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Buch „Astronomie und Astrophysik – Ein Grundkurs“ 6. Auflage veröffentlicht

Die sechste Auflage des Lehrbuchklassikers „Astronomie und Astrophysik –
Ein Grundkurs“ ist ab sofort verfügbar. Ursprünglich 1982 von Alfred
Weigert und Heinrich J. Wendker verfasst, wurde dieses Standardwerk von
Prof. Dr. Lutz Wisotzki vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
umfassend überarbeitet und modernisiert. Mit über 40 Jahren auf dem Markt
bleibt das Werk eine zentrale Ressource für Studierende und Lehrende der
Astrophysik im deutschsprachigen Raum.

In der nun erschienenen 6. Auflage von "Astronomie und Astrophysik – Ein
Grundkurs" hat Lutz Wisotzki, der seit der 4. Auflage (2004) für die
fortlaufende Aktualisierung verantwortlich zeichnet, das Werk in
wesentlichen Teilen neu gestaltet und erweitert. Besonders hervorzuheben
sind die umfangreichen inhaltlichen und didaktischen Überarbeitungen.
Zahlreiche Kapitel wurden vollständig neu strukturiert und Texte
überarbeitet, um aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen zu integrieren.
Mehr als 140 neu erstellte und auf Basis aktueller Daten konzipierte
Abbildungen illustrieren die neuesten Erkenntnisse der Astrophysik. Ein
weiteres Highlight ist das komplett neu verfasste Kapitel zur
Galaxienentwicklung, in dem die Entstehung und Entwicklung von Galaxien
auf universitärem Niveau verständlich und kompakt aufbereitet dargestellt
wird. Trotz dieser umfassenden Modernisierungen bleibt der Lehranspruch
des Buches erhalten. Es vermittelt breites, fundiertes Wissen auf
Hochschulniveau und eignet sich gleichzeitig für den Einsatz in der
Oberstufe. Die klare, anschauliche Sprache sowie die zahlreichen
Übungsaufgaben machen es weiterhin zu einem unverzichtbaren Begleiter im
Studium der Astronomie und Astrophysik.
Obwohl Lutz Wisotzki seit der 4. Auflage alleiniger Autor ist, führt er
die Namen der Gründungsautoren Alfred Weigert und Heinrich J. Wendker
fort. "Diese beiden haben damals das Buch als Standardwerk in der
deutschsprachigen Astronomie verankert, und es ist mir wichtig, dass diese
Pionierarbeit auch weiterhin gewürdigt wird", sagt Wisotzki. Gleichzeitig
hebt er hervor, dass die 6. Auflage weit mehr als nur eine Aktualisierung
darstellt, sondern das Ergebnis einer langjährigen intensiven Bearbeitung
ist. Über vier Jahre überarbeitete und aktualisierte Wisotzki das
Manuskript parallel zu seinen Verpflichtungen als Forscher am AIP und
Dozent an der Universität Potsdam. Das AIP unterstützte diese Arbeit und
unterstreicht damit die enge Verbindung von Forschung und Lehre.
Die sechste Auflage von „Astronomie und Astrophysik – Ein Grundkurs“ ist
ab sofort im Buchhandel und online erhältlich.

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Be the Boss FH-Dortmund-Studentin war für einen Tag Chef der Brockhaus AG

„Aya Rbib – Geschäftsleitung“. Selbst das Schild am Türrahmen in der Firmenzentrale der Brockhaus AG trägt an diesem 16. Oktober 2024 ihren Namen. Die Studentin der Fachhochschule Dortmund hat für einen Tag den Chefposten des Lüner IT-Dienstleisters mit mehr als 170 Mitarbeitenden übernommen. „Be the Boss“ heißt die Aktion der Brockhaus AG in Kooperation mit der FH.

 

Studierende aus IT-nahen und Business-orientierten Studiengängen an der FH konnten sich für den Führungsposten auf Zeit bewerben. Die Jury-Wahl fiel auf Aya. 22 Jahre alt. Vor zwei Jahren für das Studium nach Deutschland gekommen. Im dritten Semester. Wirtschaftsinformatik.

 

Jetzt sitzt sie zusammen mit Vorstand Matthias Besenfelder in dessen – und heute ihrem – Büro. Review-Meeting, Jahresplanung, Vier-Augen-Gespräch: Der Tag von Aya Rbib ist voll und hat ihr Bild vom Chef-Sein neu ausgerichtet. „Es gibt so viele Herausforderungen und ständig sind wichtige Entscheidungen zu treffen“, resümiert die Studentin. „Ich hatte erwartet, dass ein*e Chef*in mehr delegiert, eher die grobe Linie vorgibt. Aber es geht tief in die Details.“ Dabei erspart ihr die Brockhaus AG auch keine angespannten Situationen, etwa in Gesprächen mit Mitarbeitenden über Leitung und Ziele.

