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Von Deutschland in die Welt: Fußball-Begeisterung und gesellschaftliches Engagement Deutscher Fußball Botschafter 2020: Wer folgt auf Jürgen Klopp? • Robert Jaspert, Uwe Rösler und Anja Zivkovic nominiert

Im Mai 2020 wird er bereits zum achten Mal vergeben, der Award Deutscher Fußball Botschafter des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins. Wer tritt die Nachfolge des derzeit amtierenden Titelträgers Jürgen Klopp an, der im letzten Jahr zum Deutschen Fußball Botschafter gekürt wurde, noch bevor er seine beeindruckende Titelsammlung als Champions League Sieger, Welttrainer und FIFA Klub Weltmeister begann?

Die Jury nominierte drei Kandidaten für ihre herausragende Arbeit im Ausland, die in besonderem Maße zur sportlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in ihren Tätigkeitsländern beigetragen und sich somit für das positive Bild Deutschlands in der Welt engagiert haben: Anja Zivkovic (geb. Palusevic), Uwe Rösler, Robert Jaspert.

 

v.l.n.r.: Robert Jaspert, Uwe Rösler, Anja Zivkovic

 

Gründer Roland Bischof: “Alle drei Nominierte haben während ihrer langjährigen Auslandsarbeit einen großen Beitrag geleistet. Wir wollen das würdigen und ich danke der Jury für die interessante Auswahl.“  Die Jury besteht aus Doris Fitschen, Rainer Holzschuh (Vorsitz), Horst Hrubesch, Lutz Pfannenstiel, Dr. Martin Schäfer und Berti Vogts.

Anja Zivkovic begann ihre Auslandskarriere 2008 schon während Ihrer noch aktiven Karriere (1987 bis 2011 Junioren-Nationalmannschaft und Spielerin der 2. Frauenbundesliga). Seit 2009 arbeitet Sie für den DFB, bzw. seit 2011 für die FIFA und UEFA als Ausbilderin, Trainerin und Analystin für den Frauenfußball und ist vielfach in der Welt unterwegs. In den letzten Jahren hat Anja Zivkovic dadurch projektbezogen u.a. in Indien, Jordanien, Tonga, Aserbaidschan, Litauen gearbeitet und bereiste inzwischen mehr als 50 Länder. 

Eine besondere Beziehung zu England, Norwegen und Schweden pflegt Uwe Rösler. Der Fußballlehrer spielte bereits ab 1994 für den heutzutage von Pep Guardiola trainierten Welt-Klub Manchester City und hat es dort als Publikumsliebling sogar in die Hall of Fame geschafft. Nach weiteren Stationen in England und Norwegen stoppte eine Krebserkrankung schlagartig seine aktive Karriere. Nach überstandener Krankheit blieb Uwe Rösler, dann als Trainer, im Ausland aktiv, u.a. für Lillestrøm SK, Viking Stavanger, Molde FK, Leeds United, Wigan Athletic oder Fleetwood Town. Große Erfolge feierte Rösler u.a. mit dem damaligen Drittligaverein FC Brentford, als auch mit seiner derzeit letzten Station, dem schwedischen Erstligaverein Malmö FF.

Der dritte Nominierte, der derzeitige Trainer des libanesischen Erstligisten Safa Beirut SC, Robert Jaspert, zu seiner Nominierung:“ Ich empfinde dies als eine besondere Freude und Ehre.“ Der studierte Molekularbiologe (ehemals am Robert-Koch Institut) betreut bereits seit mehr als einer Dekade immer wieder Vereine im Ausland. Ausgehend von einem Engagement unter Weltmeister Pierre Littbarski in Duisburg, zog es Jaspert in die Welt.

Mitunter betreute er als Co-Trainer 2004 unter Jo Bonfrere die Südkoreanische Nationalmannschaft, die in einem Testspiel die deutsche Nationalmannschaft 3:1 besiegen konnte. Es folgten Stationen im Libanon, im Iran, in Liechtenstein oder Bahrain. Der Ligabetrieb im Libanon ist aufgrund der politischen Situation im Land derzeit unterbrochen – dies zeigt auch unter welchen Bedingungen die Botschafter des deutschen Fußballs mitunter agieren.

Mit der Nominierung soll das Engagement der drei Trainer gewürdigt werden. Alle Nominierungen sind bereits mit der Unterstützung sozialer Projekte verbunden.

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JÜRGEN KLOPP ERHÄLT SEINEN AWARD "DEUTSCHER FUSSBALL BOTSCHAFTER 2019" BEI FIFA-KLUB WM IN DOHA

Jürgen Klopp und Roland Bischof bei offizieller Award-Übergabe im St. Regis Hotel in Doha, Qatar
Jürgen Klopp und Roland Bischof bei offizieller Award-Übergabe im St. Regis Hotel in Doha, Qatar

Der Deutsche Fussball Botschafter 2019, Jürgen Klopp, erhält während der FIFA Klub-WM in Qatar, seinen Award nun offiziell überreicht. Hierzu traf Roland Bischof, Initiator der Fußballbotschafter-Idee, den Erfolgstrainer in Doha. „Ich war ca. 70 Mal in Katar und kenne das Land seit 14 Jahren – es ist eher hier vor Ort möglich eine Oase der Ruhe in Jürgens vollem Terminkalender zu finden, als in Europa“ schmunzelt er.

