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Geckos kennen ihren eigenen Geruch

Objekte der Studie der Forschenden der Universität Bern waren Tokeh-Geckos (Gekko gecko).  © Francesca Angiolani
Objekte der Studie der Forschenden der Universität Bern waren Tokeh-Geckos (Gekko gecko). © Francesca Angiolani

Geckos können mit ihrer Zunge den eigenen Körpergeruch von demjenigen
ihrer Artgenossen unterscheiden, wie Forschende der Universität Bern in
einer neuen experimentellen Studie zeigen. Die Ergebnisse legen nahe, dass
Geckos die Fähigkeit haben, sozial zu kommunizieren und somit
intelligenter sind als bisher angenommen.

Selbsterkennung ist die Fähigkeit, Reize zu erkennen, die von einem selbst
stammen. Etwa wir Menschen und auch einige Tiere können uns im Spiegel
visuell selbst erkennen. Aber nicht alle Tiere verlassen sich in erster
Linie auf den Sehsinn. Geckos, oder auch andere Echsen und Schlangen,
verwenden ihre Zunge um Chemikalien, sogenannte Pheromone, von anderen
Individuen wahrzunehmen. Beispielsweise halten Geckos beim Klettern auf
einer Wand immer wieder inne, um zu züngeln. Auf diese Weise können sie
potenzielle Partner oder Rivalen erkennen. Aber kennen Geckos auch ihren
eigenen Duft und können sich so anhand des Geruchs selbst erkennen?

In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Animal Cognition publizierten
Studie gingen Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der
Universität Bern der Frage nach, ob Tokehs, eine Gecko-Art, von ihnen
selbst produzierte Hautchemikalien erkennen, und ob sie diese von denen
anderer Geckos des gleichen Geschlechts unterscheiden können. Die
Experimente bestätigten, dass Geckos dazu in der Lage sind. In den
Versuchen interessierten sich die Tiere stärker für die Hautchemikalien
von anderen Geckos als für die eigenen. Dies legt nahe, dass Geckos
Pheromone für die soziale Kommunikation verwenden.

Gecko- und Pfefferminzduft auf Wattestäbchen

Während des Experiments präsentierten die Forschenden den Geckos
verschiedene Gerüche auf Wattestäbchen. Neben dem eigenen Duft waren dies
Gerüche anderer Geckos oder Kontrollgerüche wie Wasser und Pfefferminze.
Als Reaktion zeigten Geckos zwei Arten von Verhalten: sie streckten ihre
Zunge einerseits in Richtung des Geruchs auf dem Stäbchen und andererseits
in Richtung der Umgebung im Gehege heraus. Die Forschenden interpretierten
dieses Verhalten als Zeichen dafür, dass die Geckos zuerst den Geruch auf
dem Tupfer wahrnehmen und dann mit ihrem eigenen Geruch an den Gehege-
Wänden vergleichen. «Die Geckos mussten häufiger vergleichen, wenn sie auf
den Geruch eines anderen Geckos stiessen verglichen mit ihrem eigenen
Geruch. Dies deutet darauf hin, dass sie ihren eigenen Geruch kennen»,
erklärt Birgit Szabo, Erstautorin der Studie von der Abteilung für
Verhaltensökologie des Instituts für Ökologie und Evolution der
Universität Bern.

Darüber hinaus konnte das Team im Experiment zeigen, dass Geckos auch den
Geruch ihrer Fäkalien erkennen und verwenden, um sich von anderen zu
unterscheiden. Geckos lagern Pheromone auch auf ihren Exkrementen ab, um
beispielsweise ihr Territorium zu markieren. Denn ähnlich wie viele
Säugetiere haben Geckos Kot-Ablagestellen, mit denen sie ihre Anwesenheit
mitteilen.

Sozialer und intelligenter als bisher angenommen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Geckos sozial kommunizieren können,
indem sie Chemikalien aus ihrer Haut und ihren Exkrementen verwenden, und
dass sie diese Chemikalien nutzen, um sich von anderen Geckos zu
unterscheiden. «Echsen und Reptilien im Allgemeinen werden als unsoziale
Urtiere angesehen. Wir müssen anerkennen, dass Reptilien sozialer und
intelligenter sind als angenommen», sagt Birgit Szabo.

«Reptilien, und insbesondere Geckos, eignen sich ideal, um grundlegende
Fragen zur Evolution von Sozialität zu untersuchen. Innerhalb der Geckos
finden wir ein breites Spektrum an Sozialstrukturen und Lebensräumen. Dies
ermöglicht uns, innerhalb einer kleinen taxonomischen Gruppe die
Zusammenhänge von Kognition, Kommunikation und Sozialleben zu untersuchen
– und Vergleiche zu anderen, weiter entfernt verwandten Tiergruppen wie
Säugetieren und Vögeln zu ziehen», sagt Eva Ringler, Professorin und
Leiterin der Abteilung für Verhaltensökologie an der Universität Bern.

