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Ein rationaler Ansatz für den Ressourcenverbrauch ist für jeden zugänglich

Ansatz für den Ressourcenverbrauch Symbolbild
Ansatz für den Ressourcenverbrauch Symbolbild

Ein rationaler Ansatz für den Ressourcenverbrauch ist ein komplexes Thema, das viele Bereiche unseres Lebens betreffen sollte. Recycling und die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sind allesamt Elemente dieses rationalen Ansatzes. Aber wir können auch kleine Dinge in unserem Alltag tun, die große Vorteile bringen und uns helfen, sorgsamer mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen.

In fast jedem Haushalt gibt es einen Schrank voller Kleidung, die man aus verschiedenen Gründen nicht wirklich trägt. Aber man geht immer wieder in die Geschäfte oder kauft jede Saison neue Kleidung und Schuhe online. Und wie immer werden Sie einige Dinge mehr mögen und tragen, während sich andere als völlig unnötig und unbequem für Sie erweisen.

Die Anhäufung unnötiger Dinge nimmt also jedes Jahr zu. Gleichzeitig steigert die globale Textil- und Schuhindustrie ihre Produktion und verursacht weiterhin Umweltschäden und verbraucht natürliche Ressourcen ohne Ende.

Das Konzept des nachhaltigen Konsums und der Secondhand-Kleiderläden kann dazu beitragen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Der Kauf und Verkauf von gebrauchten Kleidern, Schuhen und Accessoires ist eine moderne, rationale Lösung, die für alle von Vorteil ist.

Menschen, die einige gebrauchte Gegenstände wie Kleidung, Schuhe, Accessoires, Kinderkleidung, Möbel usw. nicht mehr benötigen, können sie entweder verschenken oder für einen geringen Preis verkaufen. Andere Menschen haben die Möglichkeit, gebrauchte Kleidung in gutem Zustand billig zu kaufen und so Geld zu sparen.  

Der Kauf von Secondhand-Kleidung ist besonders für große Familien von Vorteil. Schließlich kann jede saisonale Aktualisierung der Garderobe von Kindern und Jugendlichen, die unglaublich schnell erwachsen werden, das Familienbudget erheblich belasten. Im Secondhand-Kleiderladen https://www.sonnechko.com/ finden Sie hochwertige gebrauchte Markenkleidung für die ganze Familie zu günstigen Preisen. Außerdem ist der Einkauf einfach und schnell, und Sie brauchen nicht einmal Ihr Haus zu verlassen! In wenigen Minuten können Sie das richtige Produkt auswählen und online bestellen.

Indem Sie Kleidung und Schuhen die Chance auf ein zweites Leben geben, tragen Sie zu einem vernünftigen Verbrauch und zur Erhaltung der Ressourcen unseres Planeten bei. Das verbessert das Karma, nicht wahr?

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Wissenschaft im Gespräch: Warum manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen und andere chronisch werden

Was sind die Ursachen dafür, dass manche Hepatitis-Virus-Infektionen
ausheilen, während andere einen chronischen Verlauf nehmen? Mit dieser
Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim in einer Gesprächsrunde
mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia Beisel. Prof.
Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik
der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“. Die
von der DFG geförderten Verbünde an der Universität Heidelberg zu
grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften präsentieren sich
in der Reihe „Überlebensstrategien“. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-
Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE.

Pressemitteilung
Heidelberg, 19. September 2024

Wissenschaft im Gespräch: Warum manche Hepatitis-Virus-Infektionen
ausheilen und andere chronisch werden
Reihe „Überlebensstrategien“: Wissenschaftler des SFB/TRR 179 stellen ihre
Arbeit im Austausch mit Journalist Wolfgang Heim vor – Neuer Filmbeitrag
abrufbar

Wissenschaft im Gespräch: Was sind die Ursachen dafür, dass manche
Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen, während andere einen chronischen
Verlauf nehmen? Mit dieser Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim
in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia
Beisel. Prof. Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio
„Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei
Hepatitis-Virus-Infektionen“ (SFB/TRR 179) – einer von mehreren
Sonderforschungsbereichen an der Universität Heidelberg, in denen zu
grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften geforscht wird.
Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Verbünde
präsentieren sich in der Reihe „Überlebensstrategien“, die die Universität
gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen durchführt: Welche Erkenntnisse
die Forscherinnen und Forscher aus ihrer Arbeit ziehen und welche
Perspektiven sie damit verbinden, erläutern sie in aufgezeichneten
Gesprächen mit Moderator Wolfgang Heim. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-
Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE, dem zentralen Portal der
Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in
digitalen Formaten.

