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Nordische Filmtage 2023: Studierende der TH Lübeck und Musikhochschule Lübeck zeigen Kurzfilme

Im Rahmen der Nordischen Filmtage 2023 zeigen Studierende der Technischen
Hochschule (TH) Lübeck 360° Kurzfilme. Die Filme sind im Zuge ihres
Studiums „Informationstechnologie und Design“ an der TH Lübeck entstanden
und sind am Samstag, 04. November, um 10.00 Uhr im Infinity Dome auf dem
Klingenberg zu sehen. In diesem Jahr besonders: Studierende der
Musikhochschule Lübeck haben einige der Kurzfilme vertont.

Die 360° Kurzfilme sind in den Modulen „Stereografie und Immersive Medien“
und „Transmedia“ unter der Leitung von Prof. Dr. Isabella Beyer und Dr.
Daniel Sacristán an der TH Lübeck entstanden. Im Labor für Immersive
Medien, lernen die Studierenden, wie sie mithilfe von verschiedenen
Medienkanälen neue Welten erschaffen können, in die die Zuschauer*innen
eintauchen. Dazu gehören zum Beispiel 360-Grad-Videos, Virtual Reality-
Anwendungen oder auch 3D-Animationen.

In diesem Jahr eine Premiere: Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL)
haben unter der Leitung von Prof. Nicola Hein einige der Kurzfilme
vertont. Zu hören sind Lynn Hartfil, Clara Wigger, Timon Kaiser, Karina
Chalenko und Payman Mansouri in ungewöhnlicher Ensemblebesetzung mit
Kontrabass, Bassklarinette, Saxophone und Elektronik.

Darunter finden sich die folgenden 360°Kurzfilme:

Nightscapes, ein 360° Kurzfilm von Michael Weiler, der sowohl beruhigend
als auch meditativ die Nachtlandschaft inszeniert.

Inside the Lines, ein 360° Kurzfilm von Leon Krüger, der eine Geschichte
von Graffiti in New York erzählt.

Die Flucht, ein 360° Kurzfilm von Thure Tjark Barsuhn, der eine
Fluchtgeschichte über die Trave ins Ungewisse veranschaulicht und ein
Stück deutscher Geschichte erzählt.

Slawische Hüter des Waldes, ein 360° Kurzfilm von Sonja Indmann, der
Geheimnisse der slawischen Mythologie entlockt.

Der KAAK, eine 360° Kurzgeschichte über den KAAK auf dem Lübecker
Marktplatz von Alexander Kusnezow, der auch andere „gruselige Funktionen“
in der Geschichte Lübecks erfüllen musste.

Außerdem können sich alle Interessierten 360° Kurzfilme zum Thema „Unser
Universum" anschauen. Zu sehen sind, Polarlichter, die Mondlandung in
einem völlig neuen, gezeichneten Stil oder auch die immersive Sicht eines
Astronauten beim Anblick der Erde aus dem All. Zuletzt zeigen die
Studierenden gruselige, immersive Landschaften, die humorvoll durch einen
Raben aufgelöst werden. Alle 360° Filme sind familientauglich und wurden
mit solchen getestet. Nach den 360° Kurzfilmen können die Gäste Fragen an
die Produzent*innen stellen.

Das Programm ist im Rahmen von Lübeck hoch 3 entstanden. Lübeck hoch 3
(LH3) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Musikhochschule Lübeck, der
Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck.

Programmablauf
10.00 Uhr       Erster Block Kurzfilme (circa 50 Minuten)
Pause
11.30 Uhr       Zweiter Block Kurzfilme (circa 40 Minuten)
Im Anschluss    Fragerunde und offene Diskussion mit den Produzent*innen
(circa 10 Minuten)
Voraussichtliches Ende 12.30 Uhr

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Die mysteriöse Wissenschaft

Forensik und ihre Relevanz für die Digitale Zukunft

„In der diesjährigen Kampagne zum Europäischen Monat der Cybersicherheit
tauchen wir tief in die Welt des Social Engineering ein, in der
Cyberkriminelle clevere Manipulationstaktiken anwenden, um unsere
Sicherheitsvorkehrungen zu durchbrechen.“ So wirbt die Europäische Union
im Internet für den diesjährigen Cybersicherheitsmonat. Wenn es um das
Wissen und die Werkzeuge geht, die wir benötigen, um uns vor
Cyberkriminellen zu schützen, dann spielt die Digitale Forensik bei der
Aufklärung von Straftaten im Cyberraum eine wichtige Rolle.
Eine Begriffserklärung von Lars-Martin Knabe, Forschungsreferent Sichere
Gesellschaft der Cyberagentur.