 

Dazu noch die Auswertung der Kundenzufriedenheit und die nächsten Schritte der Abteilung IT-Security. „Wir springen ganz schön von Thema zu Thema“, sagt Aya am Nachmittag. Matthias Besenfelder lacht: „Dieser Tag ist typisch für meinen Alltag.“

 

Der Brockhaus-Vorstand hat selbst an der FH Dortmund Wirtschaftsinformatik studiert. Mit dem Boss-Day will er reale Einblicke in die Tätigkeiten im Top-Management einer mittelständischen IT-Consultancy weitergeben. Gleichzeitig hatte er sich Input und neue Perspektiven erhofft – und wird nicht enttäuscht. Im Termin mit Verantwortlichen für Recruiting und Employer Branding kann Aya Rbib ihre persönliche Lebensrealität einbringen. Auf welchen Plattformen lohnen sich Job-Angebote von Unternehmen, wo sind sie störend? Wie muss sich eine Firme heute im Netz präsentieren? Was ist der Zielgruppe wichtig? „Das sind Ideen und Impulse, die ich mir von außen gewünscht habe“, sagt Matthias Besenfelder zufrieden.

 

Auch Aya Rbib nimmt nicht nur Management-Strategien aus dem Boss-Day mit. „Das Thema IT-Sicherheit ist sehr spannend. Das werde ich im Studium vertiefen“, sagt die FH-Studentin. Im Meeting dazu hatten sie intensiv über die richtige Balance zwischen Sicherheit von Daten und Hardware und Nutzerfreundlichkeit gerungen.

 

Der Tag im Chefsessel des IT-Dienstleisters für Versicherungen ist erst weit nach 18 Uhr zu Ende. Lohnt sich der Stress? „Auf jeden Fall“, sagt Aya Rbib. „Ich habe mir das erst nicht zugetraut und war unsicher“, räumt die 22-Jährige ein. „Aber diese Angst muss man abwerfen und einfach machen! Es war eine großartige Gelegenheit und ich habe viel gelernt.“ Vielleicht bekommen bald weitere Studierende die Chance dazu. „Ich mache auf jeden Fall wieder mit“, sagt Matthias Besenfelder.

 

 

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SVR-Studie: Zugewanderte aus Afghanistan - Deutschland verbunden, aber Kontakte in Deutschland noch im Entstehen

In den letzten zehn Jahren und vor allem seit der Machtübernahme der
Taliban 2021 haben viele Afghaninnen und Afghanen in Deutschland Schutz
gesucht. Eine neue Studie des wissenschaftlichen Stabs des
Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) untersucht die
Lebenssituation afghanischer Zuwanderinnen und Zuwanderer: Wie haben sie
sich eingelebt und vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie sehen
ihre sozialen Netzwerke in Deutschland aus und welche Verbindungen haben
sie nach Afghanistan?

Die Zahl der Afghaninnen und Afghanen, die in Deutschland leben, hat im
letzten Jahrzehnt und vor allem seit 2021 deutlich zugenommen. 2023 waren
es rund 419.000 Personen, das sind rund 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung
Deutschlands. Die meisten von ihnen sind im Wege der Fluchtmigration nach
Deutschland gekommen. Die Studie „Angekommen und transnational verbunden:
Afghanische Zugewanderte in Deutschland“ des wissenschaftlichen Stabs des
SVR zeigt auf Basis einer Online-Befragung von über 1.800 Personen:
Afghanische Zugewanderte fühlen sich in Deutschland überwiegend willkommen
und schon nach wenigen Jahren des Aufenthalts dem neuen Land stark
verbunden. Zugleich stehen sie vor zahlreichen Herausforderungen, die sich
vor allem daraus ergeben, dass sie erst seit wenigen Jahren in Deutschland
leben.

