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Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Einladung zur Öffentlichen Vorlesung und Expert*innenpanel im Rahmen der
Europäischen Woche der Abfallvermeidung am 19.11.2024 an der TU Berlin

Jedes Jahr landen 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in Deutschland
im Müll (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Im Rahmen
der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2024
<https://wochederabfallvermeidung.de/> zum Thema Lebensmittelabfälle
veranstaltet das Fachgebiet Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologie
der Technischen Universität Berlin eine öffentliche Vorlesung sowie eine
anschließende Podiumsdiskussion mit öffentlicher Beteiligung.

Während der Vorlesung werden Akteur*innen aus der Lebensmittelbranche
sowie jene, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen,
10-minütige Inputs zu ihrer Arbeit und ihrem Engagement geben.
Anschließend können alle Zuhörenden Fragen stellen, ihr Wissen vertiefen
und sich weiter für das Thema sensibilisieren. Organisiert wird die
Veranstaltung vom Fachgebiet für Kreislaufwirtschaft und
Recyclingtechnologie der TU Berlin, das sich in Forschungsprojekten wie
„PuR – Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz. Systemische Lösungen
der Verpackungsvermeidung“ <https://pur-precycling.de/>, innoCErt
<https://www.tu.berlin/circulareconomy/forschung/innocert> und
zirkulierBAR <https://zirkulierbar.de/> den Themen
kreislaufwirtschaftsfähige Lebensmittelverpackungen sowie
Nährstoffrückgewinnung widmet.

Eingeladen sind alle Menschen, die sich für das Thema interessieren.

Zeit: 19.11.2024, 14.00 – 16.00 Uhr

Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3010, Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin

Die Veranstaltung wird Hybrid angeboten. Personen, die über Zoom
teilnehmen wollen, werden um eine Anmeldung über <tutor@circulareconomy
.tu-berlin.de> gebeten.

Programm

Eröffnung und Begrüßung
Prof. Dr. - Ing Vera Susanne Rotter, Fachgebietsleiterin
Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologie der TU Berlin

Impulsvortrag 1: Lebensmittel in der Mensa
Gabriele Pflug, Qualitätsmanagement Speisebetriebe – Studierendenwerk

Impulsvortrag 2: Warum „Inklusive geretteter Zutaten“?
Julius Palm, Stellvertretender Geschäftsführer - FollowFood

Impulsvortrag 3: Initiative zur Rettung von Lebensmitteln, Tipps&Tricks
Anna Boss, Head Of Sales für Deutschland und Polen – TooGoodToGo

Impulsvortrag 4: Lebensmittel Recycling
Julian Nachtigall-Lechner, Founder – Kaffeeform

Impulsvortrag 5: Politische Maßnahmen zur Vermeidung von
Lebensmittelverschwendung Albrecht Fritze, Referent – Kreislaufwirtschaft
für Siedlungsabfälle - Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität,
Verbraucher- und Klimaschutz

Impulsvortrag 6: Lebensmittelverschwendung und Verpackung
Dr. Elisabeth Süßbauer, Umweltsoziologin | Nachhaltigkeits - und
Transformationsforscherin - Zentrum Technik und Gesellschaft

Podiumsdiskussion - Wie können wir Lebensmittelabfälle entlang der
gesamten Lieferkette effektiv reduzieren?
Der Fokus wird auf der Lokalisierung und Analyse von Lebensmittelabfällen
entlang der gesamten Lieferkette liegen. Die Diskussion wird aus der
Perspektive der Lebensmittelindustrie, der politischen
Entscheidungsträger*innen, des Handels, des Marketings, des Recyclings und
der Wissenschaft geführt. Dies soll Verbraucher*innen in die Lage
versetzen, die Situation der Lebensmittelverschwendung und mögliche
Lösungen in der gesamten Versorgungskette zu verstehen.

