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Prof. Dr. Christian Zang erhält Ars legendi-Preis 2024 für exzellente Lehre

Preisträger Prof. Dr. Christian Zang  Birgit Ossenkopf  © Stifterverband
Preisträger Prof. Dr. Christian Zang Birgit Ossenkopf © Stifterverband

Prof. Dr. Christian Zang von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT)
erhielt den Ars legendi-Fakultätenpreis 2024 für exzellente Lehre in den
Wald- und Forstwissenschaften. Der Preis wurde erstmals vom
Stifterverband, dem Forstlichen Fakultätentag und den forstlichen
Hochschulen in Zusammenarbeit mit der Sattelmühle-Stiftung verliehen.

Die feierliche Verleihung des Ars legendi-Fakultätenpreises Wald- und
Forstwissenschaften fand am 15. Oktober 2024 bei der Stiftung Sattelmühle
auf dem Forstgut Sattelmühle statt. Die Jury, bestehend aus
Fachvertreterinnen und -vertretern, hat Prof. Dr. Christian Zang
https://www.hswt.de/person/christian-zang für seine herausragenden
Leistungen in der Lehre ausgewählt. Seit 2021 Inhaber der Professur
„Forests and Climate Change“ https://www.hightechagenda.de/experte/prof-
dr-christian-zang/
, überzeugte er durch innovative Lehrmethoden und ein
besonderes Engagement für seine Studierenden. Sein Lehransatz ermöglicht
es ihm, aktuelle Forschungserfahrungen direkt an die Studierenden
weiterzugeben und darüber hinaus einen bedeutenden Beitrag zur
Weiterentwicklung der Lehre zu leisten.

Auszeichnung für innovative Lehre und herausragendes Engagement

Besonders hervorzuheben sind Prof. Dr. Zangs Fähigkeiten im Bereich der
Digitalisierung, die innovative Formen der interdisziplinären Lehre
fördern. Durch den Einsatz technischer Innovationen unterstützt er die
Studierenden nachhaltig in der Auswertung komplexer Daten, was die
Qualität der Ausbildung auf ein neues Niveau hebt und auch positive
Auswirkungen auf andere Fachrichtungen und das gesamte Curriculum hat.

Hochschulpräsident Dr. Eric Veulliet https://www.hswt.de/person/eric-
veulliet zeigt sich beeindruckt: „Die erstmalige Vergabe des Ars legendi-
Fakultätenpreises für exzellente Lehre in den Wald- und
Forstwissenschaften ist ein Triumph für die HSWT. Prof. Dr. Christian Zang
wird als herausragender Leistungsträger gewürdigt, der sich in der
Fakultät Wald und Forstwirtschaft auf vielfältige Weise vorbildlich und
innovativ für die Interessen von Studierenden und dem wissenschaftlichen
Nachwuchs engagiert.“

Auch Prof. Dr. Jörg Ewald https://www.hswt.de/person/joerg-ewald, Dekan
der Fakultät Wald und Forstwirtschaft
https://www.hswt.de/hochschule/organisation/fakultaeten/wald-und-
forstwirtschaft, freut sich: „Der erstmals von allen deutschen Hochschulen
und Universitäten gemeinsam ausgelobte Preis für exzellente
forstwissenschaftliche Lehre schließt eine wichtige Lücke. Mit Prof. Dr.
Christian Zang wird ein Leistungsträger geehrt, der sich in der Fakultät
Wald und Forstwirtschaft auf allen Ebenen vorbildlich und innovativ für
die Belange von Studierenden und wissenschaftlichem Nachwuchs einsetzt.
Als „digital native“ motiviert er den forstlichen Nachwuchs für eine
produktive Anwendung von digitalen Werkzeugen und großen Datenmengen, die
für die Anpassung unserer Wälder unverzichtbar sind.“

Exzellente Lehre über die Forstwirtschaften hinaus

Prof. Dr. Zang integriert fortlaufend seine Forschungsergebnisse in die
Lehre, was einen schnellen und direkten Wissenstransfer ermöglicht. Dies
zeigt sich in ausgezeichneten Lehrbewertungen und seiner großen
Beliebtheit als Betreuer von Abschlussarbeiten. Er schätzt seine Arbeit:
„Der Klimawandel stellt die größte Herausforderung für Wälder und die
Forstwirtschaft weltweit dar. Die Möglichkeit, durch meine Lehre zum
Verständnis der oft komplexen Zusammenhänge beizutragen und durch
integrative Ansätze Handlungsperspektiven aufzuzeigen, ist für mich eine
besondere Motivation in meiner täglichen Arbeit als Hochschullehrer.“

