beethovens Violinkonzerten offenbar. Dazu wird ein drittes Thema vorgestellt, das in seiner stark akzentuierten Anlage (Doppelgriffe in der Violine, Staccato) im denkbar größten Kontrast zur lyrischen Grundstimmung des Satzes steht. Ähnlich wie bei seinen Klavierkonzerten dominiert auch im Violinkonzert das sinfonische Prinzip, mit dem Brahms im Beethoven’schen Sinn die Entwicklung dieser Gattung auf seine eigene Weise fortsetzte. Dies bedeutet auch, dass Brahms bei allen technischen Hürden des Soloparts auf Virtuosität als Selbstzweck verzichtet. Vielmehr wertet der Komponist die Rolle des Orchesters im Sinne des ursprünglichen Miteinander-Musizierens (“Concertare”) von Solisten und Begleitung stark auf.
Beeindruckende «Auftritte» der Solo Oboe
Dirigent Daniel Harding Foto Arne Hyckenberg
Eine schlichte Oboen-Melodie eröffnet das Adagio, in dem die Violine arabeskenhaft in immer neuen Abwandlungen das thematische Geschehen umspielt. Nur in dem kurzen Mittelteil schlägt das Soloinstrument leidenschaftlichere Töne an. Gleich zu Beginn des Schlusssatzes stellt die Solovioline das ungarisch geprägte Hauptthema vor. Sein tänzerischer Atem verleiht dem Rondo-Finale Vitalität und Lebensfreude.
Der Geiger Pablo de Sarasate soll zum Adagio gesagt haben, er denke nicht daran, mit der Geige in der Hand zuzuhören, wie die Oboe die einzige Melodie des Stückes blase.
Leonidas Kavakos packte den Stier bei den Hörnern, respektive die Notenabfolge in ihrer Einzigartigkeit, löste sich aus dem Klangkörper, um, nach atemberaubenden Zwischensoli, sich wieder souverän ins Ganze einzufügen. Dabei entwickelte er in den ganz romantischen Passagen viel Schmelz, lief aber nie Gefahr ins süss – zuckrige abzugleiten. Eine grandiose Demonstration von Können, Souveränität und Ausstrahlung, unterstützt durch ein hervorragendes Orchester, geleitet von einem ebensolchen Dirigenten, belohnt durch frenetischen, langanhaltenden Applaus, der schlussendlich in eine verdiente stehende Ovation mündete, für die sich der Solist mit einer kurzen Improvisation als Zugabe bedankte.
Über den Solisten des Abends
Leonidas Kavakos Foto Daniel Regan
Seit seinem Triumph im finnischen Sibelius-Wettbewerb im Jahr 1985 zählt der griechische Geiger Leonidas Kavakos zu den absoluten Grössen seines Fachs. 2014 war er Grammophone Artist of the Year, im Januar 2017 wurde ihm der renommierte Léonie-Sonning-Musikpreis zugesprochen. Dabei bewahrte sich Kavakos stets sein künstlerisches Profil, indem er Modetrends links liegen lässt und stets die Auseinandersetzung mit dem Werk in den Mittelpunkt stellt. Er spielte zunächst die Falmouth-Stradivari von 1692 und eine Giovanni Battista Guadagnini von 1782 (Turin). Von Februar 2010 bis 2017 spielte Kavakos die Abergavenny-Stradivari von 1724 sowie die Violinen der modernen Geigenbauer David Bagué, Stefan-Peter Greiner und Florian Leonhart. Seit 2017 ist er gem. ‘The Strad’ December 2020 Vol 131 No 1568′ im Besitz der Willemotte Stradivari von 1734, die Stradivari im Alter von 90 Jahren baute.
Leonidas Kavakos in Aktion
Obwohl Beethoven die inhaltliche Aufladung von Kompositionen im Sinne heutiger Programmmusik stets kritisierte, überschrieb er die ersten Skizzen der Pastorale mit „Sinfonia caracteristica“ und später mit „Sinfonia pastorella“, das fertige Werk schließlich mit „Pastoral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben“. Entstanden ist die Pastorale in den Jahren 1807 bis 1808, nahezu zeitgleich mit der fünften Sinfonie des Komponisten. Die unterschiedlichen Charakteristika beider Sinfonien werden heute häufig als komplementär bezeichnet, Beethoven selbst äußerte sich dazu nicht.
