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Wissenschaft im Gespräch: Warum manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen und andere chronisch werden

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Was sind die Ursachen dafür, dass manche Hepatitis-Virus-Infektionen
ausheilen, während andere einen chronischen Verlauf nehmen? Mit dieser
Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim in einer Gesprächsrunde
mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia Beisel. Prof.
Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik
der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“. Die
von der DFG geförderten Verbünde an der Universität Heidelberg zu
grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften präsentieren sich
in der Reihe „Überlebensstrategien“. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-
Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE.

Pressemitteilung
Heidelberg, 19. September 2024

Wissenschaft im Gespräch: Warum manche Hepatitis-Virus-Infektionen
ausheilen und andere chronisch werden
Reihe „Überlebensstrategien“: Wissenschaftler des SFB/TRR 179 stellen ihre
Arbeit im Austausch mit Journalist Wolfgang Heim vor – Neuer Filmbeitrag
abrufbar

Wissenschaft im Gespräch: Was sind die Ursachen dafür, dass manche
Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen, während andere einen chronischen
Verlauf nehmen? Mit dieser Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim
in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia
Beisel. Prof. Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio
„Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei
Hepatitis-Virus-Infektionen“ (SFB/TRR 179) – einer von mehreren
Sonderforschungsbereichen an der Universität Heidelberg, in denen zu
grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften geforscht wird.
Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Verbünde
präsentieren sich in der Reihe „Überlebensstrategien“, die die Universität
gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen durchführt: Welche Erkenntnisse
die Forscherinnen und Forscher aus ihrer Arbeit ziehen und welche
Perspektiven sie damit verbinden, erläutern sie in aufgezeichneten
Gesprächen mit Moderator Wolfgang Heim. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-
Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE, dem zentralen Portal der
Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in
digitalen Formaten.

Infektionen mit Hepatitis-Viren, von denen fünf verschiedene bekannt sind,
stellen aufgrund ihrer globalen Verbreitung, der hohen Anzahl an
Neuinfektionen und – im Fall von chronischen Infektionen – dem hohen
Risiko für schwere Leberschäden bis hin zu Leberkrebs ein gravierendes
Gesundheitsproblem dar. Eine besondere Herausforderung für Wissenschaft
und Medizin ist dabei die hohe Fähigkeit zur Persistenz, was bei drei der
fünf Hepatitis-Viren der Fall ist: Über einen langen Zeitraum, oft
lebenslang, können diese Viren im Körper der infizierten Person
überdauern. Und auch wenn die Infektion zunächst nicht bemerkt wird, führt
sie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten zu einer Leberschädigung, im
Endstadium zu einer Leberzirrhose oder gar zu Leberkrebs. Im SFB/TRR 179
gehen die beteiligten Forscherinnen und Forscher der Frage nach, welche
Faktoren den Ausschlag dafür geben, dass manche Hepatitis-Virus-
Infektionen ausheilen, das Virus also aus dem Körper beseitigt wird,
während andere chronisch werden.

Der Verlauf der Infektion ist – so Prof. Bartenschlager – ein komplexer
Prozess, bei dem die Dynamik des Wechselspiels zwischen viralen Faktoren
und zellulärer Abwehrreaktion von entscheidender Bedeutung ist. Diese
Dynamik zu entschlüsseln ist das zentrale Ziel des Forschungsverbundes.
Untersucht werden dazu die Eigenschaften der jeweiligen Hepatitis-Viren,
ihr Einfluss auf die Leber, die Art der beteiligten Immunantwort und die
Geschwindigkeit, mit der diese ausgelöst wird. So sollen die Faktoren
entschlüsselt werden, die über Ausheilung oder Chronifizierung
entscheiden, um damit Strategien für die Behandlung bislang nicht
heilbarer chronischer Virusinfektionen der Leber zu finden. „Obwohl sich
unser Verbund auf Hepatitis-Viren fokussiert, sind die fundamentalen
Prinzipien mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf andere Virus-Infektionen
übertragbar. Unsere Arbeiten haben daher ein Innovationspotenzial, das
weit über die Virus-Hepatitis hinausgeht“, betont Prof. Bartenschlager.

Der SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik der Elimination versus
Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“ wurde im Mai dieses Jahres für
eine dritte vierjährige Förderperiode verlängert. Während
Sonderforschungsbereiche in der Regel an einer Universität angesiedelt
sind, verteilen sich die transregionalen Verbünde auf zwei oder drei
Standorte. Der SFB/TRR 179 wird gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern der Universität Freiburg und der Technischen Universität
München getragen; Partner im Verbund ist das Deutsche
Krebsforschungszentrum (DKFZ). Prof. Bartenschlager – der Sprecher dieses
SFB/Transregio – ist Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät
Heidelberg der Universität Heidelberg, Direktor der Abteilung Molekulare
Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums
Heidelberg und Leiter der Abteilung „Virus-Assoziierte Karzinogenese“ am
DKFZ. Dr. Beisel ist Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie in
der Klinik für Gastroenterologie, Infektionen und Vergiftungen am
Universitätsklinikum Heidelberg und forscht zur zell-intrinsischen
Immunantwort der Leber auf eine Hepatitis-Virus-Infektion.

In der Reihe „Überlebensstrategien“ wird jeden Monat ein weiteres
Wissenschaftsgespräch mit Wolfgang Heim hinzukommen. Darin präsentieren
sich die lebenswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche der Universität
Heidelberg, in denen ein breites Spektrum biologischer und medizinisch
relevanter Themen bearbeitet wird. Es reicht von Gehirntumoren, Herz- und
Hauterkrankungen, chronischem Schmerz und Infektionen bis zu sehr
grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen der Signalübertragung und der
Funktion von zellulären Membranen. Die gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-
Fernsehen produzierten Filmbeiträge, die sich an eine breite
Öffentlichkeit wenden, werden auch im RNF-Programm zu sehen sein.

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