Es diskutieren:

• Prof. Dr.-Ing Vera Susanne Rotter, Fachgebietsleiterin
Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologie - TU Berlin • Gabriele Pflug,
Qualitätsmanagement Speisebetriebe - Studierendenwerk • Julius Palm,
Stellvertretender Geschäftsführer - FollowFood • Anna Boss, Head Of Sales
für Deutschland und Polen - TooGoodToGo • Julian Nachtigall-Lechner,
Founder - Kaffeeform • Albrecht Fritze, Referent - Kreislaufwirtschaft für
Siedlungsabfälle - Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher-
und Klimaschutz • Dr. Elisabeth Süßbauer, Umweltsoziologin |
Nachhaltigkeits - und Transformationsforscherin

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„Leber gut – alles gut“: Deutsche Leberstiftung betont zum Deutschen Lebertag die Bedeutung der Lebergesundheit

Zum 25. Mal findet in diesem Jahr am 20. November der Deutsche
Lebertag statt, der 2024 mit dem Motto „Leber gut – alles gut“ die
Aufmerksamkeit auf das lebenswichtige Organ lenkt. Seit einem
Vierteljahrhundert steht dieser Tag für Prävention und Aufklärung rund um
die Leber. Anlässlich des Lebertages betont die Deutsche Leberstiftung die
Wichtigkeit von Früherkennung und Vermeidung von Lebererkrankungen.

Die Leber ist ein zentrales Organ, das über 500 lebenswichtige Aufgaben
übernimmt – vom Stoffwechsel bis zur Entgiftung. Trotz ihrer zentralen
Bedeutung wird die Lebergesundheit häufig vernachlässigt. Experten
schätzen, dass mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer
Lebererkrankung leiden. Viele davon, ohne es zu merken. Die Deutsche
Leberstiftung möchte dem entgegenwirken: „Die Ursachen für
Lebererkrankungen sind vielfältig: Häufigste Ursache für eine
Leberentzündung ist die Fettlebererkrankung – auch als Steatotische
Lebererkrankung (SLD) bezeichnet – durch Übergewicht, Diabetes mellitus
und/oder Alkohol, gefolgt von Virusinfektionen der Leber mit den Viren A
bis E. Auch Erkrankungen des Immunsystems können zu Lebererkrankungen
führen“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Leberstiftung, und weist darauf hin, dass einige
Lebererkrankungen vermeidbar sind: „Eine gesunde Lebensweise, die
Gewichtsabnahme, mehr Bewegung und gesunde, kalorienreduzierte Ernährung
beinhaltet, sowie Vorsorgeuntersuchungen sind der Weg zu einer gesunden
Leber. Gegen die Hepatitis A und B stehen wirksame Impfungen zur
Verfügung, wobei die Impfung gegen das Hepatitis B-Virus gleichzeitig auch
vor Hepatitis D (delta) schützt. Mit dem diesjährigen Motto 'Leber gut –
alles gut' möchte der Deutsche Lebertag darauf aufmerksam machen, dass die
Lebergesundheit ein entscheidender Faktor für unser Wohlbefinden ist.“

„Leber gut – alles gut“: Untersuchungen geben Gewissheit

Seit Oktober 2021 umfasst die „Gesundheitsuntersuchung“, auch bekannt als
„Check-up 35“, ein wichtiges neues Screening auf Hepatitis B und C. Durch
diesen Zusatz soll die Früherkennung dieser oft lange symptomlos
verlaufenden Lebererkrankungen aufgrund einer Infektion mit dem Hepatitis
B- und/oder Hepatitis C-Virus verbessert werden. Unbehandelt können
Hepatitis B und C zu schweren Leberschäden wie Leberzirrhose und
Leberzellkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) führen. Das Screening, das
die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten ab einem Alter von 35
Jahren anbieten, bietet Betroffenen die Chance, frühzeitig über eine
Virusinfektion informiert zu werden und rechtzeitig eine wirksame
Behandlung zu beginnen. Durch die Einführung des Screenings im Rahmen der
Gesundheitsuntersuchung wird ein entscheidender Schritt zur Eindämmung
dieser Lebererkrankungen und zur Förderung der Lebergesundheit in
Deutschland unternommen.

„Leber gut – alles gut“: Kontrolle der Leberwerte bei Risikopatienten

Störungen der Leberzellen sowie der Leberleistung, die auf eine Erkrankung
hinweisen, kann man in der Regel gut an verschiedenen Leberwerten im Blut
erkennen. Zu den wichtigsten Leberenzymen zählen: GPT – Glutamat-Pyruvat-
Transaminase (auch ALT), GOT – Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (auch AST)
und gGT – Gamma-Glutamyl-Transferase. Die Kontrolle der Leberwerte ist in
der Regel nicht in einer Routineuntersuchung enthalten. Es gibt jedoch
bestimmte Risikokonstellationen, bei denen die Leberwerte geprüft werden
sollten, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Übergewicht, Adipositas
oder übermäßiger Alkoholkonsum. Sind die Leberwerte erhöht, sollte die
Ursache immer abgeklärt werden.

