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Vermischtes

Ist „plastic fantastic“ oder gilt „Plastikverbot statt Artentod“? FHWS- Studierende entwickeln Info-Video

Fünf Studierende zeigen in einem anschaulichen Filmbeitrag den
verantwortungsbewussten Umgang mit Kunststoffen

Kunststoff zwischen Vorteilen und Vorurteilen – fünf Studierende des
Studiengangs Kunststoff- und Elastomertechnik an der Hochschule für
angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt haben sich in einer
Projektarbeit mit dem aktuellen Thema beschäftigt. Herausgekommen ist ein
anschauliches Info-Video, populärwissenschaftlich per Hand gestaltet und
auch ohne Fachwissen informativ. Den Filmbeitrag können nicht nur
(Studien-)Interessierte ansehen, er wird darüber hinaus auch mit weiterem
Informationsmaterial an Schulen verteilt, das Oberstufen-Schülerinnen und
–Schülern das breite Angebot der Kunststofftechnik präsentiert.

Mit ihrem Titel „Is plastic fantastic?“ gehen die fünf studentischen
Redakteurinnen und Redakteure, Jonas Segsulka, Jan-Philipp Nickel,
Christian Hammer, Angelika Nisalke und Tim Fischer, dem Thema Umwelt und
Plastik auf den Grund. Auf der einen Seite ist das Material leicht,
elastisch, temperaturbeständig, kostengünstig, langlebig und in
verschiedenen Härtegraden und Formen herstellbar. Auf der anderen Seite
haben u.a. Umweltverbände oder Initiativen wie „Fridays for Future“ auf
die massiven Umweltverschmutzungen, den Klimawandel auch durch
Verpackungsmüll und unsachgemäßen Umgang mit dem Recycling hingewiesen.
Die Sechstsemester-Studierenden thematisieren einerseits den
jahrzehntelangen, allzu sorglosen Umgang mit Plastik und Plastikabfällen
inklusive einer Verdopplung der Verpackungsmaterialen in den letzten zehn
Jahren. Andererseits zeigen sie die Optionen auf, die sich durch einen
verantwortungsbewussten Umgang mit Kunststoffen und Elastomeren
(formfesten, elastisch verformbaren Kunststoffen) ergeben können.

Das Video geht auf verschiedene Aspekte ein. Beispielsweise zeigt das
studentische Team auf, dass der Terminus „Plastik“ in der öffentlichen
Diskussion belastet sei, während der Begriff „Kunststoff“ deutlich
breitere, unbelastetere Assoziationen wecke. Dies fanden die jungen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zuge ihrer Umfrage heraus. Sie
zeigten am konkreten Beispiel eines Autobaus, wie es wäre, wenn man die
Kunststoff-Teile durch Stahl oder Aluminium ersetzen würde: Die
CO2-Emissionen schnellen bei Verwendung der Alternativ-Materialien in die
Höhe. Zudem verfolgen sie den Weg der Verwendung von Kunststoffen und
können eine 180-jährige Zeitspanne aufzeigen – Kunststoffe und Elastomere
weisen eine lange Halt- und Verwendbarkeit sowie Recycling-Fähigkeit auf.
Sie können in mehreren Produktionsschritten als recycelte Flakes mehrfach
zu neuen Formteilen, Fasern und Folien verarbeitet werden.

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Horizont erweitern - mit dem neuen Studium-Generale-Programm

Das neue Studium-Generale-Programm der Hochschule Esslingen ist erschienen
und im digitalen Studium-Generale-Kalender einsehbar. Das Programm umfasst
Kolloquien, Kurse, Kulturangebote und viele Vorlesungen sowie fünf
Vorträge rund um das Thema Geld. Das Programm richtet sich nicht nur an
die Studierenden der Hochschule, sondern eine Vielzahl der Veranstaltungen
ist öffentlich.

Die Vortragsreihe „Geld regiert die Welt!?“ beginnt am Dienstag, 20. April
2021, um 18 Uhr, zum Thema Finanzwirtschaft und Ethik und stellt dabei die
Frage der Vereinbarkeit in den Mittelpunkt. Der Referent Dr. Bernd
Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts, betrachtet dabei die
Ethik und Moral der Finanzwirtschaft sowie die Frage nach ihrer
gesellschaftlichen Rolle und ihrem Selbstverständnis. Die Vorträge finden
ausschließlich online statt und beginnen jeweils um 18 Uhr. Sie erfordern
eine Anmeldung vorab. Diese erfolgt ganz einfach über folgenden Link:
www.hs-esslingen.de/studium-generale-anmeldung. Der Eintritt ist frei.