Prof. Dr. Zang bietet eine Bandbreite an Lehrveranstaltungen in
verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen, sowohl in deutscher als
auch in englischer Sprache an. In seiner Funktion als Studiendekan für den
Studiengang Forstingenieurwesen sowie zwischenzeitlich für den neu
etablierten Studiengang Arboristik und urbanes Waldmanagement engagiert er
sich auch über seine eigenen Veranstaltungen hinaus.

In diesem Interview https://www.hswt.de/news-list/detail/ars-legendi-
fakultaetenpreis-fuer-prof-dr-christian-zang
verrät Prof. Dr. Christian
Zang, welche Bedeutung dieser Preis für ihn hat.

Verfasserin: Lea Dinter, Pressestelle der HSWT

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Neue Studie zum Potenzial von alternativen Maßnahmen (OECMs) für den Schutz der Artenvielfalt

ie Riffe der Spermonde-Inseln im indonesischen Korallendreieck sind Lebensräume vieler Arten und sichern den Lebensunterhalt der lokalen Gemeinschaften  Marleen Stuhr, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
ie Riffe der Spermonde-Inseln im indonesischen Korallendreieck sind Lebensräume vieler Arten und sichern den Lebensunterhalt der lokalen Gemeinschaften Marleen Stuhr, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)

Bei der COP16 im kolumbianischen Cali diskutiert die internationale
Staatengemeinschaft derzeit, wie das 2022 in Montreal verabschiedete
Weltnaturabkommen umgesetzt werden kann. Zu den Zielen zählt, unter
anderem, 30 % der Landes- und Meeresfläche bis 2030 weltweit unter Schutz
zu stellen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-
Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) zeigt am Beispiel Indonesiens,
wie alternative Schutzmaßnahmen – sogenannte „other effective area-based
conservation measures“ (kurz OECMs) – Meeresschutzgebiete ergänzen können,
um dieses Biodiversitätsziel zu erreichen. Die Studie wurde kürzlich im
Fachmagazin Ocean & Coastal Management veröffentlicht.

Meeresschutzgebiete – „marine protected areas“ (kurz MPAs) – spielen eine
wichtige Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt auf unserem
Planeten, aber sie allein reichen nicht aus, um die zunehmende Bedrohung
und den Druck auf die natürlichen Lebensräume und die Artenvielfalt
aufzuhalten.

OECMs können ein weiteres Mittel sein, um globale Biodiversitätsziele zu
erreichen.  Zu solchen Maßnahmen zählen beispielsweise Gebiete, die von
indigenen Völkern, lokalen Gemeinschaften oder dem Privatsektor verwaltet
oder nachhaltig bewirtschaftet werden. In vielen Fällen orientiert sich
dies an lokalen Werten, Traditionen und sozialer Wirtschaft. Im Gegensatz
zu ausgewiesenen Schutzgebieten ist der Naturschutz bei OECMs nicht immer
das Hauptziel, wird aber als Ergebnis der nachhaltigen Praktiken erreicht.

Die neue Studie der Forschenden aus Deutschland, Indonesien und den USA
ergab, dass in den artenreichen indonesischen Küstengewässern bereits 382
potenzielle marine OECMs mit einer Fläche von mehr als zehn Millionen
Hektar existieren und dass die Kombination von OECMs mit MPAs den
Meeresschutz in Indonesien verbessern kann. Zusammen haben sie das
Potenzial, mehr als die Hälfte der Seegras- und Korallenriffhabitate des
Landes zu schützen.

Die Untersuchung zeigt außerdem, dass OECMs als ökologische Korridore
dienen und so die Verbindung zwischen bestehenden Meeresschutzgebieten
verbessern können. Die Einbeziehung von OECMs fördere nicht nur die
Erhaltung der biologischen Vielfalt, sondern unterstütze auch lokale
Verwaltungspraktiken und nachhaltiges Ressourcenmanagement, so die
Autor:innen der Publikation.