Der Cyberraum ist keine rechtsfreie Zone, deshalb ist es wichtig, dass
kriminelle Handlungen auch in Verbindung mit der virtuellen Welt
aufgeklärt werden können. Dafür gibt es eine junge und spannende
Disziplin: die digitale Forensik! Diese junge Wissenschaft hat ihren
Ursprung in der realen (analogen) Welt:

England, 19. September 1987, Colin Pitchfork wurde für den Mord an zwei
Mädchen verhaftet. Das Besondere an diesem Fall ist, dass Pitchfork die
erste Person war, die mit Hilfe eines DNA-Tests überführt wurde. Seine
Spur wurde mit Hilfe einer DNA-Reihenuntersuchung gefunden. Die hier zum
ersten Mal angewandte Untersuchungsmethode ist heute Standard für den
Nachweis einer Personenidentität. Dieser Fortschritt hat dazu beigetragen,
das Bewusstsein für die Notwendigkeit und den Wert forensischer
Wissenschaften im Bereich der Kriminalermittlung zu schärfen.

Eine beträchtliche Zeit ist seitdem vergangen und die herkömmliche
Forensik hat Fortschritte gemacht und gehört zum Standardwerkzeug der
kriminalistischen Arbeit. Ein Blick in die jüngere Geschichte aber zeigt,
wie sich mit der Digitalisierung auch die Verbrechensbekämpfung wandeln
muss. So haben sich ehemals leere Briefkästen zu Online-Marktplätzen
entwickelt.

Im April/Mai 2019 wurde beispielsweise die Darknet-Plattform „Wall Street
Market“ vom BKA in Kooperation mit dem FBI ausgehoben. Auf dem
zweitgrößten kriminellen Online- Marktplatz wurden gestohlene Daten,
Drogen, Schadsoftware und gefälschte Dokumente zum Verkauf angeboten.
Zugänglich war diese Plattform ausschließlich über das TOR-Netzwerk im
sogenannten Darknet. Es war auf illegale und kriminelle Güter
ausgerichtet. Die Bezahlung der Ware erfolgte durch BITCOIN. Auf der
Online-Plattform wurden 63.000 Verkaufsangebote eingestellt und 1.150.000
Kundenkonten mit über 5.400 Verkäufern angemeldet.

Dies ist lediglich ein Beispiel dafür, wie sich Kriminelle im Internet
organisieren und agieren, um Cyberkriminalität zu verschleiern und ihre
Kunden zu schützen. Um lokale und globale Cyberkriminalität rechtskonform
nachzuweisen, bedarf es der IT-Forensik, um Straftäter für ihre Handlungen
verantwortlich zu machen.

Die Forensik umfasst interdisziplinär alle Wissenschaften, die zur
kriminalistischen Aufklärung einer Straftat beitragen können. Beispiele
dafür sind die Erfassung biometrischer Tatortspuren wie Fingerabdrücke,
die Auswertung von Tatortfotos oder das Rekonstruieren von Daten auf
beschlagnahmten Festplatten. Ein essenzielles Prinzip der Forensik
(Locardsches Austauschprinzip) besagt, dass bei jeder Interaktion zwischen
zwei Objekten Spuren ausgetauscht werden. Dafür müssen Forensiker unter
anderem auf die Wissenschaften der Medizin, Chemie und Informatik
zurückgreifen. Eine Spur muss dabei immer so gesichert werden, dass sie
vor Gericht Bestand hat und zweifelsfrei korrekt gewonnen wurde. Aus
diesem Grund und dem ständigen technischen Fortschritt ist die Forensik
eine spannende Wissenschaft mit vielen offenen Forschungsfragen.