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Das Institut für Ökologie und Evolution

Das Institut für Ökologie und Evolution an der Universität Bern widmet
sich der Forschung und Lehre in allen Aspekten von Ökologie und Evolution
und versucht eine wissenschaftliche Basis für das Verständnis und die
Erhaltung der lebenden Umwelt zu bieten. Es werden die Mechanismen
untersucht, durch die Organismen auf ihre Umwelt reagieren und mit ihr
interagieren, einschliesslich phänotypischer Reaktionen auf individueller
Ebene, Veränderungen in Häufigkeiten von Genen und Allelen auf
Populationsebene, wie auch Veränderungen in der Artenzusammensetzung von
Gemeinschaften bis hin zur Funktionsweise von ganzen Ökosystemen.

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DLR Projektträger an Bestandsaufnahme zum Pariser Klimaabkommen beteiligt

Wo stehen wir beim Klimawandel? Die „Globale Bestandsaufnahme“ prüft alle
fünf Jahre, welche Fortschritte es gibt, die Ziele des Pariser
Klimaabkommens zu erreichen. Der DLR Projektträger leitet im Auftrag des
Auswärtigen Amtes das EU-​Verhandlungsteam dazu und hat an einem neuen
wissenschaftlichen Diskussionspapier mitgewirkt.

Die Folgen des Klimawandels werden immer dramatischer. Bereits 2015 hatte
die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Abkommen beschlossen, die globale
Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Schon damals war klar, dass
die Maßnahmen zum Klimaschutz deutlich verstärkt werden müssen, um die
vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Deshalb wurde in das Pariser
Klimaabkommen ein Ambitionsmechanismus eingebaut: Eine „Globale
Bestandsaufnahme“ (Global Stocktake) überprüft alle fünf Jahre den
Fortschritt bei der Zielerreichung. Daraufhin verstärken die Länder ihre
Bemühungen entsprechend.

Erste „Globale Bestandsaufnahme“ läuft bis Ende 2023

Die erste Bestandsaufnahme begann im Sommer 2021 und endet bei der
Weltklimakonferenz Ende 2023 in Dubai (COP28). Expertinnen und Experten
diskutieren bei Fachdialogen über den Fortschritt: Wo stehen wir beim
Klimawandel, welche Risiken birgt weitere Erwärmung? Welche Möglichkeiten
gibt es, die Klimaziele zu erreichen? Wie können Barrieren überwunden
werden? Wie können besonders verwundbare Länder besser unterstützt werden?
Wie sieht gerechter Wandel aus?

Im Sommer 2023 beginnt die politische Phase der „Globalen
Bestandsaufnahme“, bei der die Erkenntnisse aus den Fachdialogen von den
Regierungen der Mitgliedsstaaten bewertet werden. Von der COP28 werden
Entscheidungen erwartet, die ein größeres Engagement für die Ziele des
Pariser Abkommens bewirken und dazu führen, dass die Vertragsstaaten ihre
Klimaschutzanstrengungen verstärken.

DLR Projektträger leitet das EU-Verhandlungsteam

Dr. Christiane Textor, Leiterin der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle im
DLR Projektträger, steuert gemeinsam mit einem niederländischen Kollegen
im Auftrag des Auswärtigen Amtes das EU-Verhandlungsteam, das sich mit der
„Globalen Bestandsaufnahme“ beschäftigt. Sie koordiniert die EU-internen
Überlegungen darüber, wie diese gestaltet werden kann, damit sie eine
möglichst große Wirkung entfaltet und das Pariser Klimaabkommen
erfolgreich umgesetzt wird.

Das Forschungsprojekt „Technische und politische Begleitung der ersten
Globalen Bestandsaufnahme“ unterstützt das EU-Verhandlungsteam
wissenschaftlich. Es wird im Auftrag des Umweltbundesamtes vom Oeko-
Institut, NewClimate Institute, Wuppertal Institut und DLR Projektträger
durchgeführt. Als Expertin für Klimawandel bringt Dr. Christiane Textor
hier ihre Erfahrungen aus den aktuellen Klimaverhandlungen ein, um zu
gewährleisten, dass die Ergebnisse der Forschung unmittelbar für das EU-
Verhandlungsteam nutzbar sind.

Auf Basis wissenschaftlicher Literatur und schriftlicher Stellungnahmen
der Länder, die beim Klimasekretariat eingereicht wurden, haben die
Forscherinnen und Forscher ein Diskussionspapier erstellt, an dem Dr.
Christiane Textor als Co-Autorin mitgearbeitet hat. Darin wurden
Möglichkeiten erarbeitet, wie sich die politische Phase strukturieren und
die Ergebnisse der „Globalen Bestandsaufnahme“ darstellen lassen.

st das noch Krisenmodus oder schon Transformation?

