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Wie wirkt sich die neue US-Präsidentschaft auf Europa aus? ‒ Veranstaltung der VolkswagenStiftung im Livestream

Der Leiter des ZDF-Studios in Washington diskutiert mit Forschenden über
Praxis und politische Funktion der Auslandsberichterstattung sowie
aktuelle zeithistorische Entwicklungen.

Am 20. Januar 2021 legte mit dem Demokraten Joe Biden der 46. Präsident
der USA seinen Amtseid ab. Die Welt schaut wieder hoffnungsvoll nach
Amerika. Dennoch ist klar, dass die USA auf der weltpolitischen Bühne
nicht mehr die einzige Supermacht sind wie noch Ende der 1990er Jahre. Mit
militärischen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten und Säbelrasseln
gegenüber Nordkorea war die Außenpolitik der vergangenen vier Jahre vor
allem durch markige Worte und kurzfristige Aktionen gekennzeichnet.

Wie erleben wir Amerika nach dem Regierungswechsel? Welche dringenden
innenpolitischen Baustellen muss der neue Präsident angehen? Vor welchen
Schwierigkeiten standen die einer möglichst neutralen Berichterstattung
verpflichteten Medien in einem provokanten Wahlkampf? Und wie wirkt sich
die Wahl des neuen Präsidenten auf die internationalen politischen
Beziehungen aus?

In der vierteiligen Reihe "Augenzeugen, Übersetzer, Zeitzeugen"
diskutieren Akteurinnen und Akteure der Auslandsberichterstattung
deutscher Medien mit Forschenden aus Politikwissenschaft und
Regionalgeschichte über Praxis und politische Funktion der
Auslandsberichterstattung sowie aktuelle zeithistorische Entwicklungen.

Herrenhäuser Forum:
"USA ‒ Augenzeugen, Übersetzer, Zeitzeugen"
(Link zur Veranstaltung:
https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/herrenh%C3
%A4user-forum/usa-%C2%96-augenzeugen-%C3%BCbersetzer-zeitzeugen
)

Dienstag, 26. Januar, 19 Uhr
Online im Livestream

Die Veranstaltung findet digital statt, der Livestream ist unter folgendem
Link erreichbar:
https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/herrenh%C3
%A4user-forum/usa-%C2%96-augenzeugen-%C3%BCbersetzer-zeitzeugen
. Die
Schwerpunkte der Veranstaltungsreihe liegen 2021 auf den Ländern USA,
China, Israel und Türkei.

PROGRAMM:

Diskussion mit

Elmar Theveßen, ZDF Studio Washington

Prof. Dr. Michael Hochgeschwender, Amerika-Institut der Ludwig-
Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Christiane Lemke, Institut für Politikwissenschaft der Leibniz
Universität Hannover

Dr. Laura von Daniels, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin

Moderation: Annette Riedel, Journalistin, Berlin

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen der VolkswagenStiftung finden
Sie unter
https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender.

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Bundesfamilienministerium forciert Rückschritte bei Gleichberechtigung und zeitgemäßer Familienpolitik für getrennte Eltern

Mit dem offenen Brandbrief „Es reicht“ wies der Verein Väteraufbruch für Kinder e.V. auf die desolate Lage im Familienrecht und die Tatenlosigkeit der Politik hin. Die Antwort offenbart, dass das Bundesfamilienministerium sich, entgegen der gesellschaftlichen Fortschritte, in den letzten zwei Jahren deutlich zurückentwickelt hat.

Getrennt gemeinsam erziehen, Getrennterziehend als Familienform neben Alleinerziehend, Reformen im Unterhalts- und Kindschaftsrecht, die gesetzliche Regelung der Doppelresidenz (Wechselmodell). Noch bis 2017 gab es positive Signale aus dem SPD-geführten Bundesfamilienministerium, dass man sich dort endlich auch gesetzgeberisch an die längst überfälligen Reformen für getrennte Eltern und deren Kinder machen würde.