Infektionen mit Hepatitis-Viren, von denen fünf verschiedene bekannt sind,
stellen aufgrund ihrer globalen Verbreitung, der hohen Anzahl an
Neuinfektionen und – im Fall von chronischen Infektionen – dem hohen
Risiko für schwere Leberschäden bis hin zu Leberkrebs ein gravierendes
Gesundheitsproblem dar. Eine besondere Herausforderung für Wissenschaft
und Medizin ist dabei die hohe Fähigkeit zur Persistenz, was bei drei der
fünf Hepatitis-Viren der Fall ist: Über einen langen Zeitraum, oft
lebenslang, können diese Viren im Körper der infizierten Person
überdauern. Und auch wenn die Infektion zunächst nicht bemerkt wird, führt
sie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten zu einer Leberschädigung, im
Endstadium zu einer Leberzirrhose oder gar zu Leberkrebs. Im SFB/TRR 179
gehen die beteiligten Forscherinnen und Forscher der Frage nach, welche
Faktoren den Ausschlag dafür geben, dass manche Hepatitis-Virus-
Infektionen ausheilen, das Virus also aus dem Körper beseitigt wird,
während andere chronisch werden.

Der Verlauf der Infektion ist – so Prof. Bartenschlager – ein komplexer
Prozess, bei dem die Dynamik des Wechselspiels zwischen viralen Faktoren
und zellulärer Abwehrreaktion von entscheidender Bedeutung ist. Diese
Dynamik zu entschlüsseln ist das zentrale Ziel des Forschungsverbundes.
Untersucht werden dazu die Eigenschaften der jeweiligen Hepatitis-Viren,
ihr Einfluss auf die Leber, die Art der beteiligten Immunantwort und die
Geschwindigkeit, mit der diese ausgelöst wird. So sollen die Faktoren
entschlüsselt werden, die über Ausheilung oder Chronifizierung
entscheiden, um damit Strategien für die Behandlung bislang nicht
heilbarer chronischer Virusinfektionen der Leber zu finden. „Obwohl sich
unser Verbund auf Hepatitis-Viren fokussiert, sind die fundamentalen
Prinzipien mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf andere Virus-Infektionen
übertragbar. Unsere Arbeiten haben daher ein Innovationspotenzial, das
weit über die Virus-Hepatitis hinausgeht“, betont Prof. Bartenschlager.

Der SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik der Elimination versus
Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“ wurde im Mai dieses Jahres für
eine dritte vierjährige Förderperiode verlängert. Während
Sonderforschungsbereiche in der Regel an einer Universität angesiedelt
sind, verteilen sich die transregionalen Verbünde auf zwei oder drei
Standorte. Der SFB/TRR 179 wird gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern der Universität Freiburg und der Technischen Universität
München getragen; Partner im Verbund ist das Deutsche
Krebsforschungszentrum (DKFZ). Prof. Bartenschlager – der Sprecher dieses
SFB/Transregio – ist Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät
Heidelberg der Universität Heidelberg, Direktor der Abteilung Molekulare
Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums
Heidelberg und Leiter der Abteilung „Virus-Assoziierte Karzinogenese“ am
DKFZ. Dr. Beisel ist Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie in
der Klinik für Gastroenterologie, Infektionen und Vergiftungen am
Universitätsklinikum Heidelberg und forscht zur zell-intrinsischen
Immunantwort der Leber auf eine Hepatitis-Virus-Infektion.

In der Reihe „Überlebensstrategien“ wird jeden Monat ein weiteres
Wissenschaftsgespräch mit Wolfgang Heim hinzukommen. Darin präsentieren
sich die lebenswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche der Universität
Heidelberg, in denen ein breites Spektrum biologischer und medizinisch
relevanter Themen bearbeitet wird. Es reicht von Gehirntumoren, Herz- und
Hauterkrankungen, chronischem Schmerz und Infektionen bis zu sehr
grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen der Signalübertragung und der
Funktion von zellulären Membranen. Die gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-
Fernsehen produzierten Filmbeiträge, die sich an eine breite
Öffentlichkeit wenden, werden auch im RNF-Programm zu sehen sein.