„Leber gut – alles gut“: Engagement der Deutschen Leberstiftung

Nicht nur an Aktionstagen wie dem Deutschen Lebertag, sondern das ganze
Jahr über informiert die Deutsche Leberstiftung die Öffentlichkeit über
Lebererkrankungen, deren Prävention und Therapie. Die Ziele und
Aktivitäten der Stiftung lassen sich in sieben Hauptkategorien einteilen:
Forschungsförderung, Durchführung und Koordination von Projekten,
Förderung von Forschungsvernetzung, Verbesserung von Wissenstransfer,
Erarbeitung und Verbreitung von medizinischen Informationen und Beratung,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Aktivitäten im politischen
Bereich. „Eines unserer Hauptaktionsfelder ist die Aufklärung über eine
lebergesunde Lebensweise, Prävention und Vorsorge, damit Erkrankungen
frühzeitig erkannt und bestenfalls verhindert werden können. Alle
Maßnahmen dienen der Verbesserung der Versorgung von Patienten mit
Lebererkrankungen“, betont Prof. Manns.

Deutsche Leberstiftung

Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.

UNSERE BUCHEMPFEHLUNG
„Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen wichtigen
Nährwertangaben; Küchentipps und Regeln für eine lebergesunde Ernährung,
September 2022. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D].

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Rezensionsexemplar per
E-Mail an <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> anfordern.

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Studie: Woran sich Kommunen in der Energiewende orientieren können

Pressemitteilung von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung,
Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und
Energieavantgarde Anhalt

► Wie kommunale Akteure vor Ort zur Transformation des Energiesystems
beitragen, zeigt Projekt PaDiSo nach drei Jahren Forschung

► Forschende bieten Überblick, wie Kommunen die Energieversorgung im
Zusammenspiel mit sozialen Innovationen regional verändern können

► Bürgermeister aus beteiligten Kommunen in Sachsen-Anhalt betonen
Mehrwert von Vorbildern, interkommunalem Austausch und wissenschaftlicher
Unterstützung

Berlin/Köthen, 13. November 2024 – Über 10.000 Städte und Gemeinden in
Deutschland sehen sich vor der Aufgabe, ihre Energiezukunft selbst in die
Hand zu nehmen. Aber wie können sie ein klimaneutrales Energiesystem
entwickeln? Um bei der Entscheidungsfindung Orientierung zu bieten,
stellen Forscherinnen in Berlin heute Handlungsempfehlungen zur
Unterstützung kommunaler Akteure vor. Im Forschungsprojekt „Partizipation
im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) hat
ein Team des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), des
Zentrums Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und
des Vereins Energieavantgarde Anhalt drei Jahre lang Kommunen in Sachsen-
Anhalt begleitet.

Mit der Handreichung „Die regionale Energiewende gestalten“ richten sich
die Wissenschaftlerinnen nun an Entscheidungstragende in Kommunen und
geben ihnen praxisrelevante Erkenntnisse für die lokale Energiewende an
die Hand. Sie zeigen auf, welche neuen Denk- und Handlungsweisen oder
Organisationsformen mit der Energiewende verbunden sind. Die
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der beteiligten Kommunen aus der
Region Anhalt-Bitterfeld-Dessau-Wittenberg betonen, dass der
interkommunale Austausch, die wissenschaftliche Unterstützung und das
Lernen von Vorbildern für ihre kommunale Entwicklung wichtige Impulse
geben. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz gefördert.

„Auch Verwaltungen und Kommunen sind innovativ“

„Das Energiesystem vor Ort zu transformieren, ist komplex“, so die
Nachhaltigkeitsforscherinnen Friederike Rohde und Sabine Hielscher vom
IÖW. „Der Zeitdruck ist groß, doch die Bedingungen für raschen Wandel sind
nicht überall gegeben – im Gegenteil gibt es auch Beharrungstendenzen.
Hier müssen Kommunen neu denken, neu organisieren und neu handeln. Unsere
Forschung mit Praxisakteuren zeigt: Auch Verwaltungen und Kommunen sind
schon seit vielen Jahren innovativ. Und sie sind offen, andere an ihren
Erfahrungen teilhaben zu lassen.“

Forscherinnen empfehlen Kommunen bei der Energiewende strategische
Nachahmung

Das Forschungsteam erarbeitete gemeinsam mit Kommunen
Unterstützungsformate. Zwei Fallstudien aus der Harzregion zeigen auf,
welche Bedingungen eine gelungene Energietransformation begünstigen. „Die
Kommunen brauchen das Rad nicht neu zu erfinden. Um die Energiewende
flächendeckend umzusetzen, helfen vor allem strategische Nachahmungen von
guten Beispielen, die an die jeweiligen kommunalen Umstände angepasst
sind“, erklären Catharina Lüder und Emilia Nagy vom Zentrum Technik und
Gesellschaft der TU Berlin.

