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Bernhard-Harms-Preis 2024 des IfW Kiel an Ökonomin Hélène Rey verliehen

Die Ökonomin Hélène Rey ist heute mit dem Bernhard-Harms-Preis des Kiel
Instituts für Weltwirtschaft ausgezeichnet worden. Die Verleihung erfolgte
im Rahmen der Kiel-CEPR Conference on Geoeconomics (https://www.ifw-
kiel.de/de/institut/veranstaltungen/konferenzen/3rd-kiel-cepr-conference-
on-geoeconomics/
)  in Berlin. Rey gehört zu den weltweit einflussreichsten
Wissenschaftlerinnen im Bereich der internationalen Makroökonomie und
Finanzwissenschaft. Der mit 10.000 Euro dotierte Bernhard-Harms-Preis,
eine der renommiertesten Auszeichnungen Europas im Bereich der
internationalen Wirtschaft, wird seit 1964 vom Kiel Institut für
Weltwirtschaft verliehen.

Hélène Rey ist Lord Bagri Professor of Economics an der London Business
School. Ihr besonderes Augenmerk liegt dabei auf finanzieller Stabilität,
internationalen Kapitalströmen, Wechselkursen und dem internationalen
Währungssystem. Zu ihren bedeutendsten akademischen Leistungen zählt der
Nachweis eines „globalen Finanzzyklus“. Rey hat gezeigt, dass nationale
Geldpolitiken oft durch globale Finanzbedingungen eingeschränkt werden,
selbst in Ländern mit flexiblen Wechselkursen. Diese Erkenntnis hat
weitreichende Implikationen für sowohl die ökonomische Theorie als auch
die praktische Politikgestaltung.

„Es ist eine große Ehre, den Bernhard-Harms-Preis zu erhalten, vor allem
in einer Zeit, in der die Weltwirtschaft vor tiefgreifenden
Herausforderungen steht. In einer zunehmend vernetzten und unsicheren
geopolitischen Lage ist fundierte Wirtschaftsforschung wichtiger denn je,
um nachhaltige politische Entscheidungen zu treffen und zu bewerten“, so
Preisträgerin Hélène Rey in Berlin.

„Hélène Rey ist eine international herausragende Wissenschaftlerin, die
durch ihre bahnbrechenden Forschungen die Perspektiven der internationalen
Makroökonomie erweitert hat. Mit außergewöhnlichem Talent, ausgeprägter
wissenschaftlicher Neugier und großer Hartnäckigkeit ist es ihr nicht nur
gelungen, vermeintliche Gewissheiten der internationalen Makroökonomie
infrage zu stellen, sondern auch zu einem besseren Verständnis des
globalen Finanzsystems beizutragen“, sagte Moritz Schularick, Präsident
des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, zur Preisverleihung.


Der Bernhard-Harms-Preis

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft vergibt den Bernhard-Harms-Preis
(https://www.ifw-kiel.de/de/institut/veranstaltungen/preisverleihungen
/bernhard-harms-preis/
) seit 1964 an herausragende Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler (https://www.ifw-
kiel.de/de/institut/veranstaltungen/preisverleihungen/bernhard-harms-preis
/empfaengerinnen-und-empfaenger/
) für ihre Forschungsarbeiten auf dem
Gebiet der internationalen Ökonomie und für besondere Verdienste um die
Förderung weltwirtschaftlicher Beziehungen. In diesem Jahr fand die
Preisverleihung erneut in Berlin statt, am 17. Oktober 2024 im
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der 3. Kiel-
CEPR Conference on Geoeconomics. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und
nach Bernhard Harms benannt, der das Institut 1914 gegründet hat.

Die jüngsten Preisträgerinnen und Preisträger des Bernhard-Harms-Preises
sind Gita Gopinath (2023), Lord Nicholas Stern (2021), Carmen Reinhart
(2018), Marc Melitz (2016) und Abhijit Banerjee (2014).

Mehr Informationen über Hélène Rey und den Bernhard-Harms-Preis sowie
Foto-Download auf unserer Webseite: https://www.ifw-
kiel.de/de/institut/veranstaltungen/preisverleihungen/bernhard-harms-preis
/bernhard-harms-preis-2024/

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Die Umsetzung der Krankenhausreform bietet eine Chance zur Reduzierung vermeidbarer Todesfälle in Deutschland!