Ein Gesamtkunstwerk
In den insgesamt fünf Sätzen der sechsten Sinfonie zeichnet Beethoven musikalisch verschiedene Eindrücke eines städtisch geprägten Menschen in ländlicher Umgebung nach. Alle fünf Sätze fügen sich im Gesamtzusammenhang zu einem einheitlichen Bild, von dem Beethoven selbst behauptete, es habe „mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“. Den ersten Satz überschrieb er mit „Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande“, der zweite Satz stellt eine „Szene am Bach“ dar. Die ineinander übergehenden Sätze drei, vier und fünf vertonen „Lustiges Zusammensein der Landleute“, „Gewitter und Sturm“ sowie „Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm“.
Dennoch wollte Beethoven die Bedeutung seiner Musik lieber dem Zuhörer selbst überlassen. „Wer auch je nur eine Idee vom Landleben erhalte, kann sich ohne viele Überschriften selbst denken, was der Autor will“, heißt es in einer seiner hinterlassenen Schriften.
Beethoven modern und zeitgemäss, nicht verbittert verbissen
Daniel Harding zeigt wo es lang geht Foto Mark Allan
Als hätte Dirigent Daniel Harding die Musiker*innen des Royal Concertgebouw auf „mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ eingeschworen, klingt die Pastorale hier ausgewogener und ausdrucksstärker denn je. Hardings Dirigat fängt die Charakteristika der Sätze von sanfter Heiterkeit bis hin zum stürmisch-energischen Tonfall ein, der Orchesterklang bleibt dabei stets transparent und ausgeglichen. Ein äusserst moderner und lebendiger Beethoven, der, wie Harding demonstrierte, sogar einen Dirigenten zum tänzeln auf dem Pult animieren kann.
Dass begeisterte Auditorium sparte nicht mit langanhaltendem, stürmischem Applaus für das gesamte Orchester ebenso wie für die einzelnen Register und natürlich auch für die souveräne Leitung von Daniel Harding.
Während der Forschungsfahrt durch das Eis passierte das Polarschiff Eisschichten von bis zu zwei Metern und darüber hinaus. Mit an Bord war der Schiffbauexperte von Bock und Polach der TU Hamburg..
„Die Arktis ist eine unwirtliche, raue Gegend“, sagt Dr. Franz von Bock und Polach von der Technischen Universität Hamburg über seine Zeit an Bord des Polarschiffs „Le Commandant Charcot“. Von Spitzbergen aus begann seine zweiwöchige Forschungsreise mit Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Frankreich, Kanada und den USA zum Nordpol. Bei bis zu minus 15 Grad, 24 Stunden Tageslicht und stetigem Wind führte das Team gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut Messreihen zu Schiffsgeschwindigkeit, Antriebsleistung, Temperatur des äußeren Schiffskörpers, Eisdicken und Lichtreflexion des Eises durch. Während der Fahrt sichteten sie auch Wale, Eisbären und Walrosse.
Schiffe gegenüber Belastungen optimieren Neben kontinuierlichen Messungen zur Eisdicke, verfolgte der Schiffbauexperte die vertikalen Bewegungen des Schiffes im Eis. Diese plant er, im zweiten Schritt an der TU Hamburg nachzumodellieren. Auch das Innere der Schiffshülle war Teil der Untersuchungen: Von Bock und Polach und das Team bestückten es mit Sensoren, um Langzeitkorrelationen zwischen den unterschiedlichen Temperaturen an verschiedenen Stellen des Rumpfes herstellen zu können. „Auf Basis der Messwerte wollen wir neue Erkenntnisse gewinnen, inwieweit Temperaturen und große Temperaturschwankungen die Struktur von Schiffen belasten. Dazu gibt es bislang kaum wissenschaftliche Arbeiten“, erläutert der TU-Forscher. Sein Ziel und das seiner Mitarbeiter*innen ist es, Schiffskörper langfristig besser an ihre Umgebung anzupassen und damit sicherer sowie durch optimierte Strukturen umweltfreundlicher zu machen.
Forschung unter extremen Bedingungen Während der Fahrt durch das Eis passierte das Expeditionsschiff Eisschichten von bis zu zwei Metern und darüber hinaus. „War das Wetter gut, gingen wir auf das Eis und brachten Schneebojen für fortlaufende Messungen aus. Bei Nebel war dies aus Sorge vor Eisbären zu gefährlich“, beschreibt der TU-Experte die Bedingungen vor Ort. „Mein persönliches Highlight war es, als wir uns direkt am Nordpol bei 90° Nord befanden. Doch trotz all der atemberaubenden Eindrücke zeigten sich bei unserer Forschungsreise auch die Folgen des Klimawandels. Es gab Phasen, wo ich nahe des Nordpols bis hin zum Horizont kein Eis mehr gesehen habe. Das hat sowohl mich, als auch die erfahrenen Guides an Bord sehr nachdenklich gestimmt.“
Marisa an den Cliffs of Moher. Die Sehenswürdigkeit an der Westküste besuchte sie bei einem Tagesausflug. Marisa Ammersbach
Marisa Ammersbach studiert Political and Social Studies mit Englisch im Nebenfach. Im Sommer absolvierte sie im Rahmen der Irish Studies Würzburg ein Praktikum am irischen University College Cork. Dabei arbeitete sie an einem über 380 Jahre alten Text.