Seit der Übernahme des Ministeriums durch Bundesfamilienministerin Giffey 2018 ist allerdings eine „Rolle rückwärts“ ins letzte Jahrhundert bei Gleichberechtigung und zeitgemäßer Familienpolitik für getrennte Eltern zu beobachten. Der bereits etablierte Begriff „getrennterziehend“ ist aus dem Wortschatz des Ministeriums verschwunden, Entwicklungen zur gemeinsamen Elternschaft werden aktiv behindert, bereits geplante Gesetzesvorhaben abgesagt. Eine aktuelle Antwort des Familienministeriums lässt vermuten, dass es sich hier um ein bewusstes Vorgehen handelt. Man bezog sich dort nur auf das ewig getriebene Streitthema Doppelresidenz (Wechselmodell) und wiederholte bereits seit langem wiederlegte, falsche Behauptungen. Wann und wie man gedenkt, in Zusammenarbeit mit dem Justiz- und dem Finanzministerium (alle SPD-geführt) die Lange überfälligen Reformen im Familien-, Sozial- und Steuerrecht anzugehen, wird nicht gesagt.

„Es wird vom Ministerium immer wieder der Geschlechterkampf zwischen Müttern und Vätern angeheizt und notwendige gesetzgeberische Maßnahmen, auch zum Schutz der Kinder, verweigert“, erklärt Markus Witt, Mitglied im Bundesvorstand des Väteraufbruch für Kinder e.V.. Vor diesem Hintergrund sei es schon fast zynisch, dass aus dem ebenfalls SPD-geführten Justizministerium von Ministerin Lambrecht dieser Tage die Verankerung der Kinderechte im Grundgesetz forciert wird. Sowohl Justiz- als auch Familienministerium haben in den zurückliegenden Jahren mehrfach Gesetzesentwürfe vorgelegt, die eklatant gegen die Kinderrechte verstoßen. Dies könnte auch erklären, weshalb man sich auf eine, öffentlich breit kritisierte, schwammige Formulierung zur Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz zurückgezogen hat.

„In den letzten Jahrzehnten hat jede Familienrechtsreform zu einer deutlichen Zunahme gerichtlicher Verfahren geführt. Eltern wurden in den Streit getrieben, Kinder kamen und kommen dabei zu zehntausenden unter die Räder. Es ist im höchsten Maße unverantwortlich und unverständlich, dass die SPD-geführten Ministerien an diesem desolaten Zustand unbeirrbar festhalten“, findet Witt.

Der Verein wird in Kürze hierzu weitere Zahlen und Fakten aus Erhebungen veröffentlichen, die dies untermauern. Hoffnungen, dass noch in dieser Legislaturperiode relevanten Änderungen kommen, hat man nach 8 Jahren Untätigkeit der großen Koalition allerdings nicht mehr.

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Jahresrückblick 2020: Machtwechsel in den USA ist jenseits der Corona-Krise für Deutsche das Ereignis des Jahres

Das Jahr 2020 ist hauptsächlich von der Corona-Krise geprägt gewesen. Jenseits der Pandemie sagen 37 Prozent der Deutschen, dass der Machtwechsel in den USA, also die Ablösung Donald Trumps als Präsident der Vereinigten Staaten durch Joe Biden, für sie das Ereignis des Jahres war. 7 Prozent sagen dies über den EU-Austritt des Vereinigten Königreiches. Jeweils 6 Prozent geben an, dass der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd und die damit verbundene Black-Lives-Matter-Bewegung sowie die australischen Waldbrände das Ereignis des Jahres 2020 war.

Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 11.778 Personen zwischen dem 23. Dezember 2020 und dem 3. Januar 2021 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Jeder Siebte wusste im Corona-Jahr sein privilegiertes Leben zu schätzen

Bei der Frage, was als persönlich Positivstes aus dem Corona-Jahr mitgenommen wurde, antworten 14 Prozent der Deutschen, dass sie ihr privilegiertes Leben zu schätzen gelernt haben. 12 Prozent sagen, mehr Zeit für sich gehabt zu haben. Für 11 Prozent war das Positivste, erfahren zu haben, wie wichtig soziale Kontakte und Kommunikation sind. Für 8 Prozent ist es die Tatsache, in der Familie näher zusammengerückt zu sein.

Angela Merkel ist Politikerin des Jahres

Für mehr als ein Viertel der Deutschen (27 Prozent) ist Bundeskanzlerin Merkel die Politikerin des Jahres 2020. Auf Rang 2 folgt Markus Söder mit 15 Prozent. Gesundheitsminister Jens Spahn erlangt mit 6 Prozent Rang 3.

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TU Berlin: Coronavirus - Was bringt der neue Lockdown?