Die Sepsis Stiftung begrüßt die Krankenhausreform von Gesundheitsminister
Lauterbach, die im Oktober beschlossen und im Januar 2025 in Kraft treten
soll. Sie fordert eine Gesundheitsreform zur Korrektur ökonomischer
Fehlsteuerungen und zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, um jährlich
über 200.000 vermeidbare Todesfälle in Deutschland zu reduzieren. Jedes
Krankenhaus muss ein Konzept zur frühzeitigen Erkennung von Sepsis haben.
Jährlich sind etwa 500.000 Menschen betroffen, mit einer Sterberate von
30%. Die Reform soll die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern
und sicherstellen, dass komplexe Behandlungen nur in entsprechend
qualifizierten Einrichtungen durchgeführt werden.

Eine konsequente Umsetzung der Krankenhausreform bietet eine Chance zur
Reduzierung vermeidbarer Todesfälle in Deutschland!

Berlin, 17. Oktober 2024. Die Sepsis Stiftung begrüßt grundsätzlich die
von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Krankenhausreform,
die noch im Oktober im Bundestag beschlossen werden und im Januar 2025 in
Kraft treten soll. Die Stiftung fordert seit Jahren eine Gesundheitsreform
zur Korrektur der ökonomischen Fehlsteuerung im Gesundheitswesen und eine
Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Nur so kann es gelingen
die jährlich mehr als 200 000 vermeidbaren Todesfälle in Deutschland zu
reduzieren. Darauf habe wir vor einigen Jahren gemeinsam mit dem
Aktionsbündnis Patientensicherheit in einem Appell hingewiesen:
https://www.gesundheitsreform.jetzt/

Der konsequente Umbau der Krankenhauslandschaft muss jetzt genutzt werden,
um auch die Patientensicherheit bei Sepsis umfassend zu verbessern. Jedes
Krankenhaus und jede sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung muss ein
Konzept zur frühzeitigen Erkennung von Sepsisfällen haben, fordert die
Stiftung. Und die Versorgung schwerer Sepsisfälle muss in Einrichtungen
konzentriert werden, die all die dafür erforderlichen Voraussetzungen
vorhalten können.

Jedes Jahr sind etwa 500.000 Menschen in Deutschland von Sepsis betroffen.
Die Sterberate ist in Deutschland mit circa 30% etwa doppelt so hoch wie
beispielsweise in Schweden und Australien. Etwa Dreiviertel der
Betroffenen erleiden Langzeitfolgen. Um die Zahl der vermeidbaren
Sepsisfälle und –folgen auch in Deutschland zu reduzieren ist es wichtig,
dass jeder Laie die Frühsymptome einer Sepsis kennt. Hierfür hat die
Sepsis Stiftung eine Sepsis Checkliste (https://sepsischeck.de)
entwickelt. „Genauso wichtig ist, dass Sepsis auch vom medizinische
Personal in jedem Krankenhaus, in jeder Arztpraxis und in jedem
Gesundheitszentrum und vor allem in den Notaufnahmen und im
Rettungsdienst, die Sepsis-Symptome frühzeitig erkannt und Sepsis
konsequent als Notfall behandelt wird“, erläutert Prof. Konrad Reinhart,
Vorsitzender der Sepsis Stiftung.

Der Fokus der aktuellen Reform liegt auf der Sicherung und Verbesserung
der Qualität der medizinischen Versorgung. Zentrale Elemente sind die
Einführung von Leistungsgruppen und Vorhaltepauschalen und die
Zentralisierung von spezialisierten Leistungen. Sie wird hoffentlich dazu
beitragen, dass nur noch Krankenhäuser komplexe medizinische Behandlungen
vornehmen, die über die dafür notwendigen fachlichen Voraussetzungen
verfügen. Sepsis ist leider oft auch Folge von medizinischen Eingriffen,
für die in bestimmten Einrichtungen die ausreichende Expertise fehlt.
Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass auch die Behandlung von
schwerwiegenden Infektionskrankheiten und Sepsis mit Multiorganversagen
ebenfalls mit hohen Anforderungen an die medizinische Expertise
einhergeht. Sie darf deshalb nur in Einrichtungen erfolgen, die die
nötigen fachlichen und apparativen Voraussetzungen rund um die Uhr dafür
mitbringen. Die Sepsis Stiftung fordert, dass Sepsis als zeitkritischer
Notfall genauso ernst zu nehmen ist, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, da
mit jeder Verzögerung der Diagnose und Therapie die Überlebensrate im
Stundentakt sinkt und die Spätlangzeitfolgen steigen!