Im Fokus: Die Bedeutung von Geld

„Börsenhype und Minuszinsen, Strukturwandel in bedeutenden
Wirtschaftszweigen und enorme Kosten der Pandemie belasten die
Staatshaushalte in nie da gewesener Weise“, sagt Hochschulrektor Prof.
Dipl.-Ing. Christof Wolfmaier. „Das Thema Geld begleitet uns ein Leben
lang, egal ob privat oder im gesellschaftlichen Kontext.“

In der Vortragsreihe „Geld regiert die Welt!?“ soll eben diese Frage aus
verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.  So soll neben der
wirtschaftlichen auch die psychosoziale Bedeutung von Geld Beachtung
finden. Das Spektrum der Vortragenden reicht dabei von Finanzwirtschaft
und Ethik über den Euro, nachhaltige Geldanlagen sowie das Thema
Finanzielle Unabhängigkeit als Frau und der Start nach der Krise.

Stifter für das Studium Generale

Das Studium Generale wird gefördert durch die Gips-Schüle Stiftung, die
Karl Schlecht Stiftung, die Friedrich Naumann Stiftung und die Stiftung
Kreissparkasse. Außerdem kooperiert die Hochschule mit der VHS, der
Stadtbücherei und dem Kulturamt der Stadt Esslingen.

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Nachhaltigkeitslabel für Hochschulen DBU fördert Idee der TU Dresden für ein Bewertungssystem

Wie nachhaltig ist meine Hochschule? Die Technische Universität Dresden entwickelt in einem Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Nachhaltigkeitslabel, das diese Frage beantworten soll. © Heemann/DBU
Wie nachhaltig ist meine Hochschule? Die Technische Universität Dresden entwickelt in einem Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Nachhaltigkeitslabel, das diese Frage beantworten soll. © Heemann/DBU

Wie nachhaltig arbeitet eine Hochschule? Um das zu beurteilen, fehlt bislang ein einheitliches System. Die Technische Universität (TU) Dresden will das ändern – mit einem fünfstufigen Label, das die Nachhaltigkeit verschiedener hochschulrelevanter Handlungsfelder bewertet. 13 andere Hochschulen und Universitäten aus der ganzen Republik wirken daran mit. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben fachlich und finanziell mit 276.800 Euro.

„Nur etwa fünf Prozent der deutschen Hochschulen erstellen derzeit Nachhaltigkeitsberichte“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Remmer Sassen. Da es keine einheitlichen Bewertungssysteme auf der nationalen Ebene gebe, unterscheiden sich nach seinen Worten die Berichte teils erheblich voneinander und lassen sich nicht vergleichen. Mit Hilfe eines einheitlichen Systems soll sich das ändern – auf Grundlage von fünf hochschulspezifischen Handlungsfeldern: Lehre, Forschung (disziplinübergreifend Wissen generieren), Betrieb, Governance (Werteverständnis und Leitbild) und Transfer (Prozesse mitgestalten). Jeder Bereich soll mit fünf bis zehn Kriterien und Indikatoren von 0 bis 5 skaliert werden. Diese werden in einem gemeinsamen Prozess mit den Hochschulen festgelegt. „Das ermöglicht eine fünfstufige Bewertung für ein wettbewerbsförderndes Nachhaltigkeitslabel“, sagt Sassen. So könnten Verbesserungen messbar und für die Hochschulen besser steuerbar werden.

Deutschlandweite Beteiligung

An dem Projekt beteiligen sich neben der TU Dresden die Universitäten Hamburg, Greifswald, Berlin, Duisburg-Essen, Oldenburg, TU Darmstadt, die katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Leuphana Universität Lüneburg. Außerdem dabei sind die Hochschulen Zittau-Görlitz, Trier (Umweltcampus Birkenfeld), die Fachhochschule Münster, die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, sowie die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Für mindestens zehn Projektteilnehmer sollen bis zum Ende des Vorhabens Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht werden.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de
Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.