Wenn die Bevölkerung die Corona-Regeln über die Feiertage immer wieder neu
ausreizt, werden die Infektionszahlen steigen

Dass die Maßnahmen des Lockdown-light von Anfang November 2020 die Corona-
Infektionszahlen nur zum Stagnieren gebracht haben, ist für Prof. Dr. Kai
Nagel, Mobilitätsforscher an der TU Berlin, nicht weiter verwunderlich:
„Die Mobilitätseinschränkung war gerade einmal halb so stark wie im
Frühjahr, zusätzlich sind die Schulen weitgehend offen geblieben.“ In
seinem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt
„MODUS-COVID“ modelliert er das Infektionsgeschehen in Berlin auf der
Basis von anonymisierten Mobilfunkdaten. Nach ihrem jüngsten Bericht an
das Bundesministerium von Anfang Dezember 2020 sind der Wissenschaftler
und sein Team überzeugt: „Selbst wenn die Bevölkerung weitgehend auf
private Treffen an den Feiertagen verzichtet, wird es mindestens bis zum
Frühjahr dauern, bis die Kontaktnachverfolgung wieder in vollem Umfang
greift. Sollten die Feiertagsregeln aber so ausgereizt werden, dass sich
über mehrere Tage immer wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen,
werden die Infektionszahlen deutlich steigen und nicht sinken.“

Diese Prognose können die Wissenschaftler*innen anhand ihrer Modelle
belegen. Sie haben ein agenten-basiertes synthetisches Modell entwickelt,
das für jeden einzelnen Wochentag für alle Personen über eine Simulation
verfügt, wann, wo und wie sich Personen bewegen, wo sie sich aufhalten und
welche Aktivitäten sie dort ausführen. Verschiedene Parameter des Modells
simulieren die zur Verfügung stehenden Maßnahmen und können über den
Verlauf der Zeit variiert und der Realität angepasst werden.

„So können wir in unseren Simulationen zum Beispiel berechnen, wie sich
die Ferien und die Schulschließungen auswirken, was es bedeutet, wenn
durchgehend Alltagsmasken getragen werden oder wie sich eine Reduktion der
aushäusigen Aktivitäten auf die Reproduktionszahl R auswirkt. R gibt an,
wie viele Personen im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt
werden“, erläutert Ricardo Ewert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Fachgebiet Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik von Kai Nagel.

Für die kommenden Weihnachtstage haben die Wissenschaftler*innen drei
verschiedene Modelle durchgerechnet:

Modell 1 simuliert das Geschehen, wenn die Dezember-Dynamik weitergeführt
wird, wobei die weitverbreiteten Ferien sowie die Schulschließungen durch
die Ferien berücksichtigt werden.

Modell 2 zeigt das Infektionsgeschehen, wenn sich die Menschen an die
jetzt neu beschlossenen, verschärften Regeln halten und lediglich die
Lockerungen an den Weihnachtsfeiertagen nutzen.

Modell 3 berücksichtigt ebenfalls den erneuten Lockdown, geht aber davon
aus, dass die Menschen zusätzlich zu den Weihnachtstagen auch an Silvester
vermehrt Kontakt haben.
„Selbst wenn sich die Menschen nur an den Feiertagen vermehrt treffen,
wird es nach unserer Simulation zu einem Anstieg der Fallzahlen kommen“,
erläutert Sebastian Müller, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Fachgebiet, die Situation.

„Unsere Simulation ist da ganz eindeutig: Wenn Modell 2 eintritt, werden
die Zahlen nochmal leicht ansteigen, bevor sie wieder sinken. Wenn aber
das Modell 3 eintrifft, werden die Infektionszahlen nochmal deutlich
steigen, die Krankenhäuser werden ihre Kapazitätsgrenzen erreichen und der
Lockdown muss dann vermutlich bis in den April fortgeschrieben werden, um
die Infektionszahlen wieder auf ein Maß herunterzufahren, bei dem die
Gesundheitsämter die Nachverfolgung bewerkstelligen können“, ergänzt Kai
Nagel.

Weiterführende Informationen:

Alle Simulationen sowie einen Maßnahmenrechner, der auch für die
Beurteilung des Risikos in einem privaten Umfeld genutzt werden kann,
finden Sie hier: <https://covid-sim.info/>

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