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Fußballmuseum zeigt „Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“ Ungewöhnlicher Blick auf das Werk des Literaturnobelpreisträgers

Museumsdirektor Manuel Neukirchner (r.) und Dr. Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter Grass-Hauses, bei der Eröffnung.
Museumsdirektor Manuel Neukirchner (r.) und Dr. Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter Grass-Hauses, bei der Eröffnung.

Das Deutsche Fußballmuseum zeigt in Zusammenarbeit mit dem Günter Grass-Haus in Lübeck die Sonderausstellung „Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“. Die am Donnerstag eröffnete Schau ist bis zum 19. Januar 2021 in Dortmund zu sehen. Gezeigt werden wertvolle Leihgaben wie die originale Nobelpreis-Urkunde von Günter Grass, Manuskripte, Aquarelle und zahlreiche weitere Originalexponate des Schriftstellers sowie das Tor des legendären WM-Halbfinales zwischen Brasilien und Deutschland (1:7) in Belo Horizonte von 2014 und weitere Originale zur deutschen Fußballgeschichte, die Bezug auf das Schaffen von Günter Grass nehmen.

Museumsdirektor Manuel Neukirchner: "Unsere Sonderausstellung zu Günter Grass gewährt Einblicke in das Werk des Literarturnobelpreisträgers und spiegelt dabei sozialpolitische, kulturelle und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen anhand der deutschen Fußballgeschichte. Dadurch ergibt sich eine ungewöhnliche und bisher eher unbekannte Perspektive auf die Wirkungsgeschichte des Autors."

Dr Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter Grass-Hauses: „Günter Grass war ein leidenschaftlicher Fußballfan, der samstags regelmäßig die Sportschau sah und auch ins Stadion ging. Grass hielt den „kleinen“ Vereinen wie dem SC Freiburg oder St. Pauli die Daumen. Als die Hamburger einmal in finanzielle Not gerieten, spendete er die Einnahmen aus einer Lesung am Millerntor für die Rettung des Vereins. Seine literarische Auseinandersetzung mit dem Sport geht auf ein Fußballgedicht von 1956 zurück, dem zahlreiche weitere folgten.“

Der Eintritt für die Sonderausstellung „Günter Grass: Mein Fußball-Jahrhundert“ ist im Museumsticket enthalten. Es gelten die Hygiene- und Schutzmaßnahmen im Deutschen Fußballmuseum.

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Aufstieg in Bochum (k)ein Thema

Vereinsflagge VFL Bochum Foto Pixabay
Vereinsflagge VFL Bochum Foto Pixabay

Der VfL Bochum ist in der Saison 2009/10 aus der Bundesliga abgestiegen. Seitdem versucht der Traditionsklub vergeblich, den Sprung ins deutsche Oberhaus zu realisieren. Mehr als Rang fünf war seit neun Jahren nicht mehr möglich. Auch in der laufenden Spielzeit ist die Konkurrenz wieder groß. Dennoch ist mit dem VfL zu rechnen. Die Vereinsführung hat den Kader in der abgelaufenen Transferphase ordentlich verstärkt. Offiziell ist der Aufstieg zwar kein Thema, doch insgeheim wird man sich rund um Ruhrstadion durchaus was ausrechnen.

 

Bochum im Kreis der Favoriten

 

Das ist nur verständlich, denn auch bei den Online-Wetten wie bei bet365 zählen die Bochumer zum Kreis der Meisterschaftsanwärter. Mit einer Quote von 13,00 muss der VfL lediglich dem Hamburger SV (3,50), Hannover 96 (6,00) und Fortuna Düsseldorf (6,00) den Vortritt lassen. Der Saisonstart begann durchaus vielversprechend. Nach drei Spieltagen sind die Bochumer noch ungeschlagen und im oberen Tabellendrittel dabei.

 

Vor allem seit dem Jahr 2020 scheint die Mannschaft die Vorgaben von Trainer Tomas Reis immer besser verinnerlicht zu haben. Bis zum 17. Februar hat Bochum unter Reis sieben von 18 Pflichtspielen verloren. Seitdem musste sich der VfL nur noch einmal in 16 Begegnungen geschlagen geben. Hätten die Bochumer vergangene Saison von Beginn an so souverän agiert, wäre man bereits damals ein heißer Anwärter für den Aufstieg gewesen. So aber fehlten am Ende neun Punkte auf den Relegationsplatz.

 

Reis schweißt die Mannschaft zusammen

 

Die Baustellen der Vorsaison sind mittlerweile abgearbeitet, was in erster Linie dem Trainer zu verdanken ist. Seit Reis die Mannschaft Anfang September 2019 von Robin Dutt übernommen hat, tritt der VfL endlich wieder als Einheit auf. Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft gehören der Vergangenheit an. Für dieses Ziel hat Reis hart durchgegriffen, Sanktionen wegen Disziplinlosigkeiten ausgesprochen und das Wohl der Mannschaft über das des Einzelnen gestellt.