Ein Beispiel für eine neu entstandene Forschungslücke ist der Übergang der
klassischen Forensik auf digitale Fragestellungen, z. B. wie können
Verbrechen, die mit moderner künstlicher Intelligenz, wie dem bekannten
Chatbot „ChatGPT“ oder dem Bildgenerator „DALL-E“ oder autonomen
Fahrzeugen begangen werden könnten, auch nachgewiesen werden. Genau
hierfür ist die IT-Forensik mit ihren Eigenschaften Objektivität und
Rechenschaftspflicht prädestiniert und grenzt sich dadurch als anerkannte
Wissenschaft von dem Versuch, KI erklärbar zu machen (XAI) ab.

Um solche Systeme in der digitalen Forensik zu untersuchen, müssen
zahlreiche Eigenschaften erfüllt sein. Sollte ein Gericht Zweifel an der
Transparenz, Integrität, Glaubwürdigkeit, Wiederholbarkeit oder Akzeptanz
forensischer Methoden sowie an der Dokumentation der Beweiskette hegen
(Chain of Custody), kann dies dazu führen, dass der Wert eines Beweises
herabgesetzt oder für unzulässig erklärt wird.

Welche Rolle spielt die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH
(Cyberagentur) in der digitalen Forensik? Die Cyberagentur beschäftigt
sich mit Fragestellungen, die in voraussichtlich 10 bis 15 Jahren für die
Cybersicherheit eines digital vernetzten Deutschlands relevant sind. Die
Abteilung „Sichere Gesellschaft“ setzt in der Cyberagentur den Fokus auf
die digitale Souveränität im Rahmen einer sozio-technischen Perspektive.
In dem am 08.09.2023 ausgeschriebenen Forschungsprojekt „Forensik
intelligenter Systeme“ (FIS) sollen Methoden und Tools gefunden werden, um
komplexe Systeme künstlicher Intelligenz gerichtsfest auswerten zu können
(https://www.cyberagentur.de/fis/). Da es bisher fast keine
Forschungsansätze in diesem Bereich gibt und die Fragestellung der
gerichtsfesten Überprüfbarkeit möglicher Verbrechen im Cyberraum für die
zukünftige Sicherheit unserer Gesellschaft immens wichtig ist, kann dieses
Projekt einen erheblichen Erkenntnisgewinn beisteuern, in dem die
technische mit der juristischen Perspektive verbunden wird.

Als Vorgabe soll es dabei um die KI-Systeme gehen, die eine hohe Anzahl an
Parametern haben. Sie werden als „tiefe neuronale Netze“ bezeichnet und
können in ihren Entscheidungen nicht mehr ohne Weiteres nachvollzogen
werden (Blackbox Charakter). Durch die forensische Auswertung soll es
zukünftig möglich sein, Angriffe zu erkennen, die gegen diese Systeme
ausgeübt wurden. Beispiele für das Ziel solcher Angriffe sind der
unautorisierte Zugriff auf die Daten, die zum Trainieren der KI verwendet
wurden oder eine Manipulation der KI mit „falschen“ Trainingsdaten (Data
Poisoning). Die Folgen können gravierend sein, weil z. B. fehlerhafte
Fahrzeuge zu Unfällen führen oder vertrauliche Daten von Chatbots
gestohlen werden können. Dieses Projekt könnte die Grundlage für
zukünftiges Patchen der dadurch erkennbaren Schwachstellen sein.

Hintergrund des Forschungsprojektes FIS der Cyberagentur ist die Tatsache,
dass etwa 87 % der deutschen Unternehmen intelligente Systeme als
entscheidenden Faktor für ihren wirtschaftlichen Erfolg betrachten .
Unternehmer erhoffen sich durch KI-Anwendungen Zeit- und
Kostenersparnisse. Durch das fehlende Fachwissen folgen aber Risiken der
Manipulation.