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Radikalisierungsprävention muslimischer Schülerinnen und Schüler - Lehrkräfte müssen Handlungsfähigkeit wiedererlangen

Konfrontative Religionsausübung an Schulen ist ein ernstzunehmendes Thema. Schulen benötigen langfristige Konzepte und professionelle Fachkräfte“, fordert Dr. Michael Kiefer vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück.  Jens Raddatz  Universität Osnabrück
Konfrontative Religionsausübung an Schulen ist ein ernstzunehmendes Thema. Schulen benötigen langfristige Konzepte und professionelle Fachkräfte“, fordert Dr. Michael Kiefer vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück. Jens Raddatz Universität Osnabrück

Konfrontative Religionsausübung an Schulen ist ein
ernstzunehmendes Thema. „Um effektive Radikalisierungsprävention betreiben
zu können, benötigen Schulen langfristige Konzepte und professionelle
Fachkräfte“, fordert Dr. Michael Kiefer vom Institut für Islamische
Theologie der Universität Osnabrück. Die Problemlagen und
Handlungsempfehlungen beschreibt er in einem Positionspapier der Konrad-
Adenauer-Stiftung, welches jetzt veröffentlicht wurde
(https://vt.uos.de/5vaj0)

Der Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty Mitte Oktober 2020 hat
die Diskussion um konfrontative Religionsausübungen von muslimischen
Schülerinnen und Schülern auch in Deutschland wieder entfacht. In Berlin
drohte ein elfjähriger Schüler einer Lehrerin mit der Enthauptung.
„Islamistische Haltungen und Vorfälle mit muslimischen Schülerinnen und
Schülern stellen mit Sicherheit nicht an allen Schulorten ein Problem dar.
Aber es gibt zum Teil gravierende Probleme“, erklärt Kiefer, der an der
Universität Osnabrück eine Vertretungsprofessur für Soziale Arbeit
innehat. Oft wirkten hier jugendspezifische Aspekte, einschneidende
Lebensereignisse, Gruppeninteraktionen und islamistische Agitation
zusammen.

„Im Regelfall liegen komplexe zirkuläre Kausalitäten vor“, berichtet
Kiefer. „Für die präventive und auch intervenierende Praxis bedeutet dies,
dass mit unspezifischen und generalisierenden Maßnahmen und Programmen
keine hohe Wirksamkeit erzielt werden kann. Vielmehr sind passgenaue
Formate gefragt.“

Der Aufstieg des sogenannten Islamischen Staates und die Ausreisen junger
Menschen nach Syrien und Irak zeigten überaus deutlich, dass in allen
gesellschaftlichen Handlungsfeldern eine umfassende und professionelle
Radikalisierungsprävention erforderlich ist. Die Schule sei dafür aber ein
äußerst wichtiger Ort, weil hier alle jungen Menschen zwischen dem
sechsten und achtzehnten Lebensjahr erreicht werden.

Dabei wird dem islamischen Religionsunterricht eine präventive Wirkung
zugesprochen. „Junge Menschen, die in gewaltaffine islamistische Milieus
abrutschen, verfügen häufig nur über geringe Kenntnisse der islamischen
Religion, auch wenn sie diese für Propagandazwecke instrumentalisieren“,
berichtet Kiefer. Belegt werde dies unter anderem durch eine Studie des
Forschungsnetzwerks Radikalisierung und Prävention (FNRP) an den
Universitäten Osnabrück und Bielefeld, in der die WhatsApp-Kommunikation
einer jugendlichen Attentätergruppe untersucht wurde.

Im schulischen Kontext sei das Handlungskonzept „Neue Autorität“ von Haim
Omer gefragt, erläutert der Sozialexperte. „Zentrales Ziel muss sein,
Erziehende darin zu unterstützen, ihre Handlungsfähigkeit und Wirksamkeit
wiederzuerlangen.“ Die Handlungsmaxime lautet: „Wir geben dir nicht nach,
und wir geben dich auch nicht auf!“

Das Fazit des Osnabrücker Wissenschaftlers: Schulen benötigen gut
abgestimmte und langfristige Präventionskonzepte, die von professionellen
Fachkräften durchgeführt werden. Dafür bedarf es ausreichender personeller
Ressourcen in der Schulsozialarbeit und im Kollegium. Die großen
Bundesprogramme wie zum Beispiel „Demokratie Leben!“ behandelten den
Bereich der Radikalisierungsprävention weitgehend als einen Sonderbereich,
in dem hochspezialisierte Träger an Einzelprojekten arbeiten. Kiefer:
„Diese Fokussierung auf ausgewählte Leuchtturmprojekte ist in der Breite
wenig zielführend. Notwendig ist vielmehr eine Stärkung der
Regelstrukturen.“

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