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Wie umgehen mit dem 1,5-Grad-Ziel?

In einem Positionspapier hat das Deutsche Klima-Konsortium, zu dessen
Mitgliedern das Max-Planck-Institut für Meteorologie gehört, Empfehlungen
zum Umgang mit dem in der Klimapolitik vieldiskutierten 1,5-Grad-Ziel
gegeben. Demnach ist das Ziel zwar nicht mehr zu erreichen, darf aber auch
nicht aufgegeben werden.

Unter dem Eindruck der zerstörerischen jüngsten Wetterextreme – wie
beispielsweise den Starkniederschlägen in Mitteleuropa und in Spanien oder
den Tropenstürmen in den USA und auf den Philippinen – findet vom 11. bis
22. November 2024 die 29. Weltklimakonferenz (Conference of the Parties,
COP) in Baku (Aserbaidschan) statt. Die Europäische Union möchte bei
diesem internationalen Treffen für ambitionierte Klimaschutzpläne werben,
um das sogenannte 1,5-Grad-Ziel einzuhalten: die Begrenzung der globalen
Erwärmung auf maximal 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit.

Ob dieses Ziel noch realistisch ist, wurde mehrfach infrage gestellt:
Immerhin prognostizierte der EU-Klimadienst Copernicus kürzlich, dass das
Jahr 2024 das erste sein wird, in dem die Durchschnittstemperatur die des
Zeitraums 1850–1900 um mehr als 1,5°C übersteigt. Zwar geht es beim 1,5
-Grad-Ziel nicht um ein einzelnes Jahr, sondern um einen Mittelwert über
20 Jahre – doch auch dieser dürfte Anfang der 2030er-Jahre die 1,5-Grad-
Marke überschreiten. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Klima-
Konsortium (DKK), zu dessen Mitgliedern das Max-Planck-Institut für
Meteorologie (MPI-M) gehört, Empfehlungen zum Umgang mit dem 1,5-Grad-Ziel
gegeben. Das Positionspapier wurde von MPI-M-Direktor Jochem Marotzke
mitverfasst und auf der Webseite des DKK veröffentlicht. Das DKK ist ein
Zusammenschluss von 27 Institutionen der deutschen Klima- und
Klimafolgenforschung.

In sechs Kernbotschaften stellen die Autor*innen des Positionspapiers
unter anderem klar, dass sie befürworten, das absehbare Verfehlen des 1,5
-Grad-Ziels offen zu kommunizieren. Außerdem ordnen sie dessen
physikalische und politische Bedeutung ein, nennen Hindernisse zu seiner
Erreichung und erinnern an die genaue Formulierung der Pariser Klimaziele:
die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen und
Anstrengungen zu unternehmen, den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu
limitieren. Das Pariser Abkommen sieht außerdem Treibhausgasneutralität in
der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts vor. Es ist völkerrechtlich
verbindlich und steht nicht zur Disposition.

Die Kernbotschaften im Wortlaut

1. Das absehbare Überschreiten des Zielwertes von 1,5°C sollte offen
kommuniziert und im politischen Handeln berücksichtigt werden. Der sechste
IPCC-Sachstandsbericht konstatiert, dass das 20-Jahresmittel der globalen
Temperaturerhöhung vermutlich Anfang der 2030er Jahre die 1,5°C-Grenze
überschritten haben wird. Die Gestaltung der Klimaanpassung sollte von
aktuell plausiblen Temperaturszenarien ausgehen und sich auf diese
vorbereiten. Ungeachtet dessen sind weiterhin alle Anstrengungen zu
unternehmen, den Temperaturanstieg nach Maßgabe des Pariser Abkommens zu
begrenzen.