"Die Krankenhausreform ist ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung", sagt Prof. Konrad Reinhart. "Sie bietet die Gelegenheit, neben
den sonstigen Qualitätsvorgaben auch verpflichtende Strukturmerkmale mit
Blick auf Sepsis einzuführen. Zukünftig sollte jedes Krankenhaus ein
Konzept zur Sepsis-Früherkennung mit der regelmäßigen Schulung des
gesamten, an der Patientenversorgung beteiligten Personals und die
Vorhaltung von abteilungsübergreifenden medizinischen Notfall Teams
belegen können.

Die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zur Sepsisprävention
und Früherkennung muss im gleichen Umfang erfolgen, wie die sehr
erfolgreichen Aufklärungskampagnen zu AIDS und sexuell übertragbaren
Krankheiten. Die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ stellt hierfür
einen wichtigen ersten, aber noch nicht ausreichenden Schritt dar.

Die im Kontext der COVID-19 Pandemie begonnene Stärkung des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes ist dabei von großer Bedeutung. Dies wird auch dadurch
unterstrichen, dass die meisten COVID-19 Todesfälle auf eine virale Sepsis
mit Multiorganversagen zurückzuführen sind. Infektionsprävention und
rechtzeitige Behandlung von Infektionen sind nicht nur der beste Schutz
für Pandemie bedingte Sepsis, sondern auch die schwerste Komplikation von
tagtäglich auftretenden Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Grippe,
Lungenentzündung und Harnwegsinfekten. „Es ist viel zu wenig bekannt, dass
die Zahl der Sepsisfälle, selbst während der Pandemie viermal so häufig
waren, als die COVID-19 bedingten Todesfälle“, schlussfolgert Reinhart.

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Buch „Astronomie und Astrophysik – Ein Grundkurs“ 6. Auflage veröffentlicht

Die sechste Auflage des Lehrbuchklassikers „Astronomie und Astrophysik –
Ein Grundkurs“ ist ab sofort verfügbar. Ursprünglich 1982 von Alfred
Weigert und Heinrich J. Wendker verfasst, wurde dieses Standardwerk von
Prof. Dr. Lutz Wisotzki vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
umfassend überarbeitet und modernisiert. Mit über 40 Jahren auf dem Markt
bleibt das Werk eine zentrale Ressource für Studierende und Lehrende der
Astrophysik im deutschsprachigen Raum.

In der nun erschienenen 6. Auflage von "Astronomie und Astrophysik – Ein
Grundkurs" hat Lutz Wisotzki, der seit der 4. Auflage (2004) für die
fortlaufende Aktualisierung verantwortlich zeichnet, das Werk in
wesentlichen Teilen neu gestaltet und erweitert. Besonders hervorzuheben
sind die umfangreichen inhaltlichen und didaktischen Überarbeitungen.
Zahlreiche Kapitel wurden vollständig neu strukturiert und Texte
überarbeitet, um aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen zu integrieren.
Mehr als 140 neu erstellte und auf Basis aktueller Daten konzipierte
Abbildungen illustrieren die neuesten Erkenntnisse der Astrophysik. Ein
weiteres Highlight ist das komplett neu verfasste Kapitel zur
Galaxienentwicklung, in dem die Entstehung und Entwicklung von Galaxien
auf universitärem Niveau verständlich und kompakt aufbereitet dargestellt
wird. Trotz dieser umfassenden Modernisierungen bleibt der Lehranspruch
des Buches erhalten. Es vermittelt breites, fundiertes Wissen auf
Hochschulniveau und eignet sich gleichzeitig für den Einsatz in der
Oberstufe. Die klare, anschauliche Sprache sowie die zahlreichen
Übungsaufgaben machen es weiterhin zu einem unverzichtbaren Begleiter im
Studium der Astronomie und Astrophysik.
Obwohl Lutz Wisotzki seit der 4. Auflage alleiniger Autor ist, führt er
die Namen der Gründungsautoren Alfred Weigert und Heinrich J. Wendker
fort. "Diese beiden haben damals das Buch als Standardwerk in der
deutschsprachigen Astronomie verankert, und es ist mir wichtig, dass diese
Pionierarbeit auch weiterhin gewürdigt wird", sagt Wisotzki. Gleichzeitig
hebt er hervor, dass die 6. Auflage weit mehr als nur eine Aktualisierung
darstellt, sondern das Ergebnis einer langjährigen intensiven Bearbeitung
ist. Über vier Jahre überarbeitete und aktualisierte Wisotzki das
Manuskript parallel zu seinen Verpflichtungen als Forscher am AIP und
Dozent an der Universität Potsdam. Das AIP unterstützte diese Arbeit und
unterstreicht damit die enge Verbindung von Forschung und Lehre.
Die sechste Auflage von „Astronomie und Astrophysik – Ein Grundkurs“ ist
ab sofort im Buchhandel und online erhältlich.