Der Liverpooler Erfolgstrainer wurde vor seiner Ernennung zum Welttrainer bereits als Deutscher Fußball Botschafter ausgezeichnet, konnte aber der Ehrung im Auswärtigen Amt seinerzeit nur per Video beiwohnen, da er sich mit dem Liverpool FC im Mai in der heißen Phase der Liga und der Champions League befand, die er später dann auch gewann.

So verabredeten sich Jürgen Klopp und Roland Bischof nun in Doha und konnten die offizielle Übergabe durchführen. Gewürdigt wird mit dem Preis das Auftreten deutscher Fußballpersönlichkeiten im Ausland und ihr Beitrag zum positiven Deutschlandbild in der Welt. Klopp, der inzwischen Sympathien rund um den Globus genießt, ist sich seiner Vorbildfunktion und der daraus resultierenden Verantwortung durchaus bewusst. Schon bei seiner Nominierung in Liverpool sagte er, er würde auch zukünftig versuchen, diese Rolle bestmöglich zu erfüllen. Bei der Übergabe in Qatar bedankte er sich mit den Worten: „Erneut vielen Dank für den Award. Ich werde versuchen auch weiterhin Deutschland bestmöglich zu präsentieren“.

Das mit dem Award verbundene Preisgeld geht stets an ein soziales Projekt. Hierbei wünschte sich Klopp, dass die Unterstützung der Organisation Hout Bay United Football Community in Südafrika zu Gute kommt, die auch das Projekt „Joy is Round“ organisiert, das er auch persönlich kennt und besucht hat. Die Übergabe erfolgte bereits vor einigen Wochen in der Deutschen Botschaft in Pretoria, Südafrika auf Einladung des Deutschen Botschafters Dr. Martin Schäfer, der gleichzeitig auch Jurymitglied im Deutschen Fußball Botschafter e.V. ist.

Die weiteren Awards gingen in diesem Jahr an Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona (Publikumspreis) und Spanien-Legende Bernd Schuster (Ehrenpreis).

Bischof meinte später zum Abschied: „Ich freue mich zu sehen, wie die Fußballbotschafter-Familie weiterwächst und nun um einen ganz besonderen Charakter reicher ist!“

 

 

Fotogalerie | bitte hier klicken

https://drive.google.com/drive/folders/1OpZL0sKbTAyNP1qEC98ODGg5xwQ4rGQT?usp=sharing

 

Deutscher Fussball Botschafter e.V.

 

Der Deutsche Fußball Botschafter mit Sitz in Berlin wurde 2012 von Roland Bischof gegründet und zeichnet deutsche Trainer/innen und Spieler/innen aus, die durch ihr Auftreten und Engagement zum positiven Image des Fußballs und Deutschlands beitragen. Die Auszeichnungen sind mit einem Preisgeld für soziale Projekte verbunden. Von Nepal bis Namibia: Der Verein konnte seit 2013 insgesamt mehr als 30 Förderprojekte weltweit unterstützen. Mit dabei sind die unterstützenden Partner, wie z.B. das Auswärtige Amt und das Goethe Institut sowie das Sportmagazin kicker, die Deutsche Welle, GOAL, setONE, Argus Data Insights, MC Group, SID, SKY und die Berliner Agentur des Initiators, PRESENTED BY.

 

www.fussballbotschafter.de

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Sport. Global. Nachhaltig.

Themenwochen an der Deutschen Sporthochschule Köln.  Foto: Deutsche Sporthochschule
Themenwochen an der Deutschen Sporthochschule Köln. Foto: Deutsche Sporthochschule

Sport fördert Toleranz und Respekt, stärkt die Selbstbestimmung des
Einzelnen und den Zusammenhalt von Gemeinschaften. Damit leistet er einen
wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Agenda
2030. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern – Themenwochen an
der Deutschen Sporthochschule Köln noch bis zum 28. November

Mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung haben sich die
Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen 2015 verpflichtet, in ihrem Kampf
gegen Armut, Diskriminierung und Umweltverschmutzung niemanden
zurückzulassen. Dennoch besteht zunehmend die Gefahr, dass der globale
Klimawandel, politische Krisen und technische Entwicklungen zur weiteren
Verschärfung von Ungleichheiten in und zwischen Ländern beitragen.