2. 1,5°C stellt keine physikalische Schwelle des Klimawandels dar. Es gibt
keinen trennscharfen Übergang von einem sicheren Klima zu einem
gefährlichen Klimawandel. Schon heute verursacht der Klimawandel in vielen
Teilen der Welt erhebliche und zum Teil irreversible Schäden. Die
Veränderung der lokalen Durchschnittstemperatur weicht an vielen Orten
deutlich nach oben und unten vom globalen Mittel ab.

3. Mit jedem weiteren Zuwachs an globaler Erwärmung werden Änderungen von
Extremen weiterhin größer. Der Weltklimarat IPCC hat in seinem
Sonderbericht zum 1,5°C-Ziel die Unterschiede in den erwartbaren
Klimafolgen zwischen 1,5°C und 2°C herausgearbeitet. Hier wird dargelegt,
dass es bei 2°C erheblich mehr Klimaschäden geben wird als bei 1,5°C. Im
sechsten Sachstandsbericht des IPCC ist belegt, dass es bei jedem halben
Grad Celsius weiteren Temperaturanstieg deutlich erkennbar mehr
Hitzewellen, Starkniederschläge und Überflutungen gibt.

4. Das Pariser Abkommen ist völkerrechtlich verbindlich und steht daher
nicht zur Disposition. Es benennt das Ziel, die Erwärmung auf deutlich
unter 2°C zu begrenzen und konkretisiert dies mit Verweis auf die 1,5°C.
Artikel 2 konstatiert, dass die „Bedrohung durch Klimawandeländerungen“
gemindert werden soll, indem „der Anstieg der durchschnittlichen
Erdtemperatur deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau gehalten
wird und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf
1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, da erkannt wurde,
dass dies die Risiken und Auswirkungen der Klimaänderungen erheblich
verringern würde“. In Artikel 4 benennt das Pariser Abkommen das Ziel der
Treibhausgasneutralität und legt hierfür einen Zeithorizont fest. Der
Artikel führt aus, „so bald wie möglich den weltweiten Scheitelpunkt der
Emissionen von Treibhausgasen zu erreichen [...], um in der zweiten Hälfte
dieses Jahrhunderts ein Gleichgewicht zwischen den anthropogenen
Emissionen von Treibhausgasen aus Quellen und dem Abbau solcher Gase durch
Senken [...] herzustellen“. In dem von 195 Staaten sowie der EU
verabschiedeten Pariser Abkommen ist somit politisch festgelegt, was als
gefährlicher Klimawandel betrachtet wird und was durch angemessene
politische Maßnahmen zu vermeiden ist.

5. Für das Temperaturziel legt das Pariser Abkommen keinen konkreten
Zeithorizont fest. Allerdings kann der genaue Wortlaut „deutlich unter
2°C...gehalten wird“ (Pariser Abkommen, Art. 2, Betonung hinzugefügt) als
ein Hinweis darauf interpretiert werden, dass der klimatisch gemittelte
Temperaturanstieg dauerhaft und zu jeder Zeit deutlich unter 2°C gehalten
werden soll. Gleichwohl entstand im Klimawandeldiskurs das Konzept des
„Overshoot“, also eines temporären Überschreitens des Temperaturziels von
1,5°C. Gelänge ein auch nur temporäres Überschreiten des Temperaturziels
von 1,5°C, erhöht dies dennoch das Risiko von irreversiblen Schäden, z.B.
Korallensterben, Gletscherschmelzen, Biodiversitätsverlust, Absterben des
Amazonasregenwaldes.

6. Es sind insbesondere die gesellschaftlichen Treiber wie Konsumverhalten
und Unternehmensstrategien, die der Einhaltung des 1,5°C-Ziels
entgegenwirken. Die Gesellschaftswissenschaften liefern dazu relevante
Hinweise; ebenso zu politischen Handlungsoptionen für ein Umsteuern.
Bisher sind die getroffenen politischen Entscheidungen für das Erreichen
der klimapolitischen Ziele, insbesondere für das Ziel der tiefen
Dekarbonisierung, unzureichend. Vor allem steht die große soziale
Ungleichheit in vielen Gesellschaften der Welt einer Dekarbonisierung bis
2050 im Weg. Gleichwohl gibt es Entwicklungen, die das Erreichen des
1,5°C- Ziels befördern und daher deutlicher herausgestellt werden sollten.
Dazu gehört, dass heute global fast doppelt so viel in erneuerbare
Energien investiert wird wie in fossile Energieerzeugung oder auch, dass
die Kosten für Solarenergie in den letzten 20 Jahren um ca. 90 Prozent
gesunken sind.