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6. Deutsches POCT Symposium: Bremen statt Down Unde

(MedLabPortal) Das 6. Point-of-Care Testing Symposium (POCT) findet vom
25. bis 26. Sept. 2024 im Congress Centrum Bremen statt. Soweit die
offizielle News. Doch was steckt dahinter – und warum sollten neben
Fachleuten der Labormedizin vor allem Medizinjournalisten und Studierende
hin?

Das Grußwort der beiden Tagungspräsidenten, Prof. Astrid Petersmann und
Prof. Peter B. Luppa, skizziert die wesentlichen Elemente des Symposiums.

“In acht Sessions und zwei Lunchsymposien werden wieder wichtige
Neuerungen im hochdynamischen Feld der patientennahen Sofortdiagnostik
beleuchtet und diskutiert. Es werden zahlreiche klinische Fragestellungen
aus der Notfall- und Intensivmedizin, der Diagnostik von
Infektionskrankheiten oder dem kontinuierlichem Glukosemonitoring in den
Blick genommen. Das POCT-Symposium widmet sich darüber hinaus wichtigen
Querschnittstechnologien, neuen IT-Konzepten und innovativen POCT-
Anwendungen sowie Neuerungen in der Qualitätssicherung, Präanalytik und
natürlich den wichtigen Aspekten neuer regulatorischen Anforderungen”.

Dabei werden den beiden Forschenden zufolge “natürlich die
unterschiedlichen Settings in Krankenhäusern, Ambulatorien, Praxen aber
auch den Homecare-Bereich berücksichtigt”.

Das, was hinter den Begriffen steckt, tangiert im realen Leben weitaus
mehr als die Labormedizin. Denn POCT ist alles, was mit einer
patientennahen Labordiagnostik zu tun hat. Davon betroffen waren in
Deutschland beispielsweise schlagartig alle Bundesbürger während der
Corona-Pandemie. Die landläufig als “Corona-Tests” bezeichneten Verfahren
waren sehr oft nichts anderes als POCT im Alltags-Einsatz.

Dass POCT in einem Land, dessen Gesundheitssystem zu den besten der Welt
zählt, nach außen hin kaum wahrgenommen wird, verwundert nicht. Wer die
Bedeutung von POCT verstehen will, musste daher bislang eher nach Down
Under blicken.

Forschende der australischen Flinders University testeten dort nämlich die
Qualität von Point-of-Care-Tests (POCT) zum molekularbasierten Nachweis
des Coronavirus (SARS-CoV-2) in über 100 abgelegenen Aborigines- und
Torres-Strait-Islander-Gemeinden in ganz Australien.

„Unsere Studie zeigt, dass die Qualität der POCT mit jenen von Labortests
gleichwertig sein kann, wenn Point-of-Care-Testmodelle effektiv etabliert
und verwaltet werden. Die Vorteile für die Patienten sind überwältigend
und offensichtlich“, sagte dazu Dr. Susan Matthews vom International
Centre for Point-of-Care Testing der Flinders University.

„In Australien helfen POC-Tests schwer erreichbaren Patienten, darunter
indigenen Gemeinschaften in ländlichen und abgelegenen Gebieten. Dort
können große Entfernungen, sowie soziale und kulturelle Faktoren dazu
führen, dass sich Personen nicht stationär testen lassen – was bedeutet,
dass Infektionskrankheiten oft unbehandelt bleiben”, so die Medizinerin.

Wer am 25. und 26. September gerade keine Zeit hat, um sich in Australien
über die Einsatzmöglichkeiten von POCT zu informieren, sollte alternativ
das Symposium in Bremen besuchen. Das Programm jedenfalls verspricht
hochkarätige Vorträge. Vor allem: Medizinische Fachrichtungen abseits der
Labormedizin können am Puls der Zeit mitbekommen, welche Methoden ihnen
heute und in Zukunft für die Sicherung der Diagnosen zur Verfügung stehen.

Dass Down Under und Deutschland am Ende gar nicht so weit entfernt sind,
zeigt die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Dort, wo hierzulande
Krankenhäuser rar und das nächste MVZ nicht gerade um die Ecke liegt, kann
ein mobiles Diagnosesystem Leben retten. Auch darüber werden sich
Interessierte in Bremen austauschen können.