Vor diesem Hintergrund organisieren das Programm „Entwicklungsbezogene
Bildung in Deutschland“ (EBD) von Engagement Global und das Institut für
Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung (IESF) der Deutschen
Sporthochschule im November erneut gemeinsame Themenwochen. Unter dem
Motto „Sport. Global. Nachhaltig.“ wird in diesem Jahr insbesondere das
Ziel Nummer 10 – „Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern“ in den
Fokus genommen. In 13 institutsübergreifenden Veranstaltungen gehen
Studierende und externe Interessierte zusammen mit Expert*innen der Frage
nach, welchen Beitrag der Sport zur Verringerung von Ungleichheiten
leisten kann.

Den Höhepunkt der Themenwochen bildet am 13. November (11-12 Uhr, Hörsaal
1) die Podiumsdiskussion „Nachhaltigkeit in der Produktion von
Sportartikeln. Von globaler Ungleichheit zu »Fairplay«?“. Moderiert von
Institutsleiter Professor Jürgen Mittag, diskutieren Dr. Gisela Burckhardt
(Vorstandsvorsitzende Femnet e.V.), Stefan Wagner (CSR-Experte bei TSG
Hoffenheim) und Anne Rehner (Referentin „Sport für Entwicklung“,
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) über
Möglichkeiten und Herausforderungen in der nachhaltigen und fairen
Sportartikelherstellung. Anschließend findet im Foyer der Sporthochschule
für die Studierenden eine Kleidertauschbörse sowie ein informelles Get-
Together mit den Referent*innen statt.

Andere spannende und kritische Inhalte bieten deutsch- und
englischsprachige Vorträge und Seminare zu Themen wie Nachhaltigkeit im
Profifußball, Measuring and analyzing carbon footprints in international
sports organisations, Discriminatory practices and structures within the
global sports industry oder der zweitägige Workshop Ein Ball, Eine Welt /
One Ball, One World — teaching methods in sports for global learning and
sustainable development.

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Gedenken an die Zerschlagung der jüdischen Sportbewegung

Susana Baron überreicht das Trikot ihres Vaters Max Girgulski an Museumsdirektor Manuel Neukirchner.
Susana Baron überreicht das Trikot ihres Vaters Max Girgulski an Museumsdirektor Manuel Neukirchner.

Deutsches Fußballmuseum stellt Makkabi-Meistertrikot von 1936 aus

 

Das Deutsche Fußballmuseum hat am Samstag im Rahmen des Gedenkes an die Zerschlagung der jüdischen Sportbewegung durch das NS-Regime vor 81 Jahren ein einzigartiges Exponat entgegengenommen. Es handelt sich um das Meistertrikot von Max Girgulski aus dem Jahr 1936.

Girgulski war in den 1920er Jahren ein talentierter Nachwuchsspieler von Eintracht Frankfurt, der unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten den Verein verlassen musste und in den folgenden Jahren mit dem jüdischen Verein Bar Kochba erfolgreich an den Deutschen Makkabi-Meisterschaften teilnahm. Infolge der immer massiveren Ausgrenzung und Verfolgung wanderte Girgulski 1938 nach Argentinien aus. Nach Deutschland kehrte er nie wieder zurück. 

36 Jahre nach Girgulskis Tod übergab seine Tochter Susana Baron im Beisein von Mark Dainow, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, nun das Trikot an Museumsdirektor Manuel Neukirchner. Damit kehrt das Unikat als einzigartiges Zeugnis eines lange vergessenen und verdrängten Kapitels deutscher Fußballgeschichte in seine ursprüngliche Heimat zurück. 

Mark Dainow äußerte in seinem Grußwort: "Es gibt schon seit längerem Alarmzeichen, wie präsent Judenhass in diesem Land ist. Offenbar sind Teile der Gesellschaft vergessend und unwissend. Viele wissen auch nicht, dass von den Nationalsozialisten verfolgte und ermordete jüdische Spieler wie Julius Hirsch Stars des deutschen Fußballs waren. Wir dürfen uns im Kampf gegen dieses Vergessen und Unwissen nicht beirren lassen."

Manuel Neukirchner sagte bei der Übergabe des Trikots: „Fußball ist ein Medium, um Zeit- und Gesellschaftsgeschichte zu vermitteln. Erinnerungskultur gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben. Wir bedanken uns sehr für dieses weltweit einmalige Exponat. Mit dem Trikot erinnern wir an die großen Pionierleistungen jüdischer Fußballer und zugleich an die Zeiten unseres Sports zwischen Krieg und Vernichtung. Wir wollen deutlich zeigen: Auch dieses Kapitel ist ein Teil deutscher Fußballgeschichte."

Susana Baron erzählte vom Lebensweg ihres Vaters: "Er wäre sicher stolz, dass sein Trikot nun im Deutschen Fußballmuseum ausgestellt wird. Es ist der richtige Ort. Ich hoffe, das Trikot meines Vaters dient insbesondere den jungen Ausstellungsgästen als Erinnerung, dass sich die Geschichte von Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung nie wiederholen darf."

 

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