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Dann wird’s laut. Verkehrsberuhigung und Einzelhandel

Einladung/Terminhinweis: Öffentliche Dialogveranstaltung im Rahmen der
„Difu-Dialoge zur Zukunft der Städte“

Ort: online
Zeit: 20.11.2024, 17:00 - 19:00 Uhr
gebührenfrei, Anmeldung erforderlich

Begrüßung
- Prof. Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer
des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu)

Moderation
- Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold, Difu, Berlin

Podium
- Dr. Michaela Christ, Difu, Berlin
- Gäste aus den Kommunen

Die Veranstaltung „Dann wird’s laut. Verkehrsberuhigung und Einzelhandel“
des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) bietet eine Plattform für
eine sachliche Auseinandersetzung und lädt dazu ein, die Auswirkungen von
verkehrsberuhigten Innenstädten und entsiegelten Flächen auf den
Einzelhandel zu beleuchten.
Gemeinsam mit Fachleuten diskutieren wir darüber, ob und wie die
Bedürfnisse des Einzelhandels und die Notwendigkeit zu Klimaschutz und
-anpassung in Einklang gebracht werden können. Aktuelle
Forschungsergebnisse zum Mobilitäts- und Einkaufsverhalten werden
vorgestellt, um die Debatte mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu
bereichern.

Dramaturgie/Teilnehmende
Die Vortrags- und Dialogreihe widmet sich verschiedenen aktuellen Themen
zur „Zukunft der Städte“. Je nach Themenschwerpunkt setzt sich der Kreis
der Teilnehmenden aus Politik, Bundes- und Landesverwaltungen,
Bezirksämtern, Stadtverwaltungen, Medien sowie anderen öffentlichen und
privaten Einrichtungen unterschiedlich zusammen. Nach dem Input der
Podiumsgäste ist Zeit für Fragen und Diskussion – auch mit dem Publikum.

Online-Anmeldung und weitere Infos: www.difu.de/18724

Eine Anmeldung ist erforderlich, um Zugangsdaten zu erhalten. Bitte
beachten Sie die Informationen zum Datenschutz. Fragen zur Anmeldung:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Teilnehmende können Fragen und Diskussionsbeiträge während der
Veranstaltung in der Videokonferenz oder über die Chat-Funktion
einbringen.

Der Text ist selbstverständlich frei zur Weiternutzung. Über ein
Belegexemplar/Beleglink an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. würden wir uns sehr
freuen.

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes
Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-,
Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und
Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale
Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht,
Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige
Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln – bearbeitet ein
umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher
Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu
bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist
alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH
geführten Forschungsinstituts.

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Die Wahl der Cannabis-Samen: Innen- vs. Außenanbau erklärt

Wahl der Cannabis Samen Symbolbild
Wahl der Cannabis Samen Symbolbild

Mit dem Anbau von Cannabis könnt Ihr Eure eigenen hochwertigen Pflanzen züchten, die zu Eurem Geschmack und Eurer Umgebung passen. Eine wichtige Entscheidung in diesem Prozess ist die, ob Ihr drinnen oder draußen anbaut - jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen.

 

Die Auswahl der richtigen Cannabissamen, die zu der von Ihnen gewählten Methode passen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Barney's Farm, eine vertrauenswürdige Saatgutbank in den Niederlanden mit engen Verbindungen zur chemischen Industrie, verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Angebot von Cannabissamen höchster Qualität und ist damit eine großartige Quelle für Anfänger und erfahrene Züchter.