Was? 6. Deutsches Point-of-Care Testing Symposium (POCT)

Motto? Innovative Lösungen für eine qualitätsgesicherte patientennahe
Labordiagnostik

Wann? 25. bis 26. Sept. 2024, Congress Centrum Bremen

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Triptane sind zur Therapie akuter Migräneattacken am effektivsten

Die aktuelle Metaanalyse eines internationalen Netzwerks, an dem auch die
Universität Duisburg-Essen beteiligt ist, zeigt, dass Triptane am
effektivsten gegen akute Migräneattacken wirken. Auch neuere
Migränemedikamente waren nicht überlegen. Dennoch nehmen nur gut sieben
Prozent der Betroffenen Triptane ein – trotz hoher Wirksamkeit, allgemein
guter Verträglichkeit und relativ geringer Therapiekosten. Die Deutsche
Gesellschaft für Neurologie appelliert an Ärztinnen und Ärzte, Betroffene
adäquat zu informieren und diese Substanzklasse breiter einzusetzen.

Die Migräne ist die mit Abstand häufigste neurologische Erkrankung. Nach
Erhebungen des Robert Koch-Instituts leiden 14,8 % der Frauen und 6 % der
Männer in Deutschland unter einer Migräne [1]. Bei Migräne kommt es zu
Attacken von heftigen, meist halbseitigen, pulsierenden und pochenden
Kopfschmerzen. Oft werden diese von Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und
Geruchsüberempfindlichkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl
begleitet. Die Migräneattacken können zwischen vier und 72 Stunden
anhalten. Viele Betroffene erleiden mehrmals im Monat Migräneattacken, die
Erkrankung ist daher mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Für die
Lebensqualität ist es daher von hoher Wichtigkeit, dass die Attacken
schnell und wirksam bekämpft werden können.

Es gibt eine Reihe von Medikamenten zur Behandlung von akuten
Migräneattacken. Dazu gehören einfache, freiverkäufliche Schmerzmittel wie
Acetylsalicylsäure oder Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika
wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Es gibt aber auch spezielle
Migränemittel, die gezielt zur Behandlung akuter Migräneattacken
entwickelt wurden. Dazu gehören die sogenannten Triptane, eine
Wirkstoffgruppe, von der sieben verschiedene Substanzen in Europa zur
Behandlung akuter Migräneattacken zugelassen und verfügbar sind
(Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan,
Sumatriptan und Zolmitriptan). In den letzten Jahren wurden zusätzlich
neue Migränemittel entwickelt: Lasmiditan wirkt ebenfalls bei
Migräneattacken und hat gegenüber Triptanen den Vorteil, dass es keine
gefäßverengenden Nebenwirkungen hat. Neu entwickelt wurden auch die
sogenannten Gepante (Rimegepant, Ubrogepant), die gezielt an einem
Rezeptor (CGRP) andocken, der im Bereich des Gesichtsnervs (Nervus
trigeminus) und im Gehirn bei der Entstehung von Migräneattacken eine
wichtige Rolle spielt.

Es gibt eine Vielzahl von Studien, bei denen Schmerz- und Migränemittel
mit Placebos (Scheinmedikamenten) oder anderen Schmerz- und Migränemitteln
verglichen wurden. Eine Arbeitsgruppe von
Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern und Klinikerinnen/Klinikern der
Universitäten in Oxford (UK), der Universität Kopenhagen (Dänemark),
Harvard Medical School, Boston (USA) und der Universität Duisburg-Essen
hat jetzt erstmalig einen großen Vergleich der Schmerz- und Migränemittel
zur Behandlung akuter Migräneattacken durchgeführt. Die Studie [2] wurde
aktuell in der renommierten Zeitschrift British Medical Journal (BMJ)
publiziert.

Die Netzwerk-Metaanalyse hat die Ergebnisse von 137 randomisierten und
kontrollierten Studien mit insgesamt 89.445 Patientinnen und Patienten
ausgewertet, in denen 17 verschiedene Medikamente oder Placebos zur
Therapie von akuten Migräneattacken eingesetzt wurden. Für die Wirksamkeit
wurde herangezogen, wie viele Patientinnen und Patienten zwei Stunden nach
Einnahme des entsprechenden Medikaments vollständig schmerzfrei waren. Ein
weiteres Erfolgskriterium war der Prozentsatz derjenigen, bei denen sich
die Kopfschmerzen in den zwei Stunden nach Einnahme deutlich besserten.
Die Besserung war definiert als ein Rückgang von schweren oder
mittelschweren Kopfschmerzen zu leichten oder keinen Kopfschmerzen.
Daneben wurden auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen erfasst.

Als Referenzsubstanz für diese große Metaanalyse diente Sumatriptan, das
Triptan, das in der Gruppe der Triptane in Deutschland mit großem Abstand
am häufigsten verschrieben wird. Für den Endpunkt „schmerzfrei nach zwei
Stunden“ war das wirksamste Medikament Eletripan, gefolgt von Rizatriptan,
Zolmitriptan und Sumatriptan. Die neueren Migränemittel Lasmiditan und
Gepante waren diesbezüglich weniger wirksam als die Triptane. Ihre
Wirksamkeit war vergleichbar mit Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidalen
Antirheumatika. Am wenigsten wirksam war Paracetamol. Im Hinblick auf den
Endpunkt „Besserung der Kopfschmerzen nach zwei Stunden“ waren Triptane
ebenfalls überlegen. Sie waren wirksamer als die neuen Migränemittel und
die traditionellen Schmerzmittel.

Die herkömmlichen Schmerzmedikamente schnitten in dieser Erhebung
bezüglich der Nebenwirkungen etwas besser ab. „Allerdings muss bei den
Nebenwirkungen berücksichtigt werden, dass Symptome wie Übelkeit,
Müdigkeit oder Benommenheit auch Beschwerden im Rahmen der eigentlichen
Migräneattacke sein können, die manchmal nur dann von den Betroffenen
wahrgenommen werden, wenn sich die Kopfschmerzen durch die Behandlung
verbessert haben“, erklärt Migräne-Experte und Ko-Autor der Studie Prof.
Dr. Hans Christoph Diener. „Einzige wirkliche Limitation stellt die
gefäßverengende Eigenschaft von Triptanen dar. Die Verschreibung ist daher
bei arteriellen Gefäßerkrankungen kontraindiziert.“

Was sind nun die praktischen Konsequenzen für die Behandlung von
Migränepatientinnen und -patienten in Deutschland?

Die Daten einer repräsentativen bevölkerungsbezogenen Studie in
Deutschland des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2020 [1] zeigten, dass
lediglich 7,3 % der Betroffenen bei Migräneattacken die wirksamsten
Medikamente einnahmen, nämlich ein Triptan. Die meisten (46 %) behandeln
ihre Migräneattacken mit Ibuprofen, 17 % mit Paracetamol und 10 % mit
Acetylsalicylsäure. „Die Tatsache, dass Triptane so selten eingesetzt
werden, kann auch nicht mehr darauf beruhen, dass sie teuer sind. In der
Zwischenzeit sind alle Triptane nach Ablauf des Patentschutzes als
Generika erhältlich, einige sogar ohne Rezept“, erklärt Prof. Diener.

„Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Metaanalyse ist, dass wir in
Deutschland deutlich mehr Migränepatientinnen und -patienten mit den sehr
wirksamen und sicheren Triptanen behandeln sollten.  Dies gilt
insbesondere für die, bei denen Schmerzmittel wie Paracetamol oder nicht-
steroidale Antirheumatika nicht oder nicht ausreichend wirksam sind. Eine
Information, die für Betroffene, aber auch die Ärzteschaft relevant ist,“
erklärt DGN-Generalsekretär Prof. Dr. Peter Berlit.

[1] Porst M, Wengler A, Leddin J, Neuhauser H, Katsarava Z, von der Lippe
E, et al. Migraine and tension-type headache in Germany. Prevalence and
disease severity from the BURDEN 2020 Burden of Disease Study. Journal of
Health Monitoring. 2020; 5(S6): 2–24.

[2] Karlsson WK, Ostinelli EG, Zhuang ZA et al. Comparative effects of
drug interventions for the acute management of migraine episodes in
adults: systematic review and network meta-analysis. BMJ 2024 Sep 18; 386:
e080107. doi: 10.1136/bmj-2024-080107. PMID: 39293828.
https://www.bmj.com/content/bmj/386/bmj-2024-080107.full.pdf

Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Peter Berlit
Leiterin der DGN-Pressestelle: Dr. Bettina Albers
Tel.: +49(0)30 531 437 959
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der
gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 12.300 Mitgliedern
die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu
verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre,
Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der
gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden
gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

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