Das Corpus of Electronic Texts, kurz CELT, ist die größte digitale Sammlung für Texte mit Bezug zu Irland. Beheimatet ist CELT am University College Cork (UCC) im Süden der Grünen Insel. Dort absolvierte Marisa im Juli und August 2022 ein Praktikum. Ihre Aufgabe: Einen frühneuhochdeutschen Text in ein modernes Schriftbild übertragen.
Marisa, die kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss steht, war die erste Studierende der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, die die Möglichkeit für ein Praktikum bei CELT genutzt hat.
„Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass man sowas beruflich machen kann“, erzählt sie und ergänzt, dass ihr „solche Textarbeit schon immer Spaß gemacht“ hat. Beim bearbeiteten Text handelte es sich um Erzählungen eines Militärkaplans, der während des 30-jährigen Krieges einen hochrangigen irischen Militär auf dem europäischen Kontinent begleitet hatte.
Auslandssemester light
Marisa hatte Ende 2021 durch eine E-Mail des Fachbereichs Anglistik & Amerikanistik von dem Praktikumsangebot erfahren und sich auch deshalb beworben, weil sie aufgrund von Corona ein geplantes Auslandssemester nicht antreten konnte: „Eigentlich hatte ich eine Zusage für Genua mit Erasmus+, aber daraus wurde dann leider nichts.“
Auch wenn das knapp dreiwöchige Praktikum kein Ersatz für ein ganzes Auslandssemester war, genoss Marisa ihre Zeit in Irland: „An den Wochenenden habe ich Ausflüge gemacht und zum Schluss noch einige Tage in Dublin verbracht. Es ist ein tolles Land mit sehr lieben und hilfsbereiten Menschen. Das war besonders schön, weil ich allein unterwegs war.“
Bei CELT arbeitete Marisa eng mit ihrer Supervisorin Beatrix Färber zusammen: „Das hat perfekt geklappt. Die Arbeit mit einem alten Text war für mich neu. Beatrix hat mir viel Freiheiten gelassen, war bei Fragen aber immer für mich da.“
Die Arbeit bei CELT
Auch Beatrix Färber war mit der Arbeit ihrer Praktikantin sehr zufrieden: „Marisa hat das wirklich gut gemacht. Ihr Text hatte fast 340 Seiten, alles in Fraktur gedruckt und in einer ungewohnten Sprache. Sie hat etwa die Hälfte geschafft, das ist sehr beachtlich.“
Der Text kam aus dem Münchner Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek, wo er abgescannt wurde. Da die Software allerdings nicht in der Lage ist, ihn komplett anzupassen, muss er von Hand redigiert und in ein modernes Schriftbild gebracht werden. „Mögliche nächste Schritte wären dann eine Übersetzung in modernes Deutsch oder ins Englische“, erklärt Beatrix Färber.
Zusammenarbeit mit den Irish Studies Würzburg
Angeboten wird das Praktikum am CELT von den Irish Studies Würzburg (ISWÜ) der JMU. Professorin Maria Eisenmann, gemeinsam mit Professorin Ina Bergmann Initiatorin von ISWÜ, zeigt sich sehr erfreut über den geglückten Start dieser Kooperation: „Die Idee für das Praktikum entstand über den wissenschaftlichen Austausch mit Beatrix und anderen Historikern des UCC. Wir waren noch auf der Suche nach weiteren Angeboten für Studierende und fanden eine Kooperation mit CELT sehr gewinnbringend. Zusammen haben wir bereits verschiedene Veranstaltungen wie Gastvorträge, einen Studientag und ein Symposium realisiert. In Zukunft möchten wir diesen Kontakt noch ausbauen, wir streben zum Beispiel auch eine Erasmus-Kooperation an“, erklärt Eisenmann.
Informationen zum Praktikum finden sich auf der Seite von ISWÜ. Bewerbungen für Praktikumsplätze im Sommer 2023 sind noch bis zum 31. Januar 2023 möglich. Bewerben können sich alle Studierenden des Fachbereichs Anglistik & Amerikanistik. Marisa jedenfalls kann das Praktikum „definitiv weiterempfehlen.“ Für sie war Irland eine durchweg positive Erfahrung.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Irish Studies Würzburg: Prof. Dr. Ina Bergmann, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Prof. Dr. Maria Eisenmann, maria.eisenmann@uni-wuerzburg.de