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HHU-iGEM-Team CosMIC gewinnt Goldmedaille in Paris iGEM-Wettbewerb 2022

Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards.  Iman Ayoubi
Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards. Iman Ayoubi
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Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards.  Iman Ayoubi
Die HHU-iGEM-Team 2022 in Paris auf der „Grand Jamboree“. Hintere Reihe v.l.: Max Denter, Alexa Grebel, Can Karka, Oliver Kraft, Laura Köhler, Florian Hänsel, Robin Teus Vordere Reihe v.l.: Yasemin Baran, Timo Rhiem, Jona Gerhards. Iman Ayoubi

Zum siebten Mal traten Studierende der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf (HHU) am jährlichen „international Genetically Engineered
Machine“-Wettbewerb (iGEM) an. Bei der Finalveranstaltung im Oktober, dem
„Grand Jamboree“ in Paris, gewann das HHU-Team mit seinem diesjährigen
Projekt CosMIC eine Goldmedaille.

Das Team aus 14 HHU-Studierenden arbeitete über zehn Monate das Konzept
einer unabhängigen und nachhaltigen Methode aus, um an entlegenen Orten
der Erde und im Weltraum Laborbedarf und Verbrauchsgegenstände herstellen
zu können. Hierbei untersuchten die Studierenden die Möglichkeit,
konventionellen 3D-Druck mit einer eigens konzipierten Biotinte zu
kombinieren, um auf diese Weise kostenintensive und umweltschädliche
Transportwege, z.B. über zusätzliche Versorgungsflüge, vermeiden zu
können.

Das Projekt und die finalen Ergebnisse stellte das Team beim
internationalen Wettbewerbsfinale „Grand Jamboree“ aller iGEM-Teams Ende
Oktober vor, welches in diesem Jahr nach zweijähriger coronabedingter
Onlineveranstaltung wieder in Präsenz stattfand. Zum ersten Mal wurde eine
Messehalle auf der Pariser Expo genutzt. Dort präsentierten über drei Tage
die teilnehmenden Teams an nach Themen in kleinen Dörfern sortierten
Stände ihre Arbeiten Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und
interessierter Öffentlichkeit .

Bereits im Vorfeld produzierten die Studierenden ein Promotionsvideo,
welches ihrem Projekt als Trailer diente. Außerdem gestalteten sie eine
Website, auf welcher ihre Arbeit und die Ergebnisse des Jahres ausführlich
beschrieben und einer Fachjury zur Beurteilung vorgelegt wurden.

Die Jury aus sogenannten „Judges“ bewertete jedes Team hinsichtlich
verschiedener Kriterien, nach denen am Ende bestimmte Medaillen und
spezielle Awards verliehen wurden. Bewertet wurde nicht nur die
Laborarbeit, sondern die Kriterien gehen weit darüber hinaus: Von den
Studierenden wurde ebenso die Auseinandersetzung mit Experten und
Interessenten gefordert wie die Diskussion mit der Öffentlichkeit und die
eigenständige Sponsorenakquise.

Und das iGEM-Team der HHU war sehr erfolgreich. Teammitglied Jona Gerhards
freut sich nach dem Finale: „Aus einer verrückten Idee junger Studenten
ist nach Monaten ungebremsten Forschungsdranges ein Gold-prämiertes
Projekt geworden. Wir sind als Team in den vergangenen Monaten immer mehr
zusammengewachsen und haben unfassbar viel erlebt. Besonders stolz bin ich
auf die Kreativität, mit der wir an das Ganze herangegangen sind. Auch die
Jury war begeistert, mit welchen ungewöhnlichen Techniken und Ideen die
neue Generation synthetischer Biologen denkt und arbeitet.“

Team CosMIC

Der Name CosMIC setzt sich aus den Begriffen „Cosmos“ – für den Fokus auf
den Weltraum – und „Microorganisms“ – für die vom Team als Hersteller der
Biotinte genutzten Bakterien – zusammen. In diesem Jahr bestand das HHU-
Team aus 14 Bachelorstudierenden unterschiedlicher Semester – überwiegend
aus der Biologie, aber auch aus Chemie und Informatik. Der iGEM-Wettbewerb
wird an der HHU alljährlich von einer Gruppe von Advisoren begleitet und
von zwei „Principal Investigatoren“ betreut: in diesem Jahr von Prof. Dr.
Guido Grossmann vom Institut für Zell- und Interaktionsbiologie und Prof.
Dr. Matias Zurbriggen vom Institut für Synthetische Biologie.

Der iGEM-Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde in den USA am Massachusetts Institute of Technology
ins Leben gerufen und wird seit 2003 jährlich ausgetragen. iGEM steht für
„international Genetically Engineered Machine“. Der Wettbewerb ermöglicht
studentischen Teams aus der ganzen Welt, ein eigenes Projekt im Bereich
der synthetischen Biologie umzusetzen und beim Finale, der Jamboree im
Oktober eines jeden Jahres, auf der großen Bühne vor einer Fachjury und
Vertretern der Industrie zu präsentieren.

iGEM setzt auf das Prinzip des gemeinsamen Forschens, indem jegliche von
den Teams kreierten genetischen Konstrukte in einer wettbewerbseigenen
Bibliothek gesammelt und den Teams in den Folgejahren zur Verfügung
gestellt werden. In der synthetischen Biologie werden unter Anwendung
gentechnischer Verfahren, durch die Kombination solcher Konstrukte und
Komponenten, unterschiedlichste Organismen mit neuen Mechanismen
geschaffen. Hierbei versuchen die iGEM-Teams, entweder bestehende Probleme
der Industrie, Medizin oder Umwelt zu adressieren, oder neue Verfahren und
Methoden der wissenschaftlichen Arbeit zu entwickeln.

Mit dem Finale in Paris ging das iGEM-Jahr 2022 zu Ende. Die Düsseldorfer
Studierenden gewannen dort zum fünften Mal eine Goldmedaille.

Florian Hänsel für das iGEM2022-Team / Redaktion: Arne Claussen