 

 

 

Innen- und Außenanbau verstehen

 

Beim Innenanbau habt Ihr die volle Kontrolle über Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Licht und Luftströmung. Das bedeutet, dass Ihr das ganze Jahr über anbauen und die Einstellungen anpassen könnt, um die Gesundheit der Pflanzen und den Ertrag zu steigern. Ihr verwaltet alles, von den Nährstoffen bis zu den Lichtstunden, und strebt nach gleichbleibenden Ergebnissen und höherer Produktivität.

 

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Indoor-Anbau eine Menge Investitionen in Ausrüstung und Energie erfordert, da Ihr Dinge wie Grow-Lampen, Ventilatoren und möglicherweise eine Klimaanlage verwenden. Außerdem benötigen Ihr einen speziellen Bereich, z.B. ein Grow-Zelt oder einen Raum, um die perfekte Umgebung für eure Pflanzen zu schaffen.

 

Auf der anderen Seite nutzt der Anbau im Freien das natürliche Sonnenlicht und das Wetter, was zu größeren Pflanzen und möglicherweise größeren Ernten führen kann. Es ist eine billigere Art des Anbaus, da Sie nicht viel an Beleuchtung und Klimakontrolle benötigen. Ihre Pflanzen können natürlich wachsen, was oft zu einem gesünderen Wachstum, besserem Geschmack und mehr Ertrag führt.

 

 

 

Auswahl von Cannabissamen für den Innenanbau

 

Wenn Ihr drinnen anbauen, macht die Wahl der richtigen Cannabissorten einen großen Unterschied. Indica-dominante Sorten sind sehr beliebt, weil sie kurz und buschig sind, was gut in kleine Innenräume passt. Diese Pflanzen wachsen dicht gedrängt, was es einfacher macht, auf kleiner Fläche einen guten Ertrag zu erzielen.

 

Ihr könnt auch Hanfpflanzen für den Innenanbau kaufen, um euer Setup weiter zu diversifizieren. Außerdem blühen sie schnell, so dass Ihr schneller ernten und öfter anbauen könnt. Autoflowering-Sorten eignen sich auch hervorragend für den Innenanbau, da sie ihre Blütezeit mit dem Alter und nicht mit Lichtveränderungen beginnen. Diese Eigenschaft ist praktisch, besonders für neue Züchter oder wenn Ihr jedes Jahr mehrere Ernten einfahren wollt.

 

Nehmen Ihr Northern Light Automatic als Beispiel. Diese Sorte bleibt klein, nur etwa 80-100 cm hoch, perfekt für den Innenanbau. Ihr blüht in nur 8-9 Wochen, was mehrere Ernten pro Jahr ermöglicht. Ihr ist auch resistent gegen Schädlinge und Schimmel, was für die manchmal feuchte Umgebung in Innenräumen nützlich ist. Eine weitere gute Wahl ist Blue Cheese, ein indicadominierter Hybrid, der eine entspannende Wirkung hat. Ihr ist widerstandsfähig und gedeiht auch unter künstlichem Licht, was sie zu einer problemlosen Option für den Innenanbau macht.

 

 

 

Auswahl von Cannabissamen für den Anbau im Freien

 

Für den Anbau im Freien müssen Ihr Cannabissorten auswählen, die mit dem örtlichen Wetter zurechtkommen. Sativa-dominante Sorten eignen sich hervorragend für den Anbau im Freien, da sie unter natürlichem Sonnenlicht größer sind und länger blühen. Sativas gedeihen gut in warmen Gegenden, da ihre hohe und dünne Statur ihnen hilft, mit Hitze und mehr Sonnenlicht umzugehen. Denkt bei der Auswahl der Samen immer an das Wetter vor Ort, denn verschiedene Sorten benötigen bestimmte Temperaturen, Feuchtigkeit und Wachstumszeiten.