Im Projekt wurde eine interaktive Karte erstellt, die soziale Innovationen
im Energiesystem aus ganz Deutschland darstellt. Über 100 Steckbriefe von
Initiativen bieten Inspiration und können von Kommunen genutzt werden, um
direkt Kontakt aufzunehmen, Nachfragen zu stellen und in den Austausch zu
treten. „Der Fundus an Handlungsoptionen für Kommunen ist groß und
Kommunen können durch Kooperationen mit Akteuren vor Ort, die
zielgerichtete Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sowie gegenseitiges
Lernen viel bewegen“, so Lüder.

Regionale Wertschöpfung und kommunale Handlungsfähigkeit sichern – aber
wie?

Wenn Kommunen vor Ort Flächen zur Erzeugung von Wind- oder Solarenergie
ausweisen, erhalten sie oftmals Anfragen von Projektierern, die Standorte
für ihre Vorhaben sichern möchten. Die Zahl dieser Anfragen hat sich in
den letzten Jahren stark erhöht, auch im Zuge der Energiekrise. „In dieser
Vielzahl von Angeboten seriöse zu erkennen und abzuschätzen, welche die
lokale Wertschöpfung stärken und die größtmöglichen Vorteile für
Bürgerinnen und Bürger und die Kommune insgesamt bieten, kann eine
Herausforderung darstellen“, sagt Thies Schröder vom Verein
Energieavantgarde Anhalt. Mit zwölf Schlüsselfragen auf dem Weg zur
energiesouveränen Kommune hat das PaDiSo-Team daher für Kommunen einen
Wegweiser für Gespräche mit Projektierern von Erneuerbare-Energie-Anlagen
entwickelt.

Die Fragen wurden gemeinsam mit Kommunalvertreterinnen und -vertretern in
kommunalen Lernwerkstätten erarbeitet. „Um Austausch und Vernetzung zu
fördern, haben wir das Format ‚kommunale Lernwerkstätten‘ entwickelt und
in Sachsen-Anhalt erprobt“, so Anna Hülle von der Energieavantgarde
Anhalt. „In drei aufeinanderfolgenden Terminen kamen Akteure vor Ort zum
lösungsorientierten Austausch zusammen, um voneinander zu lernen und ihre
kommunale Handlungsfähigkeit zu stärken. Die Methode haben wir umfassend
dokumentiert. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht und empfohlen.“

Alle Ergebnisse des Forschungsprojekts sind auf der Webseite https://www
.soziale-innovationen-projekt.de/ dokumentiert und stehen dort zum
kostenlosen Download zur Verfügung.

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Weitere Informationen:

Über das Projekt:

Das Projekt PaDiSo möchte aufzeigen, warum soziale Innovationen eine
wichtige Voraussetzung sind, um die Energiewende regional erfolgreich
gesellschaftlich zu verankern. Es wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz im Programm „Energiewende und Gesellschaft“
gefördert.

Handreichungen und Empfehlungen:

- Download Broschüre: Die regionale Energiewende gestalten – Wie kommunale
Akteure mit sozialen Innovationen zur Transformation vor Ort beitragen:
<https://doi.org/10.5281/zenodo.13987676>

- Download Impulspapier: Kommunen für die Energiewende stärken:
Empfehlungen für interkommunale Zusammenarbeit, Finanzierung, Teilhabe und
integrierte Planung:
<https://www.ioew.de/publikation/kommunen_fuer_die_energiewende_staerken>

- Fallstudien aus Sachsen-Anhalt: Energiekommune Benndorf
(<https://zenodo.org/records/11211930>), Energiegenossenschaft Windpark
Druiberg (<https://zenodo.org/records/12534802>)

- Download Broschüre: Kommunen in der Energiewende – Wie sich regionale
Akteure in Lernwerkstätten gegenseitig stärken können:
<https://www.ioew.de/publikation/kommunen_in_der_energiewende>

- Zur interaktiven Karte sozialer Innovationen im Energiesystem:
<https://www.energieavantgarde.de/padiso-karte>

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Erster Bernsteinfund auf antarktischem Kontinent

Südlichster Fund erlaubt weitere Einblicke in kreidezeitliche Wälder nahe
des Südpols

In der Antarktis herrschten vor rund 90 Millionen Jahren Klimabedingungen,
unter denen harzproduzierende Bäume überlebten. Ein Team unter Leitung des
Alfred-Wegener-Instituts und der TU Bergakademie Freiberg veröffentlicht
jetzt in der Fachzeitschrift Antarctic Science den südlichsten Fund von
Bernstein, der weltweit beschrieben ist.