 

Darüber hinaus hat der 47-Jährige ein gutes Händchen bei Transfers bewiesen. Spieler wie Vasilios Lampropoulos und Robert Zulj haben sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als echte Verstärkungen herausgestellt. Ersterer wurde daher zu Saisonbeginn auch fest von Deportivo La Coruna verpflichtet. Ähnliches erhofft man sich nun von den weiteren Sommertransfers wie Tasis Bonga (Chemnitz), Herbert Bockhorn (Huddersfield), Gerrit Holtmann (Mainz) oder Erhan Masovic (FC Brügge). Insgesamt wurden sieben neue Spieler verpflichtet, die dem Kader noch mehr Qualität verleihen sollen.

 

Zurückhaltung statt großer Sprüche

 

Der Ball rollt Foto Pixabay
Der Ball rollt Foto Pixabay

Dass in Bochum gute Arbeit geleistet wird, hat man auch bei der Konkurrenz registriert. Beispielsweise in Hannover, deren Sportdirektor Gerhard Zuber die Bochumer auf der Liste hat, wenn es in dieser Saison um den Aufstieg geht. In Bochum selbst wird man solche Ansagen dagegen niemals öffentlich kommunizieren. Träumen sei erlaubt, doch wichtig ist, was auf dem Platz passiert. Vielleicht kann man nach der Hinrunde ein erstes Fazit ziehen und personell nochmal nachlegen.

 

Bis dahin heißt es, Ergebnisse liefern und oben dranbleiben. Denn dass man nicht unbedingt der Top-Favorit auf die Meisterschaft und den Aufstieg sein muss, um am Ende den Sprung ins Oberhaus zu schaffen, hat sich am Beispiel Hamburger SV ganz deutlich gezeigt. Der HSV hat den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Zweimal in Folge ist man an dieser Zielsetzung krachend gescheitert. In Bochum will man nicht denselben Fehler machen. Deswegen sieht man sich natürlich nicht als Aufstiegskandidat.

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Sportwissenschaft: Qualität gewinnt Spiele

Wissenschaftler des KIT identifizieren Präzision und Effizienz der Spielzüge sowie Heimvorteil und Marktwert der Spieler als wichtige Kriterien, um ein Fußballspiel zu gewinnen. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)  Amadeus Bramsiepe, KIT
Wissenschaftler des KIT identifizieren Präzision und Effizienz der Spielzüge sowie Heimvorteil und Marktwert der Spieler als wichtige Kriterien, um ein Fußballspiel zu gewinnen. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT) Amadeus Bramsiepe, KIT

„Qualität gewinnt Spiele“ – zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in ihrer Studie
„Erfolgsfaktoren im Fußball: eine Analyse der deutschen Bundesliga“. Als
wichtigste Erfolgskriterien identifizieren sie die Vermeidung von Fehlern
in der Abwehr und Effizienz bei Torabschlüssen, speziell nach Kontern.
Darüber hinaus belegt die Untersuchung empirisch, dass der Marktwert der
Startelf signifikant über Sieg und Niederlage mitentscheidet. Die Studie
stützt sich auf Daten aus 918 Bundesligaspielen. Über die Ergebnisse
berichtet das Team im International Journal of Performance Analysis in
Sport. (DOI: 10.1080/24748668.2020.1726157)

„Qualität gewinnt Spiele“ – zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in ihrer Studie
„Erfolgsfaktoren im Fußball: eine Analyse der deutschen Bundesliga“. Als
wichtigste Erfolgskriterien identifizieren sie die Vermeidung von Fehlern
in der Abwehr und Effizienz bei Torabschlüssen, speziell nach Kontern.
Darüber hinaus belegt die Untersuchung empirisch, dass der Marktwert der
Startelf signifikant über Sieg und Niederlage mitentscheidet. Die Studie
stützt sich auf Daten aus 918 Bundesligaspielen. Über die Ergebnisse
berichtet das Team im International Journal of Performance Analysis in
Sport. (DOI: 10.1080/24748668.2020.1726157)

„Es zeigt sich, dass im Fußball Präzision und Effizienz wichtiger sind als
die absolute Anzahl von Spielaktivitäten“, sagt Hannes Lepschy vom
Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) des KIT. „Dies gilt für
Torschüsse ebenso wie für Pässe und Laufwege.“ Für seine Dissertation hat
Lepschy Spielerdaten miteinander verknüpft und einer Analyse unterzogen,
die von 918 Bundesligaspielen aus den drei Saisons zwischen 2014 und 2017
aus unterschiedlichen Quellen vorliegen. Er wertete die Begegnungen mit
knappem Ausgang aus, bei denen beide Mannschaften ungefähr gleich
engagiert waren. Zusammen mit seinen Betreuern, Professor Alexander Woll
und Dr. Hagen Wäsche, prüfte Lepschy 29 Variablen hinsichtlich ihres
Einflusses auf Sieg oder Niederlage. Dabei haben sie Kontextfaktoren, wie
den Marktwert des Teams und dessen Durchschnittsalter, in die Untersuchung
einbezogen und Heim- und Gastmannschaften getrennt analysiert.