 

Ein Beispiel ist Amnesia Haze, die perfekt für sonnige und warme Orte ist. Ihr kann im Freien wirklich hoch wachsen, bis zu 210 cm, was euch hilft, die Sonne aufzusaugen. Ihre luftige Blattstruktur verringert das Schimmelrisiko, das in feuchten Klimazonen ein Problem darstellt.

 

 

 

Wichtige Überlegungen zur Auswahl von Samen

 

Wenn Ihr die richtigen Cannabissamen für eure Umgebung und Bedürfnisse auswählt, werdet Ihr eine erfolgreichere und angenehmere Anbauerfahrung haben. Ganz gleich, ob Ihr euch für den Innenanbau entscheidet, bei dem Ihr alles unter Kontrolle habt, oder für den Anbau im Freien unter natürlichen Bedingungen, die Auswahl der richtigen Samen ist der erste Schritt zu einer großen Ernte. Ihr könnt auch Hanfpflanze kaufen, um euren Cannabisgarten zu ergänzen und eure Anbauerfahrung weiter zu verbessern.

 

Barney's Farm ist seit den 1980er Jahren ein vertrauenswürdiger Lieferant von hochwertigen Cannabissamen. Ganz gleich, ob Ihr für den Innen- oder Außenanbau planen, Barney's Farm hat eine Vielzahl von Samen, die für verschiedene Anbaumethoden und Klimazonen geeignet sind, so dass jeder Anbauer die richtige Sorte für seine Bedürfnisse finden kann.

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Pankreaskrebs: Uniklinikum macht Betroffenen mit farbenfroher Aktion Mut

Der 11. Weltpankreaskrebstag am 21. November steht unter dem Motto
„Forschung - Chancen - Hoffnung“. | Das Uniklinikum macht mit der lila
angestrahlten
Schwebebahn auf die Erkrankung aufmerksam. | Der Spendenaufruf an die
Dresdnerinnen und Dresdner ist mit der Einladung zur kostenlosen Mitfahrt
verknüpft.

Die Zahl der Menschen, die an Bauspeicheldrüsenkrebs erkranken, steigt
weltweit an. Auch in Deutschland wird diese Krebsart immer häufiger
diagnostiziert. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden macht
zum diesjährigen Weltpankreaskrebstag am Donnerstag (21. November) darauf
aufmerksam, dass durch Grundlagenforschung und klinische Studien sowohl
die medikamentöse Therapie als auch die Präzision der Krebsoperation und
damit die Prognose von Pankraeaskrebspatientinnen und -patienten in den
letzten Jahren deutlich verbessert werden konnten. Dafür hat die Klinik
für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie einen großzügigen Partner für
eine spektakuläre Aktion gewinnen können. Die Dresdner Verkehrsbetriebe
lassen die Schwebebahn am Elbhang an diesem Tag zwei Stunden länger
fahren. Als weithin sichtbares Zeichen wird die Schwebebahn in
lilafarbenem Licht erstrahlen und Betroffenen Zuversicht geben. Fahrgäste
können die Schwebebahn am 21. November, 18 bis 20 Uhr kostenlos nutzen.
Verbunden ist die Aktion mit einem Spendenaufruf zugunsten von
therapiebegleitenden Projekten für Pankreaskrebspatientinnen und
-patienten.

