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Zum morgigen Welt-Schlaganfalltag: Wegweisende Informationsbroschüre für Betroffene und Angehörige veröffentlicht

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe machen Patienten und Angehörigen pünktlich zum Welt-
Schlaganfalltag ein großes Geschenk: Fachärzte und
Gesundheitswissenschaftler der Stiftung haben gemeinsam eine kompakte
„Informationsbroschüre zum Schlaganfall“ fertiggestellt, die ab sofort für
jeden Interessierten zur freien Verfügung steht. „Hier findet man die
Essenz aktueller Kenntnisse“, erklärt der DSG-Vorsitzende Prof. Stefan
Schwab, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums
Erlangen.

Auf der einen Seite der Autorenschaft habe man alle deutschlandweiten
medizinischen Experten rund um den Schlaganfall einbezogen, die auf der
Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse berichten, auf der anderen
Seite hochgradige Spezialisten, die aus Patientenperspektive sämtliche
Aussagen auf den Prüfstand stellten. Kurz und prägnant ist die
Informationsbroschüre deshalb geworden, um als Leitfaden in einer
Ausnahmesituation zu dienen.

Ein besseres Verständnis für die Erkrankung soll Betroffenen helfen, ein
hohes Maß an Lebensqualität zurückzugewinnen, heißt es auf der ersten
Seite der Patientenbroschüre. „Wir möchten unseren Patienten oder deren
Angehörigen das Wissen an die Hand geben, das sie brauchen, um sich aktiv
um sich selbst kümmern zu können und aufmerksam zu sein“, erklärt der 2.
Vorsitzende der DSG, Professor Darius Nabavi.

„Ein besseres Verständnis für die Erkrankung hilft, ein hohes Maß an
Lebensqualität zurückzugewinnen, wie auch das Gefühl selbstbestimmt etwas
tun zu können“, weiß der Chefarzt der Neurologie im Vivantes Klinikum
Neukölln.

Sechs Seiten kompaktes Wissen und Service-Hinweise

Anhand der zeitlichen Abfolge reihen sich die Informationen auf sechs
Seiten aneinander, von der Definition eines Schlaganfalls, den typischen
Anzeichen, Sofortmaßnahmen bei Verdacht, der Behandlung im Krankenhaus bis
hin zum Entlassmanagement. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen
zur Schlaganfall-Nachsorge und zur Vorbeugung eines weiteren Schlaganfalls
– einer Zeit, in der ein direkter Arzt-Patientenkontakt mitunter
ausgedünnt ist und sich viele Betroffene alleingelassen fühlen. Dies
zeigte eine gerade veröffentlichte Umfrage der Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe unter 1.000 Patienten.

So nehmen auch Service-Hinweise wie Antworten auf die Frage „Was muss ich
tun, wenn bleibende Behinderungen zu erwarten sind?“ eine ganze Seite der
Broschüre ein. Auch sind zahlreiche Organisationen und geschulte
Ansprechpartner zur Hilfestellung aufgelistet.

Das geschriebene Wort als Sicherheitsnetz und Wegweiser für die Zukunft

„Dieser kleine Leitfaden ist ein verlässlicher Begleiter und soll als
Informationsergänzung und  Wegweiser  für alle Betroffenen dienen“,
erklärt Dr. Markus Wagner, zuständig für die Versorgungsforschung bei der
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „In der unvorhersehbaren und
belastenden  Situation  der Akutphase eines Schlaganfalls prasseln so
viele neue Informationen auf die Angehörigen und Patienten ein,  dass
vieles einfach zu einem Ohr rein und zum anderen raus geht. Das ist
absolut verständlich und es braucht Zeit zur Verarbeitung. Daher haben wir
dies nun zum Nachlesen und zum Mitnehmen aufgeschrieben.“

Bewusst habe man deshalb auch Fachbegriffe, die immer wieder in der Klinik
fallen, nicht durch gängigere Begriffe ersetzt, sondern versucht, diese zu
integrieren und zu erklären.

