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Ältere Menschen vor Implantatlockerungen schützen: Sabine Schlüssel erhält den Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaft

Dr. Sabine Schlüssel erhält den Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaft  Foto: Klinikum der Universität München
Dr. Sabine Schlüssel erhält den Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaft Foto: Klinikum der Universität München
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Dr. Sabine Schlüssel erhält den Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaft  Foto: Klinikum der Universität München
Dr. Sabine Schlüssel erhält den Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaft Foto: Klinikum der Universität München

Der mit 1.000 Euro dotierte Bethesda-Forschungspreis des
Wissenschaftsforums Geriatrie (WfG) geht an Dr. Sabine Schlüssel,
Assistenzärztin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ausgezeichnet wird sie für ihre wissenschaftliche Arbeit zum Thema
„Vergleich der dentalen und orthopädischen Implantatlockerung – eine
Analyse des Periimplantatgewebes". Ihre Erkenntnisse könnten dazu
beitragen, die Grundlagen von Implantatlockerungen besser zu verstehen und
möglicherweise präventive Maßnahmen zu entwickeln, um ältere Patienten vor
diesem Problem zu schützen.

Beim Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) wurde
die Medizinerin jetzt für die zukunftweisende Forschungsarbeit
ausgezeichnet.

In einer alternden Bevölkerung nehmen Zahn- und Gelenkimplantate – zum
Beispiel Knie- und Hüftgelenksendoprothesen – stark zu. Auftretende
Implantatlockerungen sind ein aktuell noch häufig auftretendes Problem und
können zu komplizierten Folgeoperationen bei älteren Patienten führen. Die
Studienarbeit von Sabine Schlüssel untersucht dentale und orthopädische
Implantatlockerungen, also an Zähnen und Gelenken. „Das langfristige
Forschungsziel ist, durch spezifische Medikamente eine Implantatlockerung
zu vermeiden“, so die Medizinerin. Die Preisjury meint: „Die
Forschungsarbeit von Dr. Sabine Schlüssel zum Thema des orthopädischen
Implantatversagens ist exzellente Grundlagenforschung und relevant für die
Alterstraumatologie als bedeutsamer Teil der klinischen Geriatrie.
Grundsätzlich gelingt es der Preisträgerin, als Assistenzärztin in der
Geriatrischen Klinik bei Professor Michael Drey in München die
Klinikarbeit und Wissenschaft hervorragend zu verknüpfen“, erklären
Professor Olaf Krause und Professorin Petra Benzinger, beide Sprecher des
Wissenschaftsforums Geriatrie.

Knochenabbau und Implantatlockerung: Fokus auf periprothetische
Fibroblasten

Besonders interessierte sich die Wissenschaftlerin für eine bestimmte
Zellgruppe – die periprothetische Fibroblasten, kurz PPF. Diese Zellen
können entzündliche Botenstoffe freisetzen und bei der Implantatlockerung
eine Rolle spielen. Das Ziel der Grundlagenstudie ist es, die
Eigenschaften dieser Zellen zu erforschen. Dabei ist genauer untersucht
worden, ob sie die Bildung von osteoklastischen Zellen beeinflussen
können, die den Knochen abbauen. Die Ergebnisse zeigten: Die PPFs können
tatsächlich osteoklastische Prozesse beeinflussen und somit bei der
Lockerung von Zahn- und Gelenkimplantaten eine Rolle spielen. Das Nutzen
eines speziellen Zellkulturmodells vom Typ Transwell erwies sich dabei als
besonders aussagekräftig und näher an den realen Bedingungen als andere
Modelle.

Bethesda Forschungspreis würdigt veröffentlichte Arbeiten und Promotionen
mit Geriatrie-Bezug

Mit dem Bethesda-Forschungspreis des Wissenschaftsforums Geriatrie werden
Arbeiten oder abgeschlossene medizinische Promotionen mit klarem Bezug zur
Altersmedizin ausgezeichnet, die in den vergangenen zwei Jahren
veröffentlicht worden sind. Die Arbeiten können sowohl
grundlagenwissenschaftliche als auch klinische Fragestellungen bearbeiten.
Mindestens einer der Autoren – beziehungsweise bei Doktorarbeiten der
Betreuer der Arbeit – sollen Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für
Geriatrie (DGG) sein.