Mithilfe räumlicher Analyse haben die Forschenden öffentlich verfügbare
Datensätze untersucht, um die ökologischen Beiträge zum Meeresschutz von
382 potenziellen marinen OECMs und 193 Meeresschutzgebieten in ganz
Indonesien zu bewerten. Die wichtigsten Küstenlebensräume – Mangroven,
Seegräser und Korallenriffe – standen dabei im Mittelpunkt. Zusätzlich
untersuchte das Forschungsteam auch menschliche Einflüsse wie Fischerei,
Bevölkerungsdichte an der Küste, industrielle Entwicklung und
Verschmutzung.

„Die Anerkennung von OECMs als legitime Schutzgebiete zusammen mit MPAs
kann die geschützte Meeresfläche in Indonesien bis 2030 um 13 % erhöhen
und damit die Bemühungen des Landes zur Erreichung seiner nationalen
Schutzziele voranbringen“, sagt Estradivari, Meeresbiologin am ZMT und
Hauptautorin der Studie. „Obwohl die identifizierten potenziellen OECM-
Flächen im Durchschnitt fünfmal kleiner sind als ausgewiesene MPAs, bilden
sie ein dichteres und besser verbundeneres Netzwerk ökologischer
Korridore, das der Bewegung mariner Arten und der Widerstandsfähigkeit von
Populationen zugutekommt und für die biologische Vielfalt wichtig ist“,
erklärt die indonesische Wissenschaftlerin.

Viele potenzielle OECMs werden seit Generationen von indigenen Völkern und
lokalen Gemeinschaften verwaltet, die außerhalb von MPAs tätig sind. Diese
OECMs ergänzen die MPAs; beides sind entscheidende Instrumente für den
Schutz der biologischen Vielfalt, so die Forschenden. OECMs anzuerkennen
würde den Schutz mariner Ökosysteme verbessern – insbesondere in Gebieten,
die für herkömmliche MPAs nicht geeignet sind – und die
Widerstandsfähigkeit der Meeresökosysteme gegenüber den Auswirkungen des
Klimawandels erhöhen.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass OECMs das Potenzial haben, Lücken zu
schließen, die traditionelle MPAs bei der Erreichung von Schutzzielen
hinterlassen. Sie bieten außerdem flexible Managementstrukturen, wodurch
sie in einzigartiger Weise in der Lage sind, Naturschutz mit lokalem
sozioökonomischem Nutzen zu verbinden“, ergänzt Dr. Sebastian Ferse,
Riffökologe am ZMT und Dozent an der Universität Bogor (IPB) in
Indonesien. „Die formelle Anerkennung von OECMs unterstützt die
biologische Vielfalt und befähigt gleichzeitig die lokalen Gemeinschaften,
ihre Ressourcen zu bewirtschaften, was eine Win-Win-Lösung für Natur und
Menschen darstellt. Dieser integrative Schutz steht im Einklang mit den
globalen Zielen zur Bekämpfung des Klimawandels, zum Schutz der
biologischen Vielfalt und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.“

Laut Meeresbiologin Estradivari komme diese Studie gerade zur rechten
Zeit, da die COP16 Wege zum Erreichen des ehrgeizigen 30x30-Ziels
adressiert. Die indonesische Regierung und verschiedene Interessengruppen
nutzten die neuen Forschungsergebnisse, um die Fortschritte des Landes bei
der Erreichung der nationalen und internationalen Schutzziele zu
unterstützen. Die Studie stelle auch ein Modell für andere Länder dar, die
unterschiedliche gebietsbezogene Managementpraktiken in ihren Naturschutz
integrieren wollen.

„Auf der COP16 wird Indonesien über seine Fortschritte beim Meeresschutz
berichten und die Ergebnisse unserer Studie nutzen, um zur globalen
Diskussion über das 30x30-Ziel beizutragen. Die Studie liefert konkrete
Beispiele dafür, welchen Beitrag OECMs zum Erhalt der biologischen
Vielfalt leisten können“, so Meeresbiologin Estradivari abschließend.