„Der Hochschulmedizin Dresden ist es seit Jahren ein sehr wichtiges
Anliegen, mit der Lichtaktion auf die von Pankreaskrebs Betroffenen
aufmerksam zu machen, ebenso wie auch auf jene, die sich in Medizin,
Pflege und Forschung dem Kampf gegen diesen aggressiven Krebs verschrieben
haben“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum
Dresden. „Dieses Engagement ist mehr denn je gefragt, denn die Zahl der
Pankreaskrebsdiagnosen steigt weltweit stark an.“ 2023 wurden mehr als
eine halbe Million Neuerkrankungen verzeichnet, in Deutschland waren es
2023 mehr als 20.000. Aufgrund verbesserter und heute weit verbreiteter
bildgebender Diagnoseverfahren gelingt es jedoch immer häufiger, bereits
Vorstufen des Krebses zu entdecken. Die fächerübergreifende Interpretation
des Befundes und die Behandlung an einem spezialisierten Zentrum
ermöglichen es dann in vielen Fällen, die Geschwulst zu entfernen, bevor
sie sich zu einem gefährlichen Karzinom entwickelt.

Tückische Krebserkrankung, weil nur selten Symptome auftreten

Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist vor allem im frühen Stadium
tückisch – denn sie verursacht kaum oder nur unspezifische Symptome. Weil
der Pankreaskrebs zu den aggressivsten Krebsarten zählt und oft erst spät
erkannt wird, überleben nur rund elf Prozent der Erkrankten die ersten
fünf Jahre nach der Diagnose. Die demografische Entwicklung und
Risikofaktoren wie Rauchen sowie hoher Alkoholkonsum sind nur einige
Gründe für die steigenden Fallzahlen. Und doch gibt es eine Entwicklung,
die Hoffnung macht: Es gibt immer mehr Zufallsbefunde, bei denen eine
frühe Veränderung der Bauchspeicheldrüse festgestellt wird. Zeitige
Befunde sind aufgrund der immer besser werdenden Qualität der bildgebenden
Verfahren häufiger möglich. Mithilfe von Computertomographie (CT) und
Magnetresonanztherapie (MRT) werden so bereits Krebsvorstufen aufgespürt
und entsprechend therapiert. „Bei richtiger Diagnose und Therapie haben
wir in diesen Fällen sehr gute Chancen, die Entstehung von Pankreaskrebs
zu verhindern“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für
Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie (VTG) am Universitätsklinikum
Dresden und Mitglied im geschäftsführenden Direktorium des Nationalen
Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC).

Das Universitätsklinikum Dresden hat für nahezu alle Krebsarten
interdisziplinäre Zentren aufgebaut, die unter dem Dach des NCT/UCC
arbeiten – darunter ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes
Viszeralonkologisches Zentrum mit besonderer Expertise für Tumoren des
Darms, der Bauchspeicheldrüse, des Magens, der Leber und der Speiseröhre.
Allein rund 150 operative Eingriffe jährlich werden am Uniklinikum bei
Pankreaskrebspatientinnen und -patienten vorgenommen. Dafür steht mit dem
Da-Vinci-OP-System ein hochpräzises, roboterassistiertes Verfahren zur
Verfügung. Die minimalinvasive „Schlüssellochtechnik“ sorgt zudem für eine
schnellere Heilung. „Auch wenn ein Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert
wurde, kann durch eine Kombination aus Chirurgie mit Chemotherapie bei
einem Teil der Betroffenen ein Überleben erreicht werden“, so Prof. Jürgen
Weitz. „Bauchspeicheldrüsenoperationen gehören dabei zu den
kompliziertesten operativen Eingriffen. Die Sicherheit und auch das
Ergebnis der Operation hängt dabei entscheidend von der Erfahrung des
behandelnden Teams ab.“

