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Urbane Nutzgärten: Von Kleve bis in die Tropen

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Das Studium Generale widmet sich im Wintersemester 2016/2017 mit
spannenden Vorträgen dem Thema „Nachhaltigkeit“. Der nächste Vortrag
befasst sich dabei mit urbanen Nutzgärten. Birte Raadts,
Landschaftsplanerin im Fachbereich Planen und Bauen der Stadt Kleve
referiert gemeinsam mit Dr. Katja Kehlenbeck, Professorenvertreterin für
nachhaltige Agrarproduktionssysteme insbesondere im Gartenbau an der
Hochschule Rhein-Waal, am Dienstag, 10. Januar 2017 um 19 Uhr auf dem
Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal, Marie-Curie-Straße 1,
Hörsaalzentrum, Erdgeschoss, Raum 01 EG 005 (Hörsaal 1). Die Teilnahme ist
kostenfrei.

Das Stadtgebiet von Kleve ist in besonderem Maße von „Grün“ geprägt.
Hierzu zählen die mehr als 60 Garten- und Parkanlagen, allen voran die
Historischen Parkanlagen. Nutzgärten werden aktuell wiederentdeckt und
spielen in der Stadt eine zunehmende Rolle. Erfreulich ist besonders das
Interesse an Obst, Gemüse und Kräutern, die sowohl in Privatgärten als
auch auf Gartenvereinsflächen angebaut werden. Bürgerinnen und Bürger mit
den unterschiedlichsten Erfahrungen und sozialen Hintergründen
kommunizieren beim Gärtnern untereinander und Kommunen können letztlich
von den gärtnerischen Aktivitäten profitieren. Ein neueres Phänomen in
Kleve und anderen deutschen Städten sind Gemeinschaftsgärten, die von
einer Gruppe, oft Nachbarn, auf einer meist öffentlichen Fläche
eingerichtet werden. Auch in anderen europäischen Großstädten wie
Amsterdam und Wien erfreuen sich diese Gemeinschaftsgärten wachsender
Beliebtheit und sind manchmal sogar der Öffentlichkeit zur „Ernte im
Vorbeigehen“ zugänglich.

Während in Deutschland und Europa das Gärtnern meist als Hobby betrieben
wird und die Ernte einen eher geringen Teil zum täglichen Essen beiträgt,
ist in vielen Großstädten Afrikas die urbane Landwirtschaft für ärmere
Bevölkerungsschichten überlebenswichtig. Obst und Gemüse sind wegen der
hohen Preise auf den Märkten für viele Familien nicht erschwinglich und
ein Garten, mag er noch so klein sein, kann erheblich zu einer gesunden
und abwechslungsreicheren Ernährung der Gärtnerfamilien beitragen. So
findet man dann auch Gärten verschiedenster Größe und Nutzungsart in
afrikanischen Städten, entlang der Straßen, Flüsse und Kanäle, auf
brachliegenden Baugrundstücken, in Parks und auf Verkehrsinseln, in
Vorgärten, auf Balkonen, Dachterrassen und sogar auf allerengstem Raum in
den Slumvierteln. Da solche urbanen Gärten nicht nur der Selbstversorgung
dienen, sondern oft auch einen erheblichen Teil zum Frischobst- und
Gemüse-Angebot auf den städtischen Märkten beitragen, fördern viele
Stadtverwaltungen nach anfänglichen Widerständen neuerdings den urbanen
Gartenbau. Allerdings gibt es auch einige Schattenseiten, die kritisch
diskutiert und positiv verändert werden müssen.

Angesichts einer weltweit stetig weiter wachsenden städtischen Bevölkerung
und knapper werdender  landwirtschaftlicher Flächen im peri-urbanen Raum
bietet der urbane Gartenbau von Kleve bis in die Tropen eine
vielversprechende und bisher viel zu wenig genutzte Möglichkeit,
nachhaltige Obst- und Gemüseproduktion mit gesunder Ernährung und einer
verbesserten Umwelt in unseren Städten zu vereinen.

Der Vortrag ist Teil des Studium Generale. Das Vortragsprogramm richtet
sich an alle Bürgerinnen und Bürger ebenso an Studierende, Professorinnen
und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule
Rhein-Waal und bereitet aktuelle Themen alltagsnah und informativ auf. Die
Vortragsreihe bietet zudem die Möglichkeit, sich an aktuellen
Fragestellungen zu beteiligen. „Wir laden alle ein, egal welchen Alters,
an diesen spannenden Vorträgen teilzunehmen“, sagt die Präsidentin der
Hochschule Dr. Heide Naderer.

Der Besuch der Vorträge im Studium Generale an der Hochschule Rhein-Waal
ist für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfrei.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hochschule-rhein-waal.de