An der Forschungsarbeit waren insgesamt 20 internationale Expert:innen aus
Wissenschaft, Politik und NGOs in Deutschland, Indonesien und den USA
beteiligt. Dazu zählen Forschende folgender Organisationen: Leibniz-
Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Universität
Maritime Raja Ali Haji (Indonesien), Nationale Forschungs- und
Innovationsagentur BRIN (Indonesien), Universität Bogor IPB (Indonesien),
Ministerium für Meeresangelegenheiten und Fischerei (Indonesien), World
Wildlife Fund (USA), Rare (Indonesien), Yayasan Pesisir Lestari
(Indonesien), LMMA Indonesia, Universität Oldenburg, WWF-Indonesien,
Yayasan Landesa Bumi (Indonesien), Coral Triangle Center (Indonesien).

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Estradivari | AG Fischökologie und -evolution | Leibniz-Zentrum für Marine
Tropenforschung (ZMT)
E-Mail: <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

Dr. Sebastian Ferse | Senior Scientist | Leibniz-Zentrum für Marine
Tropenforschung (ZMT) und Universität Bogor (IPB)
E-Mail: <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

Originalpublikation:
Estradivari, Kartika I, Adhuri DS, Adrianto L, Agung F, Ahmadia GN,
Bejarano S, Campbell, SJ, Fachri FR, Kushardanto H, Marlessy C, Pane B,
Puebla O, Purnama RC, Santiadji IWV, Suherfian W, Tillah M, Widodo H, Wild
C, und Ferse SCA. 2024. Prospective ecological contributions of potential
marine OECMs and MPAs to enhance marine conservation in Indonesia. Ocean &
Coastal Management, 258. p. 107411. DOI:
https://doi.org/10.1016/j.ocecoaman.2024.107411

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23. Simon-Dubnow-Vorlesung mit Ofer Ashkenazi und Eröffnung des Internationalen Graduiertenkollegs »Belongings«

Prof. Dr. Ofer Ashkenazi, Hebräische Universität Jerusalem  Foto: Esther Lassmann
Prof. Dr. Ofer Ashkenazi, Hebräische Universität Jerusalem Foto: Esther Lassmann

Über jüdische Fotografie und Erfahrung im nationalsozialistischen
Deutschland spricht Ofer Ashkenazi am Dienstag, den 12. November 2024, 18
Uhr im Paulinum der Universität Leipzig. Eingebettet ist die diesjährige
Simon-Dubnow-Vorlesung in die feierliche Eröffnung des  Internationalen
Graduiertenkollegs »Belongings: Jewish Material Culture in Twentieth-
Century Europe and Beyond«. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist
erforderlich.

Der Vortrag zeigt, wie Jüdinnen und Juden die Fotografie nutzten, um ihr
Leben im Nationalsozialismus zu dokumentieren. Er konzentriert sich dabei
auf nicht-professionelle Privatfotografien, die alltäglichen Erfahrungen
festhielten. Diese auf den ersten Blick gewöhnlichen Fotos stellen eine
vielschichtige Quelle für die Geschichte der deutschen Juden dar, wenn sie
in ihren kulturellen, sozialen und biografischen Kontext eingeordnet
werden.

Professor Ofer Ashkenazi ist Direktor des Richard-Koebner-Minerva-Zentrums
für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Zu
seinen Forschungsschwerpunkten gehören die mitteleuropäische Kultur- und
Geistesgeschichte, die moderne visuelle Kultur und die jüdische Erfahrung
im Europa des 20. Jahrhunderts.

Sein Vortrag ist eingebettet in die feierliche Eröffnung des
Internationalen Graduiertenkollegs »Belongings«, einem Kooperationsprojekt
der Hebräischen Universität Jerusalem, der Universität Leipzig und dem
Dubnow-Institut. Es bietet ein vielseitiges Qualifizierungsprogramm für
herausragende internationale Promovierende und nimmt im Herbst 2024 in
Leipzig seine Arbeit auf.

Die Simon-Dubnow-Vorlesung findet bereits seit 2000 jährlich an einem
zentralen Ort der Stadt in festlichem Rahmen statt. Hierzu lädt das
Institut international herausragende Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler nach Leipzig ein, um die Geschichte von Jü-dinnen und
Juden im Kontext der allgemeinen Historie näher zu beleuchten und einem
akademischen wie interessierten Publikum vorzustellen.

