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Prof. Dr. David Martin  Foto: UW/H
Prof. Dr. David Martin Foto: UW/H

Eine neue Leitlinie, die unter Beteiligung der Uni Witten/Herdecke
entstanden ist, gibt Tipps für einen optimalen Umgang mit Bildschirmmedien
im Alltag.

Wie lange darf mein Kind fernsehen, vor dem Computer sitzen oder mit dem
Smartphone spielen? Diese und ähnliche Fragen stellen sich Familien im
Alltag häufig. Um Orientierung im Umgang mit Bildschirmmedien zu bieten,
haben die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
und die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nun eine neue Leitlinie
veröffentlicht. Sie gibt praktische Tipps und hat zugleich einen
präventiven Charakter.

Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren empfehlen die Expert:innen
beispielsweise, während der Bildschirmnutzung eine Sand- oder Stoppuhr
laufen zu lassen. Denn viele Kinder merken nicht, wie viel Zeit sie an den
Geräten verbringen. Alternativ trägt die Begrenzung der Nutzung auf
einzelne Tage dazu bei, Gewohnheiten zu vermeiden. Bei älteren Kindern,
die bereits eigene Konsolen besitzen, kann es hilfreich sein, die Geräte
nach dem Spielen im Schrank aufzubewahren – getreu dem Motto: Aus den
Augen, aus dem Sinn. Insgesamt umfasst die Leitlinie 55
verhaltenspräventive Empfehlungen zur Nutzung von Bildschirmmedien.
Darüber hinaus beschreibt sie Möglichkeiten, wie Eltern und Ärzt:innen mit
übermäßiger Nutzung  umgehen können, und geht auf präventive Maßnahmen in
Zeiten von digitalem Fernunterricht ein.

Prävention leistet einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Entwicklung
des Kindes

„Obwohl inzwischen viele gesundheitliche Risiken des übermäßigen
Medienkonsums bei Kindern bekannt sind, wird noch viel zu wenig über
Präventionsmaßnahmen gesprochen – sowohl in der Gesellschaft als auch in
der Medizin“, sagt Prof. Dr. David Martin, Inhaber des Lehrstuhls für
Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin an der UW/H.
„Wenn wir einem übermäßigen Medienkonsum in Kindheit und Jugend vorbeugen,
können wir einen wichtigen Beitrag für eine gesunde seelische, geistige
und körperliche Entwicklung leisten.“

Erarbeitet wurde die Handreichung unter der Leitung der Deutschen
Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. Die Universität
Witten/Herdecke hat dazu eine Expert:innenkommission gebildet und
koordiniert. Die Ergebnisse wurden auch mit Patientenvertreter:innen
diskutiert.

Die Leitlinie AWMF S2k richtet sich an Familien sowie an Mediziner:innen,
Ärzt:innen und Psychiater:innen, die Kinder und Jugendliche behandeln.
Zudem soll sie übergeordneten Organisationen wie Krankenkassen, Schulen,
Kindergärten, Jugend-, Schul- und Versorgungsämtern,
Erziehungsberatungsstellen oder anderen Personen und Einrichtungen, die
sich mit Fragen zu Kindergesundheit und Kindeswohl auseinandersetzen,
Orientierung geben. Neben der Langversion für das Fachpublikum fasst eine
Kurzversion die wichtigsten Punkte für Erziehungsberechtigte zusammen.
Beide Versionen stehen auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur Verfügung:
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/027-075

Weitere Informationen:
Fachgesellschaften und Verbände in der Leitlinienkommission sind:
•       Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V.
(DG-Sucht)
•       Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V.
(DGSPJ)
•       Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V.
(DGSMP)
•       Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ)
•       Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit
(GAIMH)
•       Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
•       Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi)
•       Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs)
•       Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen
Gesundheitsdienstes e. V. (BVÖGD)
•       Patientenvertretung durch Fachverband Medienabhängigkeit e. V.
•       Leitlinienkoordination Universität Witten/Herdecke (UW/H)

Fachliche Ansprechpartner:innen

Dr. med. Silke Schwarz | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin | Silke.Schwarz
@uni-wh.de | 02330 / 62 3610

Prof. Dr. David Martin | Inhaber des Lehrstuhls für Medizintheorie,
Integrative und Anthroposophische Medizin | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | 02330
/ 62 4760

Ansprechpartnerin Presseteam: Lucy Mindnich, | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
02302 / 926-78650

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Forschungsort, an dem Menschen wachsen können. Mehr als 3.000 Studierenden
entwickeln sich hier zu Persönlichkeiten, die die Gesellschaft verändern
und gestalten wollen – nachhaltig und gerecht. Diese Veränderung streben
wir auch als Institution an. Sie bildet den Kern unseres Leitbildes und
ist Teil unserer DNA: Als die Universität für Gesundheit, Wirtschaft und
Gesellschaft sind wir von Beginn an Vorreiterin in der Entwicklung und
Anwendung außergewöhnlicher Lern- und Prüfungssettings.

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Studium fundamentale lernen unsere Studierenden, den Herausforderungen der
Zukunft ganzheitlich zu begegnen und aktuelle Entwicklungen kritisch zu
hinterfragen. Unsere Forschung ist frei und transdisziplinär. Institute,
Initiativen, Projekte, Kliniken und Ambulanzen erarbeiten innovative und
praxisorientierte Lösungen, die zur positiven und sinnstiftenden
Veränderung der Gesellschaft beitragen.

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