Pankreaskrebspatient: „Nach der Diagnose ging alles ganz schnell“

Wolfgang Korneli aus Zeithain wurde in diesem Jahr am Uniklinikum Dresden
operiert. Im Februar bekam der 66-Jährige die schockierende Diagnose
Pankreaskrebs – kurz nach dem Eintritt ins Rentenalter. „Im Januar habe
ich mit meiner Frau noch eine wunderschöne Kreuzfahrt gemacht, zum Glück“,
erzählt Wolfgang Korneli. Denn nach der Diagnose war alles anders,
Operationen und Chemotherapien folgten. Eine erste Operation im Februar
und einen zweiten, größeren Eingriff im August hat er gut überstanden. In
einem gemeinsamen Tumorboard berieten Onkologinnen und Onkologen
anschließend, welche Therapie sinnvoll für Wolfgang Korneli ist – derzeit
bekommt er einen zweiten Zyklus Chemotherapie. Entdeckt wurde der Tumor
Anfang dieses Jahres, weil er massive Probleme mit der Verdauung hatte.
„Es begann schon zu Weihnachten, aber da habe ich die Beschwerden auf das
reichliche und deftige Essen geschoben.“ Als es ihm nach der Kreuzfahrt
wieder sehr schlecht ging, stellte sein Hausarzt in Riesa sehr hohe
Blutzuckerwerte fest. Eine Ultraschalluntersuchung zeigte daraufhin ein
drei Zentimeter großes Gewächs, das bereits in den Zwölffingerdarm
eingewachsen war. „Dann ging alles sehr schnell“, erinnert sich Wolfgang
Korneli. Erst wird er im Krankenhaus Riesa behandelt, dann wechselt er ans
Uniklinikum Dresden. „Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Ich fühle
mich am Uniklinikum gut aufgehoben und vor allem fachlich in den besten
Händen.“

Nach wie vor kämpft Wolfgang Korneli mit Verdauungsbeschwerden, auch wenn
sie nach der Entfernung des Tumors etwas besser geworden sind. Auf welche
Nahrungsmittel er verzichten sollte und wie Essen möglichst schonend
zubereitet wird, hat Wolfgang Korneli in einem der Kochkurse am
Uniklinikum gelernt. Diese Kurse und weitere Angebote speziell für
Pankreaskrebspatientinnen und -patienten werden abseits der
Regelversorgung über Spenden finanziert, die unter anderem am
Weltpankreaskrebstag gesammelt werden.

Aktionsfarbe Lila lässt Dresdner Sehenswürdigkeiten erstrahlen

Anlässlich des Weltpankreaskrebstags, der in Deutschland von TEB e.V.
Selbsthilfe (Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse) mit initiiert
wird, setzt die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des
Uniklinikums Dresden deshalb auch in diesem Jahr ein lilafarbenes Zeichen,
um auf die Erkrankung und zugleich auf neue Therapien und
Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Seit 2017 beteiligt sich
das Uniklinikum aktiv am Weltpankreaskrebstag und hat seitdem bereits
sechs Gebäude in Dresden in Lila erleuchten lassen: die Semperoper (2017),
das Haus 32 auf dem Gelände der Hochschulmedizin (2018), der Kulturpalast
(2019), das Lingnerschloss (2020), das Blaue Wunder (2021), zwei Elbe-
Dampfer (2022) sowie das Gebäude des Nationalen Krebszentrum Dresden
(NCT/UCC), ebenfalls auf dem UKD-Areal (2023). Für die Lichtaktionen
konnte das Uniklinikum jeweils wichtige Akteure der Dresdner
Stadtgesellschaft gewinnen. In diesem Jahr ist es gelungen, die Dresdner
Verkehrsbetriebe für die Aktion am Weltpankreaskrebstag ins Boot holen.

Am 21. November können Fahrgäste die Dresdner Schwebebahn in der Zeit
zwischen 18 und 20 Uhr kostenlos nutzen. Eine Audio-Aufzeichnung sowie
Live-Vorträge zum Thema Pankreaskrebs begleiten die Berg- und Talfahrten.
Das Team der VTG-Klinik am Uniklinikum freut sich, wenn die Besucherinnen
und Besucher die Aktion mit einer Spende würdigen und damit Projekte
zugunsten von Pankreaskrebspatientinnen und -patienten ermöglichen.

Spenden für die Kochkurse und weitere therapiebegleitende Projekte werden
weiterhin gesammelt: https://stiftung-hochschulmedizin.de/ihre-spende/

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