Druck, Verteilung und Übersetzung in andere Sprachen geplant und gewünscht

„Mit dem Erscheinen der Broschüre fängt die Arbeit jetzt eigentlich erst
richtig an“, verrät Darius Nabavi. Der Wunsch der Fachgesellschaft sei es,
dass die von ihnen zertifizierten Stroke Units die Broschüren jetzt
selbstständig drucken lassen und in der Klinik auslegen. „Wir müssen noch
viele Menschen erreichen, die wir üblicherweise sonst nicht erreichen!“

So denkt man in der DSG bereits an die Übersetzung in weitere Sprachen wie
Türkisch, Arabisch, Englisch – oder vielleicht doch eine ganz einfache
Sprache, wie es mittlerweile bei Behörden Pflicht ist. Hier sollen auch
die Rückmeldungen aus den Kliniken sowie Wünsche und Hinweise von Ärzten
wie Patienten die Prioritäten in den nächsten Wochen und Monate setzen.

Die Broschüre steht zum Download unter: https://www.dsg-info.de/wp-
content/uploads/2024/09/Informationsbroschuere_Schlaganfall-DSG-SDSH.pdf

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35 Jahre Friedliche Revolution: Erinnerungsprojekt eröffnet neue Wanderausstellung mit vielen interaktiven Formaten

Wie haben Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die aus der DDR nach Hamburg
gekommen sind, ihre Reise und ihr Ankommen erlebt? Am 4. November 2024
eröffnet eine neue Wanderausstellung, die aus einem Kooperationsprojekt
der Universität mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
entstanden ist und individuelle Erinnerungen erfahrbar macht.
Medienvertretende können sich am 4. November vorab bei einem
Pressegespräch informieren.

In der Ausstellung „Demokratie vor Ort – Persönliche Erinnerungen von
Hamburger:innen aus der DDR“ begegnen den Besucherinnen und Besuchern
Geschichten und Erfahrungen von Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten
und auf verschiedenen Wegen aus der DDR nach Hamburg gekommen sind. Sie
erzählen von Flucht, Ausreise und Ankommen in einem neuen Leben.
Dargestellt werden die ersten Erkenntnisse des Forschungsprojekts „Orte
der (Un-)Sichtbarkeit“, das zwischen 2021 und 2024 am Arbeitsbereich
Public History der Universität Hamburg durchgeführt wurde.

„Wir haben damals aus den Interviews fünf multimediale Touren  mit
insgesamt 16 Stationen im Hamburger Stadtgebiet entwickelt. In der neuen
Ausstellung gibt es nicht nur viele Eindrücke aus den Audiowalks, sondern
wir erweitern sie um den Schwerpunkt Demokratiegeschichte und schaffen
durch die Erzählungen die Verbindung zum Hier und Jetzt‘“, erklärt Theresa
Hertrich, die das Folgeprojekt „Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-
Ausstellung“ sowie die nun entstandene neue Ausstellung gemeinsam mit Jan
Krawczyk am Arbeitsbereich Public History der Universität koordiniert.

Die Wanderausstellung, die im Kulturhaus Süderelbe startet, soll ein Ort
der Begegnung werden, an dem in verschiedenen Formaten
demokratiespezifische Fragen vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Teilung
verhandelt werden können. Neben Workshops mit unterschiedlichen
Zielgruppen sind Führungen, Lesungen und weitere Programmpunkte geplant –
vor allem rund um die anstehenden Jahrestage zu 35 Jahren Friedlicher
Revolution und 35 Jahren Deutscher Einheit im kommenden Jahr. So gibt es
am 5. November 2024 (18 Uhr) unter dem Titel „Vor der Wahl ist nach der
Wahl — Über das Privileg, wählen zu dürfen“ ein Podiumsgespräch mit Dr.
Volker Höffer, dem Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs-Rostock, sowie
Zeitzeuginnen und -zeugen.