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Be the Boss FH-Dortmund-Studentin war für einen Tag Chef der Brockhaus AG

„Aya Rbib – Geschäftsleitung“. Selbst das Schild am Türrahmen in der Firmenzentrale der Brockhaus AG trägt an diesem 16. Oktober 2024 ihren Namen. Die Studentin der Fachhochschule Dortmund hat für einen Tag den Chefposten des Lüner IT-Dienstleisters mit mehr als 170 Mitarbeitenden übernommen. „Be the Boss“ heißt die Aktion der Brockhaus AG in Kooperation mit der FH.

 

Studierende aus IT-nahen und Business-orientierten Studiengängen an der FH konnten sich für den Führungsposten auf Zeit bewerben. Die Jury-Wahl fiel auf Aya. 22 Jahre alt. Vor zwei Jahren für das Studium nach Deutschland gekommen. Im dritten Semester. Wirtschaftsinformatik.

 

Jetzt sitzt sie zusammen mit Vorstand Matthias Besenfelder in dessen – und heute ihrem – Büro. Review-Meeting, Jahresplanung, Vier-Augen-Gespräch: Der Tag von Aya Rbib ist voll und hat ihr Bild vom Chef-Sein neu ausgerichtet. „Es gibt so viele Herausforderungen und ständig sind wichtige Entscheidungen zu treffen“, resümiert die Studentin. „Ich hatte erwartet, dass ein*e Chef*in mehr delegiert, eher die grobe Linie vorgibt. Aber es geht tief in die Details.“ Dabei erspart ihr die Brockhaus AG auch keine angespannten Situationen, etwa in Gesprächen mit Mitarbeitenden über Leitung und Ziele.

 

Dazu noch die Auswertung der Kundenzufriedenheit und die nächsten Schritte der Abteilung IT-Security. „Wir springen ganz schön von Thema zu Thema“, sagt Aya am Nachmittag. Matthias Besenfelder lacht: „Dieser Tag ist typisch für meinen Alltag.“

 

Der Brockhaus-Vorstand hat selbst an der FH Dortmund Wirtschaftsinformatik studiert. Mit dem Boss-Day will er reale Einblicke in die Tätigkeiten im Top-Management einer mittelständischen IT-Consultancy weitergeben. Gleichzeitig hatte er sich Input und neue Perspektiven erhofft – und wird nicht enttäuscht. Im Termin mit Verantwortlichen für Recruiting und Employer Branding kann Aya Rbib ihre persönliche Lebensrealität einbringen. Auf welchen Plattformen lohnen sich Job-Angebote von Unternehmen, wo sind sie störend? Wie muss sich eine Firme heute im Netz präsentieren? Was ist der Zielgruppe wichtig? „Das sind Ideen und Impulse, die ich mir von außen gewünscht habe“, sagt Matthias Besenfelder zufrieden.

 

Auch Aya Rbib nimmt nicht nur Management-Strategien aus dem Boss-Day mit. „Das Thema IT-Sicherheit ist sehr spannend. Das werde ich im Studium vertiefen“, sagt die FH-Studentin. Im Meeting dazu hatten sie intensiv über die richtige Balance zwischen Sicherheit von Daten und Hardware und Nutzerfreundlichkeit gerungen.

 

Der Tag im Chefsessel des IT-Dienstleisters für Versicherungen ist erst weit nach 18 Uhr zu Ende. Lohnt sich der Stress? „Auf jeden Fall“, sagt Aya Rbib. „Ich habe mir das erst nicht zugetraut und war unsicher“, räumt die 22-Jährige ein. „Aber diese Angst muss man abwerfen und einfach machen! Es war eine großartige Gelegenheit und ich habe viel gelernt.“ Vielleicht bekommen bald weitere Studierende die Chance dazu. „Ich mache auf jeden Fall wieder mit“, sagt Matthias Besenfelder.

 

 

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