Zum Hauptinhalt springen

21. Thüringer Werkstofftag an der TU Ilmenau erfolgreich beendet

Pin It

Heute (14.03.2023) ging an der Technischen Universität Ilmenau der 21.
Thüringer Werkstofftag erfolgreich zu Ende. Unter dem Motto „Werkstoffe
für Kreislaufwirtschaft und Energiewende“ waren 130 Vertreter aus
Wirtschaft und Wissenschaft zusammengekommen, um aktuellste Erkenntnisse
zu nachhaltigen Werkstoffen und kreislauffähigen Produkten auszutauschen.
Dazu hatten TU Ilmenau, Thüringer Clustermanagement und Tridelta Campus
Vorträge, Ausstellungen und zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch und
zur Vernetzung organisiert.

Werkstoffe spielen für eine nachhaltige Zukunft eine zentrale Rolle.
Innovative Materialien, die in Produktionsprozessen verarbeitet werden und
in Endprodukten eingehen, sind ein Gebot der Stunde. Sie sollen mehrere
Eigenschaften ineinander vereinen und trotzdem robust sein: Leichter,
stärker, flexibler – von der Energie- bis zur Autobranche arbeiten die
Hersteller mit immer effizienteren Materialien.

Wirtschaft und Wissenschaft fokussieren sich daher auf die Entwicklung
nachhaltiger Werkstoffe und kreislauffähiger Produkte. Die
Fahrzeugherstellung und der Mobilitätssektor erhalten vollkommen neue
Leichtbaumaterialien und der regenerativen Energieversorgung ermöglichen
verbesserte Werkstoffe leistungsfähigere Lösungen zur Energieerzeugung und
-speicherung. Dabei wird der gesamte Herstellungsprozess eines Produkts
nachhaltig ausgerichtet, also so, dass die Möglichkeiten zukünftiger
Generationen nicht eingeschränkt werden: Rohstoffe werden effizient
genutzt und effektiv eingesetzt, Produkte sind langlebiger, Abfälle und
Emissionen werden weitestgehend vermieden und Materialkreisläufe so
gestaltet, dass Altmaterial oder Abfallstoffe in die Produktion
zurückgeführt werden.

Der 21. Thüringer Werkstofftag an der TU Ilmenau stellte neueste
Erkenntnisse zu nachhaltigen Werkstoffen und kreislauffähigen Produkten
vor – unter anderem in drei Impulsvorträgen: Prof. Dr. Christian Hopmann,
Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk
an der Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule Aachen, berichtete
über den derzeitigen Stand und die Zukunft der Kunststoff-
Kreislaufwirtschaft; Prof. Dr. Ingolf Voigt vom Fraunhofer-Institut für
Keramische Technologien und Systeme erläuterte die Bedeutung der
Werkstoffe für die Energiewende; und Prof. Dr. Thomas Heinze von der
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Dr. Frank Wendler vom
Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung stellten
Cellulose als Grundlage für biobasierte, umweltfreundliche und
kreislauffähige Werkstoffe vor.

Neben den Vorträgen gab es eine Industrieausstellung, auf der
beispielsweise die Firma KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk GmbH
einen zu 100 Prozent biologisch gefertigten Mehrwegbecher vorstellte, und
eine Posterausstellung mit über 30 kompakt dargestellten aktuellen
Forschungsergebnissen. Die drei herausragenden Poster wurden mit einem
Preisgeld von 500 Euro prämiert. Ausgezeichnet wurden durch das
Programmkomitee Lucie Steinmüller für ihren Beitrag zur Gewinnung von
grünem Wasserstoff und Marius Grad für seine Arbeiten zur Erhöhung der
Nutzungsdauer von Implantaten. Der Publikumspreis ging an Marcus Glaser
für sein Poster zu Metall-Kunststoffhybridwerkstoffen.

Zum ersten Mal wurde beim Thüringer Werkstofftag ein Workshop zur
Kreislaufwirtschaft für junge Männer und Frauen angeboten. 20
interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13
erhielten anhand von Vorträgen, Diskussionen und Experimenten zum
Mitmachen Einblicke in die Kunststoff-Kreislaufwirtschaft. Dabei erfuhren
sie unter anderem, wie beim Recycling Kunststoffe erkannt, sortiert,
aufbereitet und verarbeitet werden. Die TU Ilmenau interessierte die
Jugendlichen so für ein Studium und eine Berufskarriere in der
Werkstoffforschung oder -industrie.