Auf dieser Basis identifizierte Hannes Lepschy die für Sieg und Niederlage
signifikanten, einflussreichsten und am wenigsten einflussreichen
Faktoren. „Neben erwartbaren Ergebnissen haben uns einige der Befunde
selbst überrascht“, erklärt Alexander Woll, Leiter des IfSS. So haben die
Vermeidung von Fehlern in der Defensive sowie die Anzahl der Torschüsse
und die Effizienz beim Torabschluss den stärksten Einfluss auf die
Gewinnwahrscheinlichkeit. Anders als oftmals vermutet, erhöht sich mit der
Zahl der geschlagenen Flanken nicht etwa die Chance zu siegen, sondern
vielmehr die Gefahr von Gegentoren. Zudem beeinflussen weder Ballbesitz
noch Laufleistung das Ergebnis des Spieles. „Es kommt nicht darauf, wie
viele Kilometer ein Spieler läuft oder wie häufig er den Ball hat, sondern
vielmehr auf die Qualität der Räume, die er öffnet“, erläutert Lepschy.
Hagen Wäsche ergänzt, dass auch Kontextvariablen berücksichtigt werden
müssen. So hat das Durchschnittsalter des Teams keinen spielentscheidenden
Einfluss; allerdings sind Heimvorteil und Marktwert der Spieler von
entscheidender Bedeutung.

Bundesligatrainern empfehlen Lepschy, Wäsche und Woll, mit ihren Teams an
der Qualität der Spielaktionen zu arbeiten. Es gehe darum, defensive
Fehler zu vermeiden und ein präzises und schnelles Spiel in den
entscheidenden Räumen zu fördern. „Und nicht zuletzt braucht es eine gute
Einkaufsstrategie“, sagt Woll. Als nächstes wollen die Wissenschaftler
ihre Methodik unter anderem mittels netzwerkanalytischer Methoden so
weiterentwickeln, dass sie die relevanten Leistungsfaktoren noch mehr
spezifizieren und als Beratungsgrundlage für das Training der
Fußballbundesligisten in die Praxis transferieren können.

Originalpublikation:

Hannes Lepschy, Hagen Wäsche & Alexander Woll (2020) Success factors in
football: an analysis of the German Bundesliga, International Journal of
Performance Analysis in Sport, 20:2, 150-164, 2020. DOI:
10.1080/24748668.2020.1726157

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Nationale Strategie für große Sportveranstaltungen

Professor Sebastian Kaiser-Jovy.  HHN
Professor Sebastian Kaiser-Jovy. HHN

•       Deutschland soll führender Standort für nachhaltige
Sportgroßveranstaltungen werden
•       Künzelsauer Professor als beratendes Mitglied
•       National abgestimmtes Vorgehen unter Federführung von BMI und DOSB

Heilbronn / Künzelsau, September 2020. Die Bundesregierung und der
organisierte Sport haben es sich zum Ziel gesetzt, Deutschland als
führenden Standort für nachhaltige Sportgroßveranstaltungen zu etablieren.
Potenziale werden dabei in den Bereichen Sport, Gesellschaft, Umwelt und
Wirtschaft gesehen. Diese sollen mit Hilfe eines national abgestimmten
Vorgehens in Zukunft noch stärker ausgeschöpft werden. Den Rahmen hierfür
soll die „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“ für die
Bundesregierung und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) schaffen.
Die Federführung hält das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
(BMI) inne.

Der Künzelsauer Professor Sebastian Kaiser-Jovy wird hierbei als Experte
in der Arbeitsgruppe „Evaluierung“ aktiv an der Gestaltung der „Nationalen
Strategie Sportgroßveranstaltungen“ mitwirken. Kaiser-Jovy ist Professor
im Studiengang Betriebswirtschaft und Kultur-, Freizeit-, Sportmanagement
am Campus Künzelsau – Reinhold-Würth-Hochschule.

Die Sozioökonomie sowie Aspekte der Nachhaltigkeit von Sport- und
Kulturveranstaltungen stellen Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre dar.
„Es ist eine große Ehre, gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*innen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz an dieser für Sport und
Gesellschaft so wichtigen Gestaltungsaufgabe mitwirken zu dürfen.“

Ausblick
Das erarbeitete Grobkonzept ist bereits im März 2020 dem Sportausschuss
des Deutschen Bundestages vorgestellt worden. Auf dieser Grundlage wird
die „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“ noch in diesem Jahr,
unter Beteiligung von Akteuren aus den Bereichen Sport, Politik,
Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, fertig gestellt.

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Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit ca. 8.200 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn eine der größten
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr
Kompetenz-Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und
Informatik. An vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau
und Schwäbisch Hall bietet die Hochschule mehr als 50 Bachelor- und
Masterstudiengänge an. Die Hochschule pflegt enge Kooperationen mit
Unternehmen aus der Region und ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis
gut vernetzt.

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