Das Mysterium um die Wissenschaft der digitalen Forensik ist aufgeklärt.
Viele Fälle von Cyberkriminalität noch nicht. Zusammenfassend soll jedoch
durch das Forschungsprojekt der Cyberagentur der rasanten Verbreitung von
KI-Systemen begegnet werden, um einem Missbrauch vorzubeugen und
Strafverfolgungsbehörden im Zeitalter der Digitalisierung weitreichendere
und rechtssichere kriminalistische Werkzeuge an die Hand zu geben.

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Streetworker*innen der FH Dortmund sammeln Spenden Schlafsäcke, Isomatten und Kleidung für wohnungslose Menschen

Mit Blick auf den bevorstehenden Winter setzen sich der Streetwork-Projektkurs am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der FH Dortmund und die Nordstadtliga der BVB-Stiftung für wohnungslose Menschen in Dortmund ein. Bei einer gemeinsamen Aktion werden Sachspenden für die kalte Jahreszeit gesammelt.

 

Insbesondere Schlafsäcke, Isomatten, feste Schuhe, Winterjacken, Jeans, Hoodies und Sweatshirt-Jacken sowie Rucksäcke können an mehreren Terminen bei den Studierenden des Fachbereichs Angewandte Sozialwissenschaften am Campus Emil-Figge-Straße (EFS), Gebäude 44, Raum 337 abgegeben werden. Gesammelt wird am:

 

  • Montag, 30. Oktober 2023, von 10 bis 12 Uhr
  • Dienstag, 31. Oktober 2023, von 10 bis 12 Uhr
  • Montag, 6. November 2023, von 10 bis 12 und 18 bis 20 Uhr
  • Dienstag, 7. November 2023, von 10 bis 12 Uhr

 

Neben insbesondere Herren-Bekleidung in gutem Zustand werden auch Handtücher und Hygieneartikel benötigt. Bedarf besteht insbesondere an Handcreme, Deo, Duschshampoo und Zahnpasta (vor allem in kleinen Tuben) und Nagelknipser.

 

Insbesondere im Winter sind wohnungslose Menschen auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Jede Spende kann einen entscheidenden Beitrag leisten. Wer außerhalb der Aktions-Termine Sachspenden abgeben möchte, kann sich jederzeit an das Gasthaus an der Rheinischen Straße 22 und bei Bodo e.V. am Schwanenwall 36-38 in Dortmund melden.

Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig bekommt neues Zuhause Spatenstich für Neubau auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz

Der Beginn der Bauarbeiten für das neue Leibniz-Institut für Länderkunde
(IfL) auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz wurde heute (27. Oktober)
mit einem zeremoniellen Spatenstich gewürdigt. In den kommenden beiden
Jahren entsteht zwischen Brüder- und Windmühlenstraße ein innovatives
Gebäude mit 6.000 Quadratmetern Nutzfläche. Der Bau bietet 150
Büroarbeitsplätze, rund die Hälfte der Fläche stehen für Bibliothek und
Archiv sowie für Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:

„Mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde unterstützen wir ein national
wie international anerkanntes Forschungsinstitut, das aktuelle politisch-
geografische Erkenntnisse zur Verfügung stellt und dabei einen Schwerpunkt
auf Osteuropa legt. Es wird höchste Zeit, dass dieses Institut vom
Stadtrand in die Leipziger Mitte zurückkehrt und hier, gleich neben der
Universität, zum Knotenpunkt für Forschung, Diskussion und Austausch wird.
Im Neubau hat künftig nicht nur die Forschung Platz, hier gibt es auch
genügend Raum für Vorträge, Tagungen, Seminare und Ausstellungen, die
gerade auch von den Leipzigerinnen und Leipzigern besucht werden können.
Denn neben der Forschung spielt die Vermittlung von Wissen eine wichtige
Rolle. Daher freue ich mich sehr darüber, dass der Bund und der Freistaat
gemeinsam diesen Neubau ermöglichen können, der mit Blick auf den
Klimaschutz auch noch besonders ressourcenschonend errichtet wird.“

Sebastian Gemkow, sächsischer Staatsminister für Wissenschaft:

„Der Spatenstich zum Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde markiert
einen Meilenstein in der Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Leipzig.
Als erster Baustein eines zukünftigen Wissenschaftsclusters am Leipziger
Wilhelm-Leuschner-Platz trägt das neue IfL künftig dazu bei, die
Strahlkraft und Attraktivität der Wissenschaftsregion weiter zu erhöhen.
Ich freue mich, dass wir diesen Neubau mit ermöglichen können. Wir tun
dies aus voller Überzeugung für die Zukunft des Freistaats als
Wissenschaftsland, denn wir wollen Sachsens Spitzenposition in der
Forschung langfristig sichern und ausbauen.“

Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig:

„Endlich geht’s los. Wir starten mit dem Beginn des Wissenschafts-Campus,
Kultur und Handel, Museen und Forum Recht werden folgen. Lebendig und
spannend soll der neue Wilhelm-Leuschner-Platz werden.“

Prof. Dr. Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde:

„Für das Institut und für mich persönlich ist der heutige symbolische
Bauauftakt aus mehreren Gründen Anlass zur Freude. Der Neubau im Herzen
von Leipzig wird ausgezeichnete Bedingungen für kreatives Forschen und
Arbeiten bieten und einen intensiven Austausch mit unseren wichtigsten
lokalen Kooperationspartnern ermöglichen. Die Nähe zur Universität mit dem
zukünftigen ‚Global Hub‘ in unmittelbarer Nachbarschaft ist ein großer
Gewinn für unsere gemeinsame Forschung zu Globalisierungsfragen und zur
Entstehung neuer Weltordnungen. Genauso freue ich mich auf die Begegnung
mit der Leipziger Stadtgesellschaft, in der wir das neue IfL als ein Forum
für Dialog und Austausch fest etablieren wollen.“

Das 1992 neu gegründete Leibniz-Institut für Länderkunde analysiert
sozioökonomische Strukturen und Entwicklungen in Deutschland und Europa,
insbesondere dem östlichen Europa, aus geographischen Perspektiven. Es
forscht zu Grundlagen und Geschichte der Regionalen Geographie und befasst
sich mit neuen Formen der Visualisierung von geographischem Wissen. Das
Institut wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen
finanziert. Es gehört wie 96 andere außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen zur Leibniz-Gemeinschaft. Nach erfolgreicher
Evaluierung im November 2021 konnte das IfL in diesem Jahr Mittel für
einen neuen auf Dauer angelegten Forschungsschwerpunkt zu „Visuellen
Regionalen Geographien“ mit zusätzlichen Stellen einwerben.

Das IfL nutzt aktuell angemietete Räumlichkeiten im „Behördenzentrum“
Paunsdorf. Mit dem Neubau kehrt das Institut an seinen Gründungsort in der
Innenstadt zurück. Sein Vorläufer war 1896 im Leipziger „Museum für
vergleichende Länderkunde“ im Gebäude der heutigen Stadtbibliothek
entstanden. Grund für den Neubau waren der isolierte Standort am
Stadtrand, die nicht ausreichende Zahl von Büroarbeitsplätzen, fehlende
Begegnungs- und Veranstaltungsräume sowie unzureichende Flächen für die
Geographische Zentralbibliothek und die nicht den technischen
Erfordernissen entsprechende Unterbringung des Archivs für Geographie.

Aus dem 2019 entschiedenen Planungswettbewerb für den IfL-Neubau war das
Büro der Architekten Henchion und Reuter aus Berlin/Dublin als Sieger
hervorgegangen. Der im Grundriss dreieckige Bau mit Bibliotheks- und
Magazintrakt in der Gebäudespitze orientiert sich über die Gliederung der
Fassade sowie die Ausrichtung der Eingangssituation klar auf den Wilhelm-
Leuschner-Platz mit Stadtbibliothek und Propsteikirche St. Trinitatis. Die
repräsentative Erscheinung des sechsstöckigen Gebäudes steht für einen
hochwertigen und einladenden Wissenschaftsstandort. Umfangreiche
Begrünungsmaßnahmen und neueste Gebäudetechnik sorgen für einen
umweltschonenden Betrieb und niedrige Unterhaltskosten.

Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben betragen 47 Mio. Euro, die vom Bund
und dem Freistaat Sachsen bereitgestellt werden. Fertigstellung und Bezug
erfolgen voraussichtlich im Frühjahr 2026.

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