Besonders wichtig ist – dem Titel des zugrundeliegenden Projekts folgend –
aber vor allem die Resonanz der Besucherinnen und Besucher: In einer
partizipativen Mitmachstation haben sie in der Ausstellung die
Möglichkeit, ihre Gedanken und Positionen zum Gezeigten sichtbar zu
machen.

Die Ausstellung wird am 4. November 2024 um 18 Uhr im Foyer des
Kulturhauses Süderelbe in Neugraben eröffnet und ist dann bis zum 30.
Januar 2025 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Interessierte Einrichtungen
können sich für Workshops oder gemeinsame Veranstaltungen an das
Projektteam (theresa.hertrich@uni-hamburg.de) wenden.

Bereits um 12 Uhr haben Medienvertreterinnen und -vertreter im Kulturhaus
Süderelbe (Am Johannisland 2, 21147 Hamburg) die Möglichkeit, die
Ausstellung im Rahmen eines Pressegesprächs zu besuchen. Um Anmeldung per
Mail (theresa.hertrich@uni-hamburg.de) wird gebeten.

„Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-Ausstellung“ ist ein
Kooperationsprojekt zwischen dem Arbeitsfeld Public History der
Universität Hamburg (Prof. Dr. Thorsten Logge) und der Landeszentrale für
politische Bildung Hamburg (Dr. Sabine Bamberger-Stemmann). Es wird
gefördert von der „Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“.

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Rheingauer Volksbank Preis 2024 für herausragende Arbeiten der Hochschule Geisenheim im Bereich Weinbau verliehen

In diesem Jahr dürfen sich zwei Preisträger über den Rheingauer Volksbank
Preis freuen: Kira Dreis wurde für ihren innovativen Beitrag zur
Beikrautkontrolle im Steillagenweinbau und Joachim Bumen für wegweisende
Arbeiten zum klimaresilienten Weinbau geehrt. Im Rahmen einer feierlichen
Preisverleihung zeichnete die Bank die Geisenheimer Absolvierenden des
Studiengangs Weinbau und Oenologie für ihre Arbeiten jeweils mit einem
Preisgeld in Höhe von 750 Euro aus.

„Wir verleihen den Rheingauer Volksbank Preis in diesem Jahr gleich an
zwei herausragende Absolventen, denn beide Arbeiten erfüllen den Anspruch
unseres Preises perfekt und doch auf unterschiedliche Weise“, erläuterte
Andreas Zeiselmaier, Vorstandsvorsitzender der Rheingauer Volksbank. Die
Forschungsergebnisse von Frau Dreis bieten einen hohen praktischen Nutzen
im Steillagenweinbau, Herr Bumen hat mit seiner Arbeit einen Meilenstein
für die Entwicklung eines klimaresilienten Weinbaus gesetzt. Der Bank sei
es wichtig, Arbeiten zu würdigen, die nicht nur theoretisch überzeugen,
sondern in der Praxis anwendbar sind und zudem eine Brücke zwischen
Tradition und Innovation schlagen, so Zeiselmaier. Der Preis verkörpere
alles, wofür die Bank stehe: Förderung, Miteinander, Entwicklung und die
Weinbauregion Rheingau.

In ihrer Bachelorthesis führte Kira Dreis „Vergleichende Untersuchungen
zur Beikrautkontrolle im Unterstockbereich in einem Weinberg an der Mosel“
durch. Die Jury hob die Arbeit von Kira Dreis für ihren innovativen
Beitrag zur Beikrautkontrolle im Steillagenweinbau hervor – einem
drängenden Problem in diesem Bereich. Dreis widmete sich der
Herausforderung, Beikräuter im Unterstockbereich wirksam zu bekämpfen, um
Krankheiten zu minimieren und die Traubenqualität zu sichern. Die
ermittelten Resultate ihres umfangreichen Versuchsprogramms liefern
bereits jetzt wichtige Hinweise für Bekämpfungsstrategien, die in den
kommenden Jahren ein bedeutendes Werkzeug für die weinbauliche Beratung
sein werden.