Gemeinsame Pressemitteilung: Alfred-Wegener-Institut und TU Bergakademie
Freiberg

Eine Karte der weltweiten Bernsteinfunde wies bisher eine Lücke auf: den
antarktischen Kontinent. Diese schließt jetzt ein Team um Dr. Johann P.
Klages vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung und Dr. Henny Gerschel von der TU Bergakademie Freiberg.
Die Forschenden beschreiben Bernstein aus einem Sedimentkern, den sie auf
einer Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern im Jahr 2017 mit
dem Meeresbodenbohrgerät MARUM-MeBo70 in 946 Metern Wassertiefe erbohrt
hatten. Benannt haben sie den Fund als “Pine Island-Bernstein” nach dem
Fundort in der Pine Island-Bucht im Amundsenmeer – genau gesagt bei 73,57°
Süd, 107,09° West.

„Die Bernsteinfragmente, die wir jetzt analysieren konnten, erlauben einen
direkten Einblick in die Umweltbedingungen der Westantarktis vor etwa 90
Millionen Jahren“, sagt Erstautor Johann P. Klages. „Dieser faszinierende
Fund erlaubt auch erste Hinweise darauf, wie der Wald, den wir in einer
Nature-Studie im Jahr 2020 rekonstruiert hatten, funktioniert hat“,
ergänzt der AWI-Meeresgeologe. „Es ist total spannend, dass auf allen
sieben Kontinenten irgendwann in ihrer Geschichte Klimabedingungen
herrschten, die harzproduzierende Bäume haben überleben lassen. Wir wollen
nun noch mehr über das Waldökosystem herausfinden, ob es gebrannt hat, ob
wir noch Spuren von Leben im Harz finden - diese Entdeckung erlaubt uns
nochmals eine andere Form von Zeitreise in die Vergangenheit.“

Wer jetzt große Klumpen Bernstein erwartet, wird jedoch enttäuscht: Für
die auflicht- und fluoreszenzmikroskopischen Untersuchungen mussten die
Forschenden das Ausgangsmaterial nach dem Trocknen an der Luft zunächst in
etwa einen Millimeter große Fragmente zerkleinern, bevor daraus die
Bernsteine gepickt werden konnten. Trotzdem gibt es spannende Strukturen
zu entdecken: „Der antarktische Bernstein zeigt mögliche Überreste von
Baumrinde, die als Mikroeinschlüsse erhalten sind. Er hat mit festen,
klaren und durchscheinenden Partikeln eine hohe Bernsteinqualität, die auf
eine oberflächennahe Lagerung hinweist, da sich der Bernstein mit
zunehmender thermischer Belastung und Vergrabungstiefe auflösen würde“,
erläutert Henny Gerschel, bis vor kurzem Mitarbeiterin der TU Bergakademie
Freiberg und jetzt Referentin im Sächsischen Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie. Die außerdem gefundenen Anzeichen von
pathologischem Harzfluss zeigen an, dass die Pflanzen typischerweise durch
Parasiten oder Waldbrände verursachte Verletzungen ihrer Baumrinde
versiegelten, um dadurch eine chemische und physikalische Barriere gegen
Insektenangriffe und Infektionen zu schaffen. „Unsere Entdeckung ist ein
weiteres Puzzlestück, das uns hilft, den sumpfigen, von Nadelbäumen
dominierten, gemäßigten Regenwald in der Nähe des Südpols aus der
mittleren Kreidezeit besser zu verstehen.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Johann P. Klages, Tel.: 0471 4831-1216; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Originalpublikation:
Johann P. Klages, Henny Gerschel, U. Salzmann, G. Nehrke, J. Müller, C.-D.
Hillenbrand, S. M. Bohaty, and T. Bickert: First discovery of Antarctic
amber; Antarctic Science (2024). DOI: 10.1017/S0954102024000208

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