Gerade die Fluchtmigration aus Afghanistan wird derzeit teilweise aus
Anlass von (bisweilen dramatischen) Einzelfällen kontrovers diskutiert.
Eine einseitig negative und pauschalisierende Darstellung wird aber der
zugewanderten afghanischen Bevölkerung nicht gerecht, deren große Mehrheit
sich um Integration bemüht und an die Gesetze hält. „Unsere Befragung
zeugt von einer überwiegend positiven Haltung zu Deutschland“, so Karoline
Popp, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim SVR und Co-Autorin der Studie.
„Das ist eine Chance, die Politik und Zivilgesellschaft nutzen sollten,
indem sie die afghanischen Zugewanderten bei praktischen Herausforderungen
unterstützen und durch Integrationsmaßnahmen, die die soziale und
zivilgesellschaftliche Einbindung fördern. Hierbei könnten auch
afghanische Diaspora-Organisationen eine wichtige Rolle spielen, indem sie
stärker auf afghanische Neuzugewanderte zugehen und in den Dialog mit
anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und der deutschen Politik
treten.“

Jahrzehnte der Flucht haben die afghanische Diaspora über viele
verschiedene Länder verstreut. Auch die Afghaninnen und Afghanen in
Deutschland haben vielfach Familie und Freunde, die noch in Afghanistan
oder in anderen Ländern leben. 85 Prozent der Befragten sagen, dass
mindestens ein enges Familienmitglied – also Eltern, Kinder, Geschwister
oder Ehepartner – in Afghanistan leben. 41 Prozent haben nahe Angehörige
in weiteren Ländern, vor allem im Iran, in Pakistan, in der Türkei oder in
einem anderen EU-Land. „Transnationale Beziehungen, also über
Ländergrenzen hinweg, und insbesondere zu ihren Verwandten in Afghanistan
sind für die meisten Befragten ein wichtiger Teil ihres Alltags“, erklärt
Dr. Nils Friedrichs, Co-Autor der Studie.

Soziale Kontakte in Deutschland sind bei vielen noch weniger stark
ausgeprägt. Je länger die Zugewanderten sich jedoch in Deutschland
aufhalten, desto mehr Beziehungen bauen sie auch zu Deutschen auf. Ein
weiterer zentraler Befund ist: Lokale und transnationale Verbindungen
ergänzen sich. Wer beispielsweise viele Kontakte nach Afghanistan hat, hat
dadurch nicht weniger Kontakte in Deutschland. Dazu passen die Ergebnisse,
wenn man nach Zugehörigkeit fragt: „Eine deutliche Mehrheit – 63 Prozent –
der Befragten fühlt sich sowohl Afghanistan als auch Deutschland stark
zugehörig“, so Friedrichs.

Da sehr viele Befragte getrennt von engen Angehörigen leben, ist der
Familiennachzug die mit Abstand wichtigste Herausforderung für die
Befragten. „Angesichts der politischen, menschenrechtlichen und
humanitären Lage in Afghanistan ist das nachvollziehbar“, sagt Karoline
Popp, „hier könnte eine Aufstockung der Kapazitäten an deutschen
Konsulaten die Verfahren beschleunigen.“ Die Zukunft des 2022 aufgelegten
humanitären Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan ist indes ungewiss.
„Ein vorzeitiges Ende des Programms, ohne dass die vorgesehenen
Aufnahmezahlen auch nur annähernd erreicht sind, wäre ein problematisches
Signal an die hier lebende afghanische Community, die noch nahe Angehörige
im Herkunftsland hat“, ergänzt Dr. Friedrichs. Als weitere wichtige
Herausforderungen nennen die Befragten Deutsch zu lernen, einen sicheren
Aufenthaltstitel zu bekommen, eine Wohnung zu finden und die Suche nach
einem Arbeitsplatz, um sich und ihre Familie versorgen zu können. Die
Befragten berichteten dabei auch über negative Erfahrungen in Deutschland:
Viele sehen sich von Diskriminierung betroffen, insbesondere bei der
Wohnungssuche – was das Willkommens- und Zugehörigkeitsgefühl mindern
kann.

Die Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen relativer Armut und Teilhabe:
Betroffene, die ihre eigene finanzielle Situation als prekär bewerten,
fühlen sich häufiger diskriminiert, haben weniger Kontakte zu Deutschen,
fühlen sich in Deutschland weniger willkommen und dem Land weniger
zugehörig. Im Gegensatz dazu geht eine höhere wirtschaftliche Sicherheit
auch mit einem höheren Zugehörigkeitsgefühl einher. Dies verweist auf die
Bedeutung der Arbeitsmarktintegration als Teilhabe-Motor. „Gerade die
kürzlich zugewanderten Afghaninnen und Afghanen sind vergleichsweise gut
ausgebildet und bringen Berufserfahrung mit. Dies sollten Wirtschaft und
Politik nutzen und ihre Anstrengungen im Bereich beruflicher Anerkennung
für eine nachhaltige und qualifikationsangemessene Integration erhöhen“,
sagt Dr. Jan Schneider, Leiter des Bereichs Forschung beim SVR.

Grundlage der Studie, die im Rahmen des seit 2022 laufenden
Forschungsprojekts „Transnationale Netzwerke und zivilgesellschaftliche
Aktivitäten im Kontext von Fluchtmigration: Die afghanischen und syrischen
Communities in Deutschland“ entstanden ist, stellt eine zwischen November
2023 und April 2024 durchgeführte Online-Befragung von afghanischen
Zugewanderten dar. Die Befragung beansprucht keine Repräsentativität für
die in Deutschland lebenden Afghaninnen und Afghanen, stellt jedoch eine
breite Basis dar: 1.891 Personen beantworteten Fragen zu ihren
grenzüberschreitenden familiären Netzwerken, ihrem Zugehörigkeitsgefühl,
ihrem Leben in Deutschland, Diskriminierungserfahrungen und ihren
aktuellen Herausforderungen.

Zusammenfassungen der Studie sind auf Englisch, Dari und Paschto
erhältlich.

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Über den Sachverständigenrat
Der Sachverständigenrat für Integration und Migration ist ein unabhängiges
und interdisziplinär besetztes Gremium der wissenschaftlichen
Politikberatung. Mit seinen Gutachten soll das Gremium zur Urteilsbildung
bei allen integrations- und migrationspolitisch verantwortlichen Instanzen
sowie der Öffentlichkeit beitragen. Dem SVR gehören neun
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und
Forschungsrichtungen an: Prof. Dr. Hans Vorländer (Vorsitzender), Prof.
Dr. Birgit Leyendecker (Stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Havva
Engin, Prof. Dr. Birgit Glorius, Prof. Dr. Marc Helbling, Prof. Dr.
Winfried Kluth, Prof. Dr. Matthias Koenig, Prof. Sandra Lavenex, Ph.D.,
Prof. Panu Poutvaara, Ph.D.

Der wissenschaftliche Stab unterstützt den Sachverständigenrat bei der
Erfüllung seiner Aufgaben und betreibt darüber hinaus eigenständige,
anwendungsorientierte Forschung im Bereich Integration und Migration.
Dabei folgt er unterschiedlichen disziplinären und methodischen Ansätzen.
Die Forschungsergebnisse werden u. a. in Form von Studien, Expertisen und
Policy Briefs veröffentlicht.

Weitere Informationen unter: www.svr-migration.de

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Lieblingstexte: Guilty Pleasures

Dienstag, 29. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Fachgeschäft für Stadtwandel
Gemarkenstraße 72, 45147 Essen

Die Lieblingstexte sind zurück. Gemeinsam mit dem Kulturwissenschaftlichen
Institut Essen (KWI) lädt die Essener Initiative für Nachhaltigkeit zum
Lesen, Zuhören und Diskutieren ins Fachgeschäft für Stadtwandel nach
Holsterhausen ein.

Das Konzept der Reihe ist denkbar einfach: Verschiedene Textausschnitte
zum Thema des Abends werden gelesen (maximal zehn Minuten) und im
Anschluss gemeinsam mit dem Publikum diskutiert. Am 29. Oktober widmet
sich der Abend dem KWI-Jahresthema 2024/25, den „Guilty Pleasures“: Als
ein komplexes Gemisch aus Lust, Scham und Reue bilden guilty pleasures
eine unübersichtliche Arena gesellschaftlicher und kultureller
Auseinandersetzungen. Das KWI-Jahresthema setzt sich zum Ziel, mehr als
nur den schlechten Ruf des schuldbesetzten Vergnügens zu erkunden, und
geht den vielfältigen Formen, Funktionen und historischen Zusammenhängen
dieses Phänomens auf den Grund. Passend dazu lesen die KWI-Kolleg*innen
für sie mit schuldhaftem Vergnügen besetzte Texte von Rocko Schamoni,
Diane Di Prima, Heinz Strunk u.a.
Die Reihe Lieblingstexte wird im Rahmen der Ideenbörse 2024 durch die
Grüne Hauptstadt Agentur der Stadt Essen gefördert. Zwei weitere Abende
sind für Anfang 2025 geplant. Themen und Kooperationspartner*innen dürfen
mit Spannung erwartet werden.

KWI-DISKUTANT*INNEN
Mona Leinung, Constantin März, Roxanne Phillips, Jonas Schmidt, Anja
Schürmann

MODERATION & ORGANISATION
Britta Acksel, Wuppertal Institut

TEILNAHME & ANMELDUNG
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

VERANSTALTER
Eine Kooperationsveranstaltung der Initiative für Nachhaltigkeit und des
Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI)

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Britta Acksel, Wuppertal Institut

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