Joachim Bumen widmete sich in seiner Bachelorarbeit der „Anwendung und
Eignung von Rhizoboxen zur Untersuchung der Wurzelarchitektur bei
Unterlagsreben“, was sich nach Einschätzung der Jury zu einer
existenziellen Frage des Weinbaus entwickeln könnte. Das Thema
Wurzelarchitektur wird angesichts des Klimawandels immer wichtiger für den
Weinbau. Bumen baute Wurzelkästen und erstellte eine detaillierte
Arbeitsanweisung samt Kostenaufstellung. Mithilfe eines softwaregestützten
Verfahrens dokumentierte er die Wurzelarchitekturen verschiedener
Unterlagsreben. Die Arbeit bietet zudem einen Ansatz zur Selektion und
Züchtung von Unterlagen für den zukünftigen Weinbau, so die Jury.

„Bereits seit 18 Jahren unterstützt uns die Rheingauer Volksbank dabei,
herausragenden und praxisrelevanten Abschlussarbeiten eine Bühne zu
geben,“ betonte der Präsident der Hochschule Geisenheim Prof. Dr. Hans
Reiner Schultz. „Durch die Förderung dieser zukunftsweisenden Arbeiten
tragen wir gemeinsam zur Weiterentwicklung der Weinbranche bei, indem wir
Qualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken.“

Auch Christian Aßmann, Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim, sprach
seinen Dank aus: „Die Verleihung des Rheingauer Volksbank Preises an zwei
ausgezeichnete Absolvierende der Hochschule Geisenheim ist ein besonderes
Zeichen für die Bedeutung innovativer Forschung im Weinbau. Ihre Arbeiten
zeigen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch umgesetzt werden
können, um den Herausforderungen des Klimawandels und der
Qualitätssicherung zu begegnen. Es ist großartig, dass die Rheingauer
Volksbank diese jungen Talente unterstützt und ihnen eine Möglichkeit
bietet, ihre Ideen in die Praxis zu übertragen. Zudem freue ich mich, dass
die großen Akteure unserer Hochschulstadt seit vielen Jahren diese
Preisverleihung gemeinsam durchführen.“

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Hinter den Masken: Der große Hype um Halloween

Wissenschaftler der DHBW Karlsruhe erklärt den Brauch aus
neurowissenschaftlicher und marketingstrategischer Sicht

Halloween hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Events
entwickelt. Doch warum entsteht gerade jetzt ein solcher Hype um
Halloween? Zur Einordnung gibt der Marketingexperte Jan Michael Rasimus,
Leiter des Eye Tracking-Labors der DHBW Karlsruhe, Einblicke in die
Neurowissenschaften.

Halloween ist in den letzten Jahren auch in Europa immer populärer
geworden. Was steckt hinter diesem Trend?

Rasimus: Halloween kombiniert zwei wesentliche Elemente, die tief in uns
Menschen verankert sind: die Faszination für das Unbekannte und den
sozialen Austausch, also die Freude am gemeinsamen Feiern. Aus
neurowissenschaftlicher Sicht löst der Kontrast zwischen Angst und
Belohnung ein besonderes neurochemisches Feuerwerk im Gehirn aus. Grusel
erzeugt eine Stressreaktion, und gleichzeitig bietet eine sichere
Partyumgebung die Möglichkeit, diese Angst auf spielerische Weise zu
erleben.

Ist das Gehirn also darauf programmiert, den Nervenkitzel von Halloween zu
genießen?

Rasimus: So ist es. Dieser Adrenalinschub wird oft als eine Form des
„sicheren Schreckens“ bezeichnet. Unser Gehirn reagiert auf abrupte
Schreck- und Gruselimpulse, weil sie ursprünglich als
Überlebensmechanismus dienten. Nur findet dies auf Partys in einem
sicheren Rahmen statt. Die Kombination aus Schreck und anschließender
Entspannung löst eine Art Euphorie aus. Viele kennen das Gefühl nach einer
bestandenen Mutprobe oder einer Fahrt in der Geisterbahn. Dazu kommt der
soziale Aspekt: Menschen lieben es, diese Erlebnisse gemeinsam zu
durchleben – sei es auf einer Halloween-Party oder beim gemeinsamen
Schauen eines Horrorfilms.

Gibt es noch andere psychologische Gründe, warum Menschen so gerne feiern
und sich verkleiden?

Rasimus: Ja, die gibt es. Ein zentrales Konzept ist hier das Phänomen des
sogenannten „Social Play“, also das spielerische Ausleben sozialer Rollen.
Verkleidungen sind ein spannendes Werkzeug zur Selbstinszenierung und
sozialen Interaktion. Das Eintauchen in eine andere Identität gibt uns die
Möglichkeit, aus dem gewohnten Ich auszubrechen und neue Facetten von uns
selbst zu erkunden. Psychologisch gesehen kann das Tragen eines Kostüms
uns die Freiheit geben, unbewusste Teile unserer Persönlichkeit diskret
auszuleben.

Warum sind Halloween-Partys gerade jetzt so beliebt?

Rasimus: Hier kommt eine Mischung aus gesellschaftlichen und
psychologischen Faktoren ins Spiel. Zum einen sehnen sich Menschen,
insbesondere in Zeiten großer Unsicherheit, wie durch die Pandemie und
multipler Krisen, nach sozialen Erlebnissen und kollektivem Feiern.
Halloween bietet eine Gelegenheit, aus der Alltagsroutine auszubrechen.
Dieses Bedürfnis nach Eskapismus, also dem zeitweiligen Ausbrechen aus der
Realität, ist heute vielleicht sogar stärker denn je.
Zum anderen bietet Halloween eine einzigartige Mischung aus Grusel und
Spaß, die für viele Altersgruppen attraktiv ist. Gerade junge Erwachsene
und Jugendliche lieben die Verbindung von Spannung, Abenteuer und sozialem
Zusammenkommen. Halloween-Partys bieten also ein emotionales Erlebnis, das
stark verbindet und gleichzeitig das Bedürfnis nach Zugehörigkeit stillt.

Was macht Halloween aber aus marketingtechnischer Sicht so attraktiv?

Rasimus: Aus Marketingperspektive ist Halloween ein Fest, das sich
hervorragend vermarkten lässt, weil es mit starken visuellen und
emotionalen Reizen arbeitet. Der Gruselcharakter und die symbolträchtigen
Figuren wie Geister, Zombies oder Hexen sind extrem wirkungsvolle Motive,
die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für Marken und Unternehmen bietet
Halloween eine ideale Plattform für kreative Kampagnen.

Wie lässt es sich erklären, dass Halloween in Deutschland in den letzten
Jahren so deutlich an Popularität gewonnen hat?

Rasimus: Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen hat die
Globalisierung dazu geführt, dass kulturelle Bräuche weltweit schneller
verbreitet werden. Internationale Filme (z. B. „Beetlejuice Beetlejuice“)
und Serien, aber natürlich auch die Werbeindustrie haben das Bild von
Halloween in den letzten Jahren stark geprägt und es zu einem
wiederkehrenden, attraktiven Ereignis gemacht. Für den Einzelhandel ist
Halloween ein zunehmend wichtiger Umsatztreiber. Der Handelsverband
Deutschland (HDE) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von 540
Millionen Euro. Viele bekannte Marken nutzen Halloween, um mit
aufmerksamkeitsstarken Kampagnen ihre Produkte zu bewerben. Auf Social
Media greifen zudem sehr reichweitenstarke Influencer*innen den Halloween-
Hype auf, um mit ihren Followern in Kontakt zu treten. Schmink-Tutorials,
Verkleidungs- und Party-Tipps sowie Koch- und Backrezepte erzielen derzeit
enorme Interaktionsraten. Aber auch für alle anderen ist Halloween
mittlerweile ein sehr willkommener Anlass, um der eigenen Kreativität
freien Lauf zu lassen, Spaß zu haben und die eigenen Halloween-Erlebnisse
über Social Media zu teilen.

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