Kohleausstieg, Umweltkatastrophen, Klimawandel – die Region Berlin- Brandenburg im Wasserstress
Öffentliche Vorlesungsreihe „Wissen für die Gesellschaft“ zu brisanten
Themen vom 7. November 2023 bis 16. Januar 2024
Der Kohleausstieg in Brandenburg, eine vergiftete Oder und zunehmende
Trockenperioden und die damit einhergehende Notwendigkeit eines
integrierten Wasserressourcenmanagements stehen im Fokus der öffentlichen
Online-Vorlesungsreihe „Wissen für die Gesellschaft“ der TU Berlin und
werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen
Perspektiven beleuchtet. Die Vorlesungsreihe richtet sich an die breite
Öffentlichkeit und sucht den kritischen Dialog insbesondere mit den
Bürgerinnen und Bürgern der Region Berlin-Brandenburg, um die
gesellschaftliche Partizipation an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen
zu fördern.
Zeit: 7. November 2023 bis 16. Januar 2024, drei Termine, dienstags
17.30 Uhr bis 19.00 Uhr
Ort: Die Veranstaltung findet via Zoom statt: <https://tu-
berlin.zoom.us>
Meeting-ID: 614 1398 0952; Kenncode: 012309
Eine Anmeldung für die drei Vortragsabende ist nicht erforderlich. Nach
jedem der Vorträge kann das Auditorium mit der Dozentin und den zwei
Dozenten in den Austausch gehen.
7. November 2023
„Die wasserwirtschaftliche Situation der Spree – mit dem Kohleausstieg
zurück in die Zukunft?“, Dr. Volker Preuß, BTU, Fachgebiet Wassertechnik
und Siedlungswasserbau:
In die Wasserführung der Spree wird seit Jahrhunderten regulierend
eingegriffen, um für die jeweils vorherrschenden Nutzungsinteressen
möglichst günstige Bedingungen zu schaffen. Mit dem bevorstehenden
Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau wird diese Epoche ihren Abschluss
finden. Sich verringernde Abflussmengen der Spree werden bisher gewohnte
Nutzungs- und Bewirtschaftungsweisen zunehmend in Frage stellen. Eine
Transformation des Wassermanagements ist deshalb zwingend erforderlich. In
dem Vortrag wird ausgehend von den historischen Verhältnissen der Bogen
über die aktuelle Situation bis hin zu zukünftigen Handlungsoptionen
gespannt werden.
5. Dezember 2023
„Ausbaupläne, Salzfracht, Klimawandel und das Gift: Ist die Oder noch zu
retten?; Dr. Jörn Gessner, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und
Binnenfischerei, Berlin (IGB):
Im August 2022 haben Angler und Anwohner an der Oder den Beginn einer
menschgemachten Katastrophe dokumentiert: Bis zu 1.000 Tonnen toter
Fische, Muscheln und Schnecken sind im Zuge der Entwicklung verendet. Was
kann und muss jetzt getan werden, um weitere Katastrophen vergleichbaren
Ausmaßes zu verhindern? Mit dieser Frage setzt sich der Vortrag
auseinander. Das IGB hat dazu bereits im Spätsommer 2023 einen Bericht zu
den Ursachen der Katastrophe vorgelegt, aus dem Handlungsoptionen
abgleitet werden.
16. Januar 2024
„SpreeWasser:N – Integrierte Wasserbewirtschaftungskonzepte und
verbesserte Wasserspeicherung in der Region Berlin-Brandenburg“, Prof.
Dr.-Ing. Irina Engelhardt, TU Berlin, Fachgebiet Hydrogeologie:
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Wasserhaushalt in der Region
Berlin-Brandenburg im Einzugsgebiet der Spree durch den Braunkohleabbau
beeinflusst. Mit der Stilllegung vieler Tagebaue vollzog und vollzieht
sich ein drastischer Einschnitt: die Einleitung des Sümpfungswassers
verringert sich und Trockenperioden stellen sich zunehmend (wieder) ein.
Der Wassermengenkonflikt wird durch den steigenden Wasserbedarf
wasserintensiver Industrien, der Landwirtschaft und die Überlagerung der
Effekte des Klimawandels zusätzlich verstärkt. Neue Methoden der
Wasserspeicherung und -wiederverwertung sowie ein integriertes
Wasserressourcenmanagement (IWRM) sind von hoher Relevanz, um den
Wasserstress in der Region zu minimieren und die Wasserversorgung auch in
den kommenden Jahrzehnten zu ermöglichen.
Näheres zu den einzelnen Vorträgen finden Sie unter:
<https://www.static.tu.berlin/
Die Vorträge werden organisiert vom Gasthörer*innenstudium BANA (Berliner
Modell: Ausbildung für nachberufliche Aktivitäten) an der
Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation (ZEWK)
der TU Berlin. Thomas Hasenauer, der BANA wissenschaftlich leitet,
moderiert die Veranstaltung.
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