Zum Hauptinhalt springen

Frauen im Aufbruch

Die öffentliche Ausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Campus Lichtenberg zeigt die Rolle der Frau in gesellschaftlichen Umbrüchen auf.  Foto: Gregor Fischer
Die öffentliche Ausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Campus Lichtenberg zeigt die Rolle der Frau in gesellschaftlichen Umbrüchen auf. Foto: Gregor Fischer
Pin It
Die öffentliche Ausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Campus Lichtenberg zeigt die Rolle der Frau in gesellschaftlichen Umbrüchen auf.  Foto: Gregor Fischer
Die öffentliche Ausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Campus Lichtenberg zeigt die Rolle der Frau in gesellschaftlichen Umbrüchen auf. Foto: Gregor Fischer

Eine Plakatausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Campus Lichtenberg
der HWR Berlin gewährt einen aufschlussreichen Blick auf die Rolle der
Frauen im Wandel der Zeit.

Allgemeine Wahlaufrufe und Werbeplakate verschiedener Parteien und
Vereinigungen zeichnen eindrucksvoll die Stationen des gesellschaftlich
vorherrschenden Frauenbildes seit Einführung des Frauenwahlrechts in
Deutschland nach. Die Wahlen zur Verfassunggebenden Deutschen
Nationalversammlung am 19. Januar 1919 stellten nicht nur den Auftakt zur
ersten deutschen Demokratie dar, sondern waren Premiere für das neu
geschaffene Frauenwahlrecht.

Die Plakate, die vom Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-
Stiftung zur Verfügung gestellt werden, zeigen die politische
Mobilisierung rund um die Wahlbeteiligung von Frauen in Deutschland anhand
der drei wichtigen demokratischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts.

Die Jahre zwischen 1945 und 1949 stellen die nächste Zäsur dar. Nach der
Befreiung vom Nationalsozialismus war die deutsche Nachkriegsgesellschaft
stark weiblich geprägt. Frauen bildeten die Mehrzahl der Bevölkerung,
waren bereits während des Zweiten Weltkriegs in zuvor von Männern
dominierten Arbeitsbereichen stark vertreten. Auf den Plakaten fällt eine
besonders moralische Ansprache der Frauen auf. Einerseits werden sie
politisch als besonders verantwortliche Trägerinnen einer friedvollen
Zukunft in Szene gesetzt und zugleich an ihre gesellschaftliche Rolle in
der Familie, als Frau an der Seite eines Mannes erinnert.

Die deutsch-deutsche Vereinigung 1989 bis 1990 ist auch für die Stellung
der Frau in der Gesellschaft geprägt von Umbruch und Verstetigung.
Unterschiedliche gesellschaftliche und politisch-ideologische Kulturen
hatten sich in Ost und West entwickelt und trafen jetzt aufeinander. In
der Bundesrepublik hatte die Frauenbewegung ihre Forderung nach Umsetzung
von Gleichberechtigung gesellschaftspolitisch durchgesetzt. Der Grundtenor
von Emanzipation und Gleichberechtigung blieb jedoch von der
grundsätzlichen Auseinandersetzung über das gesellschaftliche
Selbstverständnis von Frauen und Männern gezeichnet. In der DDR war das
Selbstbild der Gesellschaft ideologisch anders geprägt, Emanzipation und
Gleichberechtigung mussten beziehungsweise durften nicht öffentlich
gefordert werden. Diese Vielfalt der Positionen spiegelt sich in der
Gestaltung der Plakate.

Die öffentliche Ausstellung wurde vom Harriet Taylor Mill-Institut (HTMI)
für Ökonomie und Geschlechterforschung und der Zentralen
Frauenbeauftragten der HWR Berlin organisiert. Das HTMI ist das einzige
Forschungsinstitut an einer Hochschule in Deutschland, an dem
Wissenschaftler/innen aus VWL, BWL, Soziologie, Informatik und Recht
disziplinübergreifend zu Ökonomie, Recht und Verwaltung interdisziplinär
zusammenarbeiten.

Die Ausstellung ist bis zum 13. Dezember 2018 im Foyer des Hauses 1 am
Campus Lichtenberg zu sehen. Begleitend lädt die Hochschule am 13.
Dezember 2018 zur öffentlichen Vorführung des Spielfilms „Die göttliche
Ordnung“ ein. Darin geht es um die Geschichte einer jungen Frau in einem
beschaulichen Ort in der Schweiz, die sich Anfang der 1970-iger Jahre für
das Frauenwahlrecht einsetzt und damit die Dorf- und Familienordnung
gehörig ins Wanken bringt. Um 16.15 Uhr wird der Film am Campus
Lichtenberg in Haus 6a, Raum 008 gezeigt.

Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 11 000
Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften –
mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen
Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das
Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und
Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in 60 Studiengängen
auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält aktuell 170
aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist
Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine
von Deutschlands führenden Hochschulen bezüglich der internationalen
Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen belegt die HWR Berlin
Spitzenplätze im deutschlandweiten Ranking des CHE Centrum für
Hochschulentwicklung und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein.
Aus einer bundesweiten Umfrage von DEUTSCHLAND TEST ist die Hochschule
2018 wiederholt als „TOP Business School“ im Weiterbildungsbereich
hervorgegangen. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der
Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen
Fremdenfeindlichkeit“.

www.hwr-berlin.de