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Führender Experte für Pflanzenschutz wechselt in den Ruhestand

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Dr. Martin Streloke aus dem aktiven Dienst verabschiedet

32 Jahre lang widmete sich Dr. Martin Streloke dem Pflanzenschutz, seit
2015 als Leiter der gleichnamigen Abteilung im Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Der promovierte
Zoologe und Entomologe hatte dabei stets die Balance zwischen einem hohen
Schutzniveau insbesondere für die Umwelt und dem unverzichtbaren,
praxistauglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Blick. Nun wurde Dr.
Streloke im Rahmen der Fachveranstaltung des BVL in Braunschweig in den
Ruhestand verabschiedet.

„Dr. Martin Streloke hat Zulassungsfragen im Pflanzenschutz stets mit
hoher fachlicher Expertise und dem Verständnis für die Belange der
Gesundheit und der Umwelt sowie der Anbau-Erfordernisse der Praxis
begleitet“, würdigte BVL-Präsident Friedel Cramer dessen Wirken im BVL.
„Das Thema Pflanzenschutzmittel hat auch eine hohe politische Relevanz.
Sein Anspruch war es, das öffentliche Vertrauen in behördliches Handeln
durch wissensbasierte Entscheidungen zu stärken.“

Zugute kamen Dr. Streloke dabei seine umfangreichen Erfahrungen in der
Risikobewertung. Nach Biologie-Lehramtsstudium und Promotion an der
Universität Hannover war er ab 1992 in der damaligen Biologischen
Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) unter anderem mit der
Risikobewertung und dem Risikomanagement für Gewässerorganismen im
Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel betraut. Er war an
Methodenentwicklungen für ökotoxikologische Prüfverfahren auf Ebene der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
beteiligt und initiierte eine der ersten EU-Arbeitsgruppen zur Entwicklung
harmonisierter Bewertungsleitlinien mit. Über längere Zeit arbeitet er
intensiv in der für sein Wissenschaftsgebiet führenden wissenschaftlichen
Vereinigung (SETAC – Gesellschaft für Umwelttoxikologie und Chemie) und
organisierte dabei wichtige internationale Workshops mit. Im Rahmen der
EU-Wirkstoffprüfung leitete er eine der Expertengruppen aus Vertretern der
Mitgliedstaaten für die ökotoxikologische Stoffbewertung bis zur Übernahme
dieser Aufgabe durch die damals gegründete Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Nach der Überführung der Zulassungsabteilung in das neu gegründete BVL
übernahm Dr. Streloke zunächst die Leitung des Referates "Naturhaushalt".
Zu seinen Aufgaben zählte insbesondere die Entwicklung praxisgerechter
Risikominderungsmaßnahmen zum Schutz der Umwelt. In den letzten Jahren
seiner führenden Tätigkeit als Abteilungsleiter beschäftigten Dr. Streloke
insbesondere die kontroversen Diskussionen um ein Glyphosatverbot und die
gemeinsamen Anstrengungen zur Harmonisierung der Zulassungsentscheidungen
in den EU-Mitgliedsstaaten. „Wir müssen Gesundheit und Umwelt schützen,
gleichzeitig mithilfe von Pflanzenschutzmitteln für gesunde Kulturpflanzen
sorgen und damit insbesondere die Ernährungssicherheit für alle
gewährleisten“, so Dr. Streloke. Dabei sei die Maßgabe: so viel wie nötig,
so wenig wie möglich. „Unterstützt wird dieser Grundsatz durch spannende
neue Entwicklungen wie innovative Anwendungstechniken oder neue
Wirkmechanismen, deren regulatorische Berücksichtigung jeweils eine
Herausforderung darstellen.“

Hintergrund:

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist
eine eigenständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das BVL ist für die
Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und gentechnisch
veränderten Organismen in Deutschland zuständig. Im Bereich der
Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt es umfassende
Managementaufgaben und koordiniert auf verschiedenen Ebenen die
Zusammenarbeit zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Europäischen
Union.