Öffentliche Dialogveranstaltung im Rahmen der „Difu-Dialoge zur Zukunft
der Städte“

Ort: online
Termin: 15. März 2023, 17-19 Uhr
gebührenfrei, Anmeldung erforderlich

Finanzkrise, Herausforderung durch Migration, Coronapandemie, Klimakrise
und nun auch noch Energieknappheit – angesichts der Vielzahl an sich
gegenseitig bedingenden und überlagernden Ereignisse stellt sich die Frage
nach dem generellen Umgang mit Krisen in den Kommunen: Kann die Praxis des
Umgangs mit Krisen bereits als Einstieg in Transformationsprozesse gesehen
werden? Welche Anforderungen ergeben sich daraus an das kommunale Handeln,
das oft auf langfristig angelegten Konzepten basiert? Wie passen Agilität
und Resilienz zusammen? In dem Difu-Dialog werden die Herausforderungen
der Transformationen vor dem Hintergrund des kommunalen Handlungsrahmens
reflektiert.

Ablauf

Begrüßung: Prof. Dr. Carsten Kühl, Difu, Berlin

Podium:

- Eliza Diekmann, Bürgermeisterin Stadt Coesfeld
- Dr. Jens Libbe, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
- Doris Sibum, Futur A, Neunkirchen-Seelscheid

Moderation: Ricarda Pätzold und Hanna Gieseler, Difu, Berlin

Dramaturgie/Teilnehmende:

Die Vortrags- und Dialogreihe widmet sich verschiedenen aktuellen Themen
zur „Zukunft der Städte“. Je nach Themenschwerpunkt setzt sich der Kreis
der Teilnehmenden aus Politik, Bundes- und Landesverwaltungen,
Bezirksämtern, Stadtverwaltungen, Medien sowie anderen öffentlichen und
privaten Einrichtungen unterschiedlich zusammen. Nach dem Input der
Podiumsgäste ist Zeit für Fragen und Diskussion – auch mit dem Publikum.
Teilnehmende können Fragen und Diskussionsbeiträge während der
Veranstaltung direkt als Videokonferenzteilnehmer*in sowie über die Chat-
Funktion einbringen.

Online-Anmeldung und weitere Infos: www.difu.de/17561

Nach dem Absenden des Formulars erhalten Sie eine automatische
Eingangsbestätigung mit dem Link zur Veranstaltung. Wir benötigen Ihre
Anmeldung, um Ihnen die Zugangsdaten zusenden zu können. Bitte beachten
Sie die in der Bestätigungsmail enthaltenen Informationen zum Datenschutz.
Fragen zur Anmeldung richten Sie bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Kurzinfo: Deutsches Institut für UrbanistikDas Deutsche Institut für
Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im
deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und
Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und
Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale
Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht,
Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige
Berliner Institut - mit einem weiteren Standort in Köln - bearbeitet ein
umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher
Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu
bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist
alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH
geführten Forschungsinstituts.

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Einmal studieren – doppelt Abschluss machen Deutsch-französische Studiengänge mit bis zu 4.500 Euro Förderung

Zum Studieren nach Paris? Auch an der Fachhochschule Dortmund ist das möglich und wird zudem finanziell gefördert. Der deutsch-französische Doppelabschluss ist ein Karriere-Booster für den Start ins Berufsleben.

 

„Deutschland und Frankreich sind füreinander jeweils einer der größten Handelspartner“, sagt Dr. Ramona Schröpf, Prorektorin für Kommunikation und Internationalisierung an der FH Dortmund. Auch wenn Bachelor- und Masterabschlüsse international anerkannt sind, hat ein Doppelabschluss von zwei Hochschulen zusätzliche Vorteile: „Die interkulturelle Erfahrung in den Auslandssemestern und das internationale Netzwerk sind ein Pluspunkt in jeder Bewerbung“, so Ramona Schröpf. Allein an der FH Dortmund können aktuell jährlich 22 Studierende einen Doppelabschluss im Bereich Wirtschaft mit einer der Partnerhochschulen in Paris und La Rochelle machen.

 

Um die deutsch-französischen Studiengänge in NRW auch abseits der Schwerpunkt-Gymnasien bekannter zu machen, hat die FH Dortmund ein Netzwerk aus zwölf Mitgliedshochschulen der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) ins Leben gerufen. Ein von der DFH gefördertes Projekt dafür ist gerade erst verlängert worden. „Mit unseren Netzwerkpartnern können wir 26 Doppel-Abschluss-Studiengänge unterschiedlicher Fachrichtungen anbieten, vom deutsch-französischen Business Management in Dortmund, über deutsch-französische Chemie in Bielefeld bis hin zu deutsch-französischem Recht in Düsseldorf“, betont Ramona Schröpf.

 

Das Studium im Ausland wird von der DFH zudem mit 300 Euro monatlich gefördert. Diese Förderung ist unabhängig von Bafög oder anderen Stipendien und summiert sich bei drei Auslandssemestern auf bis zu 4.500 Euro. Zudem werden die deutsch-französischen Studiengänge in den ersten Semestern durch intensive Sprachtrainings begleitet.

 

Das Netzwerk der deutsch-französischen Studiengänge ist bereits auf Karriere-Messen und Berufsinformationsveranstaltungen präsent. Lehrende an Schulen mit interessierten Schüler*innen können sich aber auch direkt an das Netzwerk wenden unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Weitere Informationen: www.fh-dortmund.de/dfh

 

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