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140 Jahre Berliner Konferenz 1884/85 – eine kritische Betrachtung

Einladung zur Ausstellung und Podiumsdiskussion am 15. November 2024

Vor 140 Jahren fand die Berliner Konferenz (15. November 1884–26. Februar
1885) statt, auch als „Kongokonferenz“ bekannt. Sie besiegelte die
Aufteilung Afrikas durch die europäischen Großmächte. Häufig wird nur über
die politischen und territorialen Folgen gesprochen. Doch welche
kulturellen Konsequenzen hatte diese Konferenz, insbesondere im Hinblick
auf die Verschleppung von Kulturgütern aus den kolonisierten Ländern?

Die Veranstaltung „140 Jahre Berliner Konferenz 1884/85 – eine kritische
Betrachtung“ möchte an diesen historischen Tag erinnern und die Entwendung
von Kulturgütern als eine der nachhaltigen Folgen der Konferenz
beleuchten. Wir laden Sie herzlich zur Ausstellung und Podiumsdiskussion
ein:

Zeit:   Freitag, 15. November 2024, 10.00–16.30 Uhr
Ort:    TU Berlin, Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 150/152,10623
Berlin, Raum A-F 083

Die Podiumsdiskussion findet in englischer Sprache statt.

Der durch die Konferenz bestärkte Kolonialismus führte zur kulturellen
Entfremdung der beherrschten Völker. Europäische Werte, Modelle und
Grenzen wurden ohne Rücksicht auf kulturelle Verbindungen zwischen den
Gemeinschaften aufgezwungen.

Die Veranstaltung betrachtet am Beispiel des Buches „Der Atlas der
Abwesenheit. Das kulturelle Erbe Kameruns in Deutschland (2023)“ die
Berliner Konferenz und deren kulturelle Folgen. Der Schwerpunkt soll dabei
auf dem massiven, gewaltsamen und erzwungenen Transfer von Kulturgütern
von Afrika nach Europa liegen. Inwiefern war dieser stille oder explizite
Gedanke des Transfers bereits im Geist der Konferenz verankert?

Programm:

Im Rahmen der Veranstaltung findet eine künstlerische Intervention und
Ausstellung von Beya Gille Gacha und Christophe Nanga-Oly statt.

Über die Künstler*innen:
Beya Gille Gacha ist eine autodidaktische Künstlerin, die in Paris und
Bafoussam in Kamerun lebt und arbeitet. Sie ist bekannt für ihre
anthropomorphen Perlen-Skulpturen, die auf der traditionellen Bamileke-
Perlenkunst basieren und in einem zeitgenössischen, persönlichen Stil neu
interpretiert werden. Ihr vielseitiges Werk umfasst Installationen,
Videos, Malerei und Zeichnung. Mit Licht- und Schattenspielen erzeugt sie
eine mystische, poetische Atmosphäre, die von unsagbaren bis hin zu
heiligen Themen reicht. Ihre Werke wurden international ausgestellt,
darunter in Rom, Paris, Dakar und Yaoundé, und sind Teil bedeutender
Sammlungen, darunter die des Smithsonian Museums und der Weltbank.

Christophe Nanga-Oly ist ein französischer Regisseur und Filmemacher, der
2010 an der La Fémis (École Nationale des Métiers de l'Image et du Son)
mit Auszeichnung in Regie abschloss. Seitdem hat er eine Vielzahl von
fiktionalen und dokumentarischen Arbeiten realisiert, darunter der
Kurzfilm Moussa (2009), der auf internationalen Festivals wie der Mostra
di Venezia und dem Kustendorf-Festival gezeigt wurde. Weitere Filme von
ihm wurden ebenfalls auf renommierten Festivals weltweit aufgeführt,
darunter während der Biennale von Venedig und des Filmfestivals in Cannes.
2024 arbeitete er als Regisseur der zweiten Regieeinheit bei dem
Dokumentarfilm „Dahomey“ unter der Leitung der Regisseurin Mati Diop. Die
Doku wurde 2024 bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Die Ausstellung wird auch nach der Veranstaltung geöffnet sein. Bitte
kontaktieren Sie bei Interesse Dr. Richard Tsogang Fossi per E-Mail
<Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

14.00–16.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit Beiträgen von Marianne Ballé Moudoumbou (UdK
Berlin), Champolion Miache Evina (TU Berlin), Maryse Nsangou Njikam
(Kulturberaterin, Botschaft von Kamerun in Berlin), Ohiniko Mawussé Toffa
(Ethnologisches Museum, SMB), Richard Tsogang Fossi (